Rattentanz - Michael Tietz

  • Ich möchte, anknüpfend an meinen letzten Thread, noch etwas abschließendes zu dem Buch sagen, da ich denke, dass Rezensionen, die ein abgebrochenes Buch behandeln, ebenso wichtig für eine Entscheidungsfindung sind. Leider habe ich in der Mitte das Buch abbrechen müssen, da mir jegliche Spannung in den Zeilen fiel. Es war ein absolutes Wirrwarr an Personen, man wollte sich zwischendurch häufiger fragen, was das eigentlich alles soll; um was geht es bzw. was soll der Klappentext in Zusammenhang mit den Zeilen, die ich gerade lese? Es ist keineswegs ein Trhiller, denn dazu fehlt schlichtweg der Drang, wissen zu müssen, was im nächsten Moment passiert. Wie dyke hier schrieb, es ist kein Thriller, sondern eine Beschreibung einer technisierten Gesellschaft. Was an sich ein spannendes Thema sein kann, doch der Autor beschreibt die Tatsachen so weit hergeholt und unrealistisch, dass man am besten keinen einzigen Satz hinterfragen sollte, da einem alles sonst unlogisch erscheint.


    Wer Action mag, dem sei dieses Buch vielleicht nahegelegt, aber nur denjenigen, die es gern unlogisch und weit hergeholt mögen. Mein Buch war es leider nicht, obwohl ich Neuautoren gern eine Chance gebe.


    So unterscheiden sich eben auch wieder die Meinungen. Für mich war es eher realitätsfern, insbesondere die Geschehnisse im Krankenhaus (was aber auch an meinem Beruf liegen mag), andere wiederum scheinen es realitätsnah zu empfinden.


    Für mich war dies leider das erste und letzte Buch von Michael Tietz. Ich habe es recht flott wieder bei Tauschticket eingetauscht und trauere um ein so enttäuschendes Weihnachtsgeschenk.

  • Ich kann mich in meiner Ansicht über das Buch leider nicht den ganzen euphorischen Meinungen anschließen. Ich sehe das eher wie Lucy.


    Auch ich habe in der Mitte überlegt, abzubrechen. Mir ging vor allem die Schwarzweissmalerei auf den Geduldsfaden. Zum einen gibt es die Guten, wie Krankenschwester Eva, die ihre immer weniger werdendenPatienten nicht alleine lassen kann und ihre Tochter tagelang im Ungewissen lässt, und lieber in dem im Chaos versinkenden Krankenhaus bleibt. Zum anderen gibt es natürlich die Bösen, die den Einbruch der gewohnten Welt als Chance sehen, endlich mal auf die Kacke zu hauen. Laut Tietz gibt es nur diese beiden Menschen, die, die sofort an sich denken, und die anderen, die Opfer bringen. Als Mutter war mir Evas Handeln unverständlich. Sowieso ging mir diese Gutfrau, die trotz vieler Beschreibungen blutleer bleibt, bald ziemlich auf die Nerven. Ebenso ist es schwierig mit der multiplen Persönlichkeit Thomas warmzuwerden. Zu sehr nervt am Anfang sein seitenlanges Palavern mit seinen inneren Stimmen ohne das wirklich etwas um ihn herum passiert.


    Dem Buch hätte eine ordentliche Kürzung gutgetan. Tietz schwelgt ausgiebig in seinem Endzeitszenario. Was einige als interessante Einschübe aus dem Rest der Welt ansahen, sehe ich als unnötige Seitenschinderei. Zudem kaut der Autor jede Szene ausgiebig durch. Die Gedankengänge der Personen werden ausgiebig gezeigt, oft derart, das sie das Gleiche in drei ähnlichen Sätzen denken.


    Es ist nicht so, das ich dem Autor seine pessimistischen Gedanken zur Auswirkung dieser Extremsituation auf den Menschen nicht glaube. Ganz im Gegenteil. Allerdings reitet er mir persönlich zu genüßlich darauf herum. Er läßt kein gutes Haar an der Spezies Mensch, im besondern am Mann. 90% der Figuren haben egoistische und völlig unrealistische Vorstellungen, wie sie die neue Weltlage für sich nutzen. Und der Autor kann uns einfach nicht genug davon erzählen. Mir war das zu einseitig und negativ für einen Roman. Er muss immer noch einen drauflegen. So fand ich zum Schluß die Sache um Evas Exmann einfach völlig überzogen und mißraten.


