Wer Wind sät - Nele Neuhaus

  • Bei den letzten vier Büchern von Nele Neuhaus habe ich nach dem Beenden des Buches immer das Gefühl gehabt, mit etwas Neuem, total unerwartetem, überraschendem und "bahnbrechendem" unterhalten worden zu sein. Bei "Wer Wind sät" war das (trotz des für Nele Neuhaus neuen Themas) seltsamerweise nicht der Fall.


    Es kann definitiv nicht an einer schlechten Fall-Komposition mit immer neuen Wirrungen und Wendungen, falschen Fährten und dem Einstreuen von vielleicht relevanten und dann doch irrelevanten Informationen liegen. Hierin ist das Buch, wie seine Vorgänger auch, einfach nur bombastisch. Ich habe selten einen Krimi gelesen, an dem ich so viele unterschiedliche Verdächtige hatte, die ich immer wieder verworfen habe, nur um sie dann irgendwann wieder aus der Versenkung zu zerren und wieder als "Täter" auf meinen inneren Merkzettel zu setzen.


    Es liegt auch sicherlich nicht an einem übermäßigen Overkill an Informationen zum Privatleben der beiden Haupt-Ermittler Pia und Oliver, hier war mir fast zu wenig Geschichte um die beiden dabei, und die Liebelei von Oliver und seine Schlussfolgerungen, die er daraus zieht, fand ich eher unrealistisch und für ihn zu banal.


    Auch das Team des Hofheimer K11 ist wieder eins und man fiebert mit jedem der Kripobeamten mit - auch mit Cem, dem Neuen, der sich - wie ich finde - sehr gut ins Team integriert und mir von Anfang an sympatisch war.


    Das politisierende Element im Buch - der Bau des Windparks - war dann vielleicht schon eher das, was mir das Lesevergnügen ein wenig verprellt hat. Gutachten, Forscher, Staatsminister und Co. waren mir an manchen Stellen einfach zu trocken und ich hatte hier etwas anderes erwartet. Auch sind manche der gelegten Spuren - vor allem im privaten Bereich von Pia und Oliver - nicht bis zum Schluss weitergesponnen, vieles fungiert als Cliffhanger oder verläuft im Sande, was ich sehr schade fand. Denn auch wenn es sich um eine Reihe handelt, so möchte ich doch keine "Fortsetzungskrimis" lesen.


    Mein Fazit: Alles in allem beste Krimiunterhaltung, aber im Vergleich zu "Schneewittchen muss sterben" keine Steigerung. Auch das "nicht in die Reihe passen" des Buches zu den anderen bisherigen vieren ist nicht schön und für mich so auf Anhieb auch nicht ganz nachvollziehbar.

  • Wer Wind sät - wird Sturm ernten
    das 5. Buch der Krimiserie um Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein


    Pia kommt gerade aus ihrem 3-wöchigen Chinaurlaub mit Christoph zurück und wird sogleich zu einer Leiche gerufen. Rolf Grossmann, Nachtwächter bei der Firma WindPro wird tot aufgefunden, kurze Zeit später auch Ludwig Hirtreiter, ein heftiger Gegner der geplanten Windkraftanlage im Taunus. Er ist Mitvorsitzender einer Bürgerinitiative gegen den geplanten Windpark und obendrein auch noch im Besitz einer Wiese, die zur Umsetzung des Parks unbedingt benötigt wird und den Investoren 2 Millionen Euro Wert ist. Bis zu seiner Ermordung weigert er sich vehement diese zu verkaufen und überschreibt sie am Ende in seinem Testament ausgerechnet an den Vater des im Mordfall ermittelnden Kriminaloberkommissars Bodenstein und dieser gerät damit sehr in Bedrängnis. Seine Eltern werden erpresst, er wegen Befangenheit vom Fall abgezogen. Doch neben diesen im Zentrum stehenden Vorfällen, tun sich noch viel weitergehende Abgründe auf. Die für die Erstellung der Windanlagen benötigten Gutachten weisen Unregelmäßigkeiten auf, gleich mehrere hochrangige Experten der Klimabranche sind darin verwickelt. Bodenstein verliebt sich dann auch noch in Nika, deren zentrale Rolle erst nach und nach zu Tage tritt.


