Wer wird der neue Papst? (ab 12.3.2013)

  • Wieder nichts...... :-( :-(


    Wobei mich gerade eine Frage interessiert: Ist diese Stelle eigentlich teilzeitgeeignet? :gruebel


    Eigentlich wäre Silvio Berlusconi am besten für das Papstamt geeignet. Schließlich hat er die meiste Zeit seines Lebens in der Missionarsstellung zugebracht. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Da die meisten hier das Papstamt eher belächeln bzw es ihnen egal ist, ob es einen Papst gibt oder wer es sein wird....und irgendwie generell nix mit der Kirche am Hut haben, frage ich mich, warum es dann so wichtig ist, dass die Kirche reformiert wird und z.B. das Zöllibat aufgehoben wird?


    Wirklich interessieren muss das doch nur Männer die das Priesteramt anstreben und diese müssen sich erst an das Zöllibat halten, wenn sie geweiht sind. Im Studium sind sie noch völlig frei und man trifft diese Entscheiung aus freien Stücken, jeder weiß worauf er sich einläßt. Warum das Otto den Normalverbraucher stört, ist für mich irgendwie unverständlich.


    Es gibt durchaus Menschen die es interessiert, wer Papst wird. Selbst wenn man kein Katholik ist, den der Past hat auch in gewisser Weise Einfluss auf andere Religionen indem er einen interreligiösen Dialog führt und Annäherungen verhindern oder fördern kann.


    Wem das alle egal ist, sollte es aber doch bitte lassen, blöde Witze zu reißen.

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Da die meisten hier das Papstamt eher belächeln bzw es ihnen egal ist, ob es einen Papst gibt oder wer es sein wird....und irgendwie generell nix mit der Kirche am Hut haben, frage ich mich, warum es dann so wichtig ist, dass die Kirche reformiert wird und z.B. das Zöllibat aufgehoben wird?


    Ich denke, diese Einstellung ist die Folge einer Resignation. Viele wollen eine Reformierung, haben aber jede Hoffnung daran aufgegeben. Deshalb ist ihnen egal, wer Papst wird. Es wird sich ja doch nichts ändern.

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Da die meisten hier das Papstamt eher belächeln bzw es ihnen egal ist, ob es einen Papst gibt oder wer es sein wird....und irgendwie generell nix mit der Kirche am Hut haben, frage ich mich, warum es dann so wichtig ist, dass die Kirche reformiert wird und z.B. das Zöllibat aufgehoben wird?


    Wer sagt dir denn das ich mit Kirche nichts am Hut habe? Ich bin evang.-luth.


    Und es stört mich unglaublich, dass die Katholische Kirche diesen unverschämten Alleinvertretungsanspruch erhebt, dass sie das gemeinsame Abendmahl mit evangelischen Christen ablehnt, das sie (die Katholische Kirche) die Unverfrorenheit hat, ihre Dogmen als alleingültig zu bezeichnen, dass der Papst sich für unfehlbar hält - obwohl er nur ein ganz normaler Mensch ist, der sich aber anmasst als Christi Stellvertreter auf Erden zu wandeln - die gelebte Blasphemie.


    Es stört mich sehr, dass die Katholische Kirche bisher noch kein Wort des Bedauerns über die Inquisition hat fallenlassen.


    Und ich werde nach wie vor meine Witzchen über diesen Verein machen, denn den Respekt den er fordert, den muss er sich erst einmal verdienen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Ist es nicht gerade ein Kennzeichen der katholischen Kirche, dass sie einen Alleinvertretungsanspruch und die Deutungshoheit hat? Hätte sie das nicht, wäre sie ja die reformierte, also evangelisch-lutherische Kirche. :gruebel


    In dem Sinne ist ja auch jeder Gedanke an eine Reformation überflüssig, denn die hatten wir ja schon vor ca. 500 Jahren. :gruebel

  • @ made: Ich bin kein Theologe, aber Jesus wäre sicher nicht das Unterscheidungskriterium. Eher die Institution Kirche an sich. Bei den Katholiken steht meines Wissens die Kirche über allem und der Segen Gottes kann nur über die Kirche empfangen werden. Bei den Evangelen ist das etwas freier und der Glaube und der Segen nicht so zwingend mit der Kirche verbunden.

