Wer hat Erfahrung mit der "Lesen durch Schreiben"- Methode?

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Hm, ich glaube, die Schule selbst legt fest, nach welcher Lernmethode gearbeitet wird, bin mir aber nicht sicher.


    Ich weiß es auch nicht. Was ich aber weiß, ist, daß dies kein Experiment mehr ist, sondern schon seit Jahren an vielen Schulen bundesweit so gelehrt wird.


    Mein Großer z. B. ist 2005 eingeschult worden und da war die Methode an dieser Grundschule nicht neu.

  • Also ich glaube das hängt auch vom jeweiligen Bundesland ab. Hamburg hinkt ja eh hinterher. Man darf dabei auch nicht den Anteil von Immigranten vergessen. Einige der Eltern in den Grundschulklassen kannten kein Wort Deutsch und die Klassen wurden mit 30 Kindern vollgestopft. Langsam scheint man aus den Problemen, die sich daraus ergeben zu lernen. Jedenfalls passiert jetzt etwas und die Klassenstärken werden deutlich reduziert. Nicht jedes Kind kommt in die Schule und kann bereits schreiben oder lesen. Entweder hat man Eltern, die einen das bereits beigebracht haben oder man ist wirklich so intelligent und hat sich das selber beigebracht (ich denke dann kann man davon ausgehen, dass man nicht vom üblichen Durchschnittskind spricht). Bei meinem Sohn in der Klasse hatten über 50 % der Kinder ein Problem in Deutsch. Wie gesagt, es hängt sicher auch davon ab wie eine Klasse zusammen gesetzt ist.
    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Kann mir wer sagen, ob das in Hessen auch so gemacht wird oder ist das gar von Kreis zu Kreis unterschiedlich?


    Ich habe von dieser Methode erst kürzlich gehört und bin entsetzt! Anfangs habe ich das sogar für einen Scherz gehalten. Mir geht da echt das Messer in der Tasche auf, was soll dieser Müll?!

  • Zitat

    Original von GastRedner
    Kann mir wer sagen, ob das in Hessen auch so gemacht wird oder ist das gar von Kreis zu Kreis unterschiedlich?


    Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg liegt in Hessen, also eindeutig: ja. Ob das aber überall so ist, weiß ich nicht. Da das meiner Vermutung nach jedoch vom Kultusministerium kommt, würde ich auch diese Frage eher bejahen, ohne es jedoch - wie erwähnt - zu wissen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von GastRedner
    Ich hab ja noch ein bisschen Zeit, aber da werde ich rechtzeitig vor Einschulung beim Schulamt vorstellig werden.


    Warum schaust du es die nicht erst einmal an und sprichst mit der Lehrerin/dem Lehrer, der ein Studium und ein Referendariat auf sich genommen hat und weiß was er tut?
    Oder sprichst du vor einem Friseurbesuch auch erst vor der Handwerkskammer vor?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich kann mich den ganzen positiven Kommentaren hier ganz und gar nicht anschließen. Mein kleiner Bruder ist 11 Jahre jünger als ich und hat zwar an derselben Schule gelernt wie mein anderer Bruder und ich, aber nicht nach unserem System. Er hat nach dem oben genannten System gelernt und für ihn war es wirklich fatal. Ich würde behaupten, dass ich die Rechtschreibung ganz gut beherrsche (Fehler passieren ja jedem mal), aber er hat bis heute (12. Klasse) noch ernsthafte Probleme, um die sich anscheinend auch niemand kümmert. Offensichtlich war es die ganze Schulzeit durch jedem egal. Er ist absolut nicht dumm, leider aber sehr faul. Bücher fasst er auch nur an, wenn es sich überhaupt nicht vermeiden lässt. Für Kinder wie ihn ist diese Methode eine Katastrophe, ganz ehrlich.


