'Herzgrab' - Seiten 001 - 078

  • Zitat

    Original von beowulf
    Als Teilnehmer der Leserunde zum letzten Gruber ist mir bekannt, dass der Autor aus Prinzip keine Fortsetzungen, Serien schreiben will. Er arbeitetjedesmal mit neuen Figuren. Wenn ich das nicht genau wüßte und erinnerte hätte ich dieses Buch bei Seite fünfzig abgebrochen um nach dem Vorgängerband zu suchen. Man hat den Eindruck mitten drin anzufangen und eine Menge Informationen müssten die Leser des Vorgängerbandes wissen.


    Mir hat gefallen, dass man gleich mitten in eine laufende Überwachung Elenas und in die pikante private Situation zwischen Elena, Peter und Dino hineingeraten ist. Ich hatte nicht das Gefühl, dass mir Informationen fehlten, sondern fand genau das gleich von Anfang an spannend und wollte schnell weiterlesen.


    In der Familie Del Vecchio kommt erst Salvatores Frau ums Leben, wobei hinter dem Reitunfall ein Fragezeichen steht, denn Tochter Monica glaubt nicht an einen Unfall. Ob Salvatore freiwillig von der Bildfläche verschwunden ist, weiß man nicht. Dann sterben Salvatores / Teresas Brüder und die Schwester Teresa wird entführt oder zumindest irgendwo gefangen gehalten. Und keiner aus dem italienischen Clan scheint deswegen bei den Behörden wirklich Druck gemacht zu haben. Oder haben sie sogar gebremst? In dieser Familie ist ja was oberfaul!


    Monica hat sich sogar innerlich so weit aus der Familie zurück gezogen, dass sie gar nicht wissen will, zu wessen Trauerfeier Tante Teresa nach Italien fährt. Immerhin handelt es sich um Monicas Onkels, die da betrauert werden. Und sie scheint vom Tod der beiden nicht mal zu wissen und es scheint sie auch nicht zu interessieren. Wie traurig ... ich frage mich echt, wie es so weit kommen konnte. Monica scheint doch eine sympathische, mitfühlende Frau zu sein.



    Zitat

    Original von nofret78
    Ich muss gestehe, ich überfliege Zitate meist... :engel


    Ja, ich gebe zu, an mich ist jede Mühe in diese Richtung auch verschwendet.


    Zum Cover:
    Ja, das wäre in der Buchhandlung sofort in meinen Blick geraten! Blutiger, spannender Thriller, muss ich haben. :grin

  • Ich mag Geschichten, die mittendrin anfangen. Klar gibt es eine große Flut an informationen, besonders hier, aber dafür fängt es auch gleich spannend an.


    Weil ihr so viel über Zitate geschrieben wurde: ich gehöre auch eher zu denen, die sie überspeingen. Ich lese sie meistens an und wenn sie mich sofort packen, lese ich sie zuende. Und wenn es nur kurze Zwei-Zeilens-Sprüche sind, überfliege ich sie auch. Aber ich erinnere mich noch, dass bei der Tintenherz-Trilogie vor jedem Kapitel ein Zitat stand. Die habe ich fast alle übersprungen.

  • Zitat

    Original von FaerieGirl


    Weil ihr so viel über Zitate geschrieben wurde: ich gehöre auch eher zu denen, die sie überspeingen. Ich lese sie meistens an und wenn sie mich sofort packen, lese ich sie zuende. Und wenn es nur kurze Zwei-Zeilens-Sprüche sind, überfliege ich sie auch. Aber ich erinnere mich noch, dass bei der Tintenherz-Trilogie vor jedem Kapitel ein Zitat stand. Die habe ich fast alle übersprungen.


    Finde ich schade, denn das zum 3. Teil ist besonders schön:


    "Oft wird zum Dorn im Auge, was einst ein Röslein war."


    Das gibt doch Anlass zum philosophieren


  • Das zählt unter die besagten Zwei-Zeilen-Zitate, die lese ich auch. ;-) Aber war das nicht zumindest in "Tintenherz" so, dass über jedem neuen Kapitel ein Zitat stand? Ist schon ein paar Järchen her, aber irgendwie ist mir das so in Erinnerung geblieben. :gruebel

  • Zitat

    Original von beowulf
    Die Frage bezog sich einfach auf die letzte Aussage des Postings. "Die habe ich...übersprungen."


