'Regionalexpress' - Seiten 138 - 200

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Ich habe auch einige Stellen nochmal gelesen, weil es mir ab und an zu überstürzt vorkam. Im Nachhinein fand ich es aber eher passend zum Erzählstil, dass wir nicht bei jedem Gedankengang dabei waren. Das Buch steht im Regal "Für junge Erwachsene", die bestimmt mit den Sprüngen zurecht kommen. Natürlich gibt das Thema eine Menge her und hätte noch viele Seiten mehr füllen können. Die Gedankenanstöße reichen mMn aus, um dennoch etwas zu erreichen.


    Dem kann ich mich anschließen :-)
    Man muss nicht immer alles haarklein vorgesetzt bekommen.

  • Zitat

    Original von nofret78
    Ja, so empfand ich das auch...Teilweise blieb die Geschichte, gerade was Max und seinen Übertritt zum Islam betrifft für meinen Geschmack zu oberflächlich.


    Das ist für mich auch das große Manko bei diesem Buch, Max und seine "Verwandlung" kommt mir zu kurz, zu schnell und zu unglaubwürdig rüber.

  • Hmm, entgegen der meisten Meinungen hier empfinde ich gerade diese Art der Erzählweise bei diesem Buch als sehr angenehm.
    Ich habe nicht das Gefühl, daß etwas fehlt - im Gegenteil - ich finde es so sogar noch eindringlicher, eben weil ein Teil der Handlung und Verhaltens - und Denkweisen der Protagonisten im Kopf stattfindet.
    Da dann einfach mehr bewegt, als wäre jedes kleine Detail beschrieben.


    Und ehrlich gesagt, ich finde es auch nicht so wichtig für die Haupthandlung, ob man nun so schnell konvertieren kann, dann gleich mit in die geheimen Verbindungen mit einbezogen wird.
    Das ändert ja letztlich nichts an der eigentlichen Handlung.


    Die Sache mit Tonka fand ich nicht sonderlich klug.
    Garantiert wird der Hund aufgefunden werden und dadurch zurückzuverfolgen sein, wer ihn entführt hat.
    Am schlimmsten fand ich nicht nur, daß Max den Hund als Ding/Sache sehen kann (auch wenn er das gem. §90 BGB zwar ist :schnellweg :grin) und ihn mißbraucht für seine Versuche. Mich hat mehr schockiert, daß er seiner Schwester das antun kann, da er ja weiß wie sehr sie den Hund mag und an ihm hängt.


    Und bei Kemper scheint es langsam "klick" zu machen - der erste und wichtigste Schritt, gegen seine Depris ankämpfen zu können.


    Mir gefällt das Buch sehr gut - ich finde es richtig spannend und hab eigentlich keine Lust jetzt aufzuhören.
    Eigentlich müßte ich mal langsam ins Bett.
    Uneigentlich glaube ich eher, daß ich noch ein büschen weiterlese :grin

  • Die Sache mit dem Hund ist wirklich krass. Da kam der Wunsch von Max hervor, andere Kreaturen bewusst zu quälen. Den Zünder hätte er auch anders testen können. Was wieder dafür spricht, dass er psychisch krank ist. Adil hat sich zwar freundlich um den Hund gekümmert, aber bei der Quälerei mitgemacht und nicht einmal versucht sie zu verhindern. Für mich ist Adil, der ja im Gegensatz zu Max nicht psychisch krank sondern "nur" verblendet ist, eigentlich noch schlimmer als Max, da er in der Lage ist ein Tier freundlich zu streicheln, während er ihm die Bombe umhängt. Auch passt es nicht zu seinem religiösem Getue. Auch im Koran ist Tierquälerei haram....

  • Wie gutgläubig sind die Eltern denn? Das sich Max einfach so Geld überweisen kann? Irgendwie fehlt mir eine Sympathiefigur in diesem Roman.
    Auf dem Cover steht Thriller aber das was ich bis jetzt gelesen habe ist kein Thriller. Ich weiß immer noch nicht was Max so aus dem Leben gerissen hat. Ein Rückblick wäre interessant. Ja ich weiß er sitzt jetzt im Gefängnis, aber ein Rückblick vor dem Rückblick sodas man vielleicht eine Ahnung bekommt warum Gott aufeinmal nicht mehr da war.


