Schreibwettbewerb Januar/Februar 2012 - Kommentare

  • 1. Mein Weg
    Falls der Text eine Aussage hat, dann hat sie sich mir nicht erschlossen. Die Landschaft ist schön beschrieben, ja, aber für mich personlich war das eindeutig die langweiligste Geschichte ohne auch nur die Hoffnung darauf, dass noch ein bisschen was passiert.


    2. Emma
    Kinderbuchmäßiger Schreibstil. Übrigens geht die Orientierung nicht plötzlich verloren. Entweder man hat sie oder man hat sie nicht. Ich habe sie eindeutig nicht und da kann man dann auch nicht mehr improvisieren. Die Idee an sich ist sehr durchschaubar, finde ich. Vielleicht hätte ich nicht direkt auf eine Ameise getippt, aber mir war sehr schnell klar, dass es nicht die Sicht eines Menschen ist.


    3. „Fang mich doch!“
    Der Schreibstil gefällt mir total gut. Von Anfang an konnte ich mich beängstigend gut in die Hauptfigur reinversetzen. Ich habe im Kopf alle Bilder gesehen, die sie auch gesehen hat. Ich habe nahezu mit ihr um Martin gebangt. Leider konnte ich nur zu gut nachempfinden, wie es ist, wenn man da stundenlang rumsitzt und einem niemand was sagen kann. Mein Favorit!


    4. Auf Touren
    Der Anfang ist wie im Groschenroman, das Ende geht auf einen Porno zu. Meine Oma hat früher immer diese Romänchen gelesen, die in den Bergen spielen. Als sie nicht mehr konnte, musste ich vorlesen. Was soll ich sagen? Ich hatte ein Déjà-vu ;-)!


    5. Zwischen den Zeilen
    Der Schreibstil stört mich total. Da reimt sich ja nicht mal was. Ich steh allgemein nicht so auf Gedichte. Vielleicht ne ganz nette Idee. Nix für mich.


    6. Ins Ungewisse
    Ganz nett. Ein bisschen unstimmig. Woher weiß er denn, dass sie Handys orten können bzw. was das überhaupt ist? Er scheint ja noch recht klein zu sein, dafür denkt er aber an überraschend viele Sachen.


    7. Wunschlos unglücklich
    Aussage unklar! Völlig frustrierter Mensch? Fürs Leben geschädigt? Was ist die Pointe? Was sagt die Geschichte über die Hauptperson aus? Merkwürdiger Typ. So wird er jedenfalls sein Lebensglück niemals finden. Ist mir zu nervig.


    8. Jack
    Merkwürdigerweise hatte ich schon beim Titel auf Voltaire getippt. Die Geschichte ist nix für mich. Auch wenn sie sicher ganz nett geschrieben ist und ich sie mir sogar im Stile der Schwarz-weiß-Filme vorstellen kann.


    9. Straßenkid
    Text hat eine ziemlich derbe Sprache, die dem Inhalt angepasst ist. Der Sprachstil erzeugt deutliche Bilder im Kopf und so läuft während des Lesens ein Film ab. Man sieht die Geschichte fast vor sich. Idee gefällt mir. Bezug zum Thema auch. Ziemlich viel Inhalt für so wenig Platz. Meiner Meinung nach eindeutig gelungen. Favorit Nr. 2!


    10. Jana im abnehmenden Mond
    Pornös. Punkt.
    Fand ich eigentlich nicht schlecht. Allerdings war es mir immer ein bisschen zu dick aufgetragen. Und was zum Teufel ist denn multiples Grinsen? Ich kenn Multiple Sklerose, multiple Persönlichkeiten, selbst von multiplen Orgasmen habe ich schon gehört, aber wie grinst man denn multipel?


    11. Verschollen
    Ist mir zu realistisch. So was will ich nicht lesen. Auch das offene Ende fand ich doof. Ich hoffe nur, dass ich nie verloren gehe und dann die Suche nach mir abgebrochen wird :-(!


    12. Unruhegeist
    Wieso liebe Oma, wenn sie die Mutter ist? Das Fahrrad als Kind? Das hat mich total verwirrt beim Lesen. Trotzdem ganz niedliche Idee.


    13. Die Pause
    Hmm, ein bisschen ratlos. War mir zu gläubig und zu krass.


    14. Mehmet
    Der Sinn ist mir irgendwie entgangen. Die Thematik an sich hätte mich schon interessiert, zumal ich bei Hauptschülern häufig verzweifle. Das Ende war für mich aber irgendwie nicht nachvollziehbar. Die Pointe ist völlig an mir oder am Ziel vorbeigegangen.


    15. Freitag 18.30 Uhr
    Langweilig. Lastwagenfahrer an sich sind ein so guter Ansatz bei dem Thema. Aber die Story hat irgendwie auch keinen Höhepunkt. Keine Pointe.


    16. So’n Käse
    Absolut nicht neu. Erinnert mich an einen Werbespot. Ich weiß nur nicht mehr genau, was es war.


    17. Ein Mann auf einem Pferd
    ??? Hatte sich mir nicht erschlossen. Erst nach den Kommentaren dämmert es so langsam. Trotzdem nix für mich.


    18. Das erste Mal
    Zu viel Costa Concordia als ich momentan ertragen kann… Zu ner anderen Zeit sicher eine nette Geschichte mit Aussage.


    19. Hundespaziergang samstags um 6
    Hat mir wirklich gut gefallen und das bei der Textform. Respekt! Opfer des Systems. Ich durfte leider nur 3 x Punkte vergeben.


    20. Die Weggabelung
    Eigentlich stehe ich auf diese Art von Geschichten nicht. Das wirkt so bibelmäßig und damit konnte ich schon in der Schule nichts anfangen. Außerdem ein wenig holprif geschrieben. In diesem speziellen Fall hat mich der Inhalt aber letztendlich überzeugt. Es steckt so viel Wahres in der Geschichte und ich kann es so gut nachvollziehen ;-). Meine Nummer 3.


    21. Die Suche
    Ehm, ja… Was??? Ich war nach dem ersten Lesen total verwirrt. Dann habe ich es noch 2 x gelesen und dann dämmerte es. Ganz gut geschrieben, mir aber zu viel in den Perspektiven gewechselt bei so wenig Text. Auch nicht mein Ding.

  • Mein Weg
    Ein Spaziergang bei heutigem Wetter? Schön und was für die Camera. :lache
    An der Lay geht sicherlich Regenfisch spazieren.