    Ich kann mir vorstellen, dass das wirklich gut funktioniert, wenn die Kinder gerne viel schreiben oder lesen. Wenn das aber nicht der Fall ist, dann gibt es da leider auch keine ausreichenden Hilfen, die sich darum kümmern, dass das Umlernen auch funktioniert. Meine Eltern haben immer versucht, ihm Bücher ans Herz zu legen, aber zwingen kann man ihn leider nicht. Wir haben schon mehrfach versucht, auf ihn einzureden, aber das hat keinen Sinn. Auch heute noch finden sich immer wieder Wörter in seinen Heften, die er so schreibt, wie man sie spricht. Das letzte Beispiel, das mir da einfällt: abrupt. Ich glaube, es ist ca. ein Jahr her, da stand APRUPPT in seinem Heft. Das Wort hatte er vorher noch nie geschrieben. Ich würde allerdings behaupten, dass man das in Klasse 12 können sollte.


    Meiner Meinung nach ist es ganz allein vom Kind abhängig, ob die Metholde gut funktioniert oder nicht.

  • Meinst du wirklich, dass das an diesem System liegt?


    Es gab doch schon immer Menschen mit Rechtschreibschwäche, und abrupt richtig zu schreiben hätte er doch mit dem "Mimi am Zaun"-System auch nicht gelernt. Mein Bruder ist auch nicht doof, hat aber als Kind trotz aller Tricks meiner Mutter nicht gelesen. Und seine Rechtschreibung war... ungewöhnlich.


    Irgendwann fing er dann mit Lesen an, so mit 30, und dann musste es gleich Proust sein :pille Er schreibt nun fast fehlerfrei, aber wenn er etwas unkonzentriert hinschmiert, könnte auch apruppt dabei rauskommen :grin

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Tolle Diskussion. Ich verfolge sie nicht nur interessiert, sondern auch begeistert.


    Ich füge folgende Überlegungen an:


    wie man Kindern am besten Lesen und Schreiben beibringen kann, ist immer und grundsätzlich verbesserungswürdig. Tatsächlich kann man jede Reform nur begrüßen. Es gibt kein System ohne Fehler.
    Aus Angst vor möglichen Fehlern etwas nicht zu tun, ist ebenso diskussionbedürftig.


    Ich habe, altersbedingt, nach der alten Methode gelenrt. Ich konnte weder lesen noch schreiben, als ich in die Schule kam. Ich fand die 'Fibelmethode' auf Dauer langweilig und demotivierend. Ich habe noch stundenlang einzelne Buchstaben auf eine Schiefertafel gekratzt. Das war Mitte der 1960er. Grausam!
    Ältere SchülerInnen und Erwachsene belächelten meine ersten Versuche herablassend. 'Das kannst du noch nicht' hieß es jedesmal, wen ich etwas anderes versuchte, als vorgeschrieben war. Es war einschränkend. Erstickend.
    Was mich einschränkte, war die Macht der Älteren.
    Und daraus besteht einer der Haupteinwände der GegnerInnen der Reichen-Methode. Sie haben keine Macht mehr über das, was der Nachwuchs an Wissen erwirbt. Mehr noch: sie dürfen nicht eingreifen. Die Kontrolle wird ihnen genommen. Klar, daß sie Sturm laufen.


    Ich halte Fibelmethode, Drill und Frontalunterricht für völlig verfehlt.
    Die Methode, den Kindern ganze Silben und kleine Wörter beizubringen, statt Buchstaben, die es eine Zeitlang in den 1980ern gab, war offenbar auch nicht das Gelbe vom Ei. Ich hatte damals einige Nachhilfe-SchülerInnen, bei denen klar war, daß sie nur auswendig gelernt hatten und die Wörter nicht selbständig als eigenes anwenden konnten.
    Was wir brauchen, ist ein Unterricht, der Schülerinnen und Schüler so individuell wie möglich fördert. Das aber ist keine Frage der Methode, sondern eine Frage der Ausstattung der Schulen mit qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern. Und daran hapert es.