    Für mich sind diese Zitate über Kapiteln eine unerwünschte Unterbrechung der Geschichte. Wenn mich eine Geschichte wirklich gepackt hat, will ich nicht aus hier herausgerissen werden, und sei es auch nur durch ein kurzes eingeschobenes Zitat. Ich bewundere die Autoren für ihre Mühe und sicherlich steckt auch immer ein tieferer Sinn dahinter. Aber sie gesagt, wenn mich eine Geschichte mitreißt und ich jeden Satz in mich aufsauge, finde ich solche Zitate störend. Das bezieht sich aber nur auf solche innerhalb einer Geschichte an Kapitelanfängen, die nicht direkt mit der Geschichte zu tun haben. Und auch nur, wenn sie länger als eine oder zwei Zeilen sind.


    Einer Geschichte vorangestellte Zitate, also solche vor dem allerersten Satz der eigentlichen Geschichte, die stören mich nicht.

  • Jetzt verstehen wir uns. Ich finde die Einteilung in Kapitel und Zwischenüberschriften als Gelegenheiten zum Luftholen, Zwischenüberlegungen anzustellen, eben kurze Pause. Wer die, wie du nicht will, wird was ich daran genieße einfach überlesen.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Jetzt verstehen wir uns. Ich finde die Einteilung in Kapitel und Zwischenüberschriften als Gelegenheiten zum Luftholen, Zwischenüberlegungen anzustellen, eben kurze Pause. Wer die, wie du nicht will, wird was ich daran genieße einfach überlesen.


    Ach so, also Kapiteleinteilungen mag ich eigentlich auch und von mir aus dürfen die Kapitel auch einen Titel haben. Ich weiß nicht, ob es das, was ich meine, so oft gibt.
    Da sieht die Seite dann so aus.



    ERSTER KAPITEL
    TITEL DES ERSTEN KAPITELS


    ZITAT


    GESCHICHTE ..... GESCHICHTE


    ZWEITES KAPITEL
    TITEL DES KAPITELS


    ZITAT


    GESCHICHTE ... GESCHICHTE


    Und das einzige, was ich daran nicht so toll finde, sind die Zitate. Aber zum Glück sind Geschmäcker verschieden und es gibt Leser, denen es genau so gefällt :-)

  • Ich sehe es so wie Beo: Atempause, Denkanstoß, Dazulernen....
    Zum Glück kann ja jeder frei entscheiden, ob er es liest.
    Ärgerlich finde ich es allerdings, wenn die Zitate nicht in deutsch bzw. wenn, dann ohne deutsche Übersetzung angeboten werden.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich hab den Abschnitt dann heute auch endlich mal beendet. Leider war nicht genug Zeit, um alles in einem Rutsch zu lesen (man mag es kaum glauben). Allerdings bin ich etwas zu unkonzentriert (d.h. müde), um mir gerade alle vorherigen Posts gründlich durchzulesen. Ein bisschen habe ich überflogen. Ich werde mich daher auf meine ersten Eindrücke beschränken.


    Den Einstieg fand ich keineswegs zu "plötzlich". Es ist halt ein Thriller.


    Allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich sehr mit "Todesfrist" vergleiche und bis jetzt reicht "Herzgrab" da noch nicht ran. Elena und Peter Gerink, die ja laut Klappentext früher oder später irgendwie zusammenarbeiten werden, können Sabine Nemez und Marten S. Sneijder (noch?) nicht das Wasser reichen. Nun gut, es ist ja erst der erste Abschnitt und die Figuren müssen sich noch entwickeln. Aber auch beim Prolog hatte ich mit mehr Spannung gerechnet (und das, obwohl die Vorstellung, jemanden im Spiegel zu entdecken, der eigentlich gar nicht im Zimmer sein sollte, für mich eine absolute Horrorvorstellung ist).