    Emma


    Die Protegonistin hat einen großen Schatz gefunden. Hat Suzann hier ihre Finger auf den Tasten gehabt? Wenn ja, kommt jetzt der Verriß - Dein letzter Beitrag hat mir besser gefallen. :lache



    Zwischen den Zeilen
    Gefällt mir am Besten. Der Leser sollte sehr genau zwischen den Zeilen lesen. Nicht draußen in der Welt als Held fühlt er sich wohl - sondern zu Hause findet er die Geborgenheit die er braucht.


    Suche ich den Autor dieses Gedichtes in HH?



    Ins Ungewisse
    Sehr schön geschrieben. Der kleine Jonas wird wieder glücklich nach Hause gebracht.
    Bei der Stulle dachte ich erst, hier schreibt eine Berlinerin aber sagen auch nicht in Hamburger Stulle? Und U-Bahnen gibt es dort auch. Vielleicht ist dies eine Kindheitserinnerung (Jonas=Johanna). Hoffentlich büxt Klein-Johanna nie aus.






    Jack Kerouac


    Schöne Geschichte.
    Jack, Ingo, rienchen ?





    Die Pause


    Eine Geschichte die berührt. Hier tippe ich auf Beowulf


    Mehmet
    Gefällt mir sehr gut. Vor dem Hintergrund der vielen Türken die in Berlin leben eine gute Geschichte zur Emigration. Dori?




    Die Weggabelung


    Mein Geheimtipp. :lache Eine sehr schöne nachdenkliche, philosophische Geschichte.
    Churchill diesmal ohne Gedicht?



    Edit fügt noch ein, nachdem es harimaus Kommentare gelesen hat,, Straßenkid ist bestimmt von harimau. :wave

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Zitat

    Original von SteffiB
    SO’N KÄSE
    Es ist ja gefährlich, als Überschrift „so’n Käse“ zu wählen – ich schätze, das verleitet einige Eulen zu Wortspielen, die sich auf die Geschichte beziehen. Dabei ist sie gar nicht käsig, sondern recht charmant. Ein Gourmet-Einbrecher, der am Ende mit ’nem Käse dasteht – fein. Der Stil ist ziemlich umständlich, aber so what?
    Zuckellliese? Bist du die Verfasserin? Oder vielleicht Groupie?


    Ich habe ganz ehrlich nicht teilgenommen... Ich schwöre hoch und heilig. Aber es ist schön, dass du bei ziemlich umständlichem Stil direkt an mich denken musst;-)! :lache :rofl

  • Zitat

    Original von Iszlá
    Steffi, lese ich es richtig: Du meinst, dass ich auch etwas geschrieben hätte? :gruebel Oder bin ich gar nicht gemeint?


    Klar bist du gemeint! :-) Hier wird doch verschleiert, was das Zeug hält – ich glaube niemandem mehr, der behauptet, er hätte gar nicht mitgeschrieben :grin

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Viele, vielen Dank für die schönen Kommentierungen bisher, die mich immer wieder laut auflachen ließen! :lache :lache :lache Allen, besonders an Voltaire (momentan): :kiss


    Abslolut interessant auch, wie viele verschiedene Interpretationen aus einer Geschichte rauskommen! Ich würde so gerne was zu meiner schreiben, aber ich setz mich auf die Finger! Doofe Wortbeschränkung :fetch!

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

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  • Zitat

    Original von beowulf
    Was wirft den das für einen Blick auf eure Ehe :gruebel


    Wir wissen doch alle, welch listiges Tier das Tigertier ist, nicht wahr? :[

    Ship me somewhere's east of Suez,
    where the best is like the worst,
    where there aren't no ten commandments
    an' a man can raise a thirst


    Kipling

  • Lese-Rina,


    :gruebel damit willst du doch hoffentlich nicht andeuten, dass Voltaire noch einmal umschwenkt und wie bei Dr. Jekyll und Mr. Hyde zum bösen Monster mutiert. :monster


    Bitte einmal im Leben möchte ich an das Gute im Menschen glauben dürfen.



    Gruß :wave

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Mein Weg
    Sehr schön beschriebener Winterspaziergang - nur: "für heute habe ich meine Runde hinter mich gebracht" - das klingt nach Pflicht. Handelt es sich um einen Rentner?


    Emma
    Tagträume und Gedanken einer Ameise - originelle Idee. Obwohl ich es noch nie geschafft habe, einer Ameise auf den Fuß zu treten, finde ich es positiv gelöst, Emma überleben zu lassen!!


    Fang mich doch
    Die Geschichte ist rund und das Ende ist offen – lässt mich aber mit einem Funken Hoffnung zurück.


    Auf Touren
    Beschreibung einer Wanderung (im Stil von Lore-Romanen) - hat bestimmt seine Leser


    Ins Ungewisse
    Jonas Reise ins Ungewisse - gut gemacht Da wird ganz unaufgeregt eine Geschichte erzählt mit überraschender Lösung


    Wunschlos unglücklich
    ein braves Kind – in dem Alter revoltieren Jugendliche eigentlich immer und tun doch nicht, was die Eltern möchten/vorschlagen


    Jana im abnehmenden Mond
    habe ich nicht verstanden, habe ich irgendwas überlesen? - gibt es Männer, die tatsächlich den Müll aufsammeln und warten ?


    Die Pause
    Die Geschichte hat mich tief berührt und ziemlich nachdenklich gemacht. (Sehr schöner Schlusssatz!!)


    So’n Käse!
    Unglaubwürdig, aber richtig schön


    Hundespaziergang Samstags um 6
    Ein stimmungsvoller Spaziergang den ich mir gut vorstellen kann

  • Obwohl ich dieses Mal bekanntlich nicht mitgeschrieben habe :grin, wollte ich mir die Freude des Kommentierens nicht nehmen lassen. Ich poste, ohne die anderen Beiträge vorher gelesen zu haben, und hoffe im Sinne der Abwechslung auf möglichst wenig Übereinstimmung. Falls ich dabei auf irgendwelche Füße trete, tut es mir – begrenzt - Leid. Gehört dazu, ist aber in keinem einzigen Fall böse gemeint. :kiss


    Mein Weg – Was ist das? Ein Eintrag ins Poesiealbum? Belustigend die Bilder von begleitenden Hecken und Weiden (macht ja auch mehr Spaß, als allein durch die Gegend zu latschen), floraler Verbrüderung und auf der Nase tanzender Sonne. Ansonsten stehe ich einer möglichen Intention des Beitrags ratlos gegenüber.


    Emma – Origineller Ansatz. Etwas ungehobelt in der Wortwahl, aber nicht schlecht. Kann man anbieten.


