'Im Land des Korallenbaums' - Seiten 001 - 111

  • Ich bin nun auch mit dem ersten Teil durch.


    Ich fand den Einstieg in das Buch sehr angenehm, es hat mich sofort gepackt. Ich mag ja Kirsten Schützhofer sehr und war deshalb so gespannt auf das Buch-zwar ist hier der Stil simpler und ein Happyend wahrscheinlicher, aber das tut dem Lesevergnügen keinen Abbruch.


    Ich mag Anna auch sehr und kann ihre Reaktion Piet und Michael gegenüber gut nachvollziehen: sie will nicht auffallen, hat Angst um ihr eigenes Leben und weiß, dass sie nie wieder Ruhe findet, wenn die Schurken auf sie aufmerksam werden. Zudem kommt sie eben aus einem Milieu in dem man gelernt hat, nicht aufzufallen.
    Ein wenig geschockt war ich dennoch.
    Ich denke, Anna wird in Argentinien noch eine große Veränderung durchmachen...die Situation nach ihrer Ankunft ist jedenfalls kein Stück besser als die in Deutschland, eher im Gegenteil. Da tat sie mir sehr leid! Aber ich glaube, sie ist ein Steh-auf-Mädchen!


    Victoria ist für mich noch nicht ganz greifbar, sie macht einen etwas naiven Eindruck, finde ich. Ich denke, auch bei ihr kommt noch etwas Schwieriges in der neuen Welt auf sie zu. Gerade in Verbindung zu ihrem Mann, den sie so schwärmerisch beschreibt? Ich bin gespannt, auch darauf, sie näher kennen zu lernen. Sie ist wohl die Impulsive, die deshalb auch gut zu Anna als Freundin passt.


    Julius fand ich sehr sympathisch, auch wenn ich glaube, dass er noch erwachsener werden muss, im Laufe des Buches.


    Ich wurde jedenfalls super in die Geschichte und ihre Protagonisten eingeführt und bin sehr gespannt, was noch passiert, auch wenn ich nicht allzu viel Zeit habe in den nächsten Tagen (für ein tolles Buch findet sich immer Zeit).


    Toll finde ich das Thema: ich weiß sehr sehr wenig über Argentinien und Südamerika und das Auswandern nach dort und werde mich auch ein Stück belesen dazu. Zudem gehört mein Herz eh einem Buch, wenn eine Schiffsreise vorkommt (ja, da ist mein Herz ein einfaches Mädchen) und auch die Epoche finde ich spannend.


    Sofia/Solas, wurde dir das Thema Deutsche Auswanderer in Argentinien suggeriert oder hast du es selbst ausgewählt? Wie hast du recherchiert?
    Und wie hoch kann ich mir die Summe fürs Auswandern vorstellen? Also wie lange musste so jemand wie Anna daran arbeiten?


    So, nun: :lesend

  • Der Schreibstil ist angenehm und man ist direkt im Geschehen. Zunächst allerdings war ich nicht so ganz überzeugt von der Geschichte, denn die Szene, nachdem Julius Anna gerettet hat, kam mir sehr unrealistisch vor... Anna war doch total durchnässt und ist bei tosendem Sturm und Regen über die Planken geschleudert worden. Und als sie aufwacht, liegt sie auf einem Bett, aber ohne Decke und ohne, dass ihr die Zähne klappern oder sie das Gefühl hat, am ganzen Leib zu zittern. Sie hat ja noch das nasse Kleid an und dann wurde sie noch nicht einmal zugedeckt???
    Und den heißen Tee, nachdem sie in meinen Augen, geradezu lechzen müsste, da ihre Kehle doch ausgetrocknet sein muss und sie sich einfach am Getränk wärmen will, egal, was es ist, den lässt sie stehen???
    Auch die Unterhaltung fand ich befremdlich. Julius sagt zwar "Sie waren ohnmächtig", aber dass hört sich nicht nach der Szene an, bei der Anna in Todesangst um Hilfe geschrien hat. Es hört sich an, als wäre ihr plötzlich ein bisschen schwindelig geworden in der Sonne...
    Sie fragt auch nicht nach, ob er oder jemand anders sie gefunden und unter Deck gebracht hat, sondern nimmt es einfach hin, dass sie gerettet ist. Und statt nun voller Erleichterung und Dankbarkeit zu sein, ist es ihr wichtig, zu wissen, wer der Mann ist und wie er heißt. Und dass ihre Jacke einen Fleck hat.
    Tut mir leid, aber ich fand diese Szene nicht überzeugend.


