Joyland - Stephen King

  • Ich habe das Buch gerade zu Ende gelesen und es hat mir sehr gefallen. Interessant fand ich dabei die Mischung aus "altem" und "neuem" Stephen King: es kommen Geister vor, ja. Aber die Geister spielen nicht die Hauptrolle und es ist kein Horrorroman.
    Vielmehr ist es eine Art von Entwicklungsroman, auch wenn sich diese Entwicklung auf eine sehr kurze Zeit bezieht. Stephen King schafft es, die Personen und dabei insbesondere den Ich-Erzähler mit all seinen Zweifeln lebendig werden zu lassen. Die Art, Devin Jones als älteren Mann von seiner Jugend erzählen zu lassen, ist dabei ein geschickter Kunstgriff.
    Spannend erzählt ist "Joyland" vor allem aber ein Krimi. Es kommt von der Dichte (und vom Umfang) bei weitem nicht an den "Anschlag" oder die "Arena" heran, ist aber interessant geschrieben.
    Mittlerweile glaube ich, daß es den "typischen" Stephen King-Roman nicht mehr gibt, wenn King auch mit seinem neuesten Buch, "Doctor Sleep", zu seinen Wurzeln zurückkehrt.
    "Joyland" jedenfalls ist kurzweilig und ich habe es mit Vergnügen gelesen. Übrigens habe ich in letzter Zeit einige King-Romane als Hörbuch gehört, gesprochen von David Nathan, der ohne Zweifel ein großartiger Vorleser ist. Allerdings hatte ich beim Lesen von "Joyland" immer die Stimme von David Nathan im Ohr, was doch ein wenig irritierend war... :lache

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Hat eigentlich jemand das Buch auf englisch gelesen?
    Im Text wird die "Wolfsstunde" erwähnt, jene Stunde zwischen drei und vier Uhr morgens. Mich interessiert, wie diese Stunde im englischen genannt wird. :gruebel

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

  • Ich bin kein King-Fan und hab bisher auch nur Friedhof der Kuscheltiere und The Green Mile gelesen. Dennoch hab ich dieses Buch gelesen, da es keine Horrorelemente gibt und die Geschichte irgendwie interessant klang.


    Und in der Tat hab ich das Buch binnen 24 Stunden verschlungen. Vom ersten Wort an war ich in den Bann gezogen, obwohl gar nicht wirklich was spannendes passiert. Dennoch ist alles so bildlich beschrieben, die Personen, Joyland, der Mord. Und es kommen so viele tragische Momente in einem Nebensatz vor, dass man schon aufpassen muss, um sie nicht zu verpassen.
    Besonders raffiniert fand ich den Mord und wie sich alles aufklärt.


    Mehrmals während dem Lesen, hab ich mir überlegt, dass so ein Job in einem Vergnügungspark genau das Richtige ist, so toll fand ich das alles beschrieben. Ich denke das sagt genug über das Buch. Von mir 10 Punkte

  • Mir hat Joyland gut gefallen, ein unterhaltsamer Entwicklungsroman mit Jahrmarktkolorit, der nicht sehr gruselig ist, aber unterhaltsam und zum Schluss noch einmal richtig Fahrt aufnimmt. An Kings' Der Anschlag kommt er nicht heran, so beeindruckend, dass ich diesen Roman niemals vergessen werde, ist er nicht.


    Die saloppe Übersetzung, die den Genitiv um jeden Preis meidet und hier und da versucht, betont umgangssprachlich zu wirken, hat auf mich keinen guten den Eindruck gemacht. Manches klang mir einfach zu sehr nach Schüleraufsatz . Gut, man darf jemand oder niemand statt jemandem oder niemandem ja neuerdings verwenden, aber in einem Roman muss ich das nicht haben. Es sei denn, ich in der wörtlichen Rede, da sind umgangssprachliche Formulierungen passend.


    Nun ja, meine Bewertung: 8 von 10 Punkten (für die Übersetzung selbst würde ich nur 5 von 10 Punkten geben).

  • Ich kann mich den vielen positiven Meinungen leider gar nicht anschließen. Zum ersten Mal konnte mich ein Stephen King-Buch überhaupt nicht fesseln. Es ist eine nette kleine Geschichte, aber mehr auch nicht. Dabei hatte ich mich sehr auf dieses Buch gefreut, denn ich mag seine Romane ohne die typischen Horrorelemente sehr.
    „Der Anschlag“ ist sogar eines meiner Jahreshighlights des vergangenen Jahres.


    Aber bei „Joyland“ konnten mich weder die Handlung noch die Figuren wirklich begeistern. Es war über weite Strecken so langweilig geschrieben, dass ich es in der Mitte sogar beinahe abgebrochen hätte.