    Fang mich doch – Uff, ächz, stöhn; auf verschlissenen Gliedern schleppt sich die Betroffenheit direkt aus der Mottenkiste hinauf auf die Bühne, um uns Lesern, die unverzichtbare Uhr fest im Blick, von des Glücks tönernen Füßen zu berichten. Dabei ertrinkt sie fast in einer Flut von vorhersehbaren Adjektiven, was ihrer Klage einen unangenehm schrillen Klang verleiht. Tut mir Leid, aber diese Aufführung habe ich schon zu oft gesehen, und gefallen hat sie mir bereits bei der Premiere nicht. Unklar bleibt allein, warum Frau Bergmann die Schritte am Ende als erlösend empfindet. Schließlich könnte Dr. Klein auch schlechte Nachricht, im übelsten Fall gar Martins Kopf bringen. :lache


    Auf Touren – Plant da jemand ein Sequel zu „Liebesgrüße aus der Lederhose“? Kein Klischee wird ausgelassen, mindestens 250 Otten verschwinden auf Nimmerwiedersehen im Phrasenschwein. Macht auch ohne kräftige Finger auf nackter Wade eine Gänsehaut. Cool fand ich allerdings, dass er sie in Kackstellung erwischt. :wow


    Zwischen den Zeilen – Hielt ich erst für eine Ode an den Sliwowitz, aber nach viertägigem Nachdenken dämmerte mir, dass es sich wohl doch eher um ein Gleichnis aus dem literarischen Bereich handelt. Etwas schwülstig, aber von der Idee her recht nett. Dafür gibt es keine Backpfeife.


    Ins Ungewisse – Schöne Geschichte. Ansprechend geschrieben, stimmungsvolle und gleichzeitig augenzwinkernde Beschreibungen, eine nette Pointe. In den Punkterängen.


    Wunschlos unglücklich – Stellenweise durchaus lustig, von Grundtenor eher deprimierend, dabei nicht unrealistisch. In Ordnung. Packt mich trotzdem nicht so richtig.


    Jack – Knapp und rotzig, wenn auch stilistisch nicht sonderlich geschickt, wird hier Altbekanntes erzählt. Klingt nicht nach etwas Besonderem, oder? Ist es aber. Diese Geschichte besitzt bei allen Defiziten eine in diesem Wettbewerb sehr seltene Qualität: Kraft. Dafür stelle ich sie aufs Treppchen.


    Straßenkid – Eine starke, dynamisch erzählte und mitreißende Geschichte. Wirklich überzeugend, bis der letzte Absatz alles ruiniert. Liebe Autorin (und das ist todsicher von einer Frau geschrieben), schreib dir eines hinter die Ohren: :bruell Man muss nicht jeder Story mit Gewalt ein Happy End verpassen. Wenn du so herrlich realistisch schreibst, dann ziehe das gefälligst auch durch, Herrgott nochmal! Für diese Enttäuschung fliegst du von Treppchen, das hast du jetzt davon.


    Jana im abnehmenden Mond – Wo bin ich denn hier gelandet? Das liest sich, als hätten wir es mit einem brandheißen Titelkandidaten für den diesjährigen „Bad sex in fiction award“ zu tun. Lüstern zuckendes Fleisch, dünne Spargelstangen und riesengroße Melonen – da wird gnadenlos der ganze Katechismus der abgedroschenen Erotik-Versatzstücke heruntergebetet, dass es einen entsetzt den Kopf schütteln lässt. Sämtliche Versuche sexueller Anspielungen verenden in plumper Peinlichkeit, glücklicherweise zu lustig, um sich fremdschämen zu müssen. Ja, Erotik zu schreiben ist schwierig, immer eine Gratwanderung über dem Abgrund der Lächerlichkeit, und diese Geschichte hat das Gleichgewicht verloren. Oder bin ich etwa einer brillanten Verarschung aufgesessen? :gruebel


    Verschollen – Tja, das kommt dabei heraus, wenn man ohne ortskundige Führer aus dem Dschungelcamp flieht. :yikes Die Geschichte irrt ähnlich ziellos umher wie ihre Protagonisten. Ihre Spur verliert sich im Nichts. Vorhang zu.


    Unruhegeist – Eine reichlich strange Story, nicht nur weil sie zum Teil aus der Sicht eines Fahrrads geschrieben ist. Niedlich irgendwie, und berührend. Ja, mag ich.


    Die Pause – Als wäre es ein bedingter Reflex unter Eulen, findet sich wirklich zu jedem Thema ein Beitrag, der sich mit Komata (oder heißt es „Komaten“?) oder anderen todesnahen Erfahrungen befasst. Gewöhnlich verdrehe ich dabei die Augen, weil 500 Wörter für eine angemessene Auseinandersetzung damit einen ungenügenden Rahmen bilden. Auch diesmal reicht die Erwähnung bewährter Schlagwörter nicht, um Tränen fließen zu lassen, dennoch hebt sich die Geschichte positiv gegen ihre Vorgänger ab. Ein origineller Ansatz, gut geschrieben, weitgehender Verzicht auf erhobenen Zeigefinger und die sonst übliche pathetische Säuerlichkeit. Mehr Lob kann man für eine Story dieser Gattung nun wirklich nicht von mir erhoffen.


    Mehmet – Mit diesem Beitrag habe ich mich bei der Punktevergabe am schwersten getan. Er ist klug, prima geschrieben und hat eine sehr gute Pointe. Objektiv betrachtet ein klarer Kandidat für drei Punkte – nur habe ich keine Lust, objektiv zu sein. Irgendwas stört mich nämlich mächtig an der Geschichte. Zu prätentiös, politisch überkorrekt, was auch immer. Ich höre auf mein Bauchgefühl und verweigere mich, vermute aber, dass Mehmet auch ohne mich gewinnen wird.


    Freitag 18.30 – Sehr akzeptabel. Haut mich nicht aus den Schuhen, aber sehr akzeptabel. Oder sagte ich das bereits?


    So’n Käse – Stilistisch eher schwach, mit abgehackten, sehr simplen und nicht immer zueinander passenden Sätzen. Klingt, als hätte der Autor die Geschichte in einem Stück heruntergehämmert und dann abgeschickt, ohne sie nochmals zu lesen. Inhaltlich in Ordnung, wenn auch keine Offenbarung.