    Die Reichen-Methode über die zweite Klasse hinaus auszudehnen, ist ein anderes Problem.
    Ebenso die Frage der angeblich gehäuft auftretenden Lese- und Rechtschreibschwäche. Ernsthafte Untersuchungen dazu finde ich auf Anhieb keine. Ich erinnere mich an nicht wenige Kinder aus meiner Grundschulklasse, die schlicht durch üblen Zwang gedrillt wurden, Lesen und Schreiben zu lernen, ausgelacht wurden und die Dummen waren, wenn sie es nicht schafften.


    Es heißt, das Lese - und Rechtschreibschwäche ungefähr bei 15% der Bevölkerung grundsätzlich auftritt. Was wäre, wenn die neue Methode diese Kinder einfach schneller erkennbar macht und damit eine individuelle Förderung erst möglich?
    Bei LRS gibt es ein Vielzahl von Abstufungen und Varianten.


    Zum anderen stoße ich hier immer wieder darauf, daß Eltern von Kindern, die nach der Reichen-Methode gelernt haben, sagen, daß die Kinder zuhause viel gelesen haben. Nun ist das Lesen zuhause etwas, das Eltern fördern müssen. Die Leseforschung zeigt immer wieder, wie wichtig es für Kinder ist, daß Eltern, und besonders Väter(!), lesen und auch vorlesen.
    Darüber höre ich von GegnerInnen der Reichen-Methode auch nichts. Wie steht es denn mit dem Lesen bei ihnen zuhause?


    Die Fibelmethode hatte den Vorteil, daß das Lernen auf die Schule konzentriert war. Zuhause wurd geübt, d.h. nachgebessert. Vertrautes vertieft, im besten Fall. Gedrillt im Normalfall.


    Ich bin dafür, Fehler machen zu dürfen in der Methode. Ich bin für jedes neue System, das das Fibelsystem verhindert.
    Die eigentliche Probleme sehe ich in der ungenügenden Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern und in der personellen Unterbesetzung von Schulen.


    Ach, so: wir waren noch im Gymnasium über 40 Schülerinnen und Schüler in der Klasse.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Sehe ich auch so. Ich kenne jemanden, der auch nach der vormals gängigen Methode lesen und schreiben gelernt hat und auf Postkarten, Briefen etc. steht dann: Überschrifft, spührt etc. Ich bezweifle allerdings auch, ob das bei der anderen Methode anders gewesen wäre.


    Ich kenne eher wenige Kinder, die in der ersten Klasse bei jedem Wort wissen möchten: wie schreibt man das? Ich habe es eher umgekehrt erlebt, dass es vielen Kindern zunächst ziemlich piepegal ist, ob "Liebe Mama" jetzt mit langem i geschrieben wird oder nicht, solange sich die Mutter über die selbstgemachte Karte freut.

  • Zitat

    Was wir brauchen, ist ein Unterricht, der Schülerinnen und Schüler so individuell wie möglich fördert. Das aber ist keine Frage der Methode, sondern eine Frage der Ausstattung der Schulen mit qualifizierten Lehrerinnen und Lehrern. Und daran hapert es.


    Das sehe ich auch so und ich finde das ziemlich bitter. Im Januar hospitieren wir in der Waldorfschule, ich bin mal gespannt, ob es diese LdS Methode dort auch gibt. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Kinder Freude am Lernen haben (sozusagen gar nicht "wirklich" merken, dass sie grade etwas lernen.) und diesen "Drill" erst so spät wie möglich erfahren.


    Auf jeden Fall würde ich mich dieser Methode voll und ganz unterordnen, wenn sie uns betreffen sollte und mich nicht dagegen sperren. Je mehr ich darüber nachdenke, umso mehr finde ich Gefallen daran.


