Stefanie Gerstenberger: Magdalenas Garten

  • Kurzbeschreibung:
    Magdalena weiß fast nichts über ihren Vater. Nur dass er aus Elba stammt und ihre Mutter vor dreißig Jahren allein nach Deutschland zurückfahren ließ. Auf ihrer Reise über die Insel glaubt sie schon bald, ihre Suche erfolgreich beenden zu können, als ein Zitronengarten und zwei Männer ihre Pläne durcheinanderbringen… Kraftvoll, dramatisch, voller Gefühl — ein Roman über Sehnsucht, Schmerz und eine Liebe auf Umwegen.
    Nach dem frühen Tod ihrer Mutter wächst Magdalena bei den Großeltern auf, die ihre neugierigen Fragen nach dem unbekannten Vater nie beantworten konnten. Warum kehrte ihre Mutter dreißig Jahre zuvor allein von Elba zurück? Und wer ist dieser Mann, der seine Tochter nie kennenlernen wollte? Bei ihrem Versuch, das Geheimnis der unvollendeten Liebe ihrer Eltern zu entschlüsseln, lernt Magdalena Nina und Matteo kennen. Ohne zu ahnen, wie einschneidend diese Begegnung für sie sein wird, hofft Magdalena mithilfe der beiden ihren Vater schnell zu finden. Doch es soll eine schmerzhafte Suche mit überraschendem Ausgang werden — eine Suche, die ihren Anfang nimmt inmitten eines alten Zitronengartens auf Elba ...


    Meine Meinung:
    Auf der Suche nach ihrem Vater zieht es die dreißigjährige Magdalena immer wieder nach Italien. Sie weiß nicht viel über ihre Eltern, denn die Mutter ist sehr früh gestorben, und die Großeltern, bei denen sie aufwuchs, waren sehr verschlossen im Bezug auf alles, was ihren Vater anging. Nur ein altes Foto hat sie, das ihre Mutter mit einem jungen Mann zeigt und welches vermutlich in Italien aufgenommen wurde.
    Auf Elba entdeckt sie eine kleine Gaststätte, in der das Bild augenscheinlich gemacht wurde. Ein Unfall kommt ihr bei ihren Nachforschungen in die Quere, und sie findet Hilfe bei Nina und Matteo, zwei jungen Italienern, die in einem Nachtclub arbeiten möchten und auf die Zulassung für dessen Eröffnung warten. Zusammen mit anderen Mitarbeitern wohnen sie im Obergeschoß des Nachtclubs, und Nina pflegt die verletzte Magdalena mit Hingabe. Auch bei ihren weiteren Recherchen über die Vergangenheit ist ihr die neu gewonnene Freundin behilflich. Magdalena richtet sich auf einen längeren Aufenthalt in Italien ein und sucht sich eine Unterkunft, da sie dem Team des POLO nicht zur Last fallen möchte. Sie spürt, dass Nina ein Geheimnis hat. Welche Probleme und welchen Kummer verbirgt sie hinter ihrer exzentrischen Maske und was hat Matteo mit der Sache zu tun? Und dann ist da noch der verwilderte Garten mit den alten Zitronenbäumen…
    Für Magdalena beginnt eine aufreibende Suche, die sie mehrmals in die Irre führt. Wird sie ihren Vater finden? Es erscheint aussichtslos. Das Ende ist überraschend, aber auch plausibel und sehr schön. Jedoch gibt es bis dahin so einige Verwirrungen, die das Lesen immer wieder spannend machen.


