Literaturgruppe

  • Nachdem ich hier in der Stadt schon verzweifelt versucht habe, eine Gruppe zu finden, die dasselbe in realitas tut, was hier mit den Leserunden gemacht wird, spiele ich mit dem Gedanken, selbst etwas zu initiiieren. Obwohl ich einige kenne, die gern lesen, bin ich in meinem unmittelbar privaten Umfeld doch recht allein mit meiner Leidenschaft. Zwar gibt es hier einige Gruppen, aber entweder darf man nicht dazukommen, weil es schon eingeschworene Gemeinschaften sind, die niemanden von außen aufnehmen oder es sind ältere Damen, die sich im Rahmen gemeinnütziger Veranstaltungen mal hier und da treffen und diskutieren. Ich hatte an eine Gruppe gedacht, die sich vielleicht zweimal (oder öfter?) im Monat trifft und gemeinsam ein Buch auswählt, das sie liest und bespricht. Das System dahinter muss ich ja hier wahrscheinlich niemandem erklären.


    Die Frage: Was würdet ihr von einer solchen Gruppe halten? Würdet ihr zu sowas gehen oder ist es euch lieber, im Internet anonym über eure Eindrücke zu schreiben?

  • Bei mir in der Stadt- wo du herkommst sagst du ja nicht- macht das meine Lieblingsbuchhandlung da findet jeden letzten Mittwoch im Monat so ein Abend unter dem Namen "Literatursalon" statt. Dort stelen Leser anderen Lesern ein Buch vor und man spricht darüber.

  • Zitat

    Original von Lizard
    Ich seh schon, das Interesse ist überbordend. Bitte nicht alle auf einmal.


    Um welche Stadt es geht sollte dann vielleicht doch gesagt werden. Und wenn man Antworten haben will, dann sollte man schon einfach mal ein Minimum an notwendiger Information rausrücken.


    Aber wahrscheinlich kann man nicht alles haben - und irgenwas ist ja immer..... :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Lizard
    Es ging mir zunächst mal darum, ob viele Leser denn überhaupt zu solchen Gruppen gehen wollten, ganz unabhängig davon, wo sie nun stattfindet. Deshalb habe ich die Stadt nicht genannt, so einfach.


    :rolleyes


    Okay - aber ohne Stadt keine Antwort. :grin
    Ich wohne in Hamburg und würde daher unter Garantie beispielsweise nicht in Freiburg zu einer solchen Gruppe stossen. :grin
    Mit deinem Vorschlag/deiner Idee werde ich mich erst dann beschäftigen wenn mir eben bekannt ist, wo das Ganze stattfinden soll.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich finde die Idee eigentlich nicht schlecht. Habe ich auch schon mal drüber nachgedacht. Mir ist zumindest nicht bekannt, dass es das in meiner Nähe geben würde. Bisher war ich aber einfach zu faul, so was selber zu initiieren. Ich habe also noch keinen Schritt weiter gedacht. Wenn ich aber irgendwo so einen Aushang sehen würde, würde ich vermutlich schon darüber nachdenken, ob das eine Option für mich wäre. :wave

  • Meine betagte Nachbarin geht immer zu so einem Kreis- finde ich ok, mit Mitte Dreißig fühle ich mich aber definitiv noch zu jung und habe da überhaupt gar keinen Bock drauf, Stadt schnurzpiepe. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Wie ich es verstanden habe geht es hier eher darum, ob solche Gruppen generell eher nicht zustande kommen würden, oder? Um auf deine eigene Stadt zu schließen ist eine Eulenmeinung vielleicht nicht unbedingt aussagekräftig, aber dann will ich mal antworten:


    Ich fände sowas im "Realen Leben" anstrengender als über das Internet. Im Internt kann ich mich bei einer Leserunde anmelden und dann während der vorgegebenen Zeit in meinem eigenen Tempo lesen und kommentieren. Ich muss nicht warten, bis ich mich an einem bestimmten Tag treffen kann. Ich finde die Kommunikation einfacher, da man die Beiträge der anderen nochmal nachlesen kann.