    Im Januar weiß ich mehr. Danke für Eure Beiträge! :wave

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Das Thema in diesem Fred liegtr mir sehr am Herzen. Zu sehen, dass Kinder zu begeisterten Lesern und Schreibern werden, dass ist für mich ein großer Sinn von Schule und ich erlebe täglich, dass das auch so ist.
    Was wollen Kinder lernen, wenn sie in die Schule kommen? LESEN und SCHREIBEN.
    Und genau das dürfen sie vom ersten Tag an. Und zwar das, was sie interessiert. Das was sie beschäftigt, das, was sie berührt und das , was sie jetzt in diesem Moment ausdrücken wollen. Ob das (heute) die Begeisterung über den ersten Schnee ist, die Vorfreude auf Weihnachten, der Streit mit einem Kumpel, die kranke Oma oder vollkommene Fantasie (Das Geheimnis der schwarzen Rose). All diese Geschichten habe ich heute morgen in der Autorenlesung und anschließenden Schreibkonferenz gehört und bestaunt. Nichts anderes ist der Eulen-Schreibwettbewerb mit Kommentarfred, nur dass wir Erwachsene und zugestehen, dass wir schreiben dürfen, was wir wollen, warum nicht auch die Kinder?
    Weil wir es angeblich besser wissen? Oder weil wir uns anmaßen zu erlauben, dass erst schon brav die Wörter rechtschriftlich richtig im Kopf und im Heft vorhanden sein müssen, bevor das Kind eine Geschichte erfinden darf? Und dann ab Klasse zwei? Oder wann?
    Wie arm wäre das! Welche Schreib-Schätze würden da verloren gehen!!!
    Nach der Schreibkonferenz, in der die Zuhörer die Autoren beraten, loben und auch kritisieren, geht es in die Phase des Veröffentlichens. D.h. es wird ein Buch hergestellt und veröffentliche Geschichten müssen in "Erwachsenenschrift" aufgeschrieben werden, d.h. rechtschriftlich richtig. Das leuchtet jedem Kind ein und ist auch gar kein Problem. Für Kinder in dre ersten Klasse übernehme ich als Lehrerin das, die älteren Kinder schreiben ihre Geschichten in den Computer und drucken nach der Korrekturlesung dann aus. Das ist sehr anstrengend, anstrengender als ein falsch geschriebenes Wort nach einem Diktat 3mal richtig abzuschreiben. Denn es muss herausgefunden werden, WAS ist denn falsch an dem Wort. Dazu wird das Wörterbuch benutzt, das Wort verglichen und berichtigt. Wir haben ein WOrt-Schatz-Kiste, das ist eine kleine Schatztruhe, da kommen schöne Wörter, wichtige Wörter, Wörter, die zum Thema passen etc. hinein. Und diese Wörter werden behalten. Das Wort "Schneemannnase" hat heute drei meiner Schüler derart beschäftigt, das wird so schnell nicht vergessen. Und es musste natürlich in die Schatzkiste wandern.