    Wie schon in ihrem ersten Roman, wird auch hier deutlich, dass Frau Gerstenberger eine starke Beziehung zu Italien hat. Mit ihren lebendigen und plastischen Beschreibungen zeichnet sie ein farbenprächtiges Bild von Elba und seinen Bewohnern. Auch die Charakteristik ihrer Protagonisten ist sehr präzise. Mit wenigen Worten beschreibt sie die Menschen so klar, dass man ein deutliches Bild von den verschiedenen Persönlichkeiten erhält. Ihre Charaktere sind keine Überflieger, keine großen Helden, sondern ganz normale Menschen mit all ihren großen und kleinen Fehlern, Problemen und Verrücktheiten. Magdalena, die Hauptperson, macht während der Zeit ihres Aufenthalts eine auffällige Wandlung durch. War sie am Anfang eher unscheinbar, zurückhaltend und fast ein wenig zu penibel, so hat man den Eindruck, dass sie mit ihren Erfahrungen reift und stark an Selbstsicherheit und Gelassenheit gewinnt. Sie findet treue und zuverlässige Freunde, allerdings wird sie zeitweise fast ein wenig übermütig und bedrohlich leichtsinnig. Bei all ihren Erlebnissen und Aufregungen zieht es sie immer wieder in den alten Zitronengarten. Dort findet sie Kraft und Trost und lässt sich von der Atmosphäre verzaubern.
    Beim Lesen dieses Romans hat man das Gefühl, selbst auf eine geistige Reise zu gehen, das Meer zu riechen, das italienische Essen zu schmecken und das Geplauder der Menschen zu hören. Es gibt viele italienische Redewendungen und Bemerkungen, die sich gut aus dem Zusammenhang erschließen lassen. Trotzdem habe ich direkt Lust bekommen, diese Sprache zu lernen.


    Als weiteren positiven Aspekt möchte ich anmerken, dass der Einband dieses Romans wieder sehr ansprechend gestaltet ist. Man hat den Eindruck, aus einem geöffneten Fenster zu schauen, der Blick schweift über die Wipfel alter Bäume und findet in der Ferne das Meer und die Sonne am Horizont. Schon dieser erste Ausblick auf die wild-romantische Landschaft macht Lust auf den Roman, und der Leser wird sicher auch vom Inhalt nicht enttäuscht.

  • Vielen Dank für die Rezi.
    Nach dem "Limonenhaus" bin ich gespannt, ob sich der Stil der Autorin weiterentwickelt hat (hatte sie für das letzte Buch nicht sehr lange gebraucht?).
    Allerdings werde ich auf die Taschenbuchausgabe warten.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Magdalena ist Begleiterin einer deutschen Reisegruppe auf Elba. Eigentlich sucht sie dort ihren Vater. Ausgerechnet ein Italiener, hat Opa Rudi vor Jahren einmal zu seiner Frau gesagt. Opa Rudi bei dem Magdalena aufgewachsen ist, weil ihre Mutter Heidi früh verstarb. Das einzige, was Magdalena von ihrem Vater hat ist ein Foto mit der Mutti drauf. Offensichtlich in einem Lokal aufgenommen worden. Wie der Zufall so will findet Magdalena das Lokal auf Elba. Sie muss ihren Vater finden. Nach einem Verkehrsunfall kommt sie bei Nina und Matteo unter. Sie, eine fast krankhaft hilfsbereite Person, geheimnisvoll, schön und eigentlich zu klug, um in einem Club, am Tresen zu arbeiten. Er, der Nina jedes Mal genervt hilft mit den Hilfsbedürftigen und Beladenen, die sie dauernd aufnimmt. Magdalena nistet sich bei den Beiden ein. Bald will sie gar nicht wieder zurück nach Deutschland, wegen dem Papi, vielleit aber auch weil Daheim eine unglückliche Dreiecksliebesbeziehung wartet, ein strunzlangweiliger Job und ein Nest mit Namen Osterkappeln, was sicherlich für jeden Menschen ein Grund aum Auswandern wäre. Und so wird aus dem angedeuteten Spannungsroman, nach und nach, eine Entwicklungsgeschichte. Magdalena nimmt ihr Leben in die Hand, nebenbei bringt ihr ein argentinischer Gaucho das Scheibenschiessen bei, sie nimmt einen Job in der Gastronomie an. Was würde Opa Rudi von seiner Magdalena halten, wenn er von den Champagnerkelchen erfahren würde, die sich seine Enkelin vor dem Einschlafen runterkippt, als begösse sie ein trockenes Tulpenbeet mit Quellwasser.