    Nele Neuhaus schafft es wieder einmal, den Leser über weite Teile völlig im Unklaren zu lassen und erst zum Ende hin alles aufzulösen. Es ist eine sehr spannend erzählte Geschichte auf verschiedenen Handlungsebenen, mit viel Hintergrundinformationen und intressanten Figuren. Hier und da vielleicht etwas zu verschachtelt und zu viele parallel laufende "Gefühswelten" der Agierenden, aber dennoch sehr lesenswert und faszinierend in der Auflösung. Schade fand ich, dass Pia Kirchhoff fast nur alleine ermittelt und Bodenstein immer mehr außen vor ist, auch der Hinweis am Ende, dass er sich ins ferne Berlin versetzen lassen möchte, lässt da nichts Gutes für die Fortsetzung hoffen.

  • Wer Wind sät


    Ich habe das Buch bei Vorablesen gewonnen. Das ist schon einige Zeit her. In einer Leserunde bei den Büchereulen hab ich das Buch gelesen.
    Kurzbeschreibung laut Amazon.de: „Ein Nachtwächter stürzt zu Tode. Ein Grundstück im Taunus, das plötzlich zwei Millionen Euro wert ist, kostet einen alten Mann das Leben. Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ermitteln im Kreise von Verdächtigen, die alle vorgeblich für eine gute Sache kämpfen. Doch jeder von ihnen hat sein eigenes Motiv - nichts ist, wie es scheint. Bis die Lügengebäude einstürzen. Rachsucht und Gier offenbar werden. Liebe in Hass umschlägt und Menschen büßen müssen.“


    Zwei Tote beherrschen den neuen Krimi von Nele Neuhaus. Ein Unglücksfall und ein Mord und beide hängen aber zusammen. Zu Beginn stellt uns Nele Neuhaus wieder viele Charaktere vor, die alle das Zeug haben den Mord begangen zu haben und auch am Unglück beteiligt zu sein. So konnte ich mir aus den Verdächtigen immer mal wieder einen neuen aussuchen, je nachdem was ich über ihn im Laufe des Buches erfahren habe. Nele packt immer wieder neue Puzzleteilchen dazu.
    Die Kommissare Pia und Oliver werden ebenso mit ihren Höhen und Tiefen beschrieben. Sie stehen sich manchmal, durch ihre klasse beschriebenen Charaktere, selbst im Weg und blockieren sich und die Aufklärung des Falls.
    Alles in allem wieder ein gelungener Krimi von Nele Neuhaus. Ich werde auch weiter zukünftige und alte Bücher von dieser Autorin lesen.
    Wieder 10 von 10 Punkten von mir

  • Nele Neuhaus schafft es auch in diesem Buch wieder viel falsche Fährten zu legen und manch eine überraschende Figur zu bringen.
    Am Anfang hatte ich etwas Mühe das Beziehungsgeflecht der einzelnen Gruppen zu durchschauen, vor allem bei Jannis Ricky und Nika hatte ich das Problem, vor meinem inneren Auge eher sehr juge Menschen Anfang 20 zu haben, wohl auf Grund der Namen.


    Aber alles in allem fand ich das Buch sehr gelungen und ich freue mich schon auf das nächste, wenn die losen Enden aus Pias und Olivers Privatleben weitergeführt werden.

  • Als erstes fällt bei diesem Buch auf, dass es im Format etwas größer ist als seine Vorgänger. Die 550-seitige Klappbroschur ist zusätzlich mit einem Lesebändchen ausgestattet. Nachdem Schneewittchen muss sterben letztes Jahr auf allen Bestsellerlisten ganz oben verzeichnet war, wollte man wohl auch das Erscheinungsbild aufwerten. Allerdings fordert der Verlag so auch gleich 5 Euro mehr.