  • Zitat

    Original von arter


    In dem Sinne ist ja auch jeder Gedanke an eine Reformation überflüssig, denn die hatten wir ja schon vor ca. 500 Jahren. :gruebel


    Wobei eine Reformation der katholischen Kirche ja nicht so weit gehen muss. Die Fragen beim Zölibat, der Homosexualität und dem Einfluss der Frauen andes zu handhaben, muss aus der katholischen nicht gleich die evangelische Kirche machen.

  • Na wenn sie Scola wählen, passt dasja, der ist doch angeblich so dicke mit Berlusconi :lache

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Voltaire


    Aus genau dem Grund...z.B. Ökumene ist es wichtig, wer Papst wird. Ein konservativer Papst wird die Ökumene nicht weiter voran treiben, ein Reformer evtl schon. Das meine ich mit, die Papstwahl hat auch Einfluss auf andere Religionen und den interreligiösen Dialog.


    Haben sich die evangelischen Kirchen dafür entschuldigt, was in der Reformationszeit passiert ist? Da sind auch genügend Menschen ums Leben gekommen. Und ich meine die Leute die später die Hexenverfolgungen z.B. in Salem veranstaltet haben, waren auch keine Katholiken, sonder Puritaner. Diese haben sich an Calvinistische Grundsätze gehalten und Calvin war Reformer wie Luther...nur noch extremer.

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Voltaire


    Aus genau dem Grund...z.B. Ökumene ist es wichtig, wer Papst wird. Ein konservativer Papst wird die Ökumene nicht weiter voran treiben, ein Reformer evtl schon. Das meine ich mit, die Papstwahl hat auch Einfluss auf andere Religionen und den interreligiösen Dialog.


    Haben sich die evangelischen Kirchen dafür entschuldigt, was in der Reformationszeit passiert ist? Da sind auch genügend Menschen ums Leben gekommen. Und ich meine die Leute die später die Hexenverfolgungen z.B. in Salem veranstaltet haben, waren auch keine Katholiken, sonder Puritaner. Diese haben sich an Calvinistische Grundsätze gehalten und Calvin war Reformer wie Luther...nur noch extremer.


    Jo, aber "die anderen machen das ja auch nicht" war noch nie ein besonders gutes Argument.


    Auch die Kath. Kirche selbst sollte doch ein Interesse daran haben - wenn sie weiter in der Vergangenheit stehen bleiben, werden sie immer weniger. Und wenn ich dann schon wieder lese, dass in Los Angeles von der Diözese, dem Kardinal selbst und einem ehemaligen Priester zehn Millionen Dollar gezahlt werden, damit Missbrauchsvorwürfe nicht weiter verfolgt werden ... mit Aufklärung ohne Rücksicht auf Verluste würden sie sich wenigstens wieder Respekt einholen. Aber so verstärkt das nur das traurige, düstere Bild eines verstaubten, mittelalterlichen Clubs, der sich persönlich bereichert und über die eigenen fehlgänger die schützende Hand hält.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)


  • Nur weil man sich kritisch gegenüber der Institution Kirche äußert, heißt das ja nicht, dass man nichts mit der Kirche am Hut hat. Ich bin katholische Christin und bin trotzdem nicht mit allem einverstanden - insbesondere kann ich die von Voltaire und einigen anderen vertretene Meinung hinsichtlich Zölibat und Anerkennung Homosexueller unterschreiben.


    Ich finde es faszinierend, wie die katholische Kirche Nächstenliebe predigt, aber "anders Denkende" in ihren Reihen nicht zulässt. Für die Betroffenen, die z.B. für eine kirchliche Institution arbeiten und nicht frei zu ihrem Partner stehen können, ist das eine enorme Belastung.


    Und zum Thema Zölibat: Natürlich ist das eine freie Entscheidung desjenigen, der das Priesteramt anstrebt - das soll auch nicht in Frage gestellt werden. Denn auch hier gilt: Jeder soll so leben, wie er es möchte und wie es ihm wichtig ist. Aber könnte es nicht sein, dass sich viel mehr Männer für dieses Amt entscheiden würden, wenn ihnen die Möglichkeit "Familie" hierdurch nicht genommen würde? Der Zölibat hatte ursprünglich auch erbrechtliche Gründe (Priester sollten Kirchenbesitz nicht an ihre Kinder vererben können) - das ist doch mittlerweile überholt.