    Mehr als einmal habe ich mich gefragt, ob dieses Buch wirklich von dem Mann geschrieben wurde, dessen Romane ich im letzten Jahr reihenweise verschlungen habe. Bisher konnte ich auf Grund seines unverwechselbaren Erzählstils, in jede Geschichte eintauchen und darin versinken und seine Figuren sind immer zum Leben erwacht. Fehlende Spannung hatte ich bei King so auch noch nicht. All das habe ich beim Lesen von „Joyland“ schmerzlich vermisst.


    Ich vergebe enttäuschte 4 von 10 Eulenpunkten und das auch nur, weil ich das Buch dann doch noch zu Ende gelesen habe.

  • Zitat

    Original von ginger ale


    Die saloppe Übersetzung, die den Genitiv um jeden Preis meidet und hier und da versucht, betont umgangssprachlich zu wirken, hat auf mich keinen guten den Eindruck gemacht. Manches klang mir einfach zu sehr nach Schüleraufsatz . Gut, man darf jemand oder niemand statt jemandem oder niemandem ja neuerdings verwenden, aber in einem Roman muss ich das nicht haben. Es sei denn, ich in der wörtlichen Rede, da sind umgangssprachliche Formulierungen passend.


    Nun ja, meine Bewertung: 8 von 10 Punkten (für die Übersetzung selbst würde ich nur 5 von 10 Punkten geben).


    Nun habe ich nach Deiner Rezi besonders aufmerksam weitergelesen und es sind in der Tat einige holprige Übersetzungsfehler (nehme ich mal an) drin.
    Man stolpert einfach drüber, wobei ich jetzt nachschauen müsste wo genau.
    Auch der Langeweilefaktor hat mich manchmal getroffen, da ich aber das Buch meistens nachts gelesen habe wegen meiner Allergie etc. fiel mir das nicht so auf. Nur die ewigen Wiederholungen bezüglich des Mädchens haben genervt. Die Geschichte an sich fand ich ganz nett, wenn auch nicht furios.


    Mit 6 Punkten bin ich dabei

  • Devin heuert in seinen Semesterferien 1973 in dem kleinen, aber feinen Freizeitpark "Joyland" an. Er wird als Happy Helper eingestellt und hilft überall da aus, wo er gebraucht wird. Dabei erfährt er auch die Geschichte über einen Mord, der in der Geisterbahn stattgefunden hat. Und der Geist der Toten soll dort angeblich noch spuken....


    Bei "Joyland" wusste ich nicht so recht, auf was ich mich einlasse. Die Kurzbeschreibung klingt interessant, sagt aber nicht viel über die Geschichte aus. Und so tat ich das, was ich in solchen Situationen meistens tue: ich ging ohne Erwartungen an das Buch. Und es konnte mich überzeugen.


    Stephen King überzeugte mich diesmal nicht mit Horror oder Blut, sondern einfach durch seine Erzählkunst. Die Geschichte wird von der Hauptfigur Devin aus der Ich-Perspektive und rückblickend erzählt. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Die Beschreibungen des Freizeitparks und des Alltages waren so bildreich und detailliert, dass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte. Zudem erschafft der Autor mit einer Mischung aus alten Karussells und schlechtem Wetter eine gruselige und beängstigende Atmosphäre, dass ich beim Lesen das Quietschen der alten Fahrgeschäfte hören konnte.


    Der Stil von Stephen King ist sehr gut und flüssig zu lesen. Seine Erzählweise und die Geschichte an sich haben mich sofort in den Bann gezogen und nicht mehr losgelassen. So verwundert es auch nicht, dass ich das Buch innerhalb eines Tages gelesen habe.


    Fazit: ein toller, wenn auch anderer King. Eine klare Leseempfehlung für alle, die mal eine andere Seite des Meisters des Horrors kennen lernen wollen.

  • Um die Semesterferien sinnvoll zu nutzen und sich ein paar Dollar zu verdienen, beschließt Student Devin, auf dem Jahrmarkt Joyland zu arbeiten. Nach der Trennung von seiner Freundin Wendy kommt ihm auch der Ortswechsel recht gelegen. Allerdings ist im Joyland nicht alles nur Zuckerschlecken. Die Arbeit ist mühsam (insbesondere, wenn man ein Hundekostüm tragen muss), außerdem ist dort einige Zeit zuvor eine junge Frau ermordet wurden.
    Was die Ausgangsbasis für eine spannende Kriminal- und/oder Mystery-Geschichte sei könnte. "Joyland" ist zwar vieles, allerdings nicht spannend. Die Geschichte ist sehr gut erzählt und wirkt an keiner Stelle langweilig. Was allerdings eher an Stephen Kings tollem Erzähltalent, als an der Handlung liegt. Die hält sich nämlich in Grenzen und hätte ganz sicher keine 340 Seiten gebraucht, um sich zu entfalten und zum Höhepunkt zu kommen. Auch von den auf dem Buchrücken erwähnen Horrormomenten merkt man nicht viel. Der Roman ist viel mehr die Erinnerung eines alten Mannes über seine Jugend in den Siebzigern, garniert mit einer Spur Mystery. Nicht mehr als das, aber auch nicht weniger.