    Nele Neuhaus hat bereits viermal bei dieser Serie bewiesen, dass Regionalkrimis überaus spannend sein können. Auch in diesem fünften Fall um das Ermittlerteam aus dem Taunus zieht sich der Spannungsbogen durch das ganze Buch. Wieder wurde ein aktuelles Thema aufgegriffen und eine kriminelle Handlung drumherum gestrickt. Alternative Energien ist derzeit in aller Munde und so ist es durchaus vorstellbar, dass Firmen damit auch auf „alternativen“ Wegen das große Geld machen wollen. Plausibel und in logiscer Reihenfolge werden nun die Handlungsstränge um Befürworter und Gegner des Windparks beschrieben. Dabei wird fast jeder einmal zum Verdächtigen, um ihn dann ein Kapitel weiter, wieder zu entlasten. So hält sich die Spannung fast bis zur letzten Seite.


    Die Autorin zeichnet ihre Charaktere vielschichtig, gibt ihnen Ecken und Kanten und stattet sie zusätzlich mit alltäglichen Pflichten aus. Wie im richtigen Leben haben sie nicht nur einen Beruf, sondern auch ein Privatleben. Der potentielle Mörder ist nicht nur böse, sondern kümmert sich vielleicht auch liebevoll um seine Familie. Der psychologische Aspekt hinter der Handlung zeigt die andere Seite der Medaille und weckt damit beim Leser auch immer eine gewisse Empathie. Unvorhergesehene Wendungen im Fall, von Zeit zu Zeit einfließende Enthüllungen und ein flüssiger Erzählstil erhöhen den Lesegenuss. Krimifans können die Bücher auch ohne Kenntnisse der Vorgänger lesen. Die Entwicklungen der Hauptcharaktere werden bei Bedarf kurz wiederholt, sodass ein Quereinsteiger keine Mühe hat, die Ereignisse zuzuordnen.


    Wer sich allerdings auch für das Privatleben der Protagonisten interessiert, sollte auf jeden Fall die Reihenfolge einhalten. Gerade dieser Teil endet dermaßen offen, dass für die Fortsetzungen sämtliche Möglichkeiten in Betracht kommen. Ob mir die angedeuteten Veränderungen im K11 gefallen, weiß ich noch nicht. Zumindest freue ich mich auf ein Wiedersehen mit Pia und Oliver.

    aktuelles Buch: Die Henkerstochter und der Rat der Zwölf von Oliver Pötzsch
    A Killer Closet von Paula Paul

    Bingo 2017

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  • Das mit der Formatänderung fand ich eigentlich nicht so schön, vor allem, weil bei der Bindung Leseknicke nicht zu vermeiden sind. Und der Buchrücken war nach einem Aufklappen schon rund.
    Das Lesebändchen gibt es allerdings nicht in jeder Auflage, ich habe keines im Buch (2. Auflage)


    Da sich diese wohl aber gerne auch gelöst hat, kein großer Verlust.


    Schade allerdings, daß die Verlage den Erfolg der Regionalkrimis sofort nutzen um diese für teuer Geld an den Mann zu bringen, nachdem die Autoren bei ihren ersten Büchern überhaupt Probleme hatten, diese an den Mann zu bringen.
    Aber damit werden wir wohl leben müssen.

  • Zitat

    Original von streifi
    Das mit der Formatänderung fand ich eigentlich nicht so schön, vor allem, weil bei der Bindung Leseknicke nicht zu vermeiden sind. Und der Buchrücken war nach einem Aufklappen schon rund..


    Ich hatte Mühe, die Formatsänderung neutral zu formulieren und meinen Fetisch wegen der gleichen Ansicht im Regal außer Acht zu lassen. Mein Buch löste sich am Buchrücken komplett vom Einband, sodass dann aber wenigstens keine Leseknicke kamen. Blöd ist es, dass es jetzt wie ein Wasserschaden mit dem abgelösten Aufdruck aussieht.


