'Das Salz der Erde' - Seiten 653 - 741

  • Jean gefällt mir immer besser. Ich bin froh, dass er heil vom Kreuzzug zurückgekehrt ist.


    Und Tomasin ist also tatsächlich schwul. Ich wußte nicht, dass man das damals Sodomie nannte. Ich dachte bisher, unter Sodomie würde man den sexuellen Akt mit Tieren verstehen, da musste ich mich erst mal schlau machen, klick.


    Varennes erwischt es noch schlimmer als bisher. Guillory als Herrscher über die Stadt, das ist ja unfassbar. Der wird sie ausbeuten und bluten lassen bis zum Gehtnichtmehr.


    Ich frage mich die ganze Zeit, ob es keine Möglichkeit für Michel gibt, die Stadt zu verlassen und woanders neu anzufangen. Sein Vater hat das damals doch auch gewagt. Und mit Isabelle zusammen hatte er auch erwogen, die Stadt zu verlassen. Warum ist das jetzt kein Thema?

  • Ich bin auch froh das Jean heil zurückgekommen ist.


    Isabell hat sich mit Tomasin gut arangiert. Remi ist er ein liebevoller Vater.


    Ich kann auch nicht verstehen, das Michel nicht in einer anderen Stadt einen Neuanfang versucht. Schließlich geht es der Bevölkerung in Varennes immer schlechter .


    Wo Aristide Guillory jetzt in Varennes herrscht, ist es doch sehr schlecht.


    Jeans Heirat mit Adele gefällt mir, er hat das Glück verdient

  • Ja die Dramatik und das Unglück für Michel hält an. Der Herzog, vermacht Varennes Aristide de Guillory als Lehen, um ihn für seine Treue zu belohnen. Zudem verheiratet er ihn mit der Tochter seines Bruders.
    Aristide hat nun die Bürger vollends in seiner Gewalt und erhöht gleich kräftig die Steuern und Abgaben.
    Géroux, wiedereingesetzter Gildemeister gefällt das nicht und wehrt sich anfänglich dagegen bis sie sich einig werden und die Ministerialien von den Abgaben ausnehmen.


    Isabelle ist inzwischen hinter das Gehemins von Thomasin gekommen und sie arrangieren sich.
    Ich möchte jetzt nur noch wissen was für Aristide gefährlich werden kann soweit ich mich erinnere verbirgt es sich in Metz, ob ihn das noch zum Verhängnis wird???

  • Zitat

    Original von Findus
    Ich möchte jetzt nur noch wissen was für Aristide gefährlich werden kann soweit ich mich erinnere verbirgt es sich in Metz, ob ihn das noch zum Verhängnis wird???


    Mir kommt gerade so ein Gedanke: vielleicht ist er da schon verheiratet? Das käme gar nicht gut. Oder wäre das zu harmlos?

  • Géroux wird neuer Gildemeister auf Lebenszeit, das kann ja wohl nicht wahr sein. Hier hat Michel überhaupt keine Chance mehr. Ist nur gut, daß es Catherine gibt, die ihn in ihre Dienste nimmt und so unterstützen kann. Jean ist zurück und jetzt tritt er in die Gilde ein, ein kluger Schachzug. Und mit Adele hat er eine Frau gefunden, die gut zu ihm paßt :-)


    Thomasin ist also schwul. Jetzt ist natürlich klar, weshalb er die Verstoßene Isabelle geheiratet hat. Aber trotzdem gefällt er mir, weil er sie gewähren läßt, so daß sie und Remy Michel immer wieder sehen können.


    Ja, das Geheimnis von Aristide in Metz ist immer noch nicht gelöst und hoffe, daß es noch gelöst wird.

  • Mal so zwischendurch:
    Kommt ihr eigentlich mit den Überschriften der einzelnen Bücher klar? Ich als Nicht-Lateiner mußte nachgeschlagen.


    Erstes Buch: Civitas – Bürgerschaft oder Bürgerrecht


    Zweites Buch: Peccatum et paenitentia – Sünde und Buße


    Drittes Buch: Mix cruenta – irgendwas mit Blutvergießen

  • Nach dem guten alten Spruch: was liegt im Winter auf dem Dach? Nix.