    Der Autor legt das Augenmerk auf ein kleines Dorf und seine Bewohner und wie sich die Katastrophe auf sie Auswirkt. Dieser Plot hat mich neugierig gemacht. Aber die Umsetzung hat mir überhaupt nicht gefallen. Sowohl sprachlich (zu ausufernd und mit vielen Wiederholungen) wie auch inhaltlich war das Buch nicht mein Ding. Mir war die Umsetzung des Inahltsversprechens zu plump, einseitig und langatmig.


    Ich bin ziemlich enttäuscht von dem Buch. Ich habe es von meinem Geburtstagsgutschein gekauft und bereue die Ausgabe. Ich werde es auch bei tt einstellen und hoffentlich die daraus gewonnen Tickets in etwas besseres eintauschen können.
    Von mir nur 2 Punkte.

  • Ein Endzeit epos



    Von einer Minute zur anderen bricht in Willingen im Schwarzwald das Chaos aus.
    Was tun, wenn plötzlich der Strom ausbleibt, die Wasserversorgung zusammen bricht, weder Telefon noch Handy oder Computer funktionieren, das gesamte Kommunikationsnetz versagt?
    Flugzeuge fallen vom Himmel wie abgeschossene Vögel, niemand kennt die Ursache.
    Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die Einwohner von Willingen, einem Nachbarort von Bonndorf im Schwarzwald.
    Ihre persönlichen Schicksale, ihr Umgang mit der Katastrophe, wie sie an den Aufgaben wachsen oder zerbrechen schildert Michael Tietz in seinem Erstlingswerk meisterhaft.
    Ein globales Chaos hat der Schülerstreich zweier Hacker zur Folge.
    Menschen die bisher ein unscheinbares Dasein geführt hatten, werden zu Ratten die sich am Unglück aller bereichern und vor Mord nicht zurückschrecken.
    Beklemmend zu lesen, wie vor allem die schlechten Eigenschaften wie Habgier, persönlicher Vorteil und Mordlust überhand nehmen. jeder ist sich selbst der nächste.
    Die Zivilisation und die damit erworbenen gesellschaftlichen Gepflogenheiten sind schnell vergessen. Es regiert der Mob, gnadenlos.


    Treffend beschreibt der Autor die Entwicklung der einzelnen Personen zum Guten oder Schlechten.
    Gegen Mitte des Buches hat es einige Längen –es geht eher zäh voran.
    Auflockernd wirken da die eingestreuten Passagen mit Begebenheiten aus
    verschiedenen Teilen der Welt. So weiß der Leser, dass es in Russland nicht anders zugeht als in Schweden oder Deutschland aber ob das notwendig ist?
    Unglaubwürdig fand ich jetzt nur, dass die Explosion des AKWs in Frankreich das einzige bleibt, und keinerlei Auswirkungen zu spüren sind.
    Möglich aber auch, dass der Autor eben nur andeutungsweise schrieb, was die Folge des Computerausfalls auf aller Welt bewirken kann. Wichtig ist ihm hauptsächlich zu zeigen, wie sich Menschen zusammenraufen müssen um gemeinsam einen Weg aus der Misere zu finden, was er auch in seinem schönen Nachwort anführt.
    Auf den Geist ging mir das Gequatsche von Thomas Bachmann der mit seiner multiplen Persönlichkeitsstörung im Fahrstuhl stecken bleibt und endlose Gespräche mit seinen innern Stimmen führt und somit zu noch mehr Seitenansammlung führt.
    Und trotzdem: humorvoll, lebensnah, realistisch, abstoßend aber immer anschaulich, beschreibt er die einzelnen Personen und ihre Erlebnisse.