    Dennoch bin ich interessiert daran, wer der nächste Papst wird - auch wenn ich keine großen Veränderungen hierdurch erwarte...

  • Es geht mir auch nicht darum, das Verhalten der Kirche mit dem der Protestanten zu entschuldigen, sondern nur um aufzuzeigen, dass es dieselben Verfolgungen ect. auch dort gab. Und wenn man damit argumentiert, dass es dafür noch keine Entschuldigung gab, sollte man im Hinterkopf haben, dass es da auch einige dunkle Kapitel in der eignen Historie gibt.


    Grundsätzlich weiß ich auch gar nicht, ob man sich für seine Vorgänger entschuldigen muss. Die haben ihrer Zeit und ihrem Glauben gemäß gehandelt. Ob das nun verständlich für uns ist oder nicht.


    Ich entschuldige mich auch nicht für den Holocaust, nur weil ich Deutsche bin. Das heißt nicht, dass ich ihn leugne, noch gut finde, aber ich habe damals nicht gelebt und hatte keinen Anteil daran. Und ich weiß vor allem nicht, wie ich gehandelt hätte.

    Weder habe ich eine Teilschuld, noch verurteile ich Menschen, weil sie einer Ideeologie anhingen, die ich heute nicht nachvollziehen kann.


    Die Kirche heute sieht sich anderen Problemen gegenüber, die sie erstmal lösen sollten, z.B. diese Missbrauchsgeschichten. Allerdings bin ich sicher, die Probleme lösen sich nicht auf, nur weil es keinen Papst gibt.


    Im übigen bin ich katholisch getauft und konvertiert, bezeichne mich aber schlicht als Christ, weil ich an Jesus glaube und nicht an die Kirche. Konfessionen sind nur Markulatur

  • Es ist ein Unterschied, ob sich eine Person für fremdes Unrecht entschuldigen muss oder eine Institution für Unrecht, das einst in ihrem Namen ausgeübt wurde. Die Aussage, dass man damals über's Ziel hinaus geschossen ist, wird den Herren dort ja wohl nicht Unmögliches abringen.


    Und natürlich lösen sich die Probleme nicht, weil es keinen Papst mehr gibt - ich finde ihn als theologischen "Chef" sogar wichtig für viele Katholiken (für mich selber nicht, da geht's mir wie dir: ich bin Christ(in), aber ich definiere mich nicht über meine Konfession). Aber ein bisschen Bodenständigkeit und etwas mehr Bezug zum täglichen Leben und zur Realität würde der Institution nicht schaden.


    arter : Der fiel mir beim Einzug der Kardinäle auch schon auf - hat ne Kutte wie der oberste Assassine in Assassin's Creed I :lache

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Susannah ()

  • Alte Säcke in lustigen Uniformen wählen einen alten Sack, der anschließend für Themenbereiche, von denen er keine Ahnung hat, Vorschriften erlässt, und diesen folgen dann Leute, die zu glauben glauben. Gäbe es die katholische Kirche (oder irgendeine andere) nicht und würde man all das in einem Roman beschreiben, würde einem jeder Lektor eine Nase drehen. Oder es würde ein Bestseller werden.


    Unfassbar eigentlich, dass es viele Menschen gibt, die den alten Sack, der dann gewählt wird, für ihren geistigen Führer halten. Aber, hey, so sind die Menschen. :pille Wahrscheinlich wäre das Leben ohne all dieses Zeug auch nur halb so lustig. Oder bitter, wenn man das Pech hat, diesem Zeug auf die falsche Art zu begegnen. Etwa in Form eines lüsternen Priesters.


    Ja, ich halte schon wieder die Schnauze, und sammle weiter still für mich selbst ähnlich weltbewegende Nachrichten. Wie etwa die von der sechzig Jahre alten Schauspielertochter, die, um ein Buch zu vermarkten, ihrem seit zwanzig Jahre toten Vater nachträglich Missbrauchsvorwürfe macht. Oder jene davon, dass belanglose deutsche Bands Preisverleihungen boykottieren, weil belanglose österreichische Bands eingeladen sind. Oder die vielen anderen.


    Die Welt ist schön.
    Bald ist Frühling. Ganz sicher.


  • :write :write :write :write :write


    Nur darin stimme ich dir nicht zu:


    Zitat

    Bald ist Frühling. Ganz sicher.


    Da fehlt mir die Vorstellungskraft. :-)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.