    Danach aber hab ich mich wieder angefreundet mit der Szenerie und fand die Situation auf dem Schiff ganz spannend. Die Freundschaft von Julius und Anna wird sicherlich später weiter eine große Rolle spielen, denn trotz Annas Ehe sind die beiden ja verliebt. Was ich von Viktoria halten soll, weiß ich noch nicht. Die erste Szene mit dem Satz "Das ist mein Platz" hat sie mir eigentlich total unsympathisch gemacht, aber später fand ich sie eigentlich ganz nett.
    Ich bin auch gespannt, was Jenny noch für eine Rolle spielen wird. Und wie wird es weitergehen mit den beiden Gaunern, die hinter Anna her sind und die jetzt ausgerechnet für ihren Bruder "arbeiten"... Ob ihr das später noch helfen wird und sich ihr Bruder für sie einsetzt??? Mal sehen.


    Auf jeden Fall bin ich nach der weiteren Lektüre "versöhnt" mit dem Roman und freu mich auf die weiteren Ereignisse :-)

  • Zitat

    Original von Sandrah
    Szene mit dem kleinen Jungen den die beiden Schurken über Bord geworfen hatten, schon die Frage gestellt hatte, ob man nicht hätte versuchen müssen, Hilfe zu holen .... Klar alleine konnte sie nichts ausrichten, aber so einfach zur Tagesordnung übergehen :gruebel


    Ich hatte auch gehofft, dass da noch mehr passieren würde und man den Jungen aus dem Wasser fischt.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Allein, statt Vögel hätte ich mir eine Karte gewünscht. Aber Leser kann nicht alles haben.


    Mit dem Einstieg tat ich mich etwas schwer, da mein Kopfkinoregisseur laut meckerte.


    Durch den zweiten Satz wird suggeriert, dass die Wellen doch schon hoch sind, ein heftiger Wind, schon fast ein Sturm, weht und dann steht eine Teekanne einfach so auf dem Tisch und Anna kann problemlos eine Teetasse abstellen.


    Das Zwischendeck muss man sich wirklich einmal vorstellen
    11 Schritt = ca. 9 Meter Lang und 9 Schritt = ca. 7 Meter breit. Also knapp 63 qm, eher eine Zwei-Zimmer-Wohnung.


    So um die 2 x 5 Kojen auf jeder Seite = 20 Kojen mal 5 Personen pro Koje = 100 Menschen allein im Zwischendeck


    [URL=http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bundesarchiv_Bild_137-041316,_Auswandererschiff_%22Samuel_Hop%22.jpg]Auswandererschiff 1850[/URL]


    Die Beschreibung der Reise, der Menschen gefällt mir, Etwas kurz kommt mir das Seemännische.


    Einige der Personen werden uns bestimmt noch eine Weile begleiten.
    Vor allem natürlich Julius und Viktoria, aber auch Piet und Michel, die für den unangenhmen Teil der Geschichte sorgen werden.
    Die anderen werden wohl nach der Ankunft in alle Winde verstreut werden. Vielleicht begegnen wir der Familie Prenzl noch mal ? Oder Jen Jenssen =


    Tja Auswandern war und bringt nicht immer das, was man erwartet. Das muss auch Anna leider feststellen. Letztendlich geht es der Familie schlechter als in Deutschland.


    Und wird jetzt Anna auch noch schwanger ?


    Es liest sich bisher angenehm, der Schmalz ist in der richtigen Dossierung und die Geschichte mach neugierig, was noch alles auf Anna zukommt (bis sie endlich Julius in die Arme sinken darf??)

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Brummi
    Und wie wird es weitergehen mit den beiden Gaunern, die hinter Anna her sind und die jetzt ausgerechnet für ihren Bruder "arbeiten"... Ob ihr das später noch helfen wird und sich ihr Bruder für sie einsetzt??? Mal sehen.


    Danke schön, das habe ich mal wieder nicht mitbekommen

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Hach, den ersten Abschnitt gelesen und schon fühle ich mich total wohl im Buch.