  • Mir ging es ähnlich wir dir. Ich hatte Lust, mich mit anderen über Bücher auszutauschen und in der Stadt, in der ich lebe gab es bereits mehrere bestehende Literaturkreise. Ich habe sie mir auch alle angeschaut, sie entsprachen aber nicht meinen Vorstellungen, da ich kein Ratespiel wir zu Schulzeiten wollte á la "Was will der Autor uns eigentlich sagen?" Es waren auch ehrlich gesagt keine Leute in meiner Altersklasse (körperlich oder geistig) dabei.
    Also haben ein Freund und ich vor zwei Jahren einen eigenen Literaturkreis gegründet und kombinieren das mit unserer zweiten Leidenschaft, nämlich kochen und essen. Wir treffen uns etwa drei bis vier Mal im Jahr und sprechen erst über ein Buch, das wir vorher ausgewählt haben. Anschließend gibt es ein passendes Essen zum Buch und der Abend klingt gemütlich aus. Wir haben dieses Jahr auch eine Lesung mit einer Autorin aus der Region organisiert, das war ein richtig schöner Abend.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich würde sofort bei soetwas mitmachen und hätte wohl lediglich angst, dass immer Bücher gewählt würden, die ich nicht leiden kann, aus Sparten, die ich nicht gerne lese. Zwar lasse ich mich gelegentlich gerne begeistern oder überreden, aber wenn ich mir vorstelle, dass zuerst "Krieg und Frieden", dann der neuste Nicolas Sparks und dann "Der Zauberberg" gelesen werden würde (um mal eine Auswahl zu treffen, der ich momentan nicht zustimmen würde), wäre meine Begeisterung wohl dahin. Das ist also das erste Problem, von dem mal ganz anbgesehen, dass man erst mal Leute treffen muss, die da mitmachen wollen.
    Ich fühle mich mit meinen 27 Jahren kein bisschen zu jung oder alt um solch einer Lesegruppe beizuwohnen. Allerdings muss wahrscheinlich immer ein anderer die Leitung eines solchen Treffens übernehmen und ich wüsste nicht, ob ich das zeitlich schaffen würde. Das wären einige Ängste, die einem solchen Besuch vorausgehen würden...

    Bücher sind eine höchst ergötzliche Gesellschaft. Wenn man einen Raum mit vielen Büchern betritt - man braucht sie gar nicht zur Hand zu nehmen - ist es, als würden sie zu einem sprechen, einen willkommen heißen.
    -William E. Gladstone-

  • Zitat

    Original von Groupie
    Ich finde die Idee eigentlich nicht schlecht. Habe ich auch schon mal drüber nachgedacht. Mir ist zumindest nicht bekannt, dass es das in meiner Nähe geben würde. Bisher war ich aber einfach zu faul, so was selber zu initiieren. Ich habe also noch keinen Schritt weiter gedacht. Wenn ich aber irgendwo so einen Aushang sehen würde, würde ich vermutlich schon darüber nachdenken, ob das eine Option für mich wäre. :wave


    Bevor ich hier gelandet bin, hätte ich exakt diese Antwort gegeben. :-)


    Nun muß ich aber sagen, daß ich nur dann zu solch einer Gruppe gehen würde, wenn mir die Personen bekannt wären und ich auch abschätzen könnte, daß der Lesegeschmack ähnlich ist.


    Nein, seit ich hier bin, ist der Wunsch Teil einer solchen Gruppe zu sein, kaum noch vorhanden.

  • Ich finde die Idee sehr gut. Aber ich sehe es genauso wie die anderen, die Gruppe sollte harmonieren und zum auflockern etwas zu essen ist auch eine prima Idee. Nur ab wann ist man zu alt für so eine gruppe? Und gerade eine Mischung von allen altersklassen finde ich gut, weil dann die Perspektiven auf den Inhalt des Buches sehr verschieden sind. :lesend :write :hau

  • Ich meinte das "zu alt" eher im übertragenen Sinn. In unserer Gruppe liegt das Alter zwischen 25 und 82. Und das ist total spannend.
    Ich war aber auch in Kreisen, da dozierten ältere Herrschaften und hörten sich selbst gerne beim Reden zu. So Leute wie ich, die aus dem Bauch heraus reden und Bücher auch so lesen, hatten nicht viel zu sagen. Ich finde es wichtig, dass man offen ist für die Gedanken der anderen, auch wenn sie von der eigenen Denkweise abweichen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Generell sicher keine schlechte Idee - nur habe ich keine Lust auf irgendwelche besserwisserischen Klappkallis, die einfach nur sich selbst gern labern hören. Darum eine kleine Gruppe mit Mitglieder die im Wesen möglichst gleichgestrickt sind und eben auch zuhören können.


    Und das mit dem Essen ist eine prima Idee - essen ist immer gut. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich kann mir ehrlich gesagt gar nicht wirklich vorstellen, wie die Diskussion zu einem Buch bei so einem Treffen ablaufen könnte.


    Hier in den Leserunden liest jeder ein bestimmtes Buch nach seinem Tempo und schreibt dann in dem Moment was dazu, wenn alles noch frisch ist. Es entstehen Diskussionen aus dem Inhalt dieses Abschnittes heaus, die oft gar nicht aufkommen, wenn man nach Beenden des Buches darüber redet. Trifft man sich ein paar Wochen nachdem man das Buch gelesen hat, sind viele interessante oder witzige Details doch schon wieder weg. Deshalb kommt für meinen Geschmack nichts an die Büchereulen-Leserunden mit der Abschnittseinteilung und der Möglichkeit, sofort (und in bequemer Kleidung vom heimischen Sofa aus) zu kommentieren, ran.


    Natürlich unterhalte ich mich auch gerne mit Freunden (und das auch gerne bei leckerem Essen) über die Bücher, die ich / wir gelesen haben. Aber das ist dann zusätzlich zur Büchereulen-Leserunde und kann keinesfalls ein Ersatz sein.