'Das unerhörte Leben des Alex Woods' - Kapitel 16 - 19

  • Zitat

    Original von Lucy1987


    Ich habe den gleichen Gedanken gehabt, diesen aber schnell wieder verworfen. Jemand, der sich tatsächlich umbringen möchte, findet sowieso ganz sicher Mittel und Wege.


    Ich weiß nicht, ob es in diesem Abschnitt schon war, deswegen gespoilert:

  • Nun hat die Geschichte aber eine für mich überraschende Wendung genommen, die mir jedoch sehr gefällt.
    Als Alex den Rettungsdienst gerufen hat, habe ich das seiner Jugend zugute gehalten. Es gehört sicher einiges dazu, tatenlos zuzusehen, wie jemand stirbt, auch wenn er darum gebeten hat, keine Hilfe zu rufen. Vermutlich wäre Alex darüber nicht so schnell hinweggekommen.
    Die Hilfe, die er Mr. Peterson nun anbietet, ist eine ganz andere Sache. Alex hat sich Gedanken gemacht, die ich (wie einige andere hier auch) sehr reif und eigentlich für einen 17-Jährigen ungewöhnlich finde.
    Die Geschichte hat mich nun voll in ihren Bann gezogen und ich bin gespannt, wie sie ausgeht.

  • Dieser Abschnitt regt dann doch sehr zum Nachdenken an. Dass das Thema Sterbehilfe aufgegriffen wird, hätte ich jetzt auch nicht erwartet. Und ich finde das Verhalten von Alex sehr seinem Alter voraus. Das er alle Widrigkeiten gegeneinander abwägt, bevor er eine Entscheidung trifft, ist schon sehr erwachsen. Auf jeden Fall mag ich Alex und Mr. Peterson total gerne und finde auch die Art, wie sie miteinander umgehen, sehr schön.

  • Jetzt läuft alles auf das Thema Sterbehilfe hinaus. Darauf wäre ich gar nicht unbedingt gekommen, obwohl der Autor ja früh die Urne ins Spiel bringt. Tragische und komische Begebenheiten durchziehen weiterhin diesen ganzen Roman. Das ist eine Geschichte die mir wirklich zu denken gibt. Nahrung für Seele und Geist!


    :respekt

  • Zitat

    Original von Luc
    Jetzt läuft alles auf das Thema Sterbehilfe hinaus. Darauf wäre ich gar nicht unbedingt gekommen, obwohl der Autor ja früh die Urne ins Spiel bringt. Tragische und komische Begebenheiten durchziehen weiterhin diesen ganzen Roman. Das ist eine Geschichte die mir wirklich zu denken gibt. Nahrung für Seele und Geist!


    :respekt


    Die Urne stellt zwar klar, dass es einen Todesfall gibt, aber auf Sterbehilfe kann man daraus nicht schließen ;-)

  • Zitat

    Original von Cith
    Auch diesen Abschnitt habe ich sehr gerne gelesen. Mir gefällt mit wie wenig Worten die komplexen Themen so dargestellt werden, das man als Leser verständig reagiert. Man kann Alex' Sinneswandel bezüglich seiner Einstellung zur Sterbehilfe sehr gut nachvollziehen und verstehen. Wieso er seine Meinung ändert und vorallem so stark ändert, dass er Isaac am Ende behilflich sein will.
    In diesem Abschnitt gefiel mir auch der Dialog mit Ellie und die Acht-Punkte-Liste, die Alex daraufhin entwickelt. Ich glaube, durch diese Liste wird er sich seiner Einstellung endgültig klar und es verwundert nicht, dass er Isaac am Ende überzeugen kann seine Hilfe anzunehmen. Alex ist wirklich ein erstaunlicher Junge.
    Auch aus welchen Gründen er am Ende die Pflanzenfarm betreut und perfektioniert und mit welcher Begeisterung er dabei ist, ist köstlich zu lesen. Obwohl er selber strikt gegen Drogen ist, begeistert er sich für diese Sache. An dieser Stelle musste ich an das erste Kapitel denken, als ihn die Polizisten gefragt haben welches persönliche Interesse er an den Drogen hat und er antwortet: "Nur ein pharmazeutisches." :rofl


    Ja und ein wissenschaftliches Interesse. ;-)
    Ich muss sagen, dass ich euch in allem hier zustimme. Es ist wirklich extrem gut gemacht. Auch, dass Alex eben zuerst nicht dafür war und dann erst so nach und nach begreift worum es eigentlich geht und er lernt damit umzugehen und es zu akzeptieren.
    Alex gefällt mir wirklich ausgesprochen gut :grin


    Zitat

    Original von LyFa
    Ich habe auch nicht erwartet, dass es sich in dem Buch um Sterbehilfe handelt.