    Anna finde ich sehr sympathisch. Sind ihre Erwartungen doch alle enttäsucht worden, versucht sie, realisitisch zu bleiben und das Beste daraus zu machen. Sie ist bis jetzt die einzige Person, von der ich ein richtiges Bild im Kopf habe. Die anderen wurden für mich noch nicht genau genug beschrieben. Aber so bleibt es immerhin spannend ;-). Viktoria ist für mich das typisch verwöhnte und verzogene Mädchen aus gutem Hause. Julius war mir auch sehr sympathisch, schade fand ich, dass man ihn so wenig kennenlernen konnte. Schließlich scheint sich zwischen ihm und Anna etwas angebahnt zu haben. Ich bin mir sehr sicher, dass die Zwei sich nochmals begegnen werden.


    Überrascht war ich, dass die zwei Halunken den Jungen einfach ohne jegliche Skrupel über Bord geworfen haben und es keiner beobachtet hat. Auch das wird mit Sicherheit nicht die letzte Begegnung mit den Ganoven gewesen sein. Ich bin sehr gespannt wie es weitergeht!

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Zitat

    Original von bonomania


    Ich hatte auch gehofft, dass da noch mehr passieren würde und man den Jungen aus dem Wasser fischt.


    Ein blinder Passagier? Für so einen wenden? Blinde Passagiere wurden seinerzeit durchaus auch mal vom Kapitän von Bord geworfen - unnütze Esser, die nichts bezahlen können.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Die ersten Seiten sind gelesen.............
    Leichte Unterhaltung bis jetzt. Mit Anna bin ich noch nicht so richtig warm geworden - aber ich bin ja noch nicht sooo weit. ;-)


    Ich habe auch ein bisschen gebraucht. Aber am Ende vom Abschnitt hat sich das bei mir geändert. Da nehme ich Anna eher als starke Persönlichkeit wahr.

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    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Richie
    Ach ja, die KOSMOS – gut, dass Du es noch einmal erwähnst. Ich habe hier nämlich tatsächlich ein Schiff genommen, dass exakt zur der Zeit gefahren ist und in einem Tagebuch von einer Berta Altgelt-Färber erwähnt wurde. Einiges, was sie an Bord beschrieben hat, habe ich übernommen, z.B. die herumlaufenden Schweine.


    Liesbett
    Was traust Du mir denn zu?!


    Gedankenlos beschreibt Viktoria, glaube ich, ganz gut.



    xania
    Du bringst mich jetzt ein bisschen ins Grübeln, was Annas Feigheit betrifft. In jedem Fall hätte sie sehr schnell reagieren müssen. Vielleicht hat ihr einfach etwas Zeit gefehlt?
    Was die Reiseutensilien angeht: ich möchte mir nicht vorstellen, wie die nach durchschnittlich zwei Monaten Reise aussahen … Vermutlich haben aber ohnehin eher die wohlhabenden Leute ihre Sachen überbord geworfen.


    Cookiemonster hat aber etwas sehr Wichtiges geschrieben: Sie kommt aus einem Milieu, in dem man gelernt hat, nicht aufzufallen.


    beowulf
    Die Schriftgröße wird mir auch zunehmend wichtiger. Seufz.
    Habe heute Nacht noch über Annas Standesbewusstsein nachgedacht. Ich kenne das teilweise noch heute – besonders hier in der Gegend, wo ich seit zehn Jahren wohne -, dass die Leute eine sehr genaue Vorstellung von „ ihrem “ Platz haben, beispielsweise, wenn es um den Besuch weiterführender Schulen geht. Da wird dann gerne gesagt, dass ist nix für uns, auch wenn das Kind einen IQ wie Einstein hat.


    „ Das Problem mit dem auwandern- damals wie heute ist doch, das du das größte Problem von allen immer mit dir rumschleppst- dich selbst und deine Characterschwächen. “


    :write


    Deichgräfin
    Ist es nicht oft so, dass Leute auf andere herabschauen, bei denen man denkt: Kehr erst einmal vor Deiner eigenen Haustür? ;-)


    LG


    Solas


    (Mir ist gerade eine Datei abgestürzt ... Bis gleich! :lache)

  • Übrigens, was die Sprache angeht … Während der Recherche habe ich gelesen, dass es unter den frühen Auswanderern, jedenfalls unter den einfachen Leuten, sogar üblich war, die Landessprache gar nicht zu lernen, sondern sich nur unter seinesgleichen aufzuhalten. Spätere Generationen dagegen verweigerten oft die Muttersprache der Eltern, oder sprachen sie nur schlecht. Bei der reicheren Schicht war das anders: Da sprach man Spanisch, Französisch und Englisch und heiratete auch untereinander.
    Im Moment recherchiere ich einen späteren Zeitraum und da gibt es wiederum Leute, die auf dem Schiff Wörterbücher auswendig lernen. ;-)


    Cookiemonster
    Der Verlag hat gefragt, ob ich mir Argentinien vorstellen kann – und im ersten Moment habe ich mich gefragt, woher wissen die denn, dass Du schon mal da warst? Wussten sie aber gar nicht. :lache Jedenfalls habe ich mir gesagt, ich probiers aus, und es hat mir sehr viel Spaß gemacht.