    Ein Mann auf einem Pferd – Mir ist bekannt, auf welchen Begebenheiten diese Geschichte beruht. Keine Ahnung, ob dies zum Verständnis notwendig ist. Ich sehe die beiden recht gut vor mir, es entstehen eindringliche Bilder. Respekt auch für Marcellos Zitat, das ist herrlich frech und hätte in anderen Zeiten den Scheiterhaufen bedeutet. Nervig hingegen fand ich das dauernde Nando, Nando, Nando. Klingt irgendwie nach Clint Eastwoods Pferd in Pale Rider…


    Das erste Mal – Sprach mich auf der Stelle an, weil ich die Schulzes (Wolfsburg) dieser Welt schon so oft erleben musste und aus tiefster Seele verachte. Da freue ich mich doch ganz ungeniert, wenn sie mit der verdammten Costa Cordalis (literarisch!) absaufen. Recht einfach, aber prägnant und stilsicher formuliert. Gibt Punkte.


    Hundespaziergang samstags um 6 – Romantisch, besinnlich, den Frieden des Tages lobend, wo doch der Tod gleich um die Ecke lauert? Keine Ahnung. Ich hab einfach keinen Bock mehr auf die momentane Scheißkälte; vielleicht kann ich mich deshalb nur begrenzt für diesen Beitrag erwärmen.


    Die Weggabelung – Na also! Da erklärt mir doch endlich mal jemand die Welt und den Sinn des Lebens in 500 einfachen Wörtern. Es bleibt eigentlich nur eine Frage offen: Warum müssen diese pseudoweisen Klugscheißer immer als alte Männer verkleidet auftreten? Jana halbnackich in Netzstrümpfen wär doch mal eine augenschmausende Alternative, und die dusselige Kuh könnte sich ausnahmsweise nützlich machen. Ach ja, eigentlich finde ich den Beitrag inhaltlich gar nicht schlecht. Die Aussage war mir nur nicht gerade neu.


    Die Suche – Und was soll ich damit anfangen? Bestenfalls als Drehbuch für eine Billigstproduktion fürs RTL Nachmittagsprogramm tauglich. Und die schaue ich mir nicht an.




    Ach ja, dann waren da noch die Mutmaßungen bezüglich der Urheber. Als amtierender Titelverteidiger im Autorenraten lehne ich mich diesmal ganz weit aus dem Fenster und ordne jede einzelne Geschichte einer / einem Tatverdächtigen zu. Da ich zwar einige begründeten Annahmen habe, oft aber nur ins Blaue schieße, werde ich am Ende wohl kräftig auf die Nase fallen. Macht nichts, so habt ihr wenigstens Grund zum Lachen und / oder beleidigt sein.



    Mein Weg: Lucina


    Emma: Zimööönchen


    Fang mich doch: Dori


    Auf Touren: arter. Das mag gewagt klingen, aber der Mann erscheint mir als Dauerposter in Fays LR-Ankündigungsfred momentan zu sehr in der Welt der fleischlichen Lüste gefangen, um sich mit einem anderen Thema zu beschäftigen.


    Zwischen den Zeilen: Ich? Da mir sonst keiner einfällt, muss es wohl so gewesen sein.


    Ins Ungewisse: Beo oder Mulle, falls sie mitgeschrieben hat.


    Wunschlos unglücklich: Suzann


    Jack: Trotz aller Badewannengelübde tippe ich auf Voltaire. Der mag J.K. und ist alt und belesen genug, um zu wissen, dass mit „Underwood“ nicht das Gestrüpp gemeint ist, in dem es Jana beim Schweinigeln die Netzstrümpfe zerreißt. Sollte Voltaire doch nicht gebarschelt haben, käme ganz vage auch arter in Frage. Dazu müsste er allerdings einen seiner z.Zt. eher seltenen Sexfantasie-befreiten Momente erwischt haben. Also doch eher unwahrscheinlich.


    Straßenkid: rienchen, aller Barschelei zum Trotz. Alternativ arter als rienchens Auftragsschreiber, womit auch in diesem Fall das mädchenhafte Ende erklärt wäre. Zu wenig expliziter Sex in der Story spricht allerdings gegen diese Variante. Ganz weit hinten in meinem Kopf schält sich Beowulf als Nebenverdächtiger aus dem Nebel, aber der ist nun wirklich nicht als Mädchen bekannt.


    Jana im abnehmenden Mond: Fay. Nachdem sie im Forum diesen 24/7 Dauer-Ständer-Hype entfacht hat, blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als die selbstgeschürten Erwartungen mit dieser Story zu befriedigen.


    Verschollen: Lesebiene


    Unruhegeist: Zuckelliese, meine Dauerkandidatin für auf den ersten (manchmal auch zweiten) Blick verwirrende Geschichten. :knuddel1


    Die Pause: churchill


    Mehmet: Regenfisch, alternativ Beo, mein Verdächtiger für alle ungelösten Fälle.


    Freitag 18.30: Lese-rina


    So’n Käse: Ushuaia


    Ein Mann auf einem Pferd: Xania


    Das erste Mal: Steffi, weil ich weiß, dass sie die Schulzes (Wolfsburg) dieser Welt ebenso wenig leiden kann wie ich.


    Hundespaziergang samstags um 6: Sinela, nicht zuletzt, weil sie in ihrem Profil unter Interessen „Spazierengehen mit dem Hund“ angibt. :grin


    Die Weggabelung: Bunte Welt


    Die Suche: Johanna



    Das war's dann.


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Ehrlich gesagt fand ich alle Beiträge recht gut, einen wirklich schlechten konnte ich nicht ausmachen. Einige waren nicht mein Geschmack, mit dem ein oder anderen konnte ich nichts anfangen, aber insgesamt kann ich nur sagen: Hut ab!


    Ich habe jede Geschichte nur einmal gelesen, hier jeweils kurz mein Eindruck:


    Mein Weg: nett, aber für mich eher nichtssagend.


    Emma: zunächst seltsam, jedoch originell durch das Ende.


    Fang mich: stilistisch sehr professionell, gute Geschichte, doofer Titel.


    Auf Touren: sehr doppeldeutiger Titel :grin, interessant.


    Zwischen den Zeilen: nett, aber bei Gedichten bin ich eher der Banause, selten berührt mich eines wirklich.


    Ins Ungewisse: gut geschrieben, inhaltlich nicht so mein Fall.


    Wunschlos unglücklich: tolle Idee, gut umgesetzt.


    Jack: cool, aber nicht mein Ding.


    Straßenkind: nee, zu viele Klischees.


    Jana im abnehmenden Mond: ??? konnte ich nichts mit anfangen ?(


    Verschollen: hab die Pointe vermisst bzw. nicht verstanden!?


    Unruhegeist: nette Idee, etwas schlichter Stil.


    Die Pause: zutiefst traurige Geschichte mit merkwürdigem Titel.


    Mehmet: auch hier habe ich die Quintessenz gesucht ?(.


    Freitag 18.30: ganz interessant, aber nicht mein Geschmack.