    Zitat

    Original von streifi
    Das Lesebändchen gibt es allerdings nicht in jeder Auflage, ich habe keines im Buch (2. Auflage)
    Da sich diese wohl aber gerne auch gelöst hat, kein großer Verlust.
    ...


    Das Lesebändchen wurde wohl wirklich nur in die erste Auflage geklebt. Schade eigentlich, weil es wirklich was her macht und ein klitzekleiner Trost wegen des erhöhten Preises ist. Immerhin hielt meins bombenfest.

  • In ihrem neuesten Roman führt uns Nele Neuhaus die dunklen Abgründe der Menschen einmal mehr vor Augen, Rachsucht und Gier sind die Motivation in diesem neuen Fall.
    Gekonnt verknüpft sie Verdachtsmomente, präsentiert immer neue mögliche Täter, streut Zweifel und neue Fährten so dass es für den Leser förmlich einer Schnitzeljagd gleicht, in der man ziemlich lange wirrt und bis zum Schluss gut unterhalten wird.


    Cem als sympathischen neuen Kollegen ins Ermittlerteam zu integrieren finde ich sehr angenehm, auch wenn man nicht viel über ihn privat erfährt - auf alle Fälle eine ausbaufähige Rolle.
    Bodensteins privater Alleingang und die damit verbundene Mehrbelastung für Pia sorgen umso mehr für einige Spannungen und man darf auf den Nachfolgeroman gespannt sein, stehen doch einige interessante Veränderungen an, auch wenn ich nicht glaube, dass eine räumliche Trennung des Team ansteht.


    Zweifellos wieder eine spannend inszenierte Kriminalgeschichte, die Nele Neuhaus uns da präsentiert, auch wenn der Plot mich nicht so begeisterte wie "Unter Haien" oder der Vorgänger "Schneewittchen".


    Von mir 7 solide Punkte.

  • Richtungswechsel?


    Das war er also - der langerwartete neue Roman von Nele Neuhaus.


    Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff ermitteln wieder. Aber gerade von Bodenstein war in diesem Buch etwas neben der Spur. Das Scheitern seiner Ehe hat er sehr schlecht verkraftet und seine Arbeit leidet dementsprechend darunter. Er handelt oft, wie es wohl viele nicht unbedingt von ihm erwartet hättet. Zudem verliebt er sich in eine Tatverdächtige und wirft viele berufliche Verhaltensregeln über Bord. Auch sein Verhältnis zu Pia wird auf die Probe gestellt.


    Der Fall an sich ist gut konstruiert - mit den üblichen vielen, vielen Verdächtigen. Nele Neuhaus hat sich ein aktuelles Thema ( Klimawandel und seine Auswirkungen ) für ihren Plot ausgesucht und baut diesen mit allerlei Auschmückungen in private Verirrungen und persönliche Dramen aus. Von daher wird es einem nie langweilig und der gwohnt fesselnde Schreibstil von Nele Neuhaus tut sein übriges, um dem Leser einige schöne, spannende Lesestunden zu bereiten.


    Trotzdem hat mich das Buch nicht 100% überzeugt, ob es nun an der Entwicklung von Bodenstein lag oder an einem anderen Grund, kann ich nicht so genau sagen.


    Von daher hoffe ich auf den nächsten Band - denn treu bleibe ich Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein auf jeden Fall.


    Diesmal gibt es 8 von 10 Punkten.