  • Klappentext:
    Irgendwann ist es mit der Unschuld vorbei. Irgendwann hört jeder Spaß auf.


    Auf verhängnisvolle Weise kreuzen sich in einem kleinen Vergnügungspark die Wege eines untergetauchten Mörders und eines Kindes. Und mitten im sich überschlagenden Geschehen steht ein junger, unschuldiger Student, der alles zu verlieren droht und doch so viel gewinnt.


    Meine Meinung:
    Eines der wenigen Stephen King Bücher die ich richtig gemocht habe. Ich mochte Jonesy total gerne und war fasziniert vom Vergnügungspark und was dort alles stattgefunden hat. Die Geschichte mit Mike mochte ich auch und hat mich richtig berührt. Dass es erst im letzten Drittel zu etwas Spannung kam, fand ich allerdings eher schlecht :( Trotzdem kann ich das Buch nur empfehlen wenn man auf ein bisschen Thriller und Crime steht!

  • Wie schon erwähnt ein eher für King kurz geratener Roman mit knapp 300 Seiten, dennoch tut das dem Roman jedoch nichts schlechtes (zum Teil zumindest).


    Die Geschichte ist recht kurzweilig und die Charaktere entwickeln sich sehr schön bzw haben genug Spielraum, ihren eigenen Bereich wenn man so will.


    Was soll man auch großartig sagen, King ist ein Meister seines Faches, im Geschichten erzählen, auch wenn es dieser Geschichte an den typischen Gruselelementen fehlt wie man sie vielleicht aus früheren Werken kennt und Joyland vielleicht ein wenig mehr in die Kategorie Thriller/ Krimi fehlt ist er dennoch nicht schlecht, bzw gerade deswegen ist er so gut geworden wie er ist.


    Wer sich gerne mal berieseln lassen möchte, über eine nette Geschichte über einen 21 Jährigen auf seinem Weg erwachsen zu werden und mehr über die Arbeit in einem Vergnügungspark wissen wissen will dem sei dieses Buch ans Herz gelegt.


    Die Jahrmarktpassagen, die Erklärungen, der Vergnügungspark selber wurde mit soviel Liebe gestaltet das man denkt man wäre selber da.


    7 Punkte deshalb weil er so schnell vorbei wahr und es im großen und ganzen vielleicht ein bisschen vorhersehbar war.
    Kaum fängt man zu lesen ist schön in der Geschichte im Leben der Figuren ist das Buch auch schon wieder vorbei.
    Ausserdem hatte ich am Anfang eben keinen Krimi/Thriller erwartet, enttäuscht wurde ich zwar nicht, aber ich hätte auf mehr "Horrorelemente" gehofft, das was an Horror da war kannte man bereits.... Geister, das 2te Gesicht etc,.... alles ein alter Hut.


    Fazit: Kurzzeitiger Lesespass für zwischendurch ohne viel Anspruch...

  • Ich empfand das Buch als wunderschön geschrieben, besonders die Beschreibungen der Landschaft und der Stimmungen.
    Die Charaktere sind ein bisschen klischeehaft, aber dabei stimmig. Devin mag unbedarft sein, aber er entwickelt sich doch auch sehr. Er verliert einen großen Teil seiner Gutgläubigkeit und Naivität im Laufe dieses Sommers. Und er lernt es, auf eigenen Füßen zu stehen und die Welt neu zu betrachten. Das ist doch schon etwas für einen Zwanzigjährigen.
    Es hat gut getan, wieder einmal einen "ruhigen", atmosphärischen King zu lesen. Auch der sehr subtile Horror, der beinahe nur angedeutet war, aber darum nicht minder beeindruckend, der hat mir gefallen.
    Mein Fazit: ein sehr reifes Werk, das trotz der relativen Kürze sehr viel an Handlung zu bieten hat. Da sitzt jedes Wort, jeder Satz hat eine Bedeutung.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Wow, ein Wohlfühlbuch von Stephen Kind; die Überraschung war groß - aber angenehm. Wer es sonst nicht so hat mit King, aber z. B. "Mariana" mochte oder einiges von Barbara Wood, ist hier nicht schlecht bedient.

    Die Hauptfigur war wirklich sehr sympathisch und ich fand sie auch nicht übertrieben, denn es gibt solche Menschen (ja, immer noch!).

    Ich mochte das Buch jedenfalls ziemlich gern. Es war eine schöne Fun-Park-70er-Jahre-Atmosphäre. Toll.


    8/10 Punkte.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“