    Meine Güte der Junge soll über 18 sein :wow


    Kemper kommt nach Hause und geht gleich mit Tom Eisenbahn spielen. Welch ein Zufall das Tom Eisenbahnen mag und er eine geschenkt bekommt. Anstatt sich mit Svenja auseinander zu setzen das es sein Privatleben ist und ise nicht einfach seine Sachen wegschmeissen kann. Boahr da hab ich mich aufgeregt das geht gar nicht das ist Grenzüberschreitung und kemper lässt das einfach so mit sich machen?


    Momentan bin ich eher etwas genervt vom Buch. Paula ruft zu Hause an und Max ist am Teleon ist er denn wieder eingezogen? Und kein Wort vom Geld? Alles schlechte haben die Engel vertrieben?


    Die Sache mit Tonka ist ziemlich heftig, wie weit wird Max noch gehen?


    Nun möchte ich aber doch noch wissen wie es zuende geht.

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Wie gutgläubig sind die Eltern denn? Das sich Max einfach so Geld überweisen kann?


    Na, ja... Das hätte ich auch zu absolut jeder Zeit machen können. Für mich persönlich wäre es eher merkwürdig, wenn Eltern PINs und Karten usw. vor ihren Kindern verstecken müssen. So viel Vertrauen sollte schon sein, finde ich.

  • Zitat

    Original von LyFa
    Die Sache mit dem Hund ist wirklich krass. Da kam der Wunsch von Max hervor, andere Kreaturen bewusst zu quälen. Den Zünder hätte er auch anders testen können. Was wieder dafür spricht, dass er psychisch krank ist. Adil hat sich zwar freundlich um den Hund gekümmert, aber bei der Quälerei mitgemacht und nicht einmal versucht sie zu verhindern. Für mich ist Adil, der ja im Gegensatz zu Max nicht psychisch krank sondern "nur" verblendet ist, eigentlich noch schlimmer als Max, da er in der Lage ist ein Tier freundlich zu streicheln, während er ihm die Bombe umhängt. Auch passt es nicht zu seinem religiösem Getue. Auch im Koran ist Tierquälerei haram....


    Bei Adil hab ich auch eher das Gefühl, daß er eine Art "Mitläufer" ist - das ganz typische für Jugendliche in dem Alter.
    Hauptsache mitmachen, dabeisein, kein Außenseiter sein.
    Daher auch alles mitmachen, egal wie sehr ihm das selber gegen den Strich geht.


    Dazu noch der extreme Einfluß, da fällt es ihm besonders schwer, sich abzugrenzen.

  • Zitat

    Original von Groupie


    Na, ja... Das hätte ich auch zu absolut jeder Zeit machen können. Für mich persönlich wäre es eher merkwürdig, wenn Eltern PINs und Karten usw. vor ihren Kindern verstecken müssen. So viel Vertrauen sollte schon sein, finde ich.


    Das mit dem Überweisen finde ich nicht unrealistisch. Es wäre traurig, wenn ich meine Bankunterlagen in meiner eigenen Wohnung vor meiner Familie verstecken müsste. Gewundert habe ich mich nur, dass der Vater nicht energischer das Geld zurückverlangt hat. Die Summe war ja nicht unerheblich und Max in dem Moment noch greifbar.

  • Zitat

    Original von Groupie
    Hmm, also nach diesem Teil weiß ich auch noch nicht so recht.


    Also, mir fällt es teilweise einfach recht schwer, mir das vorzustellen. Max ist grade konvertiert und prompt fragt er, ob sie zu ner Terrorzelle gehören. Erstens halte ich das für relativ unwahrscheinlich, weil die doch sicherlich unglaublich vorsichtig sein müssen, was ihre Auswahl angeht. Und zweitens finde ich auch die Unterhaltung recht absurd. Ich habe das Gefühl, dass hier (und nicht nur an dieser Stelle) viel abseits des Buches passiert, über das der Leser keinen Einblick bekommt. Ich habe dann immer das Gefühl, dass ich was Wichtiges überlesen habe.


    Dem muss ich mich absolut anschließen. Nur dass ich nicht das Gefühl habe, dass es geheim gehalten werden soll, sondern einfach zu nur schnell gehen muss?! Es wirkt vieles sehr gehetzt auf mich. Das ist mittlerweile so, dass ich die Lust auf das Buch verliere. :rolleyes Oder zumindest so, dass ich nun überlege ob ich nicht äußerst querlese bis es zum "Anschlag" kommt.