  • Der neue Band rund um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff war nicht schlecht, er ließ sich spannend und flüssig lesen. Aber der große Überraschungseffekt, den es in den letzten Büchern gegeben hat, blieb diesmal aus. Es war einfach kein Aha-Effekt da, als aufgeklärt wurde, wer die Morde begangen hat. Nach einem gewissen Zeitpunkt war mir das klar:


    Bodenstein hat diesmal einige Sympathiepunkte verloren. Fast das gesamte Buch hindurch wollte ich ihm am liebsten packen und heftig schütteln. Private Probleme hin oder her, das was er in Bezug auf Nika gemacht hat, war einfach unprofessionell. Und dass er nie erreichbar war, als Chef des K11 Hofheim wohlgemerkt, hat einen sehr bitteren Nachgeschmack hinterlassen. Und dass er sich gleich in Nika verknallt hat... na ich weiß nicht...


    Da mir Bodenstein diesmal so unsympathisch erschienen ist, ist der Schluss für mich kein Cliffhanger. Derzeit wäre es mir egal, ob er jetzt nach Berlin gehen würde oder nicht.


    Den 16jährigen Mark fand ich jetzt auch keinen so großen Sympathieträger, genauso wenig wie Jannis oder Nika. Den Neuen, Cem, mochte ich allerdings. Hoffentlich kommt der noch öfters vor :-)



    Ansonsten war das Buch spitze. Flüssig zu lesen und spannend geschrieben. Und in sehr angenehme kurze Abschnitte eingeteilt. Mir kam es gar nicht vor, dass ich an die 550 Seiten gelesen habe :grin


    Das Thema Windkraftanlagen fand ich sehr interessant und gut gewählt. Und ich denke, dass das gar nicht mal so weit hergeholt ist, was da abgelaufen ist.


    Ich freue mich jedenfalls auf einen weiteren Band mit Pia und Bodenstein und hoffe, dass Letzter sich wieder fängt und aufhört, so ein Egoist zu sein und nicht mehr in Selbstmitleid badet.


    Von mir gibt es 8 Punkte

  • "Wer Wind sät" war mein zweiter Kriminalroman von Nele Neuhaus.


    Es war leicht und flüssig zu lesen. Hier gab es keine Probleme.


    Die Spannung zog sich von der ersten bis zur letzten Seite. Klasse fand ich hier das man nicht sofort wusste wer der Täter der Morde war.


    Zu den meisten Punkten gab es eine Auflösung, bei den restlichen z. B. um Pia hoffe ich im nächsten Buch eine Auflösung zu erhalten.


    Der neue Kollege Cem der beiden hat sich hier sehr gut ins Team eingefügt und kommt auch sehr symphatisch rüber.


    Ein für mich rundum gelungenes Buch.

  • "Wer Wind sät" war mein erstes Buch von Nele Neuhaus und ich bin rundum begeistert. Ich habe das Buch in der Leserunde gelesen und es war eine sehr tolle Leserunde. Vielen Dank auch an Nele Neuhaus für die schöne Begleitung.


    Schon mit dem Prolog beginnt das Buch spannend und die Spannung steigert sich eigentlich durchweg bis zum Schluss. Ich war fast bis zum Schluss auf dem Holzweg mit meinem Verdacht.


    Es gab viele Verdächtige mit verschiedenen Tatmotiven die die Spannung bis zum Schluss erhalten haben.


    Einen Kriminalroman über 560 Seiten spannend zu erhalten ist eine grandiose Leistung.


    Ich freue mich schon auf eine Fortsetzung und werde mir wahrscheinlich auch die Vorgänger nach und nach zulegen.


    Ich gebe diesem Buch die vollen 10 Punkte.


    Viele Grüße :wave

  • Wer Wind sät liest sich flüssig und ist spannend geschrieben. Diesmal hatte ich etwas Probleme mit den vielen neuen Personen. Das hat sich zum Glück aber nachher gegeben.


    Das Privatleben von Pia war mir diesmal etwas zu kurz. Vielleicht erfährt man im nächsten Buch etwas mehr von ihr ? Ich hoffe, das von Bodenstein nicht nach Berlin versetzt wird. Das wäre schrecklich.


    Von mir gibt es auch 10 Punkte.

