Mord in Mesopotamien - Agatha Christie

  • Kurzbeschreibung:


    Krankenschwester Amy Leatheran wird von Dr. Leidner, dem Leiter einer archäologischen Expedition im Irak gebeten, sich für die Zeit der Ausgrabungen vor Ort um seine Frau zu kümmern, die seit einiger Zeit verstärkt an nervösen Zuständen und Angst leidet. Schwester Amy nimmt die Aufgabe an und findet sich unversehens in der angespannten Stimmung zwischen den Expeditionsteilnehmern wieder. Trotz aller Bemühungen kann sie es nicht verhindern, dass Mrs. Leidner ermordet wird. Ein äußerst mysteriöser Fall, der wohl nicht aufgeklärt werden würde, wenn nicht Hercule Poirot gerade auf der Durchreise zum Orient-Express (--> siehe Mord im Orient-Express) wäre, der sich bereit erklärt, zu helfen, und seine grauen Zellen ordentlich anstrengen muss, um Licht ins Dunkel zu bringen...


    Meine Meinung:
    Ein spannender Poirot mit gewohnt unvorhersehbarer toller Auflösung, der seinen besonderen Reiz zum einen durch das ungewöhnliche Setting erhält, zum anderen "verarbeitete" Agatha Christie hier laut wikipedia auch reale Bekannte aus ihrem archäologischen Umfeld zu Hauptfiguren, und das wohl nicht besonders freundlich ;-). Gehört in jede Christie-Sammlung!

  • Zitat

    Ein spannender Poirot mit gewohnt unvorhersehbarer toller Auflösung, der seinen besonderen Reiz zum einen durch das ungewöhnliche Setting erhält, zum anderen "verarbeitete" Agatha Christie hier laut wikipedia auch reale Bekannte aus ihrem archäologischen Umfeld zu Hauptfiguren, und das wohl nicht besonders freundlich :-] . Gehört in jede Christie-Sammlung!


    Ich weiß nicht was ich sonst noch sagen soll ich bin ganz millas Meinung.
    :wave

  • *alten Thread hervorkram*


    Ich hab das Buch eben beendet und musste zu meinem Schock feststellen, dass ich den Mörder richtig geraten habe :yikes :freude
    Das gelingt mir sonst nie.
    Ich liebe es, bei Krimis vollkommen sicher zu sein, wer der Mörder ist, nur um dann bei der wirklichen Auflösung total baff zu sein. Aber ab und an mal richtig zu liegen ist auch nicht schlecht... :grin
    Auf jeden Fall mal wieder ein sehr schöner Krimi von Christe mit tollen Charakteren!

    Eine gute Buchhandlung ist wie ein freundliches schwarzes Loch, das lesen gelernt hat.

    -Terry Pratchett

  • Ich habe das Buch mit anderen Eulen in einer LR gelesen. So machte das Ermitteln mehr Spaß. ;)

    Dennoch muss ich sagen, dass mich dieser Fall von Agatha Christie nicht überzeugt hat. Die Lösung war wie immer schlüssig, aber doch gibt es verschiedene Charaktere, die nicht zum Rest des Buches passen und dessen Anwesenheit nichts zum Fall beiträgt. Als ob sie einfach eine Lücke füllen sollen, welche gar nicht da ist.


    Es gibt eindeutig bessere Kriminalfälle von Agatha Christie und auch viel spannendere.

    Das Buch reiht sich in meine Christie-Sammlung ein, aber ohne, dass ich es nochmals lesen muss.


    Ich vergebe 5 von 10 Punkten.

    Mir ist dieser Fall einfach zu schwach in Bezug auf viele andere Fälle mit Poirot.

  • Ein typischer Agatha Christie. Schauplatz ist diesmal eine Ausgrabungsstätte im Irak, bei der Dr. Eric Leidner ein Team von Mitarbeitern führt, die Ausgrabungen in der Nähe der Stadt Hassanieh durchführen. Zusammen mit seiner Frau und dem Team welches aus 8 weiteren Personen besteht, bewohnen sie ein Haus in der Nähe der Ausgrabungsstätte. Da Frau Dr. Leidner zu diesem Zeitpunkt wohl ein etwas schwaches Gemüt hat, engagiert ihr Mann kurzerhand die Krankenschwester Amy Leatheran, die sich um seine Frau kümmern soll. Luise Leidner hat Angst das man ihr nach dem Leben trachtet und sieht Gesichter die ihr auflauern. In erster Ehe war Frau Dr. Leidner mit einem jungen Mann verheiratet der sich als Spion der deutschen herausgestellt hat, und sie selber hat ihn während ihrer Ehe bei der amerikanischen Regierung verraten.

    In typischer Christie Manier werden jetzt erst einmal auf den circa ersten 100 Seiten alle Protagonisten vorgestellt, um somit schon mal alle möglichen Täter zu nennen. Die Geschichte selber wird durch die Krankenschwester Amy Leatheran festgehalten, die diese so gut es geht aus ihrer Sicht wiedergibt. Das erste Mordopfer, wie soll es anders sein ist Frau Dr. Luise Leidner die erschlagen vor ihrem Bett gefunden wird. Hercules Poirot, der berühmte belgische Detektiv befindet sich gerade auf der Rückreise nach London und kommt auf dem Weg nach Bagdad durch Hassanieh. Er unterbricht seine Reise, um den Fall aufzuklären. Unterstützt wird er durch die Krankenschwester, die ihn bei den Befragungen zu Seite steht. Erst ein weiterer Mordfall liefert Hercules Poirot das letztlich fehlende Puzzlestück.