    Stefanie Gerstenberger zeichnet ihre Schauplätze ausserordentlich präzise. Zu Beginn hat mich der Schreibstil manchmal genervt, weil in Romanen nun wirklich nicht jede Badfliese beschrieben werden muss. Schieben wir es nach Sprachmacht der Gerstenberger zu, dass sie manchmal über das Ziel hinaus schiesst. Ihre Beobachtungsgabe ist enorm. Der leicht zähe Anfang gibt sich allerdings rasch und dann ist der Roman sehr unterhaltsam und richtig gut. Die Personen wirken so plastisch, als stünden sie neben einem im Raum, sie sind nie überzogen, ausgesprochen glaubhaft und haben Tiefenschärfe. Ob Nina, Magdalena oder Matteo alle haben ihre Laster, ihre starken und schlechten Seiten. Das Leben auf Elba wird in vielen Facetten liebevoll und prägnant geschildert. Aufgefallen ist mir neben dem ausgezeichneten Cover noch die gelungene Konstruktion des Romanes. Da läuft alles in der richtigen Spur, alles hat seinen Sinn, alles läuft auf einen überraschenden Ausgang hinaus. Mich hat das Buch wirklich positiv überrascht. Klasse!

  • Ich habe bereits das erste Buch der Autorin Limonenhaus gelesen, dass mir sehr gut gefallen hat.


    In diesem Roman befindet sich Magdalena gerade auf der Suche nach Ihrem Vater. Sie ist bei ihren Großeltern aufgewachsen (Ihre Mutter ist 1,5 Jahre nach Ihrer Geburt gestorben) die Ihr aber die Wahrheit über Ihre Eltern verschwiegen haben.


    Es geht um ein altes Familiengeheimnis, dass 30 Jahre zurück liegt und sie ist deshalb nun hier in Elba auf der Suche nach Menschen, die Ihre Eltern vor 30 Jahren gekannt haben. Überall auf der Insel hängt sie ein Bild ihrer Eltern von 1979 auf, in der Hoffnung, mit dieser Suche erfolgreich zu sein.


    Während sie als Reiseleiterin in Elba ankommt, verpasst Sie Ihren Reisebus. Ein junger Mann nimmst sie mit seinem Roller mit, er baut einen Unfall, sie stürzt und verliert das Bewusstsein. Leicht verletzt wacht sie vor dem Haus von Nina & Matteo auf, die fortan ihr weiteres Leben auf Elba bestimmen werden.


    So nach und nach kommt man hinter das Geheimnis, dass sich hinter Nina und Magdalena's Eltern verbirgt.


    Sehr schön beschrieben fand ich Magdalenas Geruchstagebuch, auch ihren Aufräumtick, alles nach Farben zu sortieren, löste ihn mir ein schmunzeln aus.


    Überhaupt fand ich die Beschreibungen der einzelnen Personen sehr liebevoll, auch die Landschaftsbeschreibungen machten wie schon in Limonenhaus Lust, den nächsten Flieger nach Elba zu buchen.
    Einen Punkt Abzug, weil ich manchmal die Geschichte zu arg konstruiert fand.
    Für meinen Geschmack gab es auch etwas zu viele Nebenstränge (es wurden Personen eingeführt, die dann sang- und klanglos wieder von der Bildfläche verschwanden)


    Das Buchcover lässt uns glauben, es handelt sich hier um einen reinen Wohlfühlroman - hier ist für jeden etwas dabei: witzige Dialoge (manchmal unfreiwillig komisch durch die Sprachschwierigkeiten), romantische Begegnungen aber auch tragische Augenblicke.


    Fazit: schöner Elba Roman der Lust auf Urlaub, Sonne, Strand und Meer macht.
    Ihr erster Roman Limonenhaus hat mir persönlich aber einen Tick besser gefallen.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Zitat

    Original von Lumos
    Das Buch scheint mir dem "Limonenhaus" sehr ähnlich zu sein! Oder kommt mir das nur aufgrund der Inhaltsangabe so vor :gruebel?


    Hallo Lumos,
    die Romane haben einige Gemeinsamkeiten. Sie spielen beide in Italien,und bei beiden Geschichten ist eine junge Frau auf der Suche nach ihren Wurzeln. Aber trotzdem sind sie ganz verschieden.