    Das Dorf „Willingen“ ist stellvertretend für andere Orte, in denen die Bewohner versuchen so etwas wie eine Ordnung herzustellen.
    Hier jedoch wird diese Ordnung von einem der ernannten „Ordnungshüter“ sabotiert und seine Ernennung zu eigenen Zwecken missbraucht.
    Trotz der erheblichen Längen ein allemal empfehlenswertes Buch, da es Gänsehaut garantiert indem es die sehr wohl mögliche Situation eines kompletten Versagens aller Systeme und die Folgen vor Augen führt.
    Jeder der dieses Buch liest wird unweigerlich damit beginnen sich zu fragen wie viele Vorräte er im Keller hat.
    Auf Anspielungen kann der Autor leider nicht verzichten. Ich mag es nicht, wenn man schon vorher erfährt, wer wessen Schicksal erfüllen wird.
    Die philosophischen Gespräche zwischen Malow und Hans Seger auf ihrer Reise von ‚Schweden nach Willingen lassen uns teilhaben an den Gedanken, die Tietz zu diesem Werk veranlasst haben. Der Leser kann sich beteiligen in dem er sich fragt, wie würde ich in so einer Situation handeln?

  • Guten Tag,


    ich habe das Buch auch von vorablesen bekommen, und bin jetzt ca. ein Drittel durch.


    Mein Zwischenergebnis: Etliche Längen, interessanter Plot, die meisten Figuren glaubwürdig, einige (der Pfarrer, die Schweitzer Künstlerin, der Anwalt als Kommunalpolitiker) holzschnittartig.


    Besser als der Durchschnitt, wenn auch nicht spitze.


    Mehr, wenn ich die 800 Seiten durch habe.


    Schönen Tag noch.
    Hagazussa

  • Ich habe es auch bekommen von vorablesen und stehe kurz vorm abbrechen.
    Eigentlich habe ich keine Lust, mich durch etwas mehr als 800 Seiten zu quälen.
    Schon jetzt fange ich an, querzulesen - bin bei S. 200.


    Zum einen hat es Längen und zum anderen erscheint mir das sehr schnell ausbrechende Chaos doch etwas unglaubwürdig.


    Vielleicht liegt es ja auch daran, dass Thriller/Krimis nicht "mein" Genre sind.?:gruebel


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Conor ()

  • Hallo Connor,


    wie unglaubwürdig das Tempo ist, mit dem sich im Buch das Chaos ausbreitet, kann von uns glücklicherweise niemand sagen. Ist ja auch keiner wirklich scharf drauf.


    Was ich bis jetzt vermisse ist, dass die Figuren praktisch keine Versuche machen, mit der Außenwelt - und sei es auch nur mit der nächstgelegenen Kreisstadt - wieder in Kontakt zu treten. Zudem macht keiner den Versuch, nach Arbeitskollegen, oder schlicht auch nur nach der Arbeitsstelle als solche zu gucken. Gerade die Dörfler müssen doch in die Nachbarorte, nicht nur zum Einkaufen.


    Ich bin jetzt bei Seite 300, Evas Mann in Skandinavien taucht endlich wieder auf.


    Da ich eh gerade nichts anderes zu lesen habe ...


    Bis demnächst
    Hagazussa


  • Ich würde diesen Abschnitt spoilern, oder? Er verrät schon sehr viel vom Inhalt :gruebel


    Mir gehts übrigens wie dir, Hagazussa. Ich habe mir beim Lesen die gleichen Fragen gestellt. Aber bisher gefällts mir ganz gut und ich hoffe, dass das auch so bleibt :-)


  • Hagazussa :
    Ich kann einfach nicht glauben, dass so kurz nach dem Stromausfall Jugendliche schon mit Pistolen rumrennen und Leute überfallen.
    Vermutlich wird sich doch das Chaos erst entwickeln, sprich: es dauert seine Zeit.