  • In diesem Krimi beschäftigt sich Nele Neuhaus mit dem doch sehr aktuellen Themen des Umweltschutzes.
    Wer jetzt denkt "Och nee, nicht noch ein Buch über die Erderwärmung, davon gibt es doch schon genug", den kann ich beruhigen. Es geht um Windenergie. Im Taunus soll ein neuer Windpark gebaut werden und plötzlich und plötzlich gibt es Tote. Einen Tatverdächtigen mangelt es dem Ermittlerduo Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff nicht, denn der Windpark im Taunus hat nicht wenig Gegner. Und schließlich ist auch noch Oliver persönlich involviert. Das neue Buch von Nele Neuhaus hat absolut Hochspannung versprochen und dieses auch eingehalten.
    "Wer Wind sät" hält mit altbekannten Charakteren und neuen Verbrechern das, was es verspricht. Spannung pur. Es geht hier weniger um brutale Handlungen, obwohl gerade die Szenen mit den Toten nicht gerade angenehm sind. Vielmehr geht es um die Ermittlungsarbeit, die in diesem besonderen Buch vorwiegend von Pia Kirchhoff getragen wird.
    Fragt mich nicht nach einer persönlichen Einschätzung wie es weitergeht. Für mich steht nur eines fest: Nele Neuhaus bietet ihren Leserinnen und Lesern mit der Reihe rund um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff zwei durchaus liebenswürdige Charaktere mit Ecken und Kanten und eine Menge Spannung.

  • ich habe es endlich durch, fand es allerdings erst so ab Seite 290 wirklich gut.....am Anfang waren die verschiedenen Personen etwas verwirrend für mich und zu viel falsche Fährten......
    Aber trotzdem hat es Spaß gemacht, es zu lesen, ich mag die Gegend und die Hauptakteure ihrer Bücher.
    Von mir gibt es 7 von 10 Punkten.

  • Auch der mittlerweile fünfte Band um Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein ist wie gewohnt spannend. Diesmal kommt zur "normalen" Krimihandlung im Taunus jedoch ein zweiter Handlungsstrang hinzu, der ein wenig "große weite Welt" einbringt.
    Der Mord in Kelkheim, dem bald ein zweiter folgt, ist glaubhaft und überzeugend geschildert und mit Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein sind wieder einmal sympathische Ermittler am Werk. Allerdings liegt in diesem Roman das Gewicht eher auf Pia Kirchhoff, während von Bodenstein einiges von seiner sympathischen Art verliert, er war mir hier zu sehr auf sich selbst konzentriert. Innerhalb dieses ohnehin schon spannenden Krimis findet sich mit dem zweiten Handlungsstrang eine weitere Krimihandlung, die deutlich über die bisherigen Bücher hinausgeht: Nicht auf den Taunus bezogen, sondern in einen seltsamen Fall mit internationalen Verflechtungen stolpert von Bodenstein hier hinein. Zwar gefällt mir das Konzept der Autorin, damit "frischen Wind" in die kleine Taunus-Welt zu bringen und auch die Auflösung war gelungen, trotzdem paßte es nicht hundertprozentig zusammen; zu verschieden sind die Welten, die hier aufeinanderprallen. Aber man bekommt quasi zwei spannende Krimis in einem und was will man mehr - außer der baldigen Fortsetzung, natürlich? ;-)

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Im Großen und Ganzen hat mir das Buch gefallen, wie gewohnt spannend und mitreißend geschrieben, ein toll konstruierter Fall mit vielen falschen Verdächtigen usw. In dieser Linie ist Nele Neuhaus ihrem Stil weitestgehend treu geblieben.