    Ich habe mir, nachdem hier ein Edelfräulein angeknackst in die Ehe geht, ein Sachbuch aus dem SaB gezogen, das ich jetzt als Klobuch lesen werde.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Mir kommt gerade so ein Gedanke: vielleicht ist er da schon verheiratet? Das käme gar nicht gut. Oder wäre das zu harmlos?


    Harmlos? bigamist war damals auch kein Kavaliersdelikt denke ich. Ja wenn er dann auch noch Kinder hätte?? Ne irgendwie muss das was sein, was ihm den Hals brechen oder den Kopf kosten könnte, vermute ich mal.



  • Ich hab das auch nicht richtig wahr genommen um einfach schnell weiter zulesen :grin aber danke für die Übersetzung


  • Ach, das ist ein "N" am Anfang. Ich hab es als "M" gelesen.


    Danke für die richtige Übersetzung, Daniel :wave

  • Doch mir sind die Überschriften aufgefallen, und als Inhaber eines großen Latinums hatte ich auch eine vage Idee bezüglich der Bedeutung. Allerdings ziemlich vage, denn nach über 30 Jahren sieht es eher mau aus mit den lateinischen Vokabeln :grin.


    Thomasin hattest du schnell richtig eingeordnet, JaneDoe :anbet!


    Die wiederholte Anspielung auf ein "garstiges kleines Geheimnis", welches Guillory in Metz verbirgt ist mir auch aufgefallen. Nur hab ich keinen Schimmer um was es sich da handeln könnte. Irgendwann werden wir es sicher erfahren.


    Mit Yolande hat man Giullory wohl auch ein ziemliches Ei ins Nest gelegt. Die hat es faustdick hinter den Ohren.


    Giullory Herr über die Stadt - na toll, jetzt geht es erst richtig los mit dem Ärger *seufz*.

  • Also die Überschriften haben mich eher gestört - weil ich kein Latein kann und nicht wusste, was das heißen soll. Also bin ich erfreut, dass es hier eine adäquate Übersetzung gibt. Sollte man beim nächsten Roman berücksichtigen, dass es vielleicht dann auch deutsche Übersetzungen mitgeliefert gibt. :-)


    Zitat

    Die wiederholte Anspielung auf ein "garstiges kleines Geheimnis", welches Guillory in Metz verbirgt ist mir auch aufgefallen. Nur hab ich keinen Schimmer um was es sich da handeln könnte. Irgendwann werden wir es sicher erfahren


    Da diese Hinweise mehr als einmal auftauchen, denke ich auch, da gibt es noch eine Enthüllung - die Aristide schadet und auf die ich mich deshalb schon freue. Der Typ geht mir gewaltig auf die Nerven, wie er die Bevölkerung schröpft um seinen Hals vollzukriegen.


    Zitat

    Mit Yolande hat man Giullory wohl auch ein ziemliches Ei ins Nest gelegt. Die hat es faustdick hinter den Ohren


    Ich denke auch, dass Yolande ihm zwar die Nächte jetzt versüßt, dass sie ihn aber sicherlich bald irgendwie in Rage bringt und er dann nicht mehr so freundlich zu ihr ist.
    Bei den zwei Eheschließungen ist mir zum ersten Mal richtig aufgefallen, dass es mich stört, dass alle weiblichen Hauptpersonen - inkl. Isabelle und der Kauffrau - alle von herausragender Schönheit sind. Selbst wenn ich jetzt mal denke, dass verliebte Männer eine rosarote Brille aufhaben, so sind mir die Damen doch etwas "zu" schön. Mir ist da wirklich am liebsten Lutisse - die seit dem Tod ihres Ehemannes leider gar nicht mehr vorkommt - die zwar Äußerlich nicht so der Kracher aber innerlich ein liebenswertes und wunderschönes Wesen ist.


    Mit Thomasin hat Isabell wirklich das große Los gezogen - soweit man das in ihrer vertrackten Situation sagen kann. Er ist nicht nur nicht körperlich an ihr interessiert sondern er lässt ihr alle Freiheiten und erkennt ihr kluges Wesen und ihre Neigungen als gut und richtig an und lässt sie gewähren. Allerdings ist es wirklich kein Zustand, dass sie Michel nur zwei- oder dreimal im Jahr kurz sieht. Das tut keiner Liebe besonders gut und so kann man doch auch nicht die nächsten 20 Jahre verbringen. Michel ist schließlich ein Mann und hat doch Bedürfnisse. Und Isabell kann zwar nicht mit körperlicher Befriedigung rechnen aber so kommt sie auch innerlich nicht zur Ruhe und lebt ihr Leben nicht bewusst, sondern wartet immer nur auf eine bessere Zukunft, die im Augenblick nicht in Sicht ist.


