Bücher, die ich NICHT lesen werde

  • Es wurde in verschiedenen Rezensionsthreads zu recht kritisiert, dass der Eine oder Andere sich abfällig äußerte, ohne das betreffende Buch überhaupt gelesen zu haben. Besonders Äußerungen vom Format "Ich werde das Buch nicht lesen, weil..." gehören eigentlich nicht in einen Rezensionsthread. Deshalb mache ich mal diesen Thread auf (falls es schon einen gibt, bitte ich die Moderation mein Posting zu verschieben), wo man sich über Bücher äußern kann, die einem von Titel, Autoren oder Thematik so unsympathisch sind, dass man sich mit seiner Abneigung nicht zurückhalten kann.



    Und ich starte gleich mit dem heute in den Rezensionen erschienen Titel:


    Er ist wieder da - Timur Vermes


    Ich habe dieses Buch auch auf den Auslagen im Handel gesehen. Was mich daran sofort gestört hat, ist dieser für mich inakzeptable Umgang mit der historischen Figur "Adolf Hitler" und wofür sie steht. "Hitler sells", diese Tatsache bewahrheitet sich immer wieder. "Historische" Dokumentationen beschäftigen sich heutzutage mehr mit der Person und seiner Familie, seinem Liebesleben, seinen Hobbys und wer weiß was noch alles. Dabei ist es doch höchste Zeit mit der Mystifizierung dieser Unperson aufzuhören. Was hat dieser Verbrecher in einer Gegenwartssatire zu suchen? Meiner Meinung nach nichts. Die Idee an sich ist ja nicht schlecht, eine historische Person in die Gegenwart zu beamen. Aber hätte man da nicht auch Otto von Bismarck oder Kaiser Wilhelm hernehmen können? Sicher nicht. Das hätte ja kein Aas gekauft. :rolleyes

  • Was ich nicht lesen werde ist so was wie Jane Austens Emma oder Stolz und Vourteil oder so was. Das ist einfach nicht so mein Ding. Sonst fällt mir da spontan nichts ein.

  • Die Bücher, die ich nie lesen werde, sind Legion :lache


    Wo drauf steht:
    Rosamunde Pilcher, Donna Leon, Stephanie Meyer, Dieter Bohlen, Charlotte Roche, etc. etc. etc.
    Die werde ich nie anrühren. Gibt viele Bücher, wo allein der Autor/in mich so abschreckt, dass ich erst gar nicht weiter gucke, worum es überhaupt geht in dem Buch.
    Aber da es so viele Bücher gibt, die ich noch lesen möchte, und meine Lebenszeit begrenzt ist, hält sich mein schlechtes Gewissen, dass ich manche Bücher allein des Autors wegen ablehne, in Grenzen.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Die Bücher, die ich nie lesen werde, sind Legion :lache


    Wo drauf steht:
    Rosamunde Pilcher, Donna Leon, Stephanie Meyer, Dieter Bohlen, Charlotte Roche, etc. etc. etc.
    Die werde ich nie anrühren. Gibt viele Bücher, wo allein der Autor/in mich so abschreckt, dass ich erst gar nicht weiter gucke, worum es überhaupt geht in dem Buch.
    Aber da es so viele Bücher gibt, die ich noch lesen möchte, und meine Lebenszeit begrenzt ist, hält sich mein schlechtes Gewissen, dass ich manche Bücher allein des Autors wegen ablehne, in Grenzen.


    Dem muss ich uneingeschränkt zustimmen.
    Es gibt so Mode-Autoren, die irgendwie jeder Pups auf der Straße liest und die man allein deswegen nicht lesen will.
    Mag natürlich sein, dass ich dadurch was verpasse, aber ich lasse mich auch umstimmen, wenn jemand, der meinen Lesegeschmack kennt, mir so ein Buch empfehlen sollte.


    @Hitler-Thema: Natürlich polarisiert so etwas, das ist ja logisch. Aber ich denke, wenn es Bücher über Gott, Zombies, den Teufel und so weiter gibt, sollte man nicht einen Bogen um Hitler machen müssen. Natürlich sollte man Werke über ihn nicht unreflektiert konsumieren, aber das dürfte eigentlich auch jedem klar sein, der sich mit der Thematik befasst.
    Er ist übrigens nicht die einzige historische Persönlichkeit, die so medial ausgeschlachtet wird. Ich sage nur: Heinrich VIII, Marie Antoinette, Jeanne D'Arc, Caesar, Nero, ... :wave