  • Magdalena ist 30 und arbeitet in ihrer Freizeit als Reiseleiterin auf Elba, seit sie vor zwei Jahren per Zufall erfahren hat, dass ihr Vater, den sie nie kennen gelernt hat, von dort kommt. Ihr einziger Anhaltspunkt ist ein altes Foto, das ihre Mutter mit einem unbekannten Mann zeigt und das auf Elba aufgenommen wurde. Ihr letzter Aufenthalt auf Elba wird zwar durch widrige Umstände unfreiwillig verlängert, bringt aber gleichzeitig einen ersten wirklichen Hinweis auf ihren Vater. Mit ihren neu gewonnenen Freunden Nina und Matteo macht sie sich auf die Suche, die zu einer Wende in ihrem gesamten bisherigen Leben werden wird.


    Ich habe mich auf dieses Buch sehr gefreut, da ich von Stefanie Gerstenbergers Erstlingsroman wirklich begeistert war. Auch in Magdalenas Garten sind eigentlich alle Zutaten für ein gelungenes Buch vorhanden, aber der Autorin gelingt es diesmal nicht von Beginn an, daraus eine gelungene Mischung zu machen. Die ersten 200 Seiten plätschern eher vor sich hin. Die Suche nach Magdalenas Vater kommt nicht in Gang und auch sonst passiert nicht viel auf der beschaulichen Insel Elba. Statt dessen haben wir es mit einer unsicheren, nervigen und extrem neugierigen Protagonistin zu tun, die nicht das geringste aus den Dingen lernt, die sie anrichtet. Auch die anderen Protagonisten bleiben bis zur Mitte des Buches blass. Es gibt das ein oder andere Geheimnis, aber so wenige Andeutungen, dass man sich über lange Strecken kein Bild machen kann, was es damit auf sich hat. Statt dessen verliert sich die Autorin oft in ausschweifenden Szenen, die zwar zeigen, dass sie fundierte Kenntnisse von Elba hat, die aber die Story an sich nicht weiterbringen.


    Ab der Mitte des Buches aber kommt der Kick. Die Story um die Suche nach Magdalenas Vater nimmt ordentlich an Fahrt auf, die Protagonisten bekommen endlich Struktur und Tiefe und zeigen sich durch verschiedene Erlebnisse verändert bzw. gereift. Neue Figuren werden eingeführt, die das Gesamtbild vollenden und endlich hat man auch als Leser das Gefühl, auf Elba angekommen zu sein. Endgültig versöhnt hat mich der Epilog, der in der Gegenwartsform geschrieben ist und der sich vom Stil und von der Klangfarbe her vom restlichen Buch abhebt. Diese Klangfarbe hätte ich mir für das komplette Buch gewünscht, auch wenn mir der Schreibstil von Stefanie Gerstenberger insgesamt wieder sehr gut gefallen hat. Er ist lebendig, warm und bildhaft, dabei aber nicht überfrachtet.


    Ich hoffe, dass die Autorin mit ihrem nächsten Roman wieder an die Maßstäbe heranreicht, die sie mit dem Limonenhaus gesetzt hat, denn lesen werde ich ihre Bücher auch weiterhin gerne.

  • Schon der Erstling von Stefanie Gerstenberger "Das Limonenhaus" hat mir sehr gut gefallen, und mit diesem zweiten Roman unterstreicht sie ihren Anspruch auf einen der vorderen Plätze im Genre intelligente Unterhaltungsliteratur. Anders als beim Vorgänger spielt dieses Buch komplett in Italien, auf Elba genauer gesagt, und dass sich die Autorin dort sehr gut auskennt, merkt man bei jedem Satz. Der Duft von Zitronen und Pinien steigt förmlich aus den Seiten auf und die Landschaft ist so gut beschrieben, dass ich sie vor meinem inneren Auge sehen kann, obwohl ich selbst nie auf Elba war. Insgesamt gab es ein bisschen weniger Aktion, dafür mehr Tiefe in der Figurendarstellung. Wobei Magdalena manchmal ein wenig unsympathisch rüberkommt, sie ist teils außerordentlich naiv und schnüffelt anderen hinterher, das hat mir nicht so gut gefallen. Sie macht allerdings eine positive Entwicklung durch und im Epilog werden alle losen Enden verknüpft. Von dieser Autorin lese ich gerne auch noch einen dritten Roman.