    Sehr interessant fand ich übrigend die Schilderungen, wie Herzog Simon Varenne der Kirche abgekauft hat. Wer welche Pflichten und Rechte hatte, wie neu verteilt und umorganisiert wurde. Das kommt auch nochmals vor, als Aristide Varenne "bekommt". Auch hier haben mir die Beschreibungen zum Verwaltungsgeflecht und dem Ganzen Drumrum sehr gefallen.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder
    Mit Thomasin hat Isabell wirklich das große Los gezogen - soweit man das in ihrer vertrackten Situation sagen kann. Er ist nicht nur nicht körperlich an ihr interessiert sondern er lässt ihr alle Freiheiten und erkennt ihr kluges Wesen und ihre Neigungen als gut und richtig an und lässt sie gewähren.


    Ich weiß noch, wie angenehm mir das damals beim Lesen aufgefallen ist. Ich dachte noch: Och nee, nicht wieder eine der Geschichten, wo sie jetzt unter einem grausamen, dummen, hässlichen und verständnislosen Mann leiden muss, damit ihre wahre Liebe dagegen umso heller erstrahlen kann. Nicht dass das historisch unglaubhaft gewesen wäre - ich mag es nur einfach nicht (mehr) lesen. Deshalb hab ich diese Thomasingeschichte als ausgesprochen angenehm empfunden.

  • Zitat

    Original von JaneDoe

    Und Tomasin ist also tatsächlich schwul. Ich wußte nicht, dass man das damals Sodomie nannte. Ich dachte bisher, unter Sodomie würde man den sexuellen Akt mit Tieren verstehen, da musste ich mich erst mal schlau machen, klick.


    Danke für den Link. Über die Begriffsbezeichnung Sodomie bin ich beim Lesen auch gestolpert, ich kannte das bisher auch nur als Sex mit Tieren.



    Zitat

    Original von JaneDoe

    Ich frage mich die ganze Zeit, ob es keine Möglichkeit für Michel gibt, die Stadt zu verlassen und woanders neu anzufangen. Sein Vater hat das damals doch auch gewagt. Und mit Isabelle zusammen hatte er auch erwogen, die Stadt zu verlassen. Warum ist das jetzt kein Thema?


    Das frage ich mich auch. Vielleicht gehen sie aber noch in eine andere Stadt. Michel wollte es ja auch, bevor Jean vom Kreuzzug zurückgekommen ist. Nur da Jean der Gilde beitreten konnte, sind sie ja dann geblieben. Aber aufgeschoben ist vielleicht nicht aufgehoben.


    Zitat

    Original von JaneDoe


    Mir kommt gerade so ein Gedanke: vielleicht ist er da schon verheiratet? Das käme gar nicht gut. Oder wäre das zu harmlos?


    Da er inzwischen wieder geheiratet hat, wäre es sicherlich nicht mehr harmlos. Schließlich wäre es dann Bigamie.
    Da es ja um eine Menge Geld geht, was er für sein Geheimnis zahlen muss, denke ich mal es handelt sich um ein Kind und er ist bereits Vater. Die Frage ist nur, wer ist dann die Mutter und was für eine Stellung hat sie, das es für ihn so gefährlich ist? Eine einfache Magd wird es dann sicherlich nicht sein.


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Mal so zwischendurch:
    Kommt ihr eigentlich mit den Überschriften der einzelnen Bücher klar? Ich als Nicht-Lateiner mußte nachgeschlagen.


    Erstes Buch: Civitas – Bürgerschaft oder Bürgerrecht
    Zweites Buch: Peccatum et paenitentia – Sünde und Buße
    Drittes Buch: Mix cruenta – irgendwas mit Blutvergießen


    Darüber habe ich mir ehrlich gesagt überhaupt keine Gedanken gemacht. Aber danke für die Infos.


    Zitat

    Original von Lumos
    .. Mit Yolande hat man Giullory wohl auch ein ziemliches Ei ins Nest gelegt. Die hat es faustdick hinter den Ohren.
    ...