    Ansonsten folgt "Herzgrab" bisher dem bewährten Prinzip; die einzelnen Kapitel sind eher kurz gehalten und wechseln sich zwischen den beiden Ermittlern ab, dazwischen wird in Rückblenden erzählt, was Teresa del Vecchio zugestoßen ist. Ohne dabei langweilig zu sein. Es ist eher wie nach einem Urlaub nach Hause zu kommen. Erwartungen voll erfüllt, würd ich sagen.


    Die Szene auf der Pritsche ist nicht wirklich neu, oder? Bei der Beschreibung der Utensilien musste ich unwillkürlich an "Todesfrist" denken.

    Aber vermutlich ist meine Erinnerung etwas verklärt und ich vergleiche zu viel.


    Generell gefällt mir dieser Thriller wieder ziemlich gut. Meine Erwartungen sind hochgeschraubt. :grin


    Wer der Entführer sein könnte, da hab ich beim Lesen irgendwie an Salvatore del Vecchio gedacht, der vielleicht Rache an seiner Familie ausübt. Aber diese Theorie wurde durch den norddeutschen Akzent, mit dem der Entführer spricht, wieder zunichte gemacht. Da die Entführung einen Monat vor Aufnahme der Ermittlung passiert, denke ich, dass Teresa nicht mehr lebt. :-(
    Und ich hoffe sehr, dass Monica unbeschadet bleibt.


    Auf in den nächsten Abschnitt. Hoffentlich habe ich am Wochenende etwas mehr Zeit...

  • Zitat

    Original von LeseBär
    Allerdings ertappe ich mich immer wieder dabei, dass ich sehr mit "Todesfrist" vergleiche und bis jetzt reicht "Herzgrab" da noch nicht ran.


    Aus meiner Sicht als Autor finde ich es gut und interessant, dass du "Herzgrab" mit "Todesfrist" vergleichst.
    Dass "Todesfrist" eine Spur thrilliger beginnt, mit der "Einbetonier-Szene", gebe ich dir Recht. Auch, dass die Szenen auf der Pritsche ähnlich sind.


    Im Laufe der Leserunde würde es mich sehr interessieren, wie du "Herzgrab" weiterhin einschätzt. Bleibt es unter dem Niveau von "Todesfrist", wird es gleichwertig oder sogar besser?


    Ich kann das ja kaum noch selbst einschätzen, daher bin ich sehr auf Lesermeinungen angewiesen, die mich brennend interessieren.
    Vor allem gerade bei diesen beiden Büchern - weil ich meine, dass sie inhaltlich und auch vom Personen-Ensemble sehr unterschiedlich sind.


    Danke.

  • Die Geschichte fängt mittendrin an. Man erfährt häppchenweise immer mehr Details der einzelnen Personen. Das gefällt mir sehr gut, so kann man sich das Vorgeplänkel ersparen. ;-) An einer Stelle im Buch war ich mir dann aber gar nicht mehr so sicher, ob dies Buch nicht doch eine Fortsetzung ist und habe noch einmal die anderen Bücher von Herrn Gruber aus meinem Regal gekramt. Doch ein Einzelbuch. :-)


    Elena und Peter Gerink finde ich sehr sympathisch. Bei Ihnen habe ich das Gefühl sie ermitteln noch mit Herz. Zufällig verschwindet der Maler Salvatore Del Vecchio sowie Teresa Del Vecchio auf dem Familienstammsitz in der Toskana. Ich bin schon gespannt inwieweit die Familie mit dem Verschwinden der beiden zu tun hat.

  • Nun habe auch ich diesen ersten Abschnitt beendet (und auch schon etwas darüber hinaus).


    Das Buchcover finde ich sehr gelungen. Man kann es dem Buch "Todesfrist" zuordnen.


    Der Prolog hat es ja schon mal in sich. Irgendwie kann ich Teresa und Monica verstehen - mit einem solchen Familienclan möchte ich auch nichts zu tun haben.


    Der Entführer von Teresa muss aber schon aus ihrem Umfeld kommen - warum sonst streicht er ihr über die Wange. Und die Aussage - mit ihr geschehe genau dasselbe wie mit ihren Brüdern - das heißt dann ja, dass das mit den beiden Brüdern ja tatsächlich kein mysteriöser Unfall war sondern Mord.