    Lumos
    Die idyllischen Bilder von Auswandererschiffen waren eher als Werbung gedacht. Zu diesem Zeitpunkt begann das ja ein großes Geschäft zu werden.


    dyke
    Muss Dir mit dem Sturm zustimmen, das habe ich nicht bedacht ... oder er ist ein bisschen abgeflaut. :lache


    LG


    Solas

  • Guten Abend, ich bin noch nicht durch, sondern reise noch mit Anna. Ich fühle mit ihr! 2x bin ich in meinem kurzen Leben schon mit dem Schiff über den Atlantik gefahren, einmal mit der United States und einmal mit der Geiger - beide Male im Dezember bzw. Januar! :kopfschmerz :pfleger


    Viktoria? :gruebel Julius und Anna? :gruebel Da geht doch noch was! :lache


    Kosmos

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Ich bin leider noch nicht durch mit dem Abschnitt, habe gestern Abend die ersten 60 Seiten gelesen und heute gar keine Zeit gefunden.


    Das Buch liest sich von Anfang an leicht und flüssig.


    Mir gefällt, wie das Leben auf dem Schiff, die unterschiedlichen Passagiere geschildert werden.


    Anna ist mir sofort symphatisch, allerdings hätte ich ihr gerne "Tu etwas!" zugerufen, als der arme blinde Passagier von Bord geworfen wurde. Allerdings fragte ich mich im selben Augenblick, was sie hätte tun können, gehört hätte sie niemand, allein hätte sie sich nicht gegen die zwei Peiniger wehren können, Hilfe hätte sie nicht rechtzeitig holen können, also was blieb? So konnte sie wenigstens die kleine Jenny retten.


    Was ich von Viktoria halten soll ist mir noch nicht ganz klar. Direkt beim ersten Treffen ist sie sich ihres Standes durchaus bewusst und verweist Anna in ihre Schranken, indem sie Ansprüche auf "ihren Platz" erhebt. Einige Zeit später steckt sie Anna dann in ein kleid von ihr und schleppt sie zum Dinner, das kam mir ein wenig vor, als würde sie ihre Puppe einkleiden. Sieht sie Anna tatsächlich als ebenbürtig an? ich habe da ein wenig Zweifel und bin gespannt, wie sich die Beziehung zwischen den Frauen entwickelt.


    Julius hingegen erscheint lockerer, scheint nicht viel Wert auf Standesunterschiede zu legen. Ohne Zögern versorgt er Anna in seiner Kabine und nimmt später auch Jenny dort auf.

  • So, endlich bin ich auch dazugekommen, mit dem Buch zu beginnen.
    Nein, feige ist mir Anna nicht vorgekommen. Man darf nicht vergessen, dass die Situation vermutlich kürzer gedauert hat als wir zum Lesen brauchen. Und Anna denkt schon richtig, niemand würde sie vermissen, deshalb ist auch ihr eigenes Leben in gefahr, wenn sie sich einmischt. Ich frage mich, wie viele Leute tatsächlich unter diesen Umständen eingegriffen hätten. Wenige, vermutlich.
    Julius gefällt mir gut. Er will sich abnabeln aber gleichzeitig trotzdem noch etwas für die Familie tun. Und wie er sich um Jenny kümmert, finde ich ja wirklich zucker. Das wird bestimmt mal ein guter Vater. Viktoria erscheint mir ein wenig oberflächlich, aber ich sehe durchaus Potenzial bei ihr. Auf ihre Entwicklung bin ich am meisten gespannt.
    Ich finde die Beschreibungen wieder sehr schön, ich konnte mir die Athmosphäre auf dem Schiff und auch in der Stadt jetzt sehr gut vorstellen. Gleich mal weiterlesen.

    :lesendCharlotte Roth - Grandhotel Odessa


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Nun habe ich den ersten Abschnitt auch durch, werde aber erst anschließend die diversen Beiträge lesen.