    So`n Käse: putzig! :-]


    Ein Mann auf einem Pferd: hm, ganz interessant, aber "Nando" hätte mir als Titel besser gefallen.


    Das erste Mal: klasse, inspiriert von der Costa Concordia? ;-)


    Hundespaziergang samstags um 6: einfach schön!


    Die Weggabelung: schöne Idee, philosophisch angehaucht.


    Die Suche: klang für mich wie aus einem eher trivialen Thriller.



    Auch ich hätte ein paar mehr Punkte zum Vergeben benötigt!

  • Mein Weg
    Wunderschöne Bilder und Stimmungen formen sich in meinem Kopf. Ich begleite sie(?) auf ihrem Spaziergang. Die Verfasserin kann schreiben und ist auch in der Rechtschreibung sehr versiert, was sie einigen anderen Beiträgen weit voraus hat und sehr angenehm ist. Jetzt müsste nur noch ein Funke zünden, eine Idee her, ein Widerspruch, eine Überraschung, ein Schockeffekt, um diese gelungenen Zeilen aus dem Sumpf der Langweile zu zerren. Aus dieser Stimmung hätte man ein Gedicht zaubern sollen, das hätte einen nachhaltigeren Eindruck gemacht. In dieser Form geht der Beitrag leider unter. Ich tippe auf Regenfisch.


    Emma
    Erster Gedanke: Eine Jane Austen-Story? Mitnichten. Eine unterhaltsame Geschichte, bei der mir nicht gleich klar ist, auf was es hinausläuft, weswegen ich voll Aufmerksamkeit am Ball bleibe. Der Konkurrenzkampf mit Annabelle (so heißen doch Kühe, oder?), die Orientierungslosigkeit, die Katastrophe. Eine wirklich schöne Idee, die aber im Mittelteil (Ganz in Tagträume verloren … verrückte Emma zu nennen) und am Schluss inhaltlich ein bisschen aus dem Ruder läuft. Das scheint mir nicht richtig durchdacht. Trotzdem ist Emma in meinen Augen eine Punktegeschichte.
    Mein erster Verdacht ist SteffiB, da es den Eindruck einer Kindergeschichte macht und eine witzig-liebevolle Idee dahintersteckt, aber SteffiB wären die beiden Ausrutscher nicht passiert. Das bringt mich auf Zimööönchen als Urheberin, weil es vom Aufbau her, inklusive der kleinen Schwächen, dem „Bob“ sehr ähnlich ist. Aber das wäre zu offensichtlich…


    Fang mich doch
    …fängt mich nicht. Die Geschichte macht einen sehr unübersichtlichen Eindruck. Auf was genau will sie eigentlich hinaus? Man hätte sich für eine Idee entscheiden und nicht so viele emotionale Baustellen aufmachen sollen. Was? Jetzt? Wie sag ich es meinem Vater, dass ich schwanger bin und warum ist das überhaupt ein Problem? Oder: Sinnloser Unfall des Vaters meines ungeborenen Kindes, an dem ich auch noch Schuld bin? Dieser Beitrag ist sehr adjektivlastig. Deswegen und wegen der fehlenden Linie tippe ich auf eine junge, noch unerfahrene Eule. Aber da ist Potential da und ich würde gerne mehr von dieser Eule lesen.


    Auf Touren
    Ein belangloses Geschichtchen, ganz gut geschrieben, mit einem heiteren Grundtenor, das sich nicht ernst nimmt, aber leider viel zu wenig Eindruck hinterlässt. Damit verblasst sie unter der farbigeren Konkurrenz. Zuordnen kann ich sie trotz reiflicher Überlegung keinem.


    Zwischen den Zeilen
    Am Ende dieses Gedicht kam mir spontan der fehlende letzte Satz „Wer ist das?“ in den Sinn. Für mich sind das (Entschuldigung) keine Verse, sondern ein Rätselreim. Ich hab´s nicht so wirklich mit Gedichten. Sorry.


    Ins Ungewisse
    …habe ich als eine Geschichte empfunden, die mit ihren Möglichkeiten spielerisch jongliert und mit eindrücklichen, bildhafte Beschreibungen „…Wimpern schwarz, und dick wie Spinnenbeine, das Lächeln gelb…“ aufwartet. Mein Urhebertipp fällt auf rienchen, da die Geschichten, die ich von ihr kenne in einem ähnlichen Stil verfasst sind. Eindringliche Schreibweise, abgehackte Sätze und diese besondere Art von Humor. Aber rienchen hat ja geschworen, dass sie nicht mitgeschrieben hat, deswegen stehe ich jetzt ganz schön auf dem Schlauch. Ach ja, für mich hat die Geschichte einen Platz auf den Punkterängen gewiss.


    Wunschlos unglücklich
    …bleibt auf halben Weg stecken und ist deswegen trotz des gelungenen Textes für mich unvollständig. Die Orientierungslosigkeit und Abwehrhaltung gegenüber den elterlichen Beratungsversuchen kann ich sehr gut nachvollziehen. An diesem Punkt war ich auch einmal. Diese Phase weniger ausführlich und dafür noch ein paar Gedanken dazu, wo der Typ endet (Unglück, Zufriedenheit, Glück), hätten mir gefallen. Ich tippe auf Prombär, denn die mein erster Tipp „Die Pause“ wäre zu offensichtlich, oder?


    Jack
    … hat mich ein wenig an harimau erinnert. Jemand, dem das Schreiben im Blut liegt, der raucht, der sich auf Reisen begibt, um seine Muse zu finden und sich in alle Höhen und Tiefen des Lebens stürzt. Dass sich harimau selbst porträtiert nehme ich mal nicht an. Könnte es vielleicht SteffieB sein, die ihn karikiert? Nein, das wäre zuuu böse. Damit bin ich am Ende meines Ratelateins. Wer war es? Churchill, Voltaire, arter, beowulf? Auf jeden Fall ein Mann, oder? Achja, Jack bekommt keine Punkte von mir. Ich bin keine Männerversteherin.


    Straßenkid
    So könnte es tatsächlich sein. Das Leben spielt solche Spiele. Straßenkid fängt sehr gut an, nur am Ende kann ich nicht mehr folgen. Warum die Eltern plötzlich doch da sind, verstehe ich nicht. Wenn sie ihm beistehen wollten, weil sie ihn lieben und ihn nur über ihren täglichen gemeinen Streitereien „vergessen“ haben, dann wären sie schon im Gerichtssaal gesessen und hätten nicht vor der Türe auf ihn gewartet. Im letzen Absatz kam es beim dem ansonsten packend und pointiert geschriebenen Straßenkid auch noch zu kleinen Unaufmerksamkeiten in der Rechtschreibung und deswegen spekuliere ich jetzt einfach mal ganz wild, das der Verfasser sich selbst nicht ganz schlüssig war, wie sie zu Ende gehen soll. Könnte Lesebiene das geschrieben haben?