    :lesendCharlotte Roth - Die Stauffenbergs | Richard Osman - Der Donnerstagsmordclub

    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Nachdem ich von dem ersten Buch der Autorin ( Das Limonenhaus ) ziemlich begeistert war habe ich mich natürlich riesig gefreut, als ich von vorablesen das neue Buch "Magdalenas Garten" erhalten habe.


    Leider wurde meine Freude anfangs ziemlich gedämpft. Das Buch beginnt sehr langatmig und behäbig, es passiert nicht viel und die Story kommt nicht in Fahrt. Diese Phase dauert leider ziemlich lange ( mindestens bis Seite 200 ), so dass ich mich richtiggehend zum Weiterlesen zwingen musste.
    Dann endlich ändert sich das, die Suche von Magdalena nach ihrem Vater gewinnt an Fahrt und auch ihre persönliche Entwicklung in Italien gestaltet sich recht interessant.
    Nun macht das Lesen Spaß und ich wusste wieder, warum mich die Autorin mit ihrem ersten Buch überzeugt hatte.


    Insgesamt ein versöhnlicher zweiter Teil nach einem schwachen Anfang. Von daher kann ich diesmal auch nur 7 von 10 Punkten vergeben.
    Ein weiteres Buch von Stefanie Gerstenberger würde ich aber auf jeden Fall lesen, da sie es immer mit Leichtigkeit schafft, die Sehnsucht nach Italien in einem zu wecken.

  • Magdalena, 30 Jahre, wuchs nach dem frühen Unfalltod ihrer Mutter bei ihren Großeltern auf. Vor zwei Jahren entdeckte sie in einer Kiste in Foto ihrer Mutter mit einem unbekannten Mann und sie vermutet seither, daß dies ihr Vater
    sein könnte. Ihr Großvater, mit dem sie noch immer zusammenwohnt, gibt ihr dabei keinerlei Hilfestellung.


    Aus diesem Grunde hat sie einen Job als Bord-Stewardess bei Treva-Touristik angenommen, um so in Italien bzw. Elba auf Vatersuche zu gehen.


    Im Lokal „Alla mezza Fortuna“ in Procchio findet sie einen ersten Zusammenhang. Denn aufgrund eines Bildes erkennt sich, daß das Foto hier gemacht worden ist.


    Nach diesem ersten Hinweis, verlässt sie vorerst das Glück, denn ihr Reisebus fährt ohne sie ab und bei der Verfolgung hat sie einen Unfall und kommt ins Krankenhaus. Hier lernt sie Nina und Matteo kennen, die sich ihrer annehmen und bei denen sie nach ihrer Entlassung wohnen kann. Da die Beiden über der Disco POLO wohnen, die im Moment noch nicht eröffnet sind, hat Nina Zeit und unterstützt Magdalena nun bei ihrer Suche nach dem Vater.


    Es geht sehr viel Zeit ins Land, Magdalena hat mittlerweile von ihrem Arbeitgeber ihre Kündigung erhalten und auch ein Paket vom Großvater mit alten Postkarten ihrer Mutter.


    Sie selbst macht eine sehr große persönliche Entwicklung durch und es ist interessant, wie aus dem Mäuschen eine toughe Frau wird, die ständig auf der Suche ist.


    Ich habe dieses Buch als Urlaubslektüre in Italien gelesen und war dadurch mittendrin im Land, der Leute und der Gärten bzw. Natur. Da die Autorin dies auch mit Leidenschaft beschreibt, konnte es nicht getoppt werden.


    Die Protagonisten werden sehr genau beschrieben und charakterisiert. Der Leser bekommt eine genaue Vorstellung von Nina, Matteo, Holger, sowie von Roberto und natürlich den möglichen Vätern.


    Allerdings muß ich zugeben, nach ihrem ersten Buch und der Leseprobe hatte mich mehr erwartet. Richtig gefesselt und in den Bann gezogen hat mich das Buch nicht. Die Geschichte plätschert vor sich hin, ist teils langatmig und es war für mich nett zu lesen, aber gepackt hat mich die Geschichte leider nicht.

  • Für mich war es das erste Buch von Stefanie Gerstenberger. Das Cover weckt richtig Sehnsucht nach Italien und dem Zitronengarten, von dem auch im Buch die Rede ist.