    Ich muss gestehen, anfangs dachte ich noch an eine schöne Schiffsreise, wie man sie oft von anderen Romanen her kennt, und vermutlich auch durch das wunderschöne Cover dazu verleitet, aber das hat sich schnell geändert.


    Das Vorstellen der einzelnen Personen in diesem Abschnitt hat mir sehr gut gefallen und Anna und Julius sind mir auch recht sympathisch. Viktoria ist vielleicht etwas oberflächlich, aber das kann sich ja noch geben. Nicht ganz verstehen kann ich, dass Anna zusieht, wie man den Jungen über Bord wirft und keine Hilfe holt und es auch danach nicht meldet, wo sie doch gar nicht so ängstlich rüberkommt.


    Allerdings merkt man im weiteren Verlauf der Geschichte, dass zu der Zeit die meisten Menschen doch sehr egoistisch und gewalttätig waren, aber es ging ja schließlich auch ums nackte Überleben. Von den Umständen, in der Annas Familie in Buenos Aires lebt, bin ich doch sehr erschüttert. Sechs Personen, die alle ein Jahr lang nichts auf die Beine stellen konnten und ausgerechnet Kaleb, der todkrank ist, ist der Einzige, der arbeitet. Das verwundert mich doch etwas, da Anna ja auch ziemlich rasch Arbeit gefunden hat.


    Jedenfalls bin ich von dem Buch begeistert und es lässt sich sehr flüssig lesen und auch die zeitmäßige Einteilung gefällt mir gut. Bin schon sehr gespannt, was da noch alles auf mich zukommen wird, wenn die ersten 100 Seiten schon so aufregend sind.

  • Wow, erst einmal ein riesen Kompliment für das Cover, allein deshalb möchte man sofort den nächsten Urlaub einrreichen ;-)


    Ich bin eigentlich super in die Geschichte hineingekommen, wenn meine Müdigkeit nicht wäre (arbeite zur Zeit recht viel) ;-)


    Anna gefällt mir sehr, Julius ist mir sehr sympathisch, aber mit Viktoria kann ich noch nicht so recht etwas anfangen, mal sehen wie sich das weiterentwickelt.


    Für Anna muss es ein ziemlicher Schock gewesen sein, endlich angekommen zu sein und dann diese herbe Enttäuschung von Seiten ihrer Familie.


    Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergehen wird.

  • Mein erster Roman dieser Autorin und mein erster Roman mit Schauplatz Argentinien. Eine doppelte Premiere sozusagen; ich bin sehr gespannt. :-)


    Den Einstieg finde ich gelungen. Der Erzählstil ist sehr angenehm und obwohl ich im Moment relativ wenig Konzentration zum Lesen habe, komme ich gut voran.


    Richtig warm bin ich noch mit keinem der Charaktere geworden, aber dafür brauche ich ohnehin meistens etwas länger. :-]


    Die Szene mit Claas fand ich sehr gemein und vor allem auch sehr schockierend, zumal ich diese Passage zwar gespannt, aber recht ruhig gelesen habe - ich war absolut zuversichtlich, dass dem Jungen nichts passiert, er entweder gerettet werden kann oder die zwei Halunken nur bluffen und ihm ein bißchen Angst machen wollen, ihn letztendlich aber dann doch gehen lassen. Und auf einmal machte es "Platsch". :wow


    Zitat

    Original von xania
    Ich fand Anna sehr feige, als sie nur im Schatten beobachtet hat, was die Kerle mit Claas gemacht hat, ohne einzugreifen. Hätte sie nur geschrien oder sich irgenwie bemerktbar gemacht, und wäre danach zu Julius geflüchtet, hätte sie dem Jungen wahrscheinlich schon das Leben gerettet.
    Dass sie die Typen danach nicht beim Kapitän gemeldet hat, hat mir genauso wenig gefallen und ihr sicher nichts genützt. Sie sind frei und können sich an ihr rächen, sie "bestrafen" wie sie es schon tun wollten.



    Danke, ich hab mich schon ein wenig gewundert über die Lobeshymnen, die andere hier über Anna geschrieben haben. "Mutig" oder auch "nicht zimperlich" fand ich sie während der Schiffsreise (und nicht nur in der Szene mit Claas) ja nun gar nicht. Nicht einmal bei ihrer Freundin Viktoria konnte sie sich durchsetzen, als diese mit diesem merkwürdigen Verkleidungsspiel kam. Lässt es einfach mit sich geschehen, wehrt sich nur halbherzig und bekommt hinterher das große Heulen.