  • zum Hitler-Thema:


    ich finde es gut, wenn sich in Gegenwartssatiren mit ihm beschäftigt wird. Keinesfalls darf man vergessen, was damals war. Und Verbrecher hin oder her, ist ja immer einfach zu sagen: er allein war es. Das dritte Reich war ja nicht allein sein Werk. Das ist doch überall so, wenn einfach alle sagen würden: nee, Du wahnsinniger Idiot, da mach ich nicht mit!, dann wären solche Gräuel gar nicht möglich. Ich finde das immer lächerlich, wenn alles auf einen geschoben wird. Jeder Verbrecher braucht seine Anhänger.
    Und daher finde ich das sogar gut, wenn Hitler als "normaler" Mensch dargestellt wird. Denn genau das war er, ein normaler Mensch wie Du und ich. Und wenn einem erstmal bewusst ist, dass der auch kacken geht wie ich und Streit vielleicht hat mit seiner Mutter oder Ehefrau und in seiner Freizeit Modellflugzeuge bastelt oder wer weiß was, dann ist man vielleicht weniger bereit, so einem Menschen zu folgen, sondern denkt sich eher: der weiß auch nicht mehr als ich, soll der doch labern, ich mach da nicht mit!
    Ich finde das gar nicht verkehrt, wenn solche Leute als normale Menschen dargestellt werden.

  • Zitat

    Original von Dori
    Es gibt so Mode-Autoren, die irgendwie jeder Pups auf der Straße liest und die man allein deswegen nicht lesen will.
    Mag natürlich sein, dass ich dadurch was verpasse, aber ich lasse mich auch umstimmen, wenn jemand, der meinen Lesegeschmack kennt, mir so ein Buch empfehlen sollte.


    Ehrlich gesagt, glaube ich nicht, daß du etwas verpaßt. Mir sind auch ganz spontan "Feuchtgebiete" und "Shades of Grey" eingefallen, aber auch jetzt das Wulff-Buch und alle möglichen "Enthüllungen" von mehr oder minder wichtigen Leuten. Je mehr behauptet wird, etwas "müsse man gelesen haben", desto weniger bin ich geneigt, hinzuhören.


    Ich werde ohnehin sehr viele Bücher nicht lesen, auch sicher sehr viele gute darunter, einfach weil sie mich nicht interessieren. Warum soll ich einen Sadomaso-Hausfrauen-Porno lesen, wenn ich sonst auch keine Erotik-Stories in die Hand nehme? Oder die Autobiographie einer Frau, deren gesamte öffentlichkeitsrelevante Lebensleistung darin besteht, von einem Politiker geheiratet worden zu sein? - Ein Buch lesen, weil alle anderen es auch tun? :pille


    Ich hab einmal versucht, gegen meine Interessen ein Buch zu lesen, um mitreden zu können: den ersten "Biss"-Roman. Geschafft habe ich nicht mal ein Drittel des Romans. Und ich breche Bücher äußerst ungern ab. - Nee. Tue ich nie wieder.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Die Bücher, die ich nie lesen werde, sind Legion :lache


    Wo drauf steht:
    Rosamunde Pilcher, Donna Leon, Stephanie Meyer, Dieter Bohlen, Charlotte Roche, etc. etc. etc.
    Die werde ich nie anrühren. Gibt viele Bücher, wo allein der Autor/in mich so abschreckt, dass ich erst gar nicht weiter gucke, worum es überhaupt geht in dem Buch.
    Aber da es so viele Bücher gibt, die ich noch lesen möchte, und meine Lebenszeit begrenzt ist, hält sich mein schlechtes Gewissen, dass ich manche Bücher allein des Autors wegen ablehne, in Grenzen.


    Speziell für Charlotte Roche kann ich das nur :write Die Frau ist mir so dermaßen unsympathisch, dass ich sicher kein Buch von ihr lesen werde.

  • Ich kann das generell nicht sagen. Mein erster Gedanke war zwar auch "Shades of Grey", aber je mehr Rezensionen ich lese, desto unsicherer bin ich mir - eben weil es wohl so furchtbar schlecht geschrieben ist und ich in der Hinsicht gerne mal Katastrophentourist spiele. :lache Allerdings will ich dafür kein Geld ausgeben, ich werde es also maximal lesen, wenn es mir mal im Rahmen einer Sonderaktion als kostenloses E-Book ins Haus flattert oder wenn ich es in der Bibliothek finde.


    Das Hitler-Buch dagegen interessiert mich schon, das werde ich mir demnächst besorgen. Ich finde es spannend und bin vor allem daran interessiert, wie der Autor ein dermaßen brisantes Thema umsetzt.


    Was das Thema Hype und Modeautoren angeht, das sehe ich mittlerweile gelassener. Harry Potter wollte ich auch mal boykottieren, weil mir der Hype dermaßen auf die Nerven ging. Ich bin schon froh, dass ich es nicht getan habe. Inzwischen achte ich lieber auf Inhalte, Autor und eben darauf, ob mir das Buch gefallen könnte. Mit Bohlen oder Stephenie Meyer kann ich jetzt z.B. nix anfangen, das erste Twilight-Buch habe ich allerdings schon gelesen, weil ich die Kurzbeschreibung durchaus ansprechend fand. Mit Bella und Edward wurde ich aber absolut nicht warm, deshalb habe ich es beim ersten Buch belassen.

  • Ui, ein sehr interessanter Thread.