    Jana im abnehmenden Mond
    Was für ein Wirrwarr. Was ist los mit Jana? Warum lässt ich Boris das bieten? Dazu die seltsamen Umschreibungen „Kleine Schwaden von köstlicher, warmer Frau ziehen zu ihm herunter“, „unanständiges Essen“… Ich blicke nicht durch. Trotz oder wegen meiner Verwirrung lese ich die Geschichte mehrmals und muss zugeben, dass sie ein gewisses Etwas, eine Wirkung auf mich hat. Aber leider sind da zu viele Fragenzeichen für Punkte. Lese-rina macht gerne Ausflüge in unvertraute Genres. Beim letzten SRW hat sie den Drachen fest zwischen ihre Beine genommen und dieses Mal hat sie sich mit Erotik versucht und dabei sehr viel Spaß gehabt.


    Verschollen
    An der Ausarbeitung der Geschichte kann man nicht meckern, aber ich habe Schwierigkeiten mit der Logik. Ich glaube nicht, dass es sich zutragen könnte und die Suche einfach so lapidar eingestellt würde. Die lassen doch nicht irgendwo Knochen ausländischer Touristen namenlos verrotten. Und dass man sich auf Susannes Orientierungssinn nicht verlassen sollte, hätte ich Lisa gleich sagen können. Aber selber schuld, wenn man den eigenen Gripps nicht anstrengt und mir einfach hinterherrennt ;-)


    Unruhegeist
    …ist eine oberputzige Geschichte mit einer unpassenden Überschrift. Die ersten beiden Sätze des zweiten Absatz stürzen mich etwas in Verwirrung („Ich denke oft an unsere gemeinsamen Unternehmungen…), aber das tut der Wirkung der Geschichte auf mich keinen Abbruch. Sie hinterlässt ein gerührtes Lächeln auf meinem Gesicht. Leider sind mir die Punkte ausgegangen. Steckt Beowulf hinter dieser Geschichte.


    Die Pause
    Wieder eine eher ernste Verwirklichung des Themas „Unterwegs“. Ein paar der gewählten Ausdrücke sind bei mir angeeckt, z.B. knabbern, Gnade vor Recht. Diese Wortwahl passt nicht und hat meinen Lesefluss gestört. Ansonsten ist es gelungen, die Tragik dieses Schicksal in prägnante 500 Worte zu verpacken. Meine Lieblingsstelle: „Die Ironie an der Geschichte war, dass sich sein jetziges Leben in seinen Träumen abspielte. Dort ging er auf Entdeckungsreisen, lebte ein wildes Leben… Das war das wahre Leben – der Alltag nur ein bitterer Albtraum aus dem es keinen Ausweg gab.“ Ich könnte mir vorstellen, dass Groupie, rienchen, Gummibärchen, Alice Thierry, arter oder Regenfisch sich aufgrund des Films „Ziemlich beste Freunde“ mit dem Thema Schwertbehinderung auseinandergesetzt haben.


    Mehmet
    …ist ein weiterer Beitrag mit Verwirrungspotential. Was sollen die kursiven Ansagen für einen Sinn haben? Wenn ihnen eine Bedeutung zukommt, dann war das für mich zu kryptisch. Was ist die Aussage der Geschichte? Eine weitere Frage, auf die man nicht so leicht eine Antwort findet. Hat das rezitierte Gedicht einen tieferen Sinn? Aufgrund der vielen Fragezeichen, schlage ich einfach mal Gummibärchen als Verfasserin vor.


    Freitag 18:30 Uhr
    …liest sich gut. Man steckt im Kopf des Lkw-Fahrers, der vor sich hin sinniert und einfach nur nach Hause will. Die vielen Bindestriche haben mich allerdings massiv irritiert. War das ein Stilmittel? Der Verfasser könnte arter sein.


    So ´n Käse
    Mein Titel für die Käsegeschichte hätte irgendwas in der Art von „Der lächelnde Einbrecher“ geheißen. Auch mich erinnert die Story an einen Werbespot. Abgesehen davon, dass ein kleiner Käselaib, der in eine Jackentasche passt, niemals ein Stück Torte und eine Champagnerflasche verdeckt, ist der Einbrecher eine doofe Nuss. Da hindert die Geschichte aber nicht mich gut zu unterhalten und mir gehörig Appetit zu machen. Ich geh jetzt in die Küche und schau mal was mein Kühlschrank so hergibt. Bon Appeiti! Achja, für den Käse habe ich eine jüngere Schreibeule in Verdacht. Es könnte aber auch Johanna gewesen sein…


    Ein Mann auf einem Pferd
    … ist heftiger Tobak mit schlecht gesetzten Absätzen, die sich erst nach mehrmaligen Lesen erschließt. Warum „Mann auf einem Pferd?“ Die Geschichte lässt einen auf jeden Fall nicht kalt, aber ich mag das Thema Kannibalismus nicht. Es jagt mir Schauer über den Rücken und deswegen hake ich die Story schnell ab.


    Das erste Mal
    … ist mein Favorit. Bitterböse, mit aktuellem Bezug und einwandfrei geschrieben. Ich würde gerne SteffiB als Verfasserin bemühen.


    Hundespaziergang Samstag um 6
    … hätte einen innovativeren Titel verdient. Der sechste Absatz ist mir der liebste. Wer gedichtet hat? Keinen blassen Schimmer.


    Die Weggabelung
    Ich weiß, welchen Weg ich genommen hätte. Netter Gedanke, der bei der Verwirklichung etwas schwächelt. Aufgrund des gewählten Themas gehe ich von einer jüngeren Eule aus, die noch am Anfang ihres Weges steckt. Unbedingt weitergehen. Ich sehe viel Licht am Horizont.


    Die Suche
    Eine Geschichte für den Action- und Krimifan, der ich nicht bin. John, the Ripper versus DCI Conner - assoziiere ich mit einem Wrestlingkampf. Viel sinnloses Getöse um einen vorgetäuschten Kräftevergleich, dessen Ende offen bleibt. (Was zum Teufel bedeutet DCI?) Fay hat diesen Ausflug nach USA geschrieben.


    Edit hat noch ein bisschen mit mir spekuliert, von wem die Beiträge stammen könnten...

    :monsterDer Kampf gegen Rechts ist kein Sprint, sondern ein Marathon!