    Die Geschichte ist leider m.M.n. unrealistisch (Max), zu naiv (Eltern), zu depressiv (Kemper), zu ... fad (Paula).
    Die zwei Äußerungen von Karim ob er Max trauen kann, sind mir zu wenig als Anzeichen dafür, dass es eine ernste Angelegenheit wäre. Alle passen auf, dass nichts auffliegt. Und ein Junge der so gut einen Monat dabei ist, wohnt da, wird in "Geheimnisse" eingeweiht und erhält eine ziemlich wichtige Rolle in dem Vorhaben.


    Was mich allerdings gereizt hätte, wäre die Erzählung von Adil! Sein Hin und Her finde ich spannend zu sehen. Ich glaube, dass diese Gedanken von ihm bzgl. Gewalt, Religion, Paula usw. sehr interessant gewesen wären

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ok ich dachte nicht das Kinder soetwas machen, vielleicht ist das besser ausgedrückt. Hier liegen meine Bankunterlagen auch offen rum, aber meine beiden sind auch erst 12 und 9 Jahre.


    Normalerweise betrügt man weder seine Eltern noch andere, aber Max benötigt für seinen Plan ja das Geld für die Flucht. Da lag es ja nahe, bzw. war der leichtestes Weg, dass er sich Geld von seinen Eltern nimmt. Die Alternative wäre vermutlich gewalttätiger gewesen.


    Auch Klaus konnte es offenbar gar nicht glauben, dass Max sich auf diesem Weg das Geld beschafft hat. Als Vater glaubt er immernoch an das Gute in seinem Sohn und sagt nur, dass die Summe wieder zurücküberwiesen werden soll. Ich hätte mir meinen Sohn geschnappt und wäre direkt mit ihm zur Bank gefahren.

  • Zitat

    Original von Midnightgift
    Was mich allerdings gereizt hätte, wäre die Erzählung von Adil! Sein Hin und Her finde ich spannend zu sehen. Ich glaube, dass diese Gedanken von ihm bzgl. Gewalt, Religion, Paula usw. sehr interessant gewesen wären


    Dem kann ich nur zustimmen. Das hätte ich auch total spannend gefunden. :wave

  • Zitat

    Original von Groupie


    Dem kann ich nur zustimmen. Das hätte ich auch total spannend gefunden. :wave


    Dito!!! Ich dachte zu Beginn auch, dass Adil selbst irgendwann beginnt aus seiner Perspektive zu erzählen. Aber dann ging es doch nur zwischen Max, Paula und Kemper hin und her. Adil hätte mich sehr interessiert!

    Gelesene Bücher/Ebooks 2022: 0/2
    Aktueller SuB/Ebooks: 106/122 (End-SuB 2021: 106/99)


    :lesend Der Heimweg - Sebastian Fitzek :sekt

  • Zitat

    Original von Groupie
    Hmm, also nach diesem Teil weiß ich auch noch nicht so recht.


    Also, mir fällt es teilweise einfach recht schwer, mir das vorzustellen. Max ist grade konvertiert und prompt fragt er, ob sie zu ner Terrorzelle gehören. Erstens halte ich das für relativ unwahrscheinlich, weil die doch sicherlich unglaublich vorsichtig sein müssen, was ihre Auswahl angeht. Und zweitens finde ich auch die Unterhaltung recht absurd. Ich habe das Gefühl, dass hier (und nicht nur an dieser Stelle) viel abseits des Buches passiert, über das der Leser keinen Einblick bekommt. Ich habe dann immer das Gefühl, dass ich was Wichtiges überlesen habe. Ich glaube aber, dass das schon beabsichtigt ist, oder?


    Sind Adil und Max von Anfang an auf dieselbe Schule gegangen? Das hab ich dann wohl überlesen oder war mir irgendwie nicht klar.


    Genau den gleichen Eindruck habe ich auch, irgendwie dachte ich immer, ich hätte das was überlesen....


    Die Sache mit Tonka hat mich sehr mitgenommen, wie kann man nur so sein ?? Erst geht Max dazwischen, als Adil angegriffen wird, und dann diese Sache mit dem Hund. Irgendwie passt das nicht zusammen :gruebel


    Kemper ist mir in diesem Abschnitt wieder etwas sympatischer geworden. Endlich scheint er ein wenig aus seiner Lethargie aufzuwachen...