    Magdalena war mir sehr sympathisch. Sie sucht sehnsüchtig nach ihrem Vater. War sie bisher sehr kontrolliert, bis auf die gelegentlichen Wutausbrüche, bei denen oft etwas zerbrach, gestaltet sich ihr Leben nun doch sehr spontan. Sie verlässt sich auf ihre innere Stimme, dass sie einfach auf Elba bleiben muss, um ihre Wurzeln zu finden.


    Die Story hat mich sehr gefesselt, auch wenn die Geschichte etwas straffer hätte sein dürfen. Die Personen des Buchs sind größtenteils interessant und liebenswert und auch der/die Bösen haben ihren Reiz.


    Die Geheimnisse, die hinter Nina und Matteo steckten sowie Magdalenas Geschichte haben mich sehr gut unterhalten. Ich fühlte mich mitten im Geschehen und habe das Buch gerne gelesen.


    Von mir 8 Punkte.

  • Nach den ganzen positiven Rezensionen zu Stefanie Gerstenbergers Erstling "Das Limonenhaus" war ich folgerichtig wahnsinnig gespannt auf das 2. Buch der Autorin. Der Klappentext klang wunderbar, das Cover ist ein echter Hingucker und auch die Leseprobe war mehr als interessant. Aber nach Beendigung des Buches muss ich leider sagen, dass ich tierisch enttäuscht bin. Oder, um es mit einem Wort zu sagen: Langweilig. Ja, so kann man das Buch wirklich zusammenfassen.


    Die Geschichte kommt von Beginn an überhaupt nicht in Gang. Am Anfang redet man sich noch ein, das wird noch, nur abwarten. Zumal die Landschaftsbeschreibungen durchaus klasse sind und man sich mehr als einmal während der Lektüre des Buches nach Italien bzw. Elba wünscht. Man spürt einfach, dass Stefanie Gerstenberger weiß, wovon sie schreibt. Leider macht das aber noch keinen guten Roman aus. Im Gegenteil. Denn wie gesagt, die Geschichte ist einfach nur langweilig. Punkt.


    Magdalenas Suche nach ihrem Vater findet praktisch erst auf den letzten 100 Seiten richtig statt. Davor wird dem Leser zwar immer mal wieder ein kleines Brotkrümelchen hingeworfen, aber das wars. Auch die Liebesgeschichte kommt nicht zu Potte. Zumal man immer mehr Schwierigkeiten hat, Magdalena zu verstehen. Ihre Wankelmütigkeit ist doch arg anstrengend. Außerdem ist es nicht zu begreifen, wie sie in jedem männlichen Inselbewohner sofort ihren Vater sieht, ohne Sinn und Verstand.


    Auch die Nebengeschichte mit Nina ist einfach nur zum Gähnen, was nicht an der Geschichte selbst liegt, sondern Stefanie Gerstenberger hat es schlicht versäumt, dem Leser mal Ansatzpunkte zu liefern. Teilweise wirkt es, als ob die Autorin selbst nicht wusste, worauf sie eigentlich hinaus wollte.


    So vergehen über 300 Seiten langweiliges Blahblubb. Die letzten 100 Seiten sind deutlich besser, aber bis der Leser dort endlich hinkommt, ist er bereits zu genervt, wenn er nicht schon vorher abgebrochen hat.


    Das Manko an diesem Buch ist also, dass die Geschichte, so wie sie ist, für knapp 450 Seiten einfach zu kurz ist und durch unzählige überflüssige Szenen in die Länge gezogen wurde. Es fehlt ein Knackpunkt, mehrere Häppchen an Spannung, um den Leser bei Laune zu halten. Das hat Stefanie Gerstenberger einfach verpasst. Leider. Sonst wäre das Buch deutlich besser und auch spannender geworden.


    So konnte mich das Buch leider nicht überzeugen. Von mir gibt es daher nur
    5 von 10 Sternen.

  • Magdalenas Garten spielt auf Elba und bleibt dort auch die ganze Zeit der Hauptort, so das man bis zum Ende des Buches meint man würde sich dort auch schon gut auskennen.


