Andreas Eschbach "Der Letzte seiner Art"

  • Da die meisten von Euch hier die Bücher von Eschbach ziemlich gut fanden, stelle ich Euch mal seine Neuerscheinung vom letzten Herbst vor.
    Vorweggenommen: Ihr könnt getrost aufs TB warten.


    Duane Fitzgerald ist eigentlich ein netter Kerl. Finden auch seine Nachbarn im irischen Küstenörtchen Dingle, die nicht ahnen, daß sie es in Wahrheit mit einer durch Implantate hochgerüsteten menschlichen Kampfmaschine zu tun haben.
    Duane aber will von seiner Vergangenheit nichts mehr wissen, er will normal leben, wie es eben geht, wenn man Organe aus Stahl hat und Söure frühstückt.
    Eines Tages taucht ein seltsamer Asiate in Dingle auf, der offenbar Duanes Geheimnis kennt: dass die US-Army ihn in einem Geheimprogramm zum Cyborg machte, dann aber ausrangierte, als erste Fehler im System auftauchten.
    Der Mann will die inhumanen Praktiken des Militärs aufdecken und ist nicht der Einzige, der an Duanes Vergangenheit ein Interesse hat...


    Über diesen Scinence Fiction-Thriller schieden sich bei uns im Kollegenkreis die Geister: ich fand ihn besser als erwartet, jedoch sprachlich ziemlich mau im Vergleich zu anderen seiner Büchern, und ein anderer Kollege war absolut begeistert.
    Spannend ist er allemal, aber man muß ihn sich nicht im HC kaufen.

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

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  • Danke hast mir damit ne Entscheidung abgenommen, da ich es schon zweimal in der Hand hatte und mich nie wirklich entscheiden konnte und immer gesagt haben: "Das nächste mal"

  • Hallo,


    da kann ich mich Fritzis Meinung nicht anschließen. Ich habe den Roman vor einigen Wochen gelesen und er hat meine Höchstwertung bekommen.


    Eschbach greift ein nachdenklich machendes sensibel, aber mit einem kräftigen Schuß schwarzem Humor auf. Es ist allerdings kein gradliniger Thriller oder SF. Auch enn die eigentliche Handlung alleine trägt, kann man es auch als eine Art Gleichnis lesen: In der Jugend und dem frühen Erwachsenen sein mutet man seinem Körper bedenkenlos allerhand zu, deren Auswirkung erst mit den Jahren spürbar werden. Nur dann ist es nicht mehr zu ändern.


    Auch "sprachlich mau" kann ich für mich nicht nachvollziehen.


    Allerdings hätte ich normalerweise auch auf das TB gewartet, da ich außer "Billion Dollar" alle Eschbachs als TB habe. NUr zum zeitpunkt der Leserunde bot es der Bertelsmann-Club für 12,00 Euronen an. Da konnte ich nicht wiederstehen.


    War auch eine Leserunde mit Autorenbeteiligung im scifiboard.de


    Kapitel 1 -10
    Kapitel 11 - 22


    LG Dyke

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Zitat

    Original von Wolke
    Ich bin sehr gespannt auf deine Meinung, Hoffis!


    Nun der Anfang der Geschichte ist schon mal gut!


    Der Hightech - Killer kommt in die Jahre, und hat so seine Wehwehchen. Kurzschlüsse und Wackelkontakte in seiner Elektronik, die verständlich wirken- einem Elektriker verständlich.
    Super geschrieben, und ich bin gespannt, wann die Haupthandlungen losgehen. Die Anspielung auf den Chinesen ist schon mal vielversprechend!

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
    ----------------------

  • Also meine Höchstwertung würde das Buch nicht bekommen - gut fand ich es allemal. Mir hat die Story gut gefallen (obwohl ich sonst nicht so der SciFi-Fan bin), und es ließ sich flüssig und gut lesen. Dadurch würde ich ihn beruhigt weiterempfehlen - wenngleich ich auch Fritzis Meinung bin: man kann auch aufs TB warten, nur ganz drauf verzichten sollte man nicht drauf.

  • Ich habe eben "Der letzte seiner Art" beendet.


    Eigentlich hatte ich eine Thriller erwartet, so wie es auch auf dem Cover vermerkt ist. Ich habe mir den Klappentext durchgelesen und mich schon auf eine spannende Verfolgungsjagd, Flucht o.ä. gefreut.
    Doch gelesen habe ich eigentlich einen toll geschriebenen Roman, mit leichtem Thrillercharakter, was aber keineswegs negativ gemeint ist - im Gegenteil.


    Zitat

    Original von dyke
    Eschbach greift ein nachdenklich machendes sensibel, aber mit einem kräftigen Schuß schwarzem Humor auf. Es ist allerdings kein gradliniger Thriller oder SF. Auch wenn die eigentliche Handlung alleine trägt, kann man es auch als eine Art Gleichnis lesen: In der Jugend und dem frühen Erwachsenen sein mutet man seinem Körper bedenkenlos allerhand zu, deren Auswirkung erst mit den Jahren spürbar werden. Nur dann ist es nicht mehr zu ändern.
    LG Dyke


    Die Überlegung von Dyke finde ich sehr interessant. Allerdings hat Duane es wohl nie bereut, ein Cyborg geworden zu sein - es war ja sein Lebensziel. Und er hat sich die ganzen Operationen angetan, um so zu werden, wie seine Vorbilder.