    Da bin ich auch gespannt was das noch wird. Wenn ich daran denke, am Anfang wurde sie als sehr kirchlich vorgestellt, sogar päpstlicher als der Papst. Und irgendwie passt ihr Verhalten dazu nicht ganz. Obwohl, sagt man nicht immer stille Wasser sind tief?
    Ich glaube ja auch das sie später die Hosen in der Beziehung an hat und wenn sie hinter sein Geheimnis kommt, dann macht sie ihm bestimmt ganz schön Feuer unter dem Hintern. :lache


    Zitat

    Original von hollyhollunder
    ... Mit Thomasin hat Isabell wirklich das große Los gezogen - soweit man das in ihrer vertrackten Situation sagen kann. Er ist nicht nur nicht körperlich an ihr interessiert sondern er lässt ihr alle Freiheiten und erkennt ihr kluges Wesen und ihre Neigungen als gut und richtig an und lässt sie gewähren.
    ...


    Besser hätte es Isabell wirklich nicht treffen können. Beide respektieren sich und lassen dem Anderen den Freiraum, den er braucht. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass es für Isabelle am Anfang ein ziemlicher Schock war.



    Zitat

    Original von hollyhollunder
    Allerdings ist es wirklich kein Zustand, dass sie Michel nur zwei- oder dreimal im Jahr kurz sieht. Das tut keiner Liebe besonders gut und so kann man doch auch nicht die nächsten 20 Jahre verbringen. Michel ist schließlich ein Mann und hat doch Bedürfnisse. Und Isabell kann zwar nicht mit körperlicher Befriedigung rechnen aber so kommt sie auch innerlich nicht zur Ruhe und lebt ihr Leben nicht bewusst, sondern wartet immer nur auf eine bessere Zukunft, die im Augenblick nicht in Sicht ist.
    ...


    Nun ist es also doch Liebe? ;-)

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Die zweite Ehe der Isabelle sagt mir mehr zu als die erste, die lateinischen Kapitelüberschriften ohne deutsche Übersetzung ärgern mich in Büchern immer wieder mal (aber hier wurde der Ärger von der Spannung geradezu überrollt und kam mir nur beim Lesen hier wieder in Erinnerung). Was das Geheimnis des Aristide betrifft muss ich an Sir Percival Glyde, den bösen Ehemann der Laura in Wilkie Collins´ "Die Frau in weiß" denken, da ging es um Unregelmäßigkeiten in der adligen Abstammung oder Nichteheliche Geburt oder so etwas. Man darf gespannt bleiben. :grin :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Findus


    Harmlos? bigamist war damals auch kein Kavaliersdelikt denke ich. Ja wenn er dann auch noch Kinder hätte?? Ne irgendwie muss das was sein, was ihm den Hals brechen oder den Kopf kosten könnte, vermute ich mal.


    Ich denk auch - verheiratet oder uneheliches Kind, von dem er sich freigekauft hat, weils eine besondere Dame war, der er das gemacht hat, oder so was in der Art... Weil es ja irgendwo heißt, dass es ihn immer viel Geld kostet, oder hab ich das falsch verstanden?



    Zitat

    Original von Katerina


    Ich weiß noch, wie angenehm mir das damals beim Lesen aufgefallen ist. Ich dachte noch: Och nee, nicht wieder eine der Geschichten, wo sie jetzt unter einem grausamen, dummen, hässlichen und verständnislosen Mann leiden muss, damit ihre wahre Liebe dagegen umso heller erstrahlen kann. Nicht dass das historisch unglaubhaft gewesen wäre - ich mag es nur einfach nicht (mehr) lesen. Deshalb hab ich diese Thomasingeschichte als ausgesprochen angenehm empfunden.


    Es war halt schon damals so, dass jede Frau im Idealfall einen schwulen besten Freund hat :lache

  • Yolande scheint nicht so tugendhaft zu sein, wie ihr Vater sie angepriesen hat. Sie hat es faustdick hinter den Ohren.


    Thomasin und Isabell arrangieren sich und keiner mischt sich in das Leben des anderen ein. Respekt und Vertrauen regeln ihr Zusammenleben. Besser kann es bei einer derart erzwungenen Ehe und den Hintergründen der beiden nicht gehen.