'Krähenmädchen' - Seiten 270 - 362

  • Zitat

    Original von Findus
    Dieser Abschnitt hat mich in Bezug auf Victorias Aufzeichnungen total verwirrt, manchmal hatte ich das Gefühl dass sogar der Autor den Faden verloren hat.


    Das ging mir an manchen Stellen auch so. Aber ich glaube, dass das so sein muss/soll um den Zwiespalt in den Aufzeichnungen und Viktorias Verwirrtheit zu verdeutlichen.


    Ich bin erstaunt, wie flüssig das Buch für mich aber ansonsten ist. Klar, an manchen Stellen muss man/muss ich sehr Aufmerksam lesen, weil ich unsicher bin, ob ich nicht was verpasse. Aber es fließt und das mag ich.

  • Samuel Bai war also doch eine reale Person und keine Abspaltung von Sofia. Hätte so gut gepasst :grin


    Lasse hat zwei Frauen gleichzeitig und ich befürchte, das hat er mit dem Leben bezahlt.
    Jeanette und Sofia fühlen sich zueinander hingezogen? Jetzt ist es aber bald gut. Was passiert noch alles an unwahrscheinlichen Dingen in diesem Buch? Jede Sache für sich, okay. Aber diese Anhäufung? Die ienzig normale Person im ganzen Buch scheint mir Johan zu sein. Und hoffentlich wird der arme kerl nicht beziehungsunfähig werden im Angesicht dessen, was seine Eltern ihm so vorleben.


    Ich habe keinen Plan, worauf die Geschichte hinaus läuft und lasse mich einfach überraschen. Nur dass Sofia und Victoria eine Person sind, davon bin ich mittlerweile überzeugt.


    Und bitte, bitte, passt doch auf, dass ihr nicht spoilert. Das kann einem ja den Spaß verderben. :-(

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Und bitte, bitte, passt doch auf, dass ihr nicht spoilert. Das kann einem ja den Spaß verderben. :-(


    Ja, das stimmt. Das ist in diesem Abschnitt schon wieder zwei Mal passiert und nervt.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Ja, man kann eigentlich keine andere Schlußfolgerung mehr ziehen..........


    Ja, langsam schließt sich der Kreis. Vor allem das Indiz mit dem Strang, der 10 cm zu kurz war, hat mich stutzen lassen. Wenn Jeanette das rausfindet, wird sie hoffentlich dieselben Schlüsse ziehen.


    Die Beziehung, die sich da zwischen den Beiden anbahnt, gefällt mir übrigens nicht. Ich finde es irgendwie unpassend, weil es auch viel zu schnell ging.

  • Zitat

    Original von Schwarzes Schaf
    Die Beziehung, die sich da zwischen den Beiden anbahnt, gefällt mir übrigens nicht. Ich finde es irgendwie unpassend, weil es auch viel zu schnell ging.


    Ich finde es überhaupt merkwürdig und fehl am Platz. Dass Jeanette sich dringend eine Freundin wünscht, kann ich noch verstehen, aber was hier für eine seltsame Beziehung zu Sofia entsteht, kann ich nicht nachvollziehen.

  • Finde ich auch. Und das war am Anfang, als sie nur telefonischen Kontakt hatten, ja auch durchaus der Fall. Ich habe diese Wendung nicht mitbekommen, vom Skeptischen zum Vertrauten. Das ist so ad hoc passiert und ist völlig unprofessionell.


    Aber das Sofia sich nicht sehr professionell verhält, erkennt man ja auch immer wieder daran, dass sie die Bänder von Victoria auch zuhause hört.

  • Zitat

    Original von Darcy


    Wenn man sich so die Figuren des Buches ansieht, könnte man meinen, alle Männer sind Schweine, die ihre Triebe nicht im Griff haben und Frauen sind dumme Dinger, die sich gerne unterbuttern und benutzen lassen. Sehr deprimierend.