    :wave

    Jeder trägt die Vergangenheit in sich eingeschlossen wie die Seiten eines Buches, das er auswendig kennt und von dem seine Freunde nur den Titel lesen können.
    Virginia Woolf

  • Beinahe gemächlich schaut man anfangs auf das, was ohne Strom und Wasser und ohne technische Hilfe hauptsächlich in Wellendingen, aber auch in Schweden und andeutungsweise in anderen Ecken der Welt passiert. Geschehnisse werden ausführlich erzählt, ohne reisserische, oberflächliche Spannung zu erzeugen. Man hat aber das Gefühl, auf so etwas wie einen schlimmen Verkehrsunfall zu starren. Obwohl alles in Zeitlupe zu passieren scheint, ist man wie gelähmt und zu fasziniert von dem Grauen, um wegsehen zu können. Dann entwickelt sich ein Sog, der einen zwingt, immer weiter zu lesen.


    Die Personen des Buches mit ihren vielschichtigen Persönlichkeiten, die angesichts der so radikal geänderten Lebensumstände manchmal anders reagieren als man erwarten könnte, machen das Buch so besonders. Man kennt diese Leute, erkennt sich selbst wieder, und fragt sich, was man selbst in so einer Situation machen würde.


    Gerade die aktuellen realen Ereignisse haben das Buch für mich noch lebensnaher wirken lassen. Manchmal habe ich bezweifelt, dass die Menschen so schnell in mittelalterlich anmutende Verhaltensweisen zurückfallen würden, dass sich jeder selbst der Nächste ist in unserer ach so aufgeklärten modernen Welt.
    Dann fiel mir die Vulkanaschewolke ein, die kürzlich über uns weg gezogen ist. Da fallen eine Woche lang alle Flüge in Europa aus und schon versinkt der Alltag für die Flugreisenden im Chaos. Plötzlich werden Mitfahrgelegenheiten im Auto für tausende von Euros verkauft und die Findigsten unter den Geschäftsreisenden entwickeln ganz neue Reiseideen. Taxifahrer bekommen Fahrten quer durch den Kontinent angeboten und verzehnfachen die Preise.
    Oder noch aktueller: In Griechenland soll radikal gespart werden und das reicht schon als Anlass dafür, dass drei Bankangestellte dafür mit ihrem Leben bezahlen müssen, darunter eine schwangere Frau.
    Und plötzlich scheint einem das, was in Wellendingen passiert, nicht mehr so weit hergeholt, sondern könnte ganz genau so ablaufen.


    Am Ende bleibt die Erkenntnis, wie zerbrechlich das Leben ist und wie dünn die Linie, die unsere Zivilisation mit ihrer Medizin, Rentenversicherung und Internet vom nackten Überlebenskampf und Jeder-gegen-Jeden trennt.


    „Rattentanz“ hat mich fasziniert und zum Nachdenken angeregt. Ein deutscher Endzeitthriller der Extraklasse und die volle Punktzahl von mir!

  • Ich habe das Buch nun auch fertig.
    Die erste Hälfte war wirklich spannend! Es sind zwar sehr viele unterschiedliche Personen vorgekommen aber es war noch überschaubar!
    Die zweite Hälfte dagegen war vieeeeel zu lang. Das ganze Buch hätte man meiner Meinung nach um einige Seiten kürzen können!


    Übrigens ist mir glaub ein Fehler aufgefallen:


    Am Ende sind für mich doch einige Fragen offen geblieben:


    Alles in allem war das Buch nicht schlecht. Ich vergebe 7 Punkte!


    Besonders toll fand ich eigentlich nur die Umgebung. Da ich die Gegend bzw. die Städte ein wenig kenne, war das Ganze gleich viel interessanter!
    Rottweil liegt übrigens näher an Wellendingen als Donaueschingen und ist auch eine größere Stadt. Hätten sie sich halt mal dort umschauen sollen :-]

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Am Ende sind für mich doch einige Fragen offen geblieben:



    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich finde Jasmins Fragen berechtigt. Genaus diese kleinen Dinge haben mich auch beschäftigt, aber, wie ich in meiner Rezension schon schrieb, ist der Autor viel mehr daran interessiert, genüßlich aufzuzeigen, wie schlecht sich die Menschen in dieser Situation verhalten. Das war ihm viel wichtiger, als die wirkliche Bewältigung der Situation.