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  • Zitat

    Original von arter
    Jana im abnehmenden Mond
    ...


    Intuitiv schwenke ich jetzt komplett um und nenne harimau als Autor.


    WAAAAAAAS??? :yikes arter, mein Buddy, du bist der Aller-Allergrößte. Da ist wirklich der absolute Brüller des noch jungen Jahres. Ich sitze hier seit Minuten, Lachtränen in den Augen, und kriege mich einfach nicht mehr ein. :lacht


    Zitat

    Ein Hundespaziergang samstags um 6

    Harimau äußerte sich wissend, als ich diese Spekulation andeutete. Aber der schreibt doch kein Hundegedicht!


    Warum denn nicht? :gruebel

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von xania
    Jana im abnehmenden Mond
    Fast schwarzer, süsser Wein nennt sich Cola.


    :rofl Und ich nenne das Lebenserfahrung, die sich nicht von schönen Worten blenden lässt. Danke für diesen wunderbar trockenen Kommentar, xania. :knuddel1

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Mein Weg
    Aha. Jemand geht spazieren Ende Januar und packt sich warm ein vorher, was sinnig ist. Er überwindet sich sozusagen, denn im Sommer ist der Weg irgendwie schöner, da geben sich Ginsterhecken und Mohnblumen die Hand, die kleinen Süßen. Wie das eben immer so ist, im Sommer. Jetzt ist aber Ende Januar. Deshalb knackt es auch "beim Gehen" unter den Füßen. Ich bin jetzt auch am Gehen. Aus diesem Text. Besser ist das, ist in meinem Kopf bisschen zuviel am Knacken. :)


    Emma
    Die Idee finde ich ganz ok, aber sehr vorhersehbar. Es überrascht mich nicht, dass die Protagonistin eine Ameise ist. Allerdings finden Ameisen ihre Arbeit nie und nimmer langweilig und schon gar nicht streifen sie "lustlos" durch die Gegend. Jede Ameise hat eine Aufgabe, die sie innbrünstig erfüllen möchte, das liegt in ihrer Natur. Von daher stimmt also die "verrückte Emma" und darin liegt der Clou dieser Geschichte? Wahrscheinlich. Na ja, hat mich jetzt nicht so angesprochen. Sorry. Könnte von Dori sein.


    Fang mich doch
    Och nöö! Nicht schon wieder sowas Dramatisches mit nicht zuhörenden Eltern, Unfall, Tod und dann auch noch (höchstwahrscheinlich) einem Abort, obwohl die kritischen ersten drei Monate doch grade eben so überstanden waren! *PUH* Für mich too much für 500 Wörter. Und auch so. Keine Ahnung, tippe am ehesten auf Johanna und schäme mich dafür. :)


    Auf Touren
    Jap, ganz nett, arter. Allerdings einfach zu vorhersehbar. Und Formulierungen wie " Was hatte sie nur geritten, vor dem scharfen, neuen Arbeitskollegen mit ihrer Leidenschaft für Bewegung in unberührter Natur zu kokettieren?" und "Vielleicht war es doch nicht so eine Schnapsidee gewesen, mit Florian auf diese Bergwandertour zu gehen… " wirken auf mich eher großväterlich altbacken und ziemlich abtörnend. Und dann auch noch die Pinkel- Szene. Ein absolut unerotisches No Go. ( Naja, für mich jedenfalls) Hätte ich mir schmutzig- erotischer- dreckiger gewünscht. Nur ein kleines bisschen mehr hiervon:


    „Das ist wirklich Kunst“, sagte er.Sie erhob sich, schluckte und lächelte ihn an.„Das macht dann 70 Euro“, sagte sie, „20 extra für die Kunst.“


    hätte mich glücklich gemacht. :grin
    Trotzdem nett geschrieben und auch die eindeutig- zweideutige Überschrift gefällt mir. Einer der besseren Texte, ist auf meinem Treppchen. Kannste aber besser, arter.


    Zwischen den Zeilen
    Eine Ode an die Phantasie. Ok, mag ich. Vermutung: Regenfisch??


    Ins Ungewisse
    Schöne Idee. Ein kleiner Junge setzt sich in die Ringbahn, mit der man sich nicht verfahren kann, weil die immer schön im Kreis rumfährt. (Habe ich hier in Berlin auch schon mal gemacht.) Er begenet skurillen Personen, fremdartig sprechenden, anders aussehenden Menschen, einmal sogar einer Chinesin! :lache Wenn ich mit meinen Kindern mit der Bahn unterwegs bin, fragen die mich auch immer alle möglichen und unmöglichen Sachen bezüglich so einiger Einwohner dieser wunderbaren Stadt. Hinzu kommen ein paar wirklich lustige Formulierungen, bei denen ich herzhaft lachen musste, zB "der Apfel bis zum Griebsch abgenagt". Hihihi...Irgendwie niedlich. Auf jeden Fall sympathisch.


    Wunschlos glücklich
    Rumeierei ist nicht mein Ding. Der Protagonist in diesem Text auch nicht. Und der Text auch nicht. Sorry.


    Jack
    Endlich mal ein kleines Roadmovie in einem wirklich sehr begrenzten Rahmen und auch räumlich mal ganz woanders. Dabei herrliche kaputte, lebendig wirkende Figuren, denen man anmerkt, dass Genie und Wahnsinn manchmal sehr dicht beieinander liegen können. Und die Erinnerung daran, dass das Leben ohnehin die besten Geschichten schreibt, dafür braucht man noch nicht mal viel mehr als ein paar Blatt Papier. Sehr schön! Allerdings sind manchen Formulierungen und auch die verwendeten Zeiten ziemlich holprig und hin und wieder würde ich gerne ein Komma verschenken. Vermutung: Xania?


    Straßenkind
    Na ja. Das ist nun schon sehr gewollt sozialkritisch und mir auch zuviel heile Welt am Ende. Dieser Text bekommt mich gar nicht, obwohl die Botschaft natürlich schön ist und ich mir wünschen würde, dass die Realität öfter so aussehen würde. Atmosphäre habe ich hier allerdings nicht gefunden. Vielleicht Beowulf?


    Jana im abnehmenden Mond
    Was ein "Slip ouvert" ist, musste ich nach Lesen des Textes erstmal googlen. :wow Ansonsten- na ja. was Erotisches konnte ich jetzt nicht entdecken, eher albernen Klamauk. Ist mir zu gewollt komisch. Fehlt nur noch die Knüppelsalami, muaahahahaha. Kannste besser, harimau. Auf diese Weise werde ich auf jeden Fall nicht zu Deinem Groupie. Ich vermute mal, dass man mir dieses Geschichte andichten will. Würde ich mir von allen Geschichten auch am ehesten zutrauen. War ich trotzdem nicht.