    Warum aber unternimmt die italienische Polizei nichts - hängen die mit drin? Wie typisch Mafia oder so in der Art? Fragen über Fragen und Spannung pur.


    Muss nun unbedingt weiterlesen.


    Viele Grüße :wave

  • Das Buch aufklappen und gleich in die Geschichte rein purzeln – so gefällt mir das! :-]


    Der Erzählrhythmus ist so gut gelungen, dass ich als Leser gar nicht genug bekommen kann und mich dann richtig zwingen muss das Buch beiseite zu legen. Auch die Geschichte selber finde ich auf sämtlichen Ebenen spannend. Eine einflussreise und gleichzeitig undurchsichtige italienische Familie in der es zu viele ungeklärte Todesfälle gibt und allen voran Zenobia, eine Matriarchin, der man zutraut, dass sie alle Fäden in der Hand hält – gruselig und ich glaube, ich wäre auch geflüchtet.


    Gleichzeitig empfinde ich die Ermittler als recht erfrischend, auch wenn sie mit privaten Problemen und Querelen zu kämpfen haben. :fingerhoch Die Verwicklungen zwischen den dreien wird bestimmt noch für Spannung sorgen. Was hat wohl Elena in Dinos Arme getrieben? Möglicherweise war es nach einem Streit zwischen ihr und Peter und war nur eine Verzweiflungstat, die sie jetzt bereut? Auch wenn ich als Leser die Informationen bis jetzt in kleinen Dosen mitbekommen habe, kann ich das Gefühl, dass mir Hintergrundwissen fehlt, ebenfalls nicht teilen. Wenn ich jemanden gerade kennen lerne, dann weiss ich auch nicht sofort alles über ihn. Daher kann ich das getrost auf mich zukommen lassen und vertraue auf den Autor, dass er mich gerade das wissen lässt, was ich benötige. ;-)


    Ein wenig wundert es mich schon, wie schlecht die italienische Polizei bis jetzt weg kommt. ;-) Allerdings ist sehr wahrscheinlich, dass die Del Vecchios selber einiges vertuscht haben und somit den Ermittlern mehr Steine in den Weg gelegt haben als ihnen zu helfen. Der tote Roberto wird ja in den Akten nicht erwähnt, oder? Es ist immer nur die Rede von der verschwundenen Teresa.


    Interessant finde ich auch die Diskussion über die Zitate und wie unterschiedlich sie von den Lesern wahrgenommen werden. Ich persönlich mag diese kleinen „Schmankerln“ sehr gerne und am Ende des entsprechenden Abschnittes gehe ich gerne auf die entsprechende Seite zurück, um mir das Zitat nochmals genauer anzuschauen und in Verbindung mit dem Gelesenen zu bringen. :-)


    Jetzt freue ich mich auf die Reise nach Florenz – einer meiner Lieblingsstädte – und bin gespannt darauf, wer alles bei der Auktion auftaucht. Zum Glück steht das Wochenende vor der Tür und bringt hoffentlich ganz viel Lesezeit mit. Und wenn nicht, dann stehle ich sie mir einfach – bei dem Buch kann ich nicht anders… ;-)

  • Zitat

    Original von nofret78
    ... Zenobia ( noch schönerer Name!) - eine verbittert wirkende, gestrenge älter Dame, die Wert auf Familie und Familienzusammenhalt insbesondere zu legen scheint. ...


    Es ist schon sehr interessant, wie unterschiedlich Namen auf Menschen wirken. Ich finde den Namen Zenobia eher furchteinflössend, also absolut passend zu deiner Figuren-Beschreibung. :-)



    Zitat

    Original von Lesebär
    Die Szene auf der Pritsche ist nicht wirklich neu, oder? Bei der Beschreibung der Utensilien musste ich unwillkürlich an "Todesfrist" denken.


    Das erging mir auch so. Allerdings kam mir der Gedanke, dass viel mehr das Blut als Organe entnommen werden könnte. Möglicherweise als Farbbestandteil der besonderen Maltechnik von Salvatore Del Vecchio? Aber er selber kann nicht der Entführer sein, da ihm anscheinend dasselbe zugestossen war. :gruebel