    Alex hat zwar kein Interesse an Drogen, kümmert sich aber für Mr Peterson um dessen Cannabisplantage. Interssante Details, ich wusste nicht mal, dass die Pflanzen zweigeschlechtlich sind...
    Alex behandelt und züchtet die Pflanzen wie ein Wissenschaftler :lache
    Durch den "Pakt" bekommen sie Zeit und Alex kümmert sich wirklich um alles, in jeder Hinsicht, er lernt sogar Deutsch, damit sie auf dem Weg zu der Schweizer Klinik keine Probleme bekommen.
    Blöderweise kommt der Sturz dazwischen, selbst die besten Pläne funktionieren nur, wenn das Schicksal mitspielt....


    Ja, das mit den Pflanzen wusste ich auch nicht, aber ich hab mich auch nie besonders für Cannabis interessiert um ehrlich zu sein.
    Ich finds irgendwie cool, dass er sogar Deutsch lernt. Vor allem als er die Lehrerin fragt, ob sie bereit wäre ihre Mittagspause zu opfern :lache
    Ja, jetzt bin ich natürlich gespannt, was schief ging wegen dem Sturz und was dann passiet ist. Immerhin endet Mr Petersen ja nachher in der Urne.


    Zitat

    Original von Darcy


    Ich habe auch hin und wieder das Gefühl, das Alex zu erwachsen beschrieben ist. Aber in der Tat ist er eine so ungewöhnliche Figur, von Anfang an gewesen und eingeführt, das man doch alles eine Entwicklungen glauben kann. In manchen Situationen merkt man schon, das er noch ein wenig kindliches in sich hat, z.B. als er den Ernst der Krankheit nicht hinnehmen wollte oder auch seine Reaktion nach Mr Petersons Selbstmordversuch. Das er ihm dadurch wertvolle Lebenszeit verschafft hat, hat er sich ja erst später klargemacht.


    Ja, da stimmt schon, er kommt einem älter vor. Aber manche Menschen sind eben in dem Alter noch totale Kinder und es gibt auch welche, die das dann schon nciht mehr sind. Und seine Umstände mit dem Meoriten etc sind ja schon auch wirklich besondere, die das Ganze schon sehr glaubhaft machen.
    Ich finde, dass das Buch einfach allein durch die Realitätsnähe total an Sympathie gewinnt!


    Zitat

    Original von Lucy1987


    Ich habe den gleichen Gedanken gehabt, diesen aber schnell wieder verworfen. Jemand, der sich tatsächlich umbringen möchte, findet sowieso ganz sicher Mittel und Wege.


    Hat ja eh nicht geklappt und es wird ja auch beschrieben, dass es vll ohne Alex' Eingreifen auch evtl schief gegangen wäre, zb, weil er sich an das Codein schon gewöhnt hatte. Und nicht jeder depressive Mensch kommt gleich an diese Medikamten. Ich find das nicht so tragisch, dass es hier erwähnt wird.

  • Zitat

    Original von Darcy


    Ich habe auch hin und wieder das Gefühl, das Alex zu erwachsen beschrieben ist. Aber in der Tat ist er eine so ungewöhnliche Figur, von Anfang an gewesen und eingeführt, das man doch alles eine Entwicklungen glauben kann. In manchen Situationen merkt man schon, das er noch ein wenig kindliches in sich hat, z.B. als er den Ernst der Krankheit nicht hinnehmen wollte oder auch seine Reaktion nach Mr Petersons Selbstmordversuch. Das er ihm dadurch wertvolle Lebenszeit verschafft hat, hat er sich ja erst später klargemacht.


