'Das fahle Pferd' - Kapitel 09 - 23

  • Den Apotheker hab ich irgendwie gar nicht in Verdacht, aber ihr habt schon recht, er kennt sich mit Gift aus und die genaue Beschreibung des Verfolgers ist schon etwas suspekt. Aber welche Motivation sollte er gehabt haben? :gruebel

    Eine Verbrecher-Organisation wie die, für die Mark das fahle Pferd hält, braucht viele Helfer und Helfershelfer. Denk nur Mal an die italienische Mafia, arabische Clans usw.

    Neben Familienloyalität ist die Motivation üblicherweise: Geld. Da schon erwähnt wurde, dass es teuer ist, eine Wette zu platzieren, finde ich gerade diese Motivation naheliegend.

    Nur auf der Suche nach dem Täter bin ich noch keinen Schritt weiter. Der alten Theorie folgend, dass bei Agatha Christie immer die unwahrscheinlichste Person der Täter ist, tippe ich zurzeit auf Mike, den Botenjungen, der Pfarrer Gorman zur sterbenden Mrs. Davies geholt hat. ;)

  • Meine Meinung über Poppy habe ich in diesem Abschnitt revidiert. Ich stimme euch jetzt zu, sie ist nicht gerissen.


    Irgendjemand hatte (schon in der alten Leserunde, glaube ich) angemerkt, dass Agatha Christie immer über Einzeltäter schreibt und nicht über Verbrecherorganisationen. Das stimmt meiner Meinung nach nicht, soweit ich mich erinnere, sind die "Großen Vier" auch eine Organisation. Aber ich habe bei jeder Leserunde das gleiche Problem: Ich habe alle Krimis vor ewig langer Zeit gelesen, so dass ich mich nicht mehr an die Einzelheiten erinnere.


    An Okkultismus als Lösung glaube ich nicht. Die drei Hexen möchten wohl eher diesen Eindruck erwecken - ich glaube fest, dass die Lösung handfester ist. Die Idee mit der Radioaktivität hat etwas.

  • Marks Ermittlungen nehmen jetzt Fahrt auf und er hat in Ginger sogar eine Helferin gefunden, die sehr gute Ideen hat.


    Poppys Rolle ist mir hier unklar: auf der einen Seite hat sie bei Mark fürchterlich Angst, als dieser das fahle Pferd erwähnt, später bei Ginger scheint sie aber ganz locker erzählt zu haben. Das passt für mich erstmal noch nicht zusammen. Aber ich glaube nicht, dass sie groß in der Sache drin hängt.


    Den Besuch im "fahlen Pferd" fand ich spannend. Dass die Morde mit Okkultismus erfolgt sind, glaube ich natürlich nicht, aber vielleicht ist das nur eine vorgeschobene Möglichkeit. Nach Marks Gespräch mit diesem Mr Bradley könnte ich mir vorstellen, dass dieser der Drahtzieher hinter allem ist und die drei Frauen, die vermutlich selbst an ihre okkulten Kräfte glauben, nur als Fassade benutzt. Das wäre ganz schön gerissen. Und nach so einer okkulten Sitzung schickt er dann Leute wie Mrs Davis in die Häuser, um dort Gift zu verteilen.


    Kopfzerbrechen macht mir noch die Aussage des Apothekers. Entweder ist er in die Morde verwickelt und lenkt die Aufmerksamkeit auf den im Rollstuhl sitzenden Mr Venables - allerdings wäre es dann besser gewesen, einfach zu behaupten, nichts gesehen zu haben. Oder Mr Venables hat Pfarrer Gorman erschlagen und die Krankheit ist nur gespielt. Dabei könnte auch das ärztliche Gutachten gefälscht sein, denn von irgendwoher müssen ja die Gifte kommen, vielleicht steckt der Arzt mit unter der Decke. Da die Personen auf der Liste durch "natürlichen Tod" gestorben sind, denke ich jedenfalls an Gift, alles andere wäre doch irgendwann aufgefallen.


    Es ist noch viel, was mich verwirrt. Aber schauen wir mal weiter.

  • An Okkultismus als Lösung glaube ich nicht. Die drei Hexen möchten wohl eher diesen Eindruck erwecken - ich glaube fest, dass die Lösung handfester ist. Die Idee mit der Radioaktivität hat etwas.

    Ich denke immer noch an ein metallisches Gift, so wie Arsen. Ob man so leicht an radioaktives Material kommt ist fraglich. Gifte sind eher zugänglich.