    Irgendwie schon...stimmt.
    Ich habe ja Jeannettes Verhalten gar nicht verstanden, als sie nach Hause kommt und zum ersten diese Alexandra mit Ake vorfindet und die die ganze Zeit mit ihm flirtet.
    Würde das jemand mit meinem Mann auch noch bei mir zuhause machen, dann würde ich der Tussi aber zeigen, wo der Maurer das Loch gelassen hat. :grin
    Aber anscheinend ist Jeanette ihre Ehe genauso egal wie Ake.
    Trotzdem recht unglaubwürdig wie schnell sie sich Sofia zuwendet...

  • Ich finde die zusammenhänge bisher auch noch merkwürdig.
    Für mich wirft das alles mehr fragen auf, als dass es sie beantworten würde (Sofia=Victoria)


    Womit denn mikael? Der müsste doch merken, wenn etwas seltsames in der Wohnung vorgehen würde.
    Dass Sofia und Jeanette jetzt etwas miteinander anfangen, kann ich nicht nachvollziehen.
    Jeanette hat ja eher Angst um ihre Beziehung, und dann lässt sie sich auf soetwas ein?


    Victoria kommt nicht mehr in die Praxis (BTW müsste ja der Arzthelferin etwas aufgefallen sein) aber Sofia hört sich die Kassetten schon ewig an?! Da müsste sie doch selber merken, dass etwas nicht stimmt - sie regelrecht besessen ist


    Andererseits frage ich mich, wenn Sofia wirklich Viktoria ist: wie könnte sie Therapeutin werden?
    Das ist ja echt beängstigend.


    Eine Auflösung Werden wir ja leider nicht bekommen, dennoch bin ich sehr auf den letzten Abschnitt gespannt, und hoffe ein paar lose Fäden fügen sich zusammen

    Wenn du den roten Faden verloren hast, halte nach einem anderem ausschau, vielleicht ist deiner BUNT
    (Das Leben ist (k)ein Ponyhof - Britta Sabbag)

  • Zitat

    Original von JaneDoe


    Ich finde es überhaupt merkwürdig und fehl am Platz. Dass Jeanette sich dringend eine Freundin wünscht, kann ich noch verstehen, aber was hier für eine seltsame Beziehung zu Sofia entsteht, kann ich nicht nachvollziehen.


    Geht mir genauso. Das Jeanette eine Freundin braucht, mit der sie mal ordentlich reden kann - ok. Aber so? Mir ging das alles viel zu schnell. Einmal telefonieren, einmal kurz beruflich getroffen, zweites Treffen ausgemacht. Da wirds dann sehr schnell total persönlich. Und schwupps - empfindet man plötzlich noch mehr für einander. Obwohl das Gespräch ja auch zwischenzeitlich komisch verlief. hmmm

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Zu den Frauenbeziehungen kann ich nicht viel sagen....
    Sind einfach anders als Männerfreundschaften.....


    Aber Sofia wird immer seltsamer, ich hab das Gefühl, sie kann die professionelle Neutralität nicht mehr halten. Das mit dem Diktiergerät hat mich hier auch bestärkt

    Gruss Hoffis :taenzchen
    ----------------------
    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Äußerst ominös entwickelt sich hier das ganze. Sofia hört also Stimmen aus einem leeren Diktiergerät. Bei mir festigt sich dadurch die Idee, dass sie eine gespaltene Persönlichkeit ist.


    Lasse spielt Sofia eine Beziehung vor. Da wir hier einen Psychothriller lesen, wird das ja wohl eine Schlüsselrolle einnehmen. Ansonsten könnte man das ja als Affäre abkürzen. Er ist also in seinem Alltag gespalten. Ich finde sowas ja immer merkwürdig, dass beide Seiten nichts voneinander merken. Sind die "Doppelleber" so gute Schauspieler oder geben sich die anderen Seiten mit so wenig zufrieden?


    Bay ist auch tot. Das sieht für mich aus, als hätte Sofia, bzw. jetzt wieder Victoria ihre Hände im Spiel.