    Was bitte ist gut daran, erst ein Jahr irgendwelche aus Erwachsenensicht sinnvollen Vorübungen zu machen, ehe ein Kind shcreiben darf, was es möchte?
    Das wäre so als würde die Forumsleitung bestimmen, ich müsste erst 10 Vampirromane lesen, bevor ich ein Gedicht schreiben darf. Dann hätte ich es niemals getan, weil mir nämlich die Lust daran verloren wäre.
    So wird den Kindern die Fähigleit abgesprochen, sich mit seinen Interessen und Bedürfnissen in und mit der seiner Entwicklung und Fähigkeiten entsprechenden Sprachproduktion auszudrücken, in seiner Sprache, mir seinen Themen. Und es wird im herkömmlichen Fibelunterricht so getan als habe das Kind noch keinerlei Spracherfahrung gemacht und als habe es keine Vorstellung vom Schreiben.
    Die Kinder haben ein Bedürfnis, mit ihrer eigenen Sprache etwas zu gestalten. Meine AUfgabe als Lehrerin ist es, dafür einen Raum, eine Daseins-Ecke zu schaffen und es darin zu begleiten. Oder gegebenenfalls, das Kind diese Fähigkeiten und die Lust daran entdecken zu lassen.
    Zur Rechtschreibdiskussion:
    Für mich als Lehrkraft sind diese Fehler ein kostbarer Schatz, denn an ihnen kann ich die Rechtschreibentwicklung eines Kindes ablesen und auch, welche Probleme es gibt und wo sie liegen. Würde ich Fehler verbieten, hätte ich keine Chance, den Kindern in der Rechtschreibentwicklung zu helfen. Reproduziertes Wortwerk hilft da nicht.
    Die Fehler bilden für mich die Grundlage für den Rechtschreibunterricht, sind die Quelle der Themen und Übungsschwerpunkte. Und gerade übergeneralisierte Fehler begeistern mich. Wenn z.b. ein Kind auf einmal HAHSE und NAHSE schreibt, dann haben wir sicherlich gerade Wortdehnungen besprochen. Das Kind überlegt: Das "A" klingt lang, also kommt ein h hinter den Vokal. Leider muss ich es dann oft enttäuschen und bin angesichts der unlogischen deutschen Sprache oft in Erklärungsnot.
    Oder "Hefft" oder... Aber ich kann ablesen, dass das Kind die besprochene Regel anwenden kann. Das sind wertvolle Fehler.


    So, jetzt wende ich mich dem gemütlichen Feierabend zu. Denn ich habe Ferien!!!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Wir mussten meiner fernen Stiefgroßmutter (Lehrerin :wow) in Berlin immer Briefe schreiben. Mit meinen war sie zufrieden, mein Bruder hat seine korrigiert zurückgekriegt. Nach dem zweiten Mal hat er sich geweigert, nochmal zu schreiben.


    Das mag eine etwas andere Situation als in der Schule sein, zeigt aber schön, wie man zielsicher Kindern den Spaß am Schreiben austreiben kann.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    Wir mussten meiner fernen Stiefgroßmutter (Lehrerin :wow) in Berlin immer Briefe schreiben. Mit meinen war sie zufrieden, mein Bruder hat seine korrigiert zurückgekriegt. Nach dem zweiten Mal hat er sich geweigert, nochmal zu schreiben.


    Das mag eine etwas andere Situation als in der Schule sein, zeigt aber schön, wie man zielsicher Kindern den Spaß am Schreiben austreiben kann.


    Recht hat er!!! Oder er hätte "Oma malt lila Tapete. Halt, Lola! Oma malt. Oma und Lola malen lila Tapete" schreiben sollen. Da wäre diese stolz gewesen!

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Recht hat er!!! Oder er hätte "Oma malt lila Tapete. Halt, Lola! Oma malt. Oma und Lola malen lila Tapete" schreiben sollen. Da wäre diese stolz gewesen!


    Dann könntest du sogar recht haben :yikes


    Übrigens hast du sehr schön aus Lehrerinnensicht geschildert, was mir aus Nur-Muddi-Sicht an der Methode so gefällt. Ich habe großartige Werke hier liegen, etwa die Geschichte von "her dike nase er war gans schlau und komich..."

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Also ich würde mich gegen dieses Methode des Lesen lernen wären. Selbst wenn es die Schule so vorgibt, ich würde mich mit meinem Kind zu Hause hinsetzen und mit ihm lernen. Mir egal wie pädagogisch "wertvoll" das sein soll zumal ich da keinen Sinn drin sehe. Ich soll es tollerieren, dass mein Kind fehler schreibt und es dann ermuntern, dass es das beim nächsten mal besser machen soll!? Ich seh da keinen Sinn drin. Und ich habe in der Schule ganz normal das lesen und schreiben gelernt, viele Briefe an meine Oma geschrieben und es hat mir immer viel Spaß gemacht. Und bei Aufsätzen wurde uns nie ein Thema vorgegeben. Wir konnten uns immer selber ein Thema aussuchen.