  • Neben Familienloyalität ist die Motivation üblicherweise: Geld. Da schon erwähnt wurde, dass es teuer ist, eine Wette zu platzieren, finde ich gerade diese Motivation naheliegend.

    Bestimmt steckt Geld hinter der Sache - so ein Auftragsmord, auch wenn er im Mäntelchen eines okkulten Fluches oder was auch immer daherkommt, kostet laut Mr Bradley 5000 Pfund. Wäre interessant zu wissen, was das heute für eine Summe wäre, sicher eine ganz schöne Stange Geld.


    Jetzt habe ich mal eine Runde dazu recherchiert:

    5.000 Pfund entsprachen zu der Zeit etwa 55.000 DM.

    Das Jahreseinkommen in den 60-er Jahren lag in der BRD so etwa bei 7.000 DM

    Die Summe entspricht also grob dem siebeneinhalbfachen eines Jahreseinkommens.

    Da muss man schon ordentlich erben ...

  • Ich denke immer noch an ein metallisches Gift, so wie Arsen. Ob man so leicht an radioaktives Material kommt ist fraglich. Gifte sind eher zugänglich.

    So langsam bekomm ich Angst vor dir... :schnellweg


    Und ich stimme dir zu: Es passiert so viel in diesem Abschnitt, er ist wirklich sehr lang gewählt.

    Zum Glück haben wir Regenfisch s Liste, :anbet Die hilft ungemein, um die ganzen Personen auseinander zu halten.


    "Das fahle Pferd" ist also gar nicht so harmlos. Offenbar sind hier Dinge im Gange, die aber nur vordergründig okkult sind. Denn höchstwahrscheinlich gibt es eine eindeutig irdische Erklärung, wie Mr. Bradleys "Wetten" genau funktionieren. Aber ich hab keinen blassen (fahlen :grin) Schimmer, wie das genau vonstattengeht.


    Mr. Venables fand ich irgendwie verdächtig, als er das erste Mal richtig beschrieben wurde. Mir kam sofort die Beschreibung des Apothekers in den Sinn. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass er alle nur an der Nase herumführt mit seiner Gehbehinderung. Oder der Apotheker spinnt sich hier wirklich eine Geschichte zusammen, nur um mal als Zeuge vor Gericht aussagen zu können. :pille Aber das wäre doch arg weit hergeholt, oder?


    Ich tappe weiterhin im Dunkeln, aber freue mich schon aufs Weiterlesen. Mark und Ginger sind sicher ein super Gespann und werden das Rätsel gemeinsam lösen!


    Zum Stichwort Perücke, da das ja im ersten Abschnitt schon mehrfach erwähnt wurde: Hatte Mrs. Oliver (ich glaub, sie war's), nicht von einer Freundin erzählt, die eine "Stirnperücke" trug? Vielleicht war es ja Mary Delafontaine, die sich jetzt auch in die Riege der Toten von der Liste eingereiht hat.


    Und ich überlege schon die ganze Zeit, was es wohl mit diesen weißen Hähnen im fahlen Pferd auf sich haben könnte. Bella hat ja sehr energisch reagiert, als man sie danach befragt hat. Wofür "brauchen" die Damen ausgerechnet so viele Hähne? Klar, die haben auch Symbolkraft, aber ich hätte die jetzt nicht in eine okkulte Ecke gebracht.

  • So langsam bekomm ich Angst vor dir... :schnellweg


    Und ich überlege schon die ganze Zeit, was es wohl mit diesen weißen Hähnen im fahlen Pferd auf sich haben könnte. Bella hat ja sehr energisch reagiert, als man sie danach befragt hat. Wofür "brauchen" die Damen ausgerechnet so viele Hähne? Klar, die haben auch Symbolkraft, aber ich hätte die jetzt nicht in eine okkulte Ecke gebracht.

    Keine Bange, ich interessiere mich einfach für natürliche Gifte, vor allem in Pflanzen.


    Die Hähne haben sicher Bedeutung. Irgendwo wird ja Haiti erwähnt und da ist es ja üblich mit Hühnerfüßen und sonstigem Hühnerzeug Zaubereien zu zelebrieren. Mir fällt gerade der Begriff dafür nicht ein, es gibt da auch einen Film mit Mickey Rourke, egal, Haiti ist bekannt für Okkkultismus und Zauberei. Ich denke, die Damen haben sich da etwas abgeschaut.