    Trotzdem habe ich bei diesem Band einige Kritikpunkte und hoffe, dass das in den nächsten Bänden wieder "behoben" wird (sicher aber nicht wegen meiner Kritik hier :lache ):


    Äußerlich fand ich das Buch überhaupt nicht ansprechend, es stach leider aus den vorherigen raus und das Blau war meiner Meinung nach viel zu hell, das düstere vorher gefiel mir viel besser. Außerdem ist die Bindung schlecht (Knicke im Rücken und Rundung), das Buch ist größer und passt damit nicht zu den anderen und dieses Billig-Bändchen hätte man sich sparen können. Dass es dann gleich teurer wird ist nicht gerechtfertigt, aber das liegt wohl mehr am Verlag als an der Autorin und da ich das Buch gewonnen habe, will ich mich über den Preis nicht beschweren.


    Vom Inhalt her gefielen mir die Thriller-Elemente, die durch Bodensteins Liebelei reingekommen sind, nicht so gut. An Nele Neuhaus' Krimis habe ich unter anderem am meisten genossen, dass es reine Krimis ohne Schnickschnack und politische Aufhänger sind. Hinzu kommt das bereits erwähnte unprofessionelle Verhalten von Bodenstein, was mir überhaupt nicht zugesagt hat und diese ganz absurde "Nebengeschichte", die mir unglaubwürdig vorkam. Man könnte meinen, der hat plötzlich den Verstand verloren. Dadurch war auch meiner Meinung nach viel zu viel Privatkram von Bodenstein drin, der mich persönlich irgendwann genervt hat. Zusätzlich enstand der Eindruck, dass diese ganzen neuen Elemente wie aktuelle Themen, Privatkram und Thrilleranteile nur zu Sensationszwecken da waren. Ich sage da immer: Never change a running system!


    Also - meiner Meinung nach eine gute Arbeit von Nele Neuhaus, die durch nervigen Schnickschnack unnötig verschandelt wird. Von mir diesmal leider nur 7 Punkte.
    Trotzdem werde ich auch den nächsten Krimi aus der Reihe lesen und hoffe, dass dieser Verkaufswahn dann wieder ein Ende hat.

  • :cry Jetzt muss ich wieder lange auf den nächsten Band warten.


    Mit " Wer Wind sät" ist Nele Neuhaus wieder ein spannender, sich mit aktuellen Themen wie (Windkraftgegner und Massenpanik) befassender Krimi gelungen.
    Von der ersten bis zur letzten Seite recht stimmig.


    Die gefälschten Gutachten ließen mich doch gleich an die Atomendlagerstätte (mir liegts auf der Zunge) denken, bei der ja auch die entsprechenden Berichte verschwanden.
    Psychologisch dicht und schlüssig entwickelt wurde das Porträt von Marc, wie ein Jugendlicher evtl. zur Waffe greifen kann um die Welt für seine ständigen Verletzungen und Enttäuschungen zu bestrafen.
    Auch die Entstehung der Massenpanik, jetzt weiß ich wieder warum ich solche Versammlungen gerne meide, war durchaus schlüssig.


    Mich hat das Buch sehr gut unterhalten, habe die ganze Nacht durchgelesen und gebe 8 Punkte.

  • Für mich eine etwas enttäuschende Fortsetzung der Reihe. Woran es für mich gelegen hat, kann ich gar nicht genau bestimmen. Es war für mich deutlich schwächer als die Vorgänger und hat ich größten Teils nicht fesseln können.
    Fünf Punkte



    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

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  • Ich habe den neuen Roman wieder regelrecht verschlungen.


    Es gelingt Nele Neuhaus wieder einmal den Leser in die Irre zu führen. Nichts ist so wie es scheint. Das fängt beim Alter der Protagonisten Ricky, Nika und Jannis an



    und hört bei den Tatverdächtigen bzw. den Mördern auf.


    Den Vergleich eines Forenmitgliedes mit Agatha Christie finde ich gar nicht so verkehrt, da ist der offensichtliche Mörder auch immer unschuldig. :-]


    Der neue Kollege beim K 11 Cem scheint sich gut in das Kollektiv einzufügen.


    Ich persönlich hätte gern mehr private Infos von Pia und Bodenstein gehabt, das kam mir etwas zu kurz.


    9 von 10 Punkten

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)