    Naja, dass Anna dann doch dazu in der Lage ist, die Ärmel hochzukrempeln, beweist sie dann in Argentinien. Hier wünsche ich mir allerdings noch, dass sie irgendwann die Gelegenheit bekommt, ihrem nichtsnutzigen und unerträglichen Säufervater den Kopf zu waschen. Aber insgesamt gefällt mir Anna in Argentinien schon sehr viel besser, hier beweist sie wirklich Mut, packt an und kämpft.


    Das kleine Techtelmechtel zwischen Anna und Julius finde ich süß. Hoffentlich bleibt die Liebesgeschichte auf einem angenehmen Level und entwickelt sich nicht doch noch zu einem schmalzigen Schmachtfetzen.


    Bis jetzt gefällt mir der Roman sehr gut und ich bin gespannt, wie es weitergeht. :-)

  • Inzwischen konnte auch ich mich auf die Reise nach Argentinien begeben und bin vom ersten Abschnitt schon ganz begeistert… :-)


    Der Erzählstil ist flüssig und angenehm, so dass man als Leser gut vorankommt.


    Selbstverständlich ist der Inhalt eines Buches am Wichtigsten. Aber in diesem Falle lohnt es sich auch über das Cover eine paar Worte zu verlieren. Ich finde den Einband sehr schön gelungen mit seinen bunten, leuchtenden Farben, ganz wie in denen sich die damaligen Auswanderer ihr neues Leben ausgemalt hatten. Für die meisten sind nur leider diese Farben in der „neuen Welt“ sehr schnell verblasst und auch „unsere“ Anna muss diese Erfahrung machen.


    Anna ist mir sehr sympathisch und sie hat das Herz am rechten Fleck. Bei der Szene mit Claas war allerdings auch ich erstaunt, warum sie nicht wenigstens versucht hatte, Hilfe zu holen. Aber im Nachhinein betrachtet muss ich zugeben, dass es schwierig ist, einfach so zu urteilen, ob man selber besser hätte reagieren können (ich meine nicht den Willen). Und wie auch schon Nachtgedanken bemerkte, ging bestimmt alles furchtbar schnell.


    Auch ihrem Vater gegenüber hätte ich mir ihr beherztes Auftreten, das sie z.B. auch bei der Jobsuche bewiesen hatte, gewünscht. Ich finde es furchtbar wie dieser Mann sich selber (und damit auch seine Familie) aufgegeben hat und im Selbstmitleid versinkt. Ich kann ja verstehen, dass er enttäuscht und frustriert ist. Aber vom Rumsitzen und Saufen wird’s ja nicht besser. Er müsste mal von jemandem so richtig geschüttelt und wachgerüttelt werden. :fetch


    Die Art von Julius mag ich auch sehr. Und als er sich dann so liebevoll Jenny angenommen hat, hatte er mein Herz endgültig erobert. Ich hoffe sehr, dass er sein Glück in der „neuen Welt“ findet. Aber es wäre ja keine spannende Geschichte, wenn das so ohne Hindernisse vonstattengehen würde. ;-)


    Viktoria kann ich noch nicht so richtig einschätzen. Einerseits mag ich ihre beschwingte und unbekümmerte Art, die so stark in Kontrast zu Anna's Charakter steht. Andererseits finde auch ich sie recht oberflächlich und man spürt, dass sie im Leben noch nicht wirklich viel auszustehen hatte. Aber es könnten gerade diese Gegensätze sein, durch die sich die beiden Frauen ergänzen und sie dadurch näher bringen.


    Alles in allem hat mich der Einstieg schon absolut in den Bann dieser Geschichte gezogen und ich freue mich auf den Feierabend, dass ich schnell weiterlesen kann… :-]

  • Lesebiene


    Du bist schon zweimal mit dem Schiff über den Atlantik gefahren? Wow! Ich überlege ja, ob ich das auch mal mache. Allerdings war ich schon von kürzeren Schiffsreisen genervt.


    Bookworm


    Ich finde auch, dass das ein bisschen so ist, als würde Viktoria eine Puppe einkleiden, als sie Anna das Kleid leiht.


    Ach ja, das Cover mag ich auch sehr gerne.


    Ich wünsche euch jetzt erstmal viel Spaß beim Weiterlesen.


    LG


    Solas