Schreibwettbewerb April 2005 - Kommentare

  • Zitat

    Original von Babyjane
    2. Eine Dame erstattet Anzeige, weil der neben ihr bei rot über die Ampel fährt? Die Dame würde ich glaub ich auslachen und nach Hause schicken.... aber gut vielleicht gibt es tatsächlich irgendwo Kollegen die sowas aufnehmen, mit denen würd ich mich dann gerne mal unterhalten... :)


    .


    Hat sie ihn nicht wegen Belästigung angezeigt?



    JASS :keks

  • Die "Recherchefehler" in der ersten Geschichte stören mich ÜÜÜÜÜberhaupt nicht. Es geht doch darin nicht um eine Auslegung der Straßenverkehrsordnung und es geht auch nicht um den Literaturnobelpreis. Hier soll doch das Schreiben noch Spaß machen.
    Ich denke, man kann hier nicht dieselben Maßstäbe ansetzen wie man es bei professionellen Autoren tut. Und die "Fehler" ändern nichts an der Aussage der Story. Ich bitte also um Großzügigkeit. Zu viel Kritik kann auch entmutigend wirken. Wem ist dann gedient?


    Trotzdem habe ich auch etwas daran zu bekritteln. Mir ist der Text ein bisschen zuviel mit Klischees überladen; Lottogewinn, tolles Auto, Goldkette. Das klingt wie eine Story aus der Bildzeitung. Bei der Auflösung (aha, die Lehrerin) vermisse ich die Pointe.


    Die dritte Geschichte hat mir am besten gefallen, obgleich ich nicht sicher bin, ob das Thema "dumm gelaufen" so richtig passt.
    Mir gefällt das Lakonische. Ich kann mir gut vorstellen, dass Männer im Schützengraben wirklich so sind. Keine großen Worte, keine großen Emotionen. Gefällt mir richtig gut.

  • Ines
    Hm, ich sehe schon auch das Problem bei Recherchefehlern bzw. fehlender Recherche, daß jemand der ein bischen nachdenkt über diese Geschichte einfach weniger Spaß daran hat. Klar, sind manche Fehler nicht immer so offensichtlich, wie in der kritisierten Geschichte, aber WENN man als Leser über sowas stolpert, kann einem dabei der netteste Plot versaut werden.


    Und gerade bei einem offensichtlichen Straßenverkehrsdelikt ist es für jedermann (und vorallem für den Autoren!) relativ schnell und ohne Mühen herauszufinden, wie so etwas tatsächlich geahndet wird. Das muß auch nicht zu Lasten der Freude am Schreiben gehen. Das hat eigentlich nur was mit Sorgfalt zu tun, schließlich ist es keine Fantasystory.


    Gruss,


    Doc

  • Ines


    Ich verstehe schon was du meinst. Man will einfach aus Spass an der Freude mitschreiben und als dem selben Grund lesen.


    Aber es gibt hier einige Eulen, die sich perfektionieren wollen. ;-)
    Von daher nehmen sie solche Kritik schon wichtig.
    Aber stimmt, es gibt auch einige, die einfach nur eine gute Idee haben, sich trauen OHNE vorher recherchieren zu müssen. Einfach aus dem Bauch heraus.
    Ich finde es gut und hoffe, es lassen sich nicht all zu viel Spontanentschlossene entmutigen. :-)

    _______________________
    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • wir machen ja den wettbewerb auch zum lernen!


    die leser werden anhand der punktevergabe schon deutlich darauf hinweisen, ob der plot auch ohne recherche trägt oder mehr aufwand in richtung logik betrieben werden sollte.


    bo :-)

  • Zitat

    Man will einfach aus Spass an der Freude mitschreiben und als dem selben Grund lesen.


    das denke ich auch - und das Wesen, welches die Geschichte geschrieben hat, wird hoffentlich nicht entmutigt, durch die Richtigstellung der sachlichen Fehlerchen ...


    - sondern nimmt die freundlichen Hilfestellungen auf, ... ach hier kann ich recherchieren ... - ach dort gibt es sogar für mich Hilfe... - und darauf kommt es den Lesern auch in kleinen Geschichten an ... -


    und freut sich über die vielen Postings, die schon jetzt zur Geschichte eingegangen sind ...

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Zitat

    Original von Babyjane
    ähm belästigung? hab ich was überlesen? :wow


    Nach zwei Wochen erhielt er den Bescheid: Er war nicht nur viel zu schnell gewesen, sondern auch noch bei Rot über die Straße gefahren. Das wiederum konnte eine blonde Frau bezeugen, die ihn als ihren ehemaligen Schüler Tom Döring erkannt und – weil er sowieso andauernd frech zu ihr gewesen war – sofort angezeigt hatte.




    :gruebel Ich hatte das so verstanden, dass sie ihn weil er sie an der Ampel belästigt hat, angezeigt hat...



    JASS :keks

  • Hallo, Jass.


    Erstens wüßte ich nicht, wie eine Gefängnisstrafe aus einem dümmlichen Flirtversuch erwachsen könnte (lasse mich aber, auch aus Gründen des Selbstschutzes, gerne eines besseren belehren), und zweitens geht m.E. ziemlich eindeutig aus diesem Satz hervor, daß sie sich an seine Frechheiten aus der Schulzeit erinnert hat. :-) Deswegen hat sie ihn für die rote Ampel angezeigt. Was übrigens auch kaum zu einem Bußgeld führen dürfte, da im Zweifelsfall Aussage vs. Aussage, weitergehende Beweise fehlen blabla ...