    Auch dieser Roman ist ein typischer who did it, bei dem der Leser bis zum Schluss ermitteln kann wer denn der Mörder ist. Wenn man erst über die Vorstellungsrunde heraus ist, und die eigentliche Ermittlung startet ist es ein spannender Krimi. Bei mancher Darstellung fehlt es etwas an Logik, wenn man dieses jedoch „übersieht“ wird man bestens für ein paar Stunden unterhalten. Dieser Krimi obwohl zwei Jahre später geschrieben als „Mord im Orient Express“ spielt chronologisch vor diesem.

    Mir hat der Krimi gefallen, und er hat mich mehrfach hinters Licht geführt.

  • Ich habe das Buch im Rahmen einer LR gelesen, aber diesmal konnte Agatha Christie mich nicht ganz überzeugen. Den Schauplatz fand ich interessant, eine Ausgrabungsstätte im Irak mit einer bunten Mischung an mehr oder weniger Beteiligten und Verdächtigen, dazu Hercule Poirot, der genau im richtigen Moment vorbeikommt.

    Allerdings hat M. Poirot bei der Auflösung zu viele Asse aus dem Ärmel gezaubert, auf die man als Leser unmöglich kommen konnte - da kam ich mir ein wenig veralbert vor.

    Auch nach Logik und Plausibilität darf man hier bei diesem Fall wieder nur bedingt fragen.

    Nichtsdestotrotz war der Fall gut konstruiert mit vielen feinen Details und es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen - auch dank der mitermittelnden Eulen, die mich immer wieder auf Kleinigkeiten aufmerksam gemacht haben, die ich sonst übersehen hätte! :-)


    LG, Bella

  • Auch ich war bei der Leserunde dabei und kann meinen Mitleserinnen nur zustimmen. ich finde allerdings, dass alle Poriotfälle, außer dem Orientexpress, die im Vorderen Orient spielen, etwas langatmig geraten sind.

    Auch bei diesem hier braucht man Geduld, denn die Vorstellungsrunde, also bis man alle Mitspieler kennt, schon mal lange dauert. Wir lesen praktisch die Erlebnisse einer Krankenschwester, die beauftragt wurde eine vermeintlich psychisch kranke Frau zu betreuen. Diese hatte mehrere Morddrohungen erhalten.

    Als Poriot eintrifft um einen Mord aufzuklären, sind die Dinge schon aus dem Ruder gelaufen. Verdächtig sind fast alle, als Leser fällt man wieder auf alle Tricks der Autorin herein, bis Poirot die Lösung quasi aus dem Hut zaubert. Nicht unbedingt schlüssig und etwas unbefriedigend bleibt dem Leser das Fazit: es gibt bessere Krimis für die AC Fans.

  • Mir hat dieser Krimi gut gefallen und ich wurde (wie meist bei Agatha Christie) sehr gut unterhalten. Die lange Einführung, die meine Vorschreiberinnen angesprochen haben, ist mir zwar auch aufgefallen, hat mich aber nicht gestört. Es ist ein eher geruhsamer Krimi vor archäologischen Hintergrund, wobei ich diese leicht orientalische Atmosphäre gemocht habe.


    Bei diesem Fall gibt es entgegen den ersten Anschein mehr als genügend Verdächtige und natürlich gelingt es Agatha Christie, mich auf falsche Fährten zu schicken. Das Miträtseln - vor allem gemeinsam in der Leserunde - hat wieder großen Spaß gemacht. Einziger Wehrmutstropfen war die auch für mich zu konstruierte Hintergrundgeschichte, trotzdem konnte mich die Auflösung des Verbrechens an sich durchaus überzeugen.


    Fazit: Ein gewohnt genüßlicher Agatha-Christie-Krimi. Von mir gibts 8 von 10 Eulenpunkten. :)

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Krankenschwester Amy Leatheran erhält das Angebot, den schwedisch-amerikanischen Archäologe Dr. Eric Leidner und seine Frau Louise zu einer Ausgrabungsstädte im Irak zu begleiten. Dort erfährt Amy, dass Louise befürchtet, ermordet zu werden. Wenig später geschieht genau das. Die Polizei bittet den gerade in Syrien befindlichen Hercule Poirot um Mithilfe, der sofort anreist und die Behörden bei den Ermittlungen unterstützt. Er bittet Amy, ihn als seine Assistentin zu unterstützen und ihre Augen und Ohren offenzuhalten. Doch auch das verhindert nicht, dass Bald darauf Dr. Leidners langjährige Sekretärin ums Leben kommt und Amy selbst unter Verdacht gerät. Zum Glück kann der Meisterdetektiv bald die wahren Zusammenhänge aufdecken - die für meinen Geschmack etwas zu sehr an den Haaren herbeigezogen waren, aber das ist wohl Ansichtssache.

    In seinem zwölften Roman spielt Hercule Poirot eher eine Nebenrolle. Die Geschichte wird aus Amys Sicht erzählt und es dauert recht lang, bis der Detektiv überhaupt auftaucht. Auch sonst war nicht so viel von Poirots pfiffiger Detektivarbeit mitzubekommen, weil ebenso die späteren Ereignisse von und mit Amy geschildert werden.