    Naja, und Paula ist immer noch hin und her gerissen, was Adil und Simon angeht. Jetzt wehrt sie sich auch gegen ihre Eltern, die ihr partout den Lehrvertrag nicht unterschreiben wollen... mal sehen, ob sie die beiden doch noch rumkriegt...

  • Ja, Adil wäre sehr interessant gewesen zu lesen :wave, vor allem wie es zu seinen ständigen Sinneswandlungen gegenüber Paula kommt...

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Waldmeisterin ()

  • Durch den Abschnitt bin ich jetzt auch geflogen.


    Ich habe so gar kein Zeitgefühl für das bisher Geschehene. Die Frage haben sich hier aber schon einige andere gestellt.


    Die Frage, ob das so realistisch ist, dass Max "mal eben" konvertiert und dann auch schon gleich Mitglied der Terrorzelle ist und die Planung für einen Anschlag mitmacht... keine Ahnung. Andererseits wird häufig ja doch gesagt "unglaublich wie schnell jemand in so eine Sache reinrutschen kann". Einfach unter diesem Aspekt betrachtet finde ich die Handlungslänge gut.


    Ich weiß nicht mehr, wann und wo ich eine Diskussionsrunde im Fernsehen gesehen habe, wo es um verschiedene Betrachtungsweisen des Islam ging. Eine Lehrerin, eine Muslimin, ein ehemals konvertierter und dann wieder ausgetretener Gläubiger, der heute in einer orthodoxen Gemeinde in Düsseldorf ist... und genau deswegen fällt mir diese Geschichte eben ein. Derjenige, der zum Islam konvertierte, steigerte sich auch so in den Glauben rein und hatte irgendwann das Gefühl, dass das alles doch nicht so richtig ist und er fühlte sich mehr einer Gehirnwäsche unterzogen und dass das alles doch gar nicht so richtig war. Seine Schilderung erinnert mich jetzt absolut an das, was Max hier mitmacht.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Zitat

    Original von Toebi


    Derjenige, der zum Islam konvertierte, steigerte sich auch so in den Glauben rein und hatte irgendwann das Gefühl, dass das alles doch nicht so richtig ist und er fühlte sich mehr einer Gehirnwäsche unterzogen und dass das alles doch gar nicht so richtig war. Seine Schilderung erinnert mich jetzt absolut an das, was Max hier mitmacht.


    Ich kann mir schon ganz gut vorstellen, daß die meisten Konvertiten - egal von wo nach wo, sei es von evangelisch nach katholisch - andersherum oder eben zum Islam oder jüdischen Glauben oder Buddhismus - sich sozusagen eben mehr hineinsteigern, da sie es ja ganz bewußt machen.


    Sie ziehen ja ganz bewußt und nach Überlegungen diesen Wechsel durch und sind davon völlig überzeugt und halten es für richtig.
    Da ist es leicht vorstellbar, daß sie "extremer" sind, als die "Gebürtigen" Gläubigen, die in ihren Glauben hineingewachsen sind.

  • Durch diesen und den vorherigen Abschnitt bin ich nur so durchgeflogen.

    Max's Gedanken kann ich nicht nachvollziehen. Gerade erst konvertiert - und dann direkt ein Attentat mitplanen? Und dann die Sache mit Tonka. Aber im Gegensatz zu Adil schafft er es sachlich zu bleiben. Mal sehen, wie es mit den Beiden weitergeht. Aber ich kann Euch nur recht geben - ich hätte auch gerne einen Teil dieses Romans aus Adils Sicht gelesen (denn seine Sinnesschwankungen sind teilweise sehr gewöhnungsbedürftig!).

    Kemper gefällt mir immer besser. Mit der Modelleisenbahn hat er einen Weg gefunden seine Trauer zu bewältigen und einen Zugang zu seinem Neffen zu finden. Auch auf der Arbeit stellt er einiges in Frage. Ich bin neugierig, wie es mit ihm weitergeht!


    Paula ist weiterhin der Sympathieträger dieses Romans. Sie hat die üblichen Probleme - ihr Reitpferd wird verkauft und ihre Eltern wollen sie die Ausbildung nicht machen lassen. Ich verstehe nur nicht, wie sie bei den Eltern so normal bleiben kann!


    edit: Rechtschreibfehler... :rolleyes