  • Haiti hab ich einfach überlesen. 8| Dass es Rituale mit Hühner-irgendwas gibt, hab ich schon mal gehört.

    Andererseits war es den Damen ja wichtig, dass es unbedingt Hähne und keine Hennen sind. Ob das eine Bedeutung hat?

  • Wir lernen die Mitwirkenden näher kennen und erfahren, was es mit dem fahlen Pferd aus sich hat.


    Ein paar Verknüpfungen zeigen sich - Lady Minnie Hesketh-Dubois war die Patentante des Erzählers, Mark Easterbrook. Und Jim Corrigan, der Polizeiarzt, ist ein Collegefreund von ihm, auch wenn sie 15 Jahre keinen Kontakt hatten.


    Ginger Ist sympathisch - ich sehe eine Verlobung von ihr und Mark am Ende des Buchs.


    Vielleicht ist Venables ein Meisterdieb, der die Kinderlähmung nur als Tarnung nutzt?


    Annabas Danke für die Umrechnung. Das ist wirklich sehr viel Geld gewesen.


    LeseBär Vielleicht werden sie geopfert und in ihren Eingeweiden gelesen? Ich denke Findus liegt richtig.


    Es scheint ja auch ein bisschen Zeit zu vergehen. Das Gartenfest findet statt und der Apotheker Orborne ist nach Bornemouth gezogen.

  • Ginger Ist sympathisch - ich sehe eine Verlobung von ihr und Mark am Ende des Buchs.

    Ja, sie scheint klug und quirlig zugleich zu sein. Womöglich passt sie besser zu Mark als Hermia. Ich bin auch gespannt, ob du am Ende recht behältst.


    Vielleicht ist Venables ein Meisterdieb, der die Kinderlähmung nur als Tarnung nutzt?

    Ich vermute ja auch, dass Venables seine Lähmung nur vortäuscht. Womöglich ist die Herbeiführung von Todesfällen ein derart lukratives Geschäft, dass er seine Behinderung in der Öffentlichkeit spielend in Kauf nimmt.

  • Auch ich bin hier der Meinung, dass es keine Bandenmorde sind. Und nur um das Thema nochmals aufzugreifen, in vielen Agatha Christie Büchern gibt es Einzeltäter, aber es gibt auch einige, wo nicht ganz alleine gemordet wird. Hin und wieder benötigt man auch Hilfe.


    Wie ihrschon sagt,meist sind es die Personen, die nicht im Vordergrund mitspielen. Ich gehe mal von Gift aus. Es könnte doch der Polizeiarzt sein. Er kommt an die nötigen Mittel, schreibt die entsprechenden Berichte und kann somit alles selbst in die Hand nehmen. Motiv??? Kann ich noch nicht benennen.

  • Das glaube ich nun wiederum nicht. Aber Mr. V. ist mir schon suspekt, wenn ich mir auch nicht so recht erklären kann, wie er da mit drin steckt. Ich hab ja schon überlegt, ob er vielleicht einen Zwillingsbruder hat, aber das wäre vermutlich zu einfach.


    LG, Bella

    Die Idee hatte ich auch ganz kurz, die wurde aber gleich widerlegt. Seine Verwandtschaft wurde ja durchleuchtet und der Inspector hatte das ausgeschlossen.

  • Es könnte doch der Polizeiarzt sein. Er kommt an die nötigen Mittel, schreibt die entsprechenden Berichte und kann somit alles selbst in die Hand nehmen. Motiv??? Kann ich noch nicht benennen.

    Solch einen Gedankengang hatte ich kurzzeitig auch. Aber als Polizeiarzt kommt er ja eigentlich nur dazu, wenn es sich um unnatürliche Todesursachen handelt. Bei unseren Fällen sind es ja aber immer natürliche Todesursachen, teils sogar im Krankenhaus, also auch viele unterschiedliche Ärzte, die den Tod feststellen (und die vorherige Krankheitsgeschichte wohl auch kennen). Daher hatte ich diese Idee dann nicht weiter verfolgt.

  • Totenleserin - bei AC ist das meist sowieso egal, auf wen man sich einschießt, es ist vermutlich reine Glückssache, ob man am Ende recht behält. ^^ Ich habe bis zum Schluss im Dunkeln getappt. Wobei ich finde, dass das eigentlich das Geniale an solchen Krimis ist. Dass man sich niemals sicher sein kann und sich am Ende doch alles schlüssig auflöst.