    Und wegen dem Strom:

  • Und plötzlich steht die Welt Kopf


    Wie sieht unser Leben aus, wenn das Selbstverständlichste, das uns Tag für Tag "per Knopfdruck" zur Verfügung steht, plötzlich nicht mehr da ist? Wie lebensfähig sind wir in unserer modernen Welt ohne Strom und ohne Wasser, das uns direkt ins Haus geliefert wird? Wie schnell können wir uns diesem neuen Leben anpassen? Wie wird diese ungewohnte Situation den Menschen verändern?


    Fragen, die sich jeder stellen wird, der das Erstlingswerk "Rattentanz" von Michael Tietz liest.


    Es ist ein 23. Mai, 7 Uhr morgens, und plötzlich steht die Welt Kopf. Von einem Moment auf den anderen bricht weltweit das Stromnetz zusammen. Aus den Hähnen kommt kein Wasser mehr, alle Informationsquellen (Fernseher, Radio, Telefon, Handy) versiegen, "computergesteuert" war einmal, Flugzeuge stürzen ab und die Menschheit steht vor einem großen Rätsel. Mittelpunkt seines Romans ist für Michael Tietz die Schwarzwälder Gemeinde Wellendingen. Hier agieren seine Hauptprotagonisten und veranschaulichen die Unterschiede im Umgang mit dieser außergewöhnlichen Situation. Während die "Guten" zuerst zwecks Hilfeleistung an die Absturzstelle eines Flugzeugs stürzen und später versuchen sich mit der Notlage zu arrangieren, haben die "Bösen" schon bald nichts Besseres zu tun, als die Lage zu ihrem eigenen Vorteil zu nutzen. Sehr schnell kommt es zu Plünderungen und Gewalt. Die Polizei ist machtlos. Nichts ist mehr wie es war.


    "Rattentanz" ist ein sehr komplexes Buch. Während die Katastrophe über 800 Seiten eine Konstante bildet, erzählt der Autor teilweise mehrere nebeneinander laufende Geschichten, die teilweise im Sand verlaufen oder sich irgendwann im Buch miteiander verbinden. Die zentrale Handlung dreht sich jedoch um das Wellendinger Ehepaar Eva und Hans Seger. Sie sitzt als Krankenschwester im Krankenhaus Donaueschingen fest, er in Schweden, und beide haben nur das eine Ziel, wieder nach Hause zu ihrer Tochter zu kommen. Für beide ein Abenteuer voller Hindernisse, das allein zu bewältigen kaum möglich ist. Um die weltweite Katastrophe zu verdeutlichen, wagt Tietz auch den einen oder anderen kurzen Ausflug weltweit. Jedes einzelne Kapitel hat eine Überschrift mit Ort, Datum und Uhrzeit und lässt den Eindruck eines live tickers entstehen.


    "Rattentanz" liest sich flüssig und leicht. Die beschriebenen Szenarien sind teilweise schockierend und voll Spannung und trösten über die ab und zu auftretenden Längen hinweg. Die größte Stärke des Buches ist aber, was es im Kopf des Lesers bewirkt, denn man kommt nicht umhin, die Situation auf den eigenen Alltag zu übertragen und die von Michael Tietz beschriebenen Reaktionen zu hinterfragen. Würden die Menschen wirklich so handeln oder würde eine solche Katastrophe in Wirklichkeit ganz anders verlaufen? Fragen, auf die es zum Glück keine Antwort gibt.

  • Hallo Leute,


    vielen dank für diesen tollen Tipp. ich habe mir das Buch aufgrund eurer Rezensionen gekauft und kannte es vorher auch nicht. Aber es hat mich echt überzeugt. Und ich muss sagen, das ich auch sehr diese kleinen "Insider-Tipps" mag.


    Ich habe vor dem Rattentanz ein Buch von B. Chanfer gelesen. Es heißt: Das Technologie Kartell (ISBN 978-1-4457-4828-3)
    Dies wurde mir von nem guten Kumpel gezeigt. Vlt gefällt es euch ja auch so gut wie mir. Über Rückmeldungen würde ich mich auch freuen.


    LG