    Jeanette ist in meinen Augen ziemlich einsam und vielleicht auch verzweifelt. Ihr Wunsch nach familiärer Nähe wird ja immer wieder hintenan gestellt. Eigentlich hätte ich ihr aber eine Anziehung zu Sofia nicht zugetraut. Ich hätte sie für zu analytisch und kopflastig gehalten als derartig unvorsichtig mit dem eigenen Seelenleben umzugehen.

  • Inzwischen wird es immer klarer, dass Sofia und Victoria ein- und dieselbe Person sind. :wow Dass es sich bei dem erhängten Mann um Lasse handelt - der Verdacht hat sich ja auch schon aufgedrängt und letztlich auch bestätigt.


    Ich habe beim Lesen tatsächlich hin und wieder Beklemmungen. Ich weiß nicht, ob ich das hier schreiben sollte, aber ich mach es einfach mal: Ich kenne eine Frau, die als Kind mehrfach sexuell missbraucht und im Teenageralter ebenfalls mehrfach von verschiedenen Personen vergewaltigt wurde. Das ist die erste Parallele zu Sofia/Victoria; diese einmal Opfer-immer Opfer-Geschichte ist also nicht aus der Luft gegriffen. Diese Frau hat - um ihre Seele zu schützen - auch inzwischen mehrere Persönlichkeiten zwischen denen sie in für sie bedrohlichen Situationen umschalten kann. Die Frau hat in einem Internetforum auf ihre Art ihr "Tagebuch" geschrieben und ich finde erschreckend viel davon auch in den Schilderungen von Victoria wieder. Sie ist allerdings im Gegensatz zu Victoria nicht gewalttätig, sondern hat große Schuldgefühle und fühlt sich als minderwertiger Mensch. Man muss schon selbst sehr viel Leid ertragen haben, um so zu werden wie Victoria. Sexueller Missbrauch (inkl. dem Wegsehen der Mutter) ist das Schlimmste, was man einer Kinderpsyche antun kann. Die Bekannte von mir kämpft noch heute um Anerkennung ihrer Mutter, die damals auch weggeschaut hat und begreift nicht, dass sie sich komplett von ihr lösen sollte, denn ihrer Mutter ist und war sie schon immer egal. "Aber sie ist doch meine Mami." :-(

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Enchantress, bei deiner Erzählung von deiner Bekannten schnürt sich mir auch die Kehle zu. Was die Frau durchmachen musste ist schrecklich. Und es ist erschreckend, wie häufig doch diese "einmal Opfer- immer Opfer" Geschichte vorkommt. Was das mit einer Seele anrichtet /anrichten kann, ist unvorstellbar. Und ja, für viele bleibt nur die Flucht in verschiedene Persönlichkeiten.
    Dein letzter Satz ist dann nochmal besonders schrecklich. Ich bin selber Mama und kann das Wegsehen daher ganz und gar nicht verstehen. Da dreht sich mir der Magen um.
    Das du Krähenmädchen mit Beklemmungen liest, kann ich mir sehr gut vorstellen. Vor allem, wenn dir dann auch noch so Parallelen auffallen.

    Es geht uns mit den Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber wenige erwählen wir zu unseren Freunden, unseren vertrauten Lebensgefährten.
    Ludwig Feuerbach (1804-1872)

  • Wobei man das "einmal Opfer - immer Opfer" nicht verallgemeinern darf. Es kann sein, dass eine Persönlichkeit so verletzt wird, dass es zu einem solchen Verhalten kommt.
    Genauso wie eine schwierige Kindheit den einen in die Kriminalität führt, den anderen nicht.
    Es kann aber auch zu anderen Entwicklungen kommen, die durch positive Einflüsse angestoßen werden.

  • Nein, natürlich. Verallgemeinern kann man wirklich nicht und sollte man auch nie. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass die Geschichte nicht ganz aus der Luft gegriffen ist.

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas