Amazon und die "Gefällt mir"- Funktion

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Hallo Salonlöwin,


    den Artikel habe ich gelesen, und ein, zwei andere auch. Vielleicht ist es schon zu spät Abends und ich bin zu müde, doch ich bringe das nicht in Zusammenhang mit der "Gefällt mir"-Funktion bei Amazon (bzw. sehe keinen Zusammenhang damit). Ich geh am besten erst mal schlafen.


    Ich stelle mir das so vor: Du klickst an, dass Dir Buch X gefällt. Andere Leute klicken auch an, dass ihnen das Buch gefällt. Ein Teil dieser Leute klickt nun auch noch an, dass ihnen Buch Y gefällt. Dieses Buch hast Du noch nicht angeklickt. Aber nun stellt Amazon eine Verbindung her von Dir - zu Buch X - zu anderen Leuten, denen Buch X gefällt und auch Buch Y- zu Buch Y. Dann schlägt Amazon Dir Buch Y vor ("Viele Leute, denen Buch X gefallen hat, hat auch Buch Y gefallen").


    Im Grunde ist das nicht so viel anders als das was sie vorher hatten, dieses "Kunden, die dieses Buch gekauft haben, haben auch jenes Buch gekauft".

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Vielleicht ist das auch profilspezifisch und wird bei Dir erst später freigeschaltet.


    Ich denke auch, dass es profilspezifisch ist. Ich kann den Button weder mit Opera, Firefox noch mit dem explorer sehen.

  • Naja, ein Multiplikations- bzw. Missionarsbutton: "Tragt die Produktbotschaft hinaus in die Welt!" Bei Klamottenshops hab ich sowas auch schon gesehen. Kann man klicken, muss man aber nicht.

    Und was die Autofahrer denken,
    das würd’ die Marder furchtbar kränken.
    Ingo Baumgartner

  • Zitat

    Original von Delphin
    Im Grunde ist das nicht so viel anders als das was sie vorher hatten, dieses "Kunden, die dieses Buch gekauft haben, haben auch jenes Buch gekauft".


    Ich denke, das Kalkül dahinter ist, dass sich amazon von einer vermeintlich individuellen Anrede "Frau X, folgende Produkte haben wir für Sie ausgewählt!" eine Steigerung der Kauflaune gegenüber dem pauschalen "Kunden, die dieses Buch gekauft habe..." versprechen.
    Ich habe einmal bei Baur eine Klobrille (!) gekauft, seitdem kriege ich ständig Werbemails "Hallo Frau W., Zeit für einen neuen Frühjahrslook in aktuellen Farben!" oder "Zauberhafte Weihnachtsdeko für ihr Heim, Frau W.!" Ich muss nich erwähnen, dass ich an beidem nicht das geringste Interesse habe. Die vermeintlich persönliche Anrede nervt mich dabei noch am meisten. :fetch

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle


    Ich denke, das Kalkül dahinter ist, dass sich amazon von einer vermeintlich individuellen Anrede "Frau X, folgende Produkte haben wir für Sie ausgewählt!" eine Steigerung der Kauflaune gegenüber dem pauschalen "Kunden, die dieses Buch gekauft habe..." versprechen.
    Ich habe einmal bei Baur eine Klobrille (!) gekauft, seitdem kriege ich ständig Werbemails "Hallo Frau W., Zeit für einen neuen Frühjahrslook in aktuellen Farben!" oder "Zauberhafte Weihnachtsdeko für ihr Heim, Frau W.!" Ich muss nich erwähnen, dass ich an beidem nicht das geringste Interesse habe. Die vermeintlich persönliche Anrede nervt mich dabei noch am meisten. :fetch


    Haha, geht mir genauso. Ich hasse das auch, wenn Verkäufer/Bankberater/Versicherungsvertreter/Call-Center-Mitarbeiter im Gespräch ständig meinen Namen wiederholen. Hat eher abschreckende Wirkung.

  • DraperDoyle


    Gegen diese werbemails kannst du doch aktiv etwas tun. :-)
    Irgendwo am Ende der Mail besteht die Möglichkeit weitere
    Werbemails abzubestellen. Meist reicht dafür ein einfacher Klick, nur
    sehr selten war es bei mir eine Telefonnummer.

  • @ Delphin


    Danke für die Erklärung! :wave


    Ich habe gestern Abend und heute früh noch drüber nachgedacht, bin aber nicht weitergekommen. Deine Erläuterung klingt logisch. Ich bekomme beruflich eine Zeitschrift für Werbung/Dialogmarketing und kriege dadurch etwas von dem "ganzen modernen Kram" mit. Ob der Entwicklungen bin ich inzwischen vom :yikes beim :yikes :yikes :yikes angelangt und denke über Konsequenzen für mich nach.




    Zitat

    Original von Delphin
    Haha, geht mir genauso. Ich hasse das auch, wenn Verkäufer/Bankberater/Versicherungsvertreter/Call-Center-Mitarbeiter im Gespräch ständig meinen Namen wiederholen. Hat eher abschreckende Wirkung.


    Nun, das (also das ständig mit Namen ansprechen bzw. anschreiben) lernt man schon in jedem Grundseminar Werbung/Verkauf. Es erhöht nachweislich die Rücklaufquoten (= Erfolgsquoten).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Piefi, du hast wohl recht, allerdings habe ich bisher keins dieser Mails geöffnet (Die "persönliche" Anrede prangt mir immer schon im Betreff entgegen), sondern immer gleich gelöscht.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von SiCollier: Nun, das (also das ständig mit Namen ansprechen bzw. anschreiben) lernt man schon in jedem Grundseminar Werbung/Verkauf. Es erhöht nachweislich die Rücklaufquoten (= Erfolgsquoten).


    Dabei vergessen die Verkaufspsychologen allerdings gern, dass Menschen Individuen sind und höchstunterschiedlich reagieren. Bei mir lösen mehrmalige namentliche Ansprache und ein "Seien Sie gegrüsst" Fluchtreflexe aus und mein Gegenüber wird sofort in die Schublade Speichellecker gesteckt.
    Mit natürlichem Auftreten erreicht man zuweilen mehr bei mir und offensichtlich auch bei meinen Vorschreiberinnen ;-).

  • @ Salonlöwin


    Das ist da halt genauso wie beim TV: der Einzelne zählt nix, die Quote ist alles. Und es ist nunmal nachgewiesenermaßen so, daß die (Rücklauf-) Quote bei Personalisierung deutlich höher ist. Also wird das immer weiter verfeinert und mehr. In die gleiche prinzipielle Richtung dürfte auch diese "Gefällt mir"-Funktion gehen.


    Ich bin übrigens durch diese ausgeklügelten Dinge auch nicht unbedingt ansprechbar und man erreicht bei mir i. d. R. das Gegenteil des Gewollten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")