    Was ich nicht lesen werde, ist Harry Potter und Herr der Ringe. Das sind einfach nicht meine Bücher. Von Herr der Ringe habe ich mal den ersten Teil gesehen und es hat mich überhaupt nicht angesprochen. Ich habe mich bei dem Film der sich 4 Stunden hinzieht, wirklich gelangweilt.

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Zitat

    Original von Dori



    @Hitler-Thema: Natürlich polarisiert so etwas, das ist ja logisch. Aber ich denke, wenn es Bücher über Gott, Zombies, den Teufel und so weiter gibt, sollte man nicht einen Bogen um Hitler machen müssen. Natürlich sollte man Werke über ihn nicht unreflektiert konsumieren, aber das dürfte eigentlich auch jedem klar sein, der sich mit der Thematik befasst.
    Er ist übrigens nicht die einzige historische Persönlichkeit, die so medial ausgeschlachtet wird. Ich sage nur: Heinrich VIII, Marie Antoinette, Jeanne D'Arc, Caesar, Nero, ... :wave


    Genau das meine ich mit mystifizieren. Ich sage ja nicht, dass es keine Bücher über Hitler geben darf. Ich finde es aber schon etwas abartig, dass die Anzahl der Bücher über ihn, die sich mit seinen Verbrechen und deren historischer Dimension beschäftigen verschwindend gering sind gegenüber dem Personenkult der immer noch betrieben wird.


    Dass historische Persönlichkeiten medial ausgeschlachtet werden, dagegen habe ich nicht prinzipiell eine Abneigung. All die Persönlichkeiten, die du aufzählst wären es für mich wert, in einem guten Buch aufzutauchen. Die römischen Caesaren waren nicht auch gerade zimperlich, wenn es ums Abschlachten ganzer Völker ging. Aber dazu haben wir a) schon einen geschichtlichen Abstand, der kaum noch in die Gegenwart reicht und b) haben wir hier nicht diese kultische Überhöhung, die ich bei Hitler so erschreckend finde.


    Hitler ist kein Zombie, kein Gott und kein Teufel. Einfach ein skrupelloser Verbrecher, dessen wahnsinnige Ideen auf fruchtbaren Boden fielen. Man kann nicht die Person Hitler bewerten, ohne das Umfeld zu betrachten, das diesen Wahnsinn möglich machte. Versucht man ihn aus diesem Kontext herauszulösen, beginnt man meiner Meinung nach - ob gewollt oder ungewollt - schon mit der Überhöhung.

  • Fragen wie diese sollte man besser nach einer überschlafenen Nacht beantworten. Was wissen wir über die Zukunft? Nichts!


    Vielleicht schreibt arter anlässlich eines Seniorenstudiums im Jahre 2045 eine Seminararbeit über das Thema "Hitler als Gegenstand der Satire Anfang des 21. Jahrhunderts"?


    Heute lese ich Bücher, die ich morgen nicht mal mit der Beißzange anfassen würde und umgekehrt. Das ist Veränderung und nichts anderes als Veränderung ist das Leben.

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Heute lese ich Bücher, die ich morgen nicht mal mit der Beißzange anfassen würde und umgekehrt. Das ist Veränderung und nichts anderes als Veränderung ist das Leben.


    :write Schön gesagt, beisswenger! :wave

  • So direkt kann ich das für mich nicht beantworten, da ich nicht grundsätzlich irgendwelche Bücher/Autoren/Genres ausschliesse.


    Mit ziemlicher Sicherheit werde ich aber niemals ein Freund von Thrillern/krimis in denen es so richtig heftig zugeht (Blut,Mord,usw ...). Von daher sind das eher Bücher/Genres die ich eher nicht lese.


  • Du hast in vielen Punkten Recht.


    Allerdings muss ich zum Beispiel sagen, dass ich es nicht so wahrnehme, dass die Bücher, die sich reell mit seinen Taten beschäftigen, "verschwindend gering" sind. Wenn ich nur mal daran denke, wieviel Drittes-Reich-Lektüre den Schülern heutzutage in der Schule aufgezwungen wird ("Als Hitler das Rosa Kaninchen stahl", "LTI", "Anne Franks Tagebuch", ...) und wieviel man sonst noch an ernsten Büchern über diese Thematik findet, erscheint es mir nicht so, als würde sich nicht genügend mit der Thematik beschäftigt. Und vermutlich sind es genau solche Leute wie ich, die einfach von dem allgegenwärtigen "Guck mal, wie schrecklich das damals war!" langsam ein bisschen genervt sind, die dann irgendwann anfangen, das ganze satirisch zu betrachten, um auf ihre Weise damit umzugehen.


    Und diese kultische Überhöhung, die du ansprichst, ist wohl tatsächlich da, damit hast du recht. Allerdings ist dies trotz allem ein satirisches Werk. Ich habe es noch nicht gelesen, aber von einem satirischen Buch erwarte ich mir eine Menge Lächerlichkeiten und Albernheiten, die die jeweilige Person im Mittelpunkt vermutlich schneller wieder demontieren, als man gucken kann.