    Verschollen
    Hm, ich war auch schon mal in Australien und ich frage mich- gehen die ALLEN Ernstes da einfach so rum? Na ja- im Outback sind es tagsüber schon mal 50 Grad Hitze. Da fährt man selbst im vollausgestattetem Jeep nur mit genügend Wasser und Vorräten rum. Wenn man sich vorher nicht ohnehin bei so einem "Förster" an- und auch wieder abmelden muss, so war es bei uns. Ebenso beim schnorcheln, tauchen, Regenwaldwanderungen....Sind die doof, kann ich da nur sagen. Bestimmt blond. Und Australier sind sehr freundliche Menschen, die haben nicht diese deutsche Genervt- Metalität, die bei "Ben" so durchschimmert. Deshalb habe ich für diese Geschichte nicht viel übrig, da für mich irgendwie belanglos.


    Unruhegeist
    Finde ich eher altmodisch geschrieben, spricht mich daher weniger an. Es geht um das ausgediente Fahrradmodell "Gerda", das in Berlin seinen zweiten Frühling erlebt und seine ehemalige Besitzerin (die Omma in der Ferne) grüßt. Sorry, aber diese Geschichte besitzt für mich so viel Charme wie ein rostiger Drahtesel, dem man -obwohl angeschlossen- noch schnell beide Reifen abgeschustert hat, um sie für einen Heiermann auf dem nächsten Polenmarkt zu verticken. Vermutung -bitte nicht schlagen- Salonlöwin. Weiß der Geier, warum ich das denke. Ich hoffe sogar, dass ich mich irre und entschuldige mich schon mal im Vorraus für meine Kühnheit, heieieieieieiei. :)


    Die Pause
    Okay, hierzu möchte ich einfach mal gar nix sagen, mit der Bitte um Nachsicht.


    Mehmet
    Ich vermute, dass dieser Text von Regenfisch einen auf die Mütze bekommen wird. Ob das zurecht geschieht, vermag ich nicht zu beurteilen. Die Idee ist auf jeden Fall ganz süß, aber der Schluss... naja. Hätte man mMn irgendwie mehr draus machen können. Wirkt ein bisschen gehetzt und abgebrochen aufgrund der 500er Regel.


    Freitag 18.30
    Mein Hobel steht unter der Woche in der Spedition, meine alte Rostbeule tut es noch für die Heimfahrten und zum rumstehen. Die Raten für das neue Auto für die Frau sind heftig genug.


    ???...Mein HOBEL..???
    Dit tut ma inne Augen weh, wa! Nö.


    So'n Käse
    Schon die Überschrift ist genau das, was sie verspricht. Und der Text wird auch nicht viel besser. Aber Käse ist Käse, er kann durchaus lecker sein, da ist der Geschmack nunmal verschieden und grenzenlos, meiner isses nun mal nicht. Vermutung: Sinela


    Ein Mann auf einem Pferd
    Für mich der beste Beitrag. Endlich mal richtig gut geschrieben, packend, flüssig, subtil, gruselig, atmosphärisch. Hier vermute ich Churchill, Alice Thierry oder SteffiB. Auch, wenn mich die Geschichte sehrsehr deutlich an die Geschichte des Flugzeugsabsturzes über den Anden erinnert, bei dem eine Rugbymannschaft an Bord war und Kannibalismus vollzogen wurde. Es gibt auch einen Film, der heißt "Überleben". http://www.moviepilot.de/movies/ueberleben Etwas von "Laurence von Arabien" ist in meinen Augen auch drin. Die Frage ist, ob das schlimm ist...mich zumindest hat es nicht gestört. Hat mir sehr gut gefallen, danke dafür! :)


    Das erste Mal
    Jahaaaa...wir sind nicht in einem Swingerclub, Ihr Eulen mit der schmutzigen Phantasie, Neihein! Wir sind auf einem Kreuzfahrtschiff. Auf einem Kreuzfahrtschiff, welches überraschender Weise untergeht. Vielleicht auch, weil einmal zu oft Schulze (Wolfsburg) gesagt wurde, das verkraftet auch der härteste Stahl nicht. :) Sorry, war nicht meins.. Vermutung: Zimööönchen. Oder Dori.


    Hundespaziergang samstags um 6
    Ich habe ja schonmal gesagt, dass Gedichte nicht mein Ding sind, es sei denn, sie stammen von Churchill, dann bekommen sie mich manchmal. Dieses hier ist ebenfalls nicht mein Ding, auch, wenn es von Churchill ist, was ich nicht glaube. Davon abgesehen ist die Vorstellung, morgens um sechs mit einem Köter durch eine Wohngegend streifen zu müssen, wirklich zu gruselig für mich. Vermutung: Suzann


    Die Weggabelung
    Schon der erste Satz ist in meinen Augen ein Neckbreaker. "...tauchte plötzlich eine Weggabelung mit zwei in verschiedene Richtungen weisenden Wegen vor ihr auf." Naja, was auch sonst? Eine Weggabelung gabelt immer Wege, das ist nun mal ihre Aufgabe. Die Aussage haut mich auch nicht so richtig vom Hocker, obwohl der Ansatz schön ist. Vermutung: Lese- Rina


    Die Suche
    Lies sich für mich wie eine Verfolgungsjagd aus Alarm-für-Kobra-Elf-CSI- New York/Miami/Schlagmichtot. Liegt an mir, dass ich dafür nicht viel übrig habe. Kann ich aber auch nix für.


    Vielen Dank für alle Beiträge, es hat mal wieder richtig Spaß gemacht, sie zu lesen und zu Kommentieren. Mit meinen unqualifizierten Äußerungen habe ich nicht die Absicht, jemanden zu verletzen, aber ich rede nun mal so, wie mir der Schnabel gewachsen ist. :-) :wave


    Edit nach dem ersten Überfliegen:
    Wer auch immer hier unter seinem Nick unterwegs ist: GIB UNS VOLTAIRE ZURÜCK!!!! :lache

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von rienchen ()



  • Es ist schön das du versuchst an das Gute im Menschen zu glauben und ich hoffe sehr für dich, dass du nicht ein Opfer deines Glaubens wirst. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Soso, ich habe also zweimal mitgeschrieben. :rofl


    Ich bin zwar Titanic-Fan, aber auf "Schulze (Wolfsburg)" wäre ich nie gekommen. Das muss wer anders gewesen sein.


    Und seit wann schreibe ich denn Kurzgeschichten in Form von Mini-Dramen? ?(