    Duane ist ein toller Charakter, der mehr Mensch als Cyborg ist und einem nicht das beängstigende Gefühl eines Terminator vermittelt.


    Ich gebe diesem Buch auch Höchstwertung, alleine deshalb, weil es mich so überrascht hat und ich es gerade deshalb nicht mehr aus der Hand legen wollte/konnte.


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Von mir würde er auch NICHT die Höchstwertung bekommen.


    Was mir sehr gefallen hat war der teilweise recht flapsige und humorvolle Erzählstil. Eschbach hat für mich die ganze Geschichte immer irgendwie mit einem Augenzwinkern erzählt. Mehrmals mußte ich laut auflachen. Fitzgerald ist durch und durch sympathisch dargestellt.


    Allerdings, passiert mir einfach zu wenig. Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Der Held ist ausgiebig damit beschäftigt seine Wehwechen selbst zu behandeln und seiner großen Liebe zu huldigen.


    Es sterben zwar Menschen, aber es wird nur erwähnt das jemand gestorben/ermordet wurde. Das Ende der Flucht verläuft sich im Sand, genau wie das Ende vom Buch. Als ich es durchhatte fragte ich mich unwillkürlich: "Und?"

  • Zitat

    Original von vallenton
    Von mir würde er auch NICHT die Höchstwertung bekommen.
    [...]
    Allerdings, passiert mir einfach zu wenig. Die Geschichte plätschert so vor sich hin. Der Held ist ausgiebig damit beschäftigt seine Wehwechen selbst zu behandeln und seiner großen Liebe zu huldigen.


    Ganz genau DAS hat mich auch gestört, vallenton!!


    Außerdem kam es mir komisch vor, dass so ein halber Roboter, der eigentlich genügend andere Probleme haben sollte, Seneca liest... das hat (für mich) irgendwie so gar nicht gepasst... ich finde, dass "Der Letzte seiner Art" absolut nicht dem Eschbach entspricht, den man aus "Das Jesus Video" oder "Eine Billion Dollar" kennt!

  • Zitat

    Außerdem kam es mir komisch vor, dass so ein halber Roboter, der eigentlich genügend andere Probleme haben sollte, Seneca liest... das hat (für mich) irgendwie so gar nicht gepasst...


    Also ich finde gerade daß er Seneca liest, sehr interessant und sympatisch.


    Zitat

    ich finde, dass "Der Letzte seiner Art" absolut nicht dem Eschbach entspricht, den man aus "Das Jesus Video" oder "Eine Billion Dollar" kennt!


    Ist das so schlimm? Ich habe mit dem Buch eine andere Seite kennengelernt, die mir sehr gut gefällt. Aber wie immer: jedem seine eigene Meinung und seinen eigenen Geschmack. ;-)


    Momo

    Momo


    Alles Wissen und alle Vermehrung unseres Wissens endet nicht mit einem Schlusspunkt, sondern mit einem Fragezeichen.
    -Hermann Hesse-

  • Mhh insgesamt fand ich das Buch eigentlich angenehm zu lesen und relativ spannend.Das das Buch sprachlich schwach wäre,ist mir auch nicht aufgefallen.Sicherlich auch keine lyrische Offenbarung,aber das erwarte ich von einem Thriller auch nicht.
    Die Geschichte selbst hat viel gute Ansätze,vor allem der Anfang ist wirklich klasse mit einem Augenzwinkern geschrieben.Auch die Idee mit den Cyborgs wurde gut umgesetzt.
    Mir fehlte allerdings etwas die 'Action' wenn ich es mal so salopp formulieren darf.Es passiert zwar was,aber dann doch nicht so richtig,da hat mir der letzte Tick gefehlt.
    Genauso bei der Liebesgeschichte,die wird mir im Buch etwas zu wenig betont,dafür das seine 'letzten' Gedanken bei ihr weilen.
    Der Seneca-Faden war eigentlich ein netter Einfall,wobei ich es immer etwas bedenklich finde,wenn sich eine Person nur auf einen einzigen Philosophen beruft(wie Duane eben mit Seneca).


    Trotz allem würde ich den Buch eine gute Wertung geben,weil es locker leicht geschrieben ist und trotz der kleinen Mängel sehr spannend und packend ist.

  • An diesem Buch fand ich nichts zu bemängeln. Es hat mir sogar sehr gut gefallen, ich war regelrecht berauscht. Nach der letzten Seite saß ich einfach nur da und konnte es nicht fassen, dass es schon vorbei war.
    Der Held war mir sehr sympathisch, seine Beweggründe fand ich gut erklärt. Ich mag Helden, die menschlich sind, keine Übermenschen (und damit sind jetzt nicht