    Die Handlung ist etwas sehr langatmig aufgebaut, denn die Suche nach dem Vater zieht sich über das ganze Buch ohne das es einmal etwas Spannend wird. Es sind mitunter etwas viele Handlungsstränge die es heißt auseindander zu halten. Auch bis man etwas mehr über Magdalenas Geschichte kennt dauert es seine Zeit. Man ist zwar gleich mit im geschehen drin, aber der Sinn wird einem erst sehr viel später klar.


    Der Zitronengarten hat einen großen Platz in diesem Buch eingenommen, ob man dies gebraucht hätte ich weiß es nicht.


    Alles in allem ein Buch, das man sehr gut und schnell lesen kann. Man bekommt Lust auf einen Urlaub im Süden. Doch leider kann es nicht an das Limonenhaus anschließen, das ich damals regelrecht verschlungen habe. Schade.

  • Nachdem mich schon der Debutroman „Das Limonenhaus“ von Stefanie Gerstenberger positiv überrascht hatte, hoffte ich nach der Leseprobe von „Magdalenas Garten“ auf einen zweiten Wohlfühlroman mit Charme, Abenteuer und einer Prise Familiengeheimnis. Dies hat sich auch bewahrheitet und ich bin erneut sehr angetan vom Stil der Autorin.Im Roman geht es um eine junge Frau – Magdalena – die hauptberuflich Karthographin ist und eigentlich ein recht geregeltes, unauffälliges Leben führt. Sie wohnt bei ihren Großeltern, denn ihre Mutter starb schon, als sie noch ein kleines Kind war. Ihren Vater hat Magdalena nie gekannt. Und an diesem Punkt beginnt Magdalenas Leben weniger langweilig zu werden, denn die Frage nach ihrem Vater verfolgt sie ihr ganzes Leben. Ihre Großeltern, die Bescheid zu wissen scheinen, hüllen sich in Schweigen um die Liebesgeschichte, die Magdalenas Mutter Heidi mit dem Vater ihrer Tochter verbunden haben muss. Einziger Hinweispunkt für Magdalena ist die Tatsache, dass ihr Vater Italiener war. Und so belegt sie neben der Arbeit einen Italienischkurs und reist nebenberuflich in einem Busunternehmen als Begleiterin für Reisegruppen. Auf einer Fahrt nach Elba passiert dann das Unglaubliche: in einem einheimischen Lokal erkennt sie den Hintergund des Fotos wieder, dass ihre beiden Eltern zeigt. Demnach käme ihr Vater von der Insel? Magdalena will es herausfinden und stolpert von einem Abenteuer zum nächsten. Sie hat einen Unfall und wird bei Nina und Matteo einquartiert, die beide schnell zu ihren Freunden werden und ihr bei ihrer Suche helfen wollen, aber auch selbst das ein oder andere Geheimnis haben. Als dann auch noch die Liebe mit in´s Spiel kommt, wird Magdalenas Suche erst recht abenteuerlich...
    Stefanie Gerstenberger zeichnet ihre Protagonistin und auch alle anderen Personen im Roman mit viel Liebe und Fingerspitzengefühl. Jeder hat seine ganz eigenen Ansichten, Vorlieben und Macken – und so werden einem die Figuren sehr schnell sympathisch und lebendig. Auch die Beschreibungen der Insel und ihrer Landschaft kommen – wie schon im ersten Roman – wieder wunderbar charmant und anziehend zum Einsatz, so dass man im Geiste schon den nächsten Urlaub planen möchte. Verquickt werden beide Elemente durch eine Suche und den Wunsch, alten Geheimnissen auf die Spur zu kommen. Ganz nebenbei findet die Hauptperson auch zu sich selbst, denn am Anfang wirkt sie ziemlich naiv und unbeholfen. Alles in allem waren es für mich wieder wunderschöne Lesestunden mit einem Buch, das mir Sonnenschein, Inselcharme und ein Lächeln mitgebracht hat. Dazu trug natürlich auch die sehr schöne Gestaltung des Schutzumschlages und des Buches selbst bei. Für mich ein perfekter Sommerroman – egal, ob bei Hochsommer oder Sommerflaute!


    Von mir 9 von 10 Punkten.