    Ich halte den Charakter für sehr authentisch, auch wenn er sich sehr oft nicht seinem Alter entsprechend verhält. Aber das lässt sich auch mit Sicherheit durch all die Erlebnisse erklären, die er bisher erlebt hat. Der Autor schafft hier einen sehr 'runden' Charakter, der mich voll überzeugt, vor allem auch durch solche kleinen Dinge, wie Darcy sie nennt.

  • Zitat

    Manuela2205:


    Ich finde es phänomenal, auf welch unkomplizierte Weise es das Buch schafft, den Leser dazu zu bringen sich mit solch umstrittenen Dingen wie Sterbehilfe auseinander zu setzen.


    Das finde ich genauso. Vor allem dieser trockene Humor dabei. Endlich ein Buch was nicht auf die Tränendrüse drückt.


    Alex finde ich sehr mutig. Er will den Weg mit Mr. Peterson bis zum Schluss mit gehen und die beiden schließen einen Pakt. Mr. Peterson hat damit noch ein bisschen mehr Zeit "gewonnen".


    Die Sache mit dem Cannabisanbau fand ich irgendwie skurril. Er raucht selber nicht aber baut das beste Cannabis an. :rofl

  • Passt doch irgendwie. Dieses völlige Abtauchen in eine Materie, die er komplett verstehen und durchdringen will, um perfekt zu sein. Egal ob es sich um einen Fachbereich der Astronomie, Neurologie oder eben der..äh..Biologie handelt. :grin

  • Zitat

    Original von ginger ale
    Dass sich ein noch nicht 17-Jähriger allerdings das zutraut, was Alex sich hier zutraut, ist sehr ungewöhnlich. Nun war die Figur des Alex Woods vorher so gut aufgebaut, dass ich es ihm glauben konnte, dass er zu dieser Entscheidung kommt. Aus Mitgefühl und Freundschaft.
    Der Pakt, den die beiden schließen, erscheint richtig, es scheint der beste Weg zu sein, ich kann es nachfühlen. Ob es aber dem knapp 17-jährigen Alex gelingen wird, das Ganze auch wirklich zu organisieren und durchzuführen? Nun ja, da man ja das Ende schon am Anfang kennenlernte, ist das keine Frage mehr. Ob es aber auch glaubhaft ausgeführt werden wird, das wird sich zeigen.


    Ich fand auch, dass Alex sehr reif für sein Alter ist. Er sieht die Sache nüchtern und analytisch und entscheidet dann rational. Für ihn war es ein wirkliches Glück, dass die Jungen ihn damals verfolgten und er in Mr. Petersons Garten gelandet ist. Diese Freundschaft hat ihn gestärkt und zu einem Menschen werden lassen, der weiß, was ihm selbst wichtig ist und das auch mit Konsequenz verfolgt. Wenn ich mich so umschaue, ist das etwas, was den meisten Menschen in meiner Umgebung fehlt (und mir selbst auch). Man weiß oft, dass man anders handeln sollte und bekommt es -aus welchen Gründen auch immer- eben oft nicht hin.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von LyFa
    Alex hat zwar kein Interesse an Drogen, kümmert sich aber für Mr Peterson um dessen Cannabisplantage. Interssante Details, ich wusste nicht mal, dass die Pflanzen zweigeschlechtlich sind...


    Wenn Dich das noch näher interessiert, kann ich Dir dieses Buch empfehlen. Zwei Jungs mit der besten Marihuanaplantage weit und breit. Hat auch einen sehr speziellen Humor, der mir sehr gut gefallen hat :wave

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    Auch bei Jojo Moyes war das ganz gut gemacht, aber andere Autoren nutzen Krankheiten als Thema um auf die Tränendrüse zu drücken.
    Bei Nicholas Sparks ist fast jedes Buch jemand todkrank!
    Deswegen meine Vorbehalte.


    Moyes habe ich immer noch nicht gelesen, aber ansonsten gebe ich dir Recht.
    Manchmal wirkt es wie ein Rezept... Man nehme einen Todkranken, einen gestrichenenen Esslöffel Verzweiflung, eine Messerspitze Hoffnung, eine Prise Religion, Glaube, Gott... was auch immer... schüttele das Ganze und rühre kräftig um. Wirkt dann wie frisch geschnittene Zwiebeln und reizt die Tränendrüse zur Produktion an. Das mag auch ich nicht und deshalb kann ich deine Vorbehalte diesbezüglich voll und ganz nachvollziehen.
    Hier gefällt es mir aber - wie das ganze Buch - recht gut.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Dass Alex in solch eine Situation kommt, Mr. Peterson zunächst an einem Selbstmord hindert, dann aber ihm Sterbehilfe anbietet, das ist schon ein bewegendes Thema. Alex wirkt sehr reif für sein Alter. Er reflektiert genau und bringt dann die Themen auf den Punkt.


    Wie das der Autor hinbekommt, solch ernste Inhalte immer wieder auch mit Humor zu spicken, das ist wirklich erstaunlich! Ich bin nach wie vor völlig fasziniert von diesem Buch.

  • Irgendwie beschäftigt sich "Das unerhörte Leben des Alex Woods" mit schwierigen Themen, ohne allzu sentimental und rührselig zu werden. Es ist in keinem Moment kitschig und die Rettung von Mr. Peterson durch Alex, der den Rettungswagen ruft und die Zeit, die er ihm durch sein Angebot schenkt, fand ich bewundernswert.


    Man kann eigentlich nicht glauben, dass Alex noch so jung ist.


    Nach den ganzen Zitaten und Anspielungen auf Kurt Vonnegut bin ich allerdings auch irgendwie neugierig auf seine Bücher geworden.

    "Ein Buch muß die Axt sein für das gefrorene Meer in uns."

    Franz Kafka, Brief an Oskar Pollak, 27. Januar 1904






    :lesend

  • Mir sind die Figuren inzwischen richtig ans Herz gewachsen, allen voran natürlich Alex. Und inzwischen mag ich die schräge Ellie auch total gerne.


    In welche Richtung sich das Buch entwickweln würde, war tatsächlich nicht absehbar. Es macht mich nachdenklich und es ist eines der wenigen Bücher, bei denen ich beim Lesen (trotz Spannung!) innehalte und erst einmal nachdenke. Sehr schön!

  • Schön finde ich wie, das komplexe Thema der Sterbehilfe so einfach und verständlich dargestellt wird.
    Auch der Sinneswandel von Alex wird wie ich finde glaubhaft dargestellt. Trotz seiner jungen Jahre, was wie ich finde schnell in den Hintergrund tritt.


    Bin gespannt ob alles so wird wie Alex sich das vorstellt, aber denke sie werden noch auf einige Komplikationen treffen.

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


    Ihr findet mich auch bei Instagram besucht mich mal

  • Zitat

    Original von Dazzled
    Irgendwie beschäftigt sich "Das unerhörte Leben des Alex Woods" mit schwierigen Themen, ohne allzu sentimental und rührselig zu werden. Es ist in keinem Moment kitschig und die Rettung von Mr. Peterson durch Alex, der den Rettungswagen ruft und die Zeit, die er ihm durch sein Angebot schenkt, fand ich bewundernswert.


    Man kann eigentlich nicht glauben, dass Alex noch so jung ist.


    Nach den ganzen Zitaten und Anspielungen auf Kurt Vonnegut bin ich allerdings auch irgendwie neugierig auf seine Bücher geworden.


    Das kann ich komplett :write.
    Dieses Buch ist für mich wirklich ein richtiges Lese-Highlight.
    Ich bin froh, wenn ich einmal im Jahr auf solch ein herausragendes Buch treffe, denn öfters passiert das meistens nicht.


    Alex ist ein toller Charakter, ich werde ihn ganz sicher nicht so schnell vergessen.


    Das Thema Sterbehilfe wird hier sehr gut verarbeitet.
    Von Vonnegut habe ich auch noch kein Buch gelesen - mal schauen, ob es irgendwann soweit bei mir sein wird.

  • Nun ist ja schon so vieles geschrieben worden. Ich bin auch immer noch sehr begeistert. Dem etwas ernster werdenden Thema ist der Humor, finde ich, etwas gewichen. Dennoch liest es sich noch immer sehr leicht weg.
    Ich fand den Übergang sehr gut gemacht. Also dass er durch die Zeitungsartikel, das ganze "Danach" etc. schon vorweggenommen hat, was passiert ist. Es nun aber noch doch noch ausführt.