    Ines : Klar, es geht nicht um den Nobelpreis, aber wenn Kernbehauptungen/-elemente eines Textes schlicht unrealistisch sind, kackt der ganze Text ab (für mich jedenfalls, und deshalb habe ich's angemerkt). Tom fährt als Ergebnis seines Straßenverkehrsverhaltens ein, und sowas geht einfach nicht (weil: "nur" Ordnungswidrigkeiten, außerdem eben niemals zwei Wochen weil Mindestgefängnisstrafe ein Monat).

  • Zitat

    Original von Tom
    Hallo, Jass.


    Erstens wüßte ich nicht, wie eine Gefängnisstrafe aus einem dümmlichen Flirtversuch erwachsen könnte (lasse mich aber, auch aus Gründen des Selbstschutzes, gerne eines besseren belehren), und zweitens geht m.E. ziemlich eindeutig aus diesem Satz hervor, daß sie sich an seine Frechheiten aus der Schulzeit erinnert hat. :-) Deswegen hat sie ihn für die rote Ampel angezeigt. Was übrigens auch kaum zu einem Bußgeld führen dürfte, da im Zweifelsfall Aussage vs. Aussage, weitergehende Beweise fehlen blabla ...


    Ich dachte sexuelle Belästigung ( frech an der Ampel ), sozusagen als Rache dafür, dass er früher schon frech zu ihr war.


    Ich habe die Anzeige unabhängig von der Zeugenaussage gelesen.



    JASS :keks

  • Ich sag nie wieder was.


    Zitat

    Das erinnert mich hier langsam ein bischen an die nachmittäglichen Gerichtsshows.


    :fetch Also, diese verdammte und vonmirbesserniemalserwähnte Haftstrafe stellt auch noch den Klimax, die Pointe der Geschichte dar. Die Story endet damit. Was würdet Ihr zu einer Geschichte sagen, die damit endet, daß jemand in einem Getreidefeld ertrinkt? [SIZE=7]Undsparteuchjetztbittediekommentarebezüglichdesstarkenregenszurerntezeitundsoweiter[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Tom
    Was würdet Ihr zu einer Geschichte sagen, die damit endet, daß jemand in einem Getreidefeld ertrinkt?



    was ich sagen würde?


    "der protagonist (oder der verfasser) hatte offenbar eine unstillbare vorliebe für korn!"
    :lache :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Tom
    Ich würde sagen, daß das durchaus im Bereich des Möglichen liegt, z. B. bei starken Regenfällen während der Erntezeit. Dabei bilden sich sogenannte Monsunpfützen, denen jedes Jahr alleine in Deutschland rund zwanzig (zumeist junge und unerfahrene) Erntehelfer zum Opfer fallen. (Quelle: Docipedia)


    Ich gebe ab zur Werbung.


    Gruss,


    Doc

  • Ich habe gerade die "Orange-Story" gelesen.


    Mich hat der Text, welcher fast im Bedienungsanleitungsstil verfasst wurde, mit seinen unendlich vielen Adjektiven und "Fachterminal" umgehauen.


    Erschlagend und wenn man nicht so neugierig auf eine Pointe ist, mit wenig Anreiz zum weiterlesen.


    Sicher netter Grundgedanke, aber mir fehlt da der Pfiff drin, liest sich wie eine technische Abhandlung. Und ich glaube ich habe auch irgendwo die Pointe in Bezug auf "dumm gelaufen" verpasst.
    Für mich ein Text, der schon allein mit nur 500 Worten erschreckt. :-(

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    Grüßle, Heaven


    Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. (Goethe) ;-)

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  • Habe gerade 'Kommando Orange' gelesen.
    Boff und wow! Da kann aber eine/r was!
    Ganz neue Töne hier.
    Kritik: der Bezug zum Wettbewerbsthema ???

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • de facto nicht überladen.
    Hier wird mit einem Genre experimentiert, -ich nenne das mal Genre - Erfahrungsberichte, Autobiographien, Pamphlete, Absichtserklärungen politischer Aktivisten.
    So lesen die sich. Voller Pathos, Fachjargon, Besserwisserei, einer geradezu religiösen Überzeugung vom Wert, auch dem moralischen, ihres Tuns. In dem Fall würde ich dahinter die intellektuelle Fraktion vermuten ;-) Arbeiter schreiben andere Flugblätter und Arbeiterinnen sowieso.
    Für mich ist es eine ganz wunderbare Parodie.


    Und ich freue mich darüber, daß hier ein Experiment versucht wurde. Es ist, btw, das zweite in diesem Wettbewerb. Die Geschichte mit dem Schönling und dem neuen Auto, bei der aufgrund der Recherchemängel der Oberlehrer - Rotstift angesetzt wurde, sieht mir gleichfalls nach einem solchen Experiment aus und zwar in Sachen Klischees. Bloß ist Autor/Autorin bei weitem nicht so versiert im Schreiben. Eher Anfänger/in. Die Geschichte holpert aus literarisch-ästhestischen Gründen. Das ist das Wichtige.
    Und ich geh jetzt mal schnell in Deckung, hier wird nämlich grad der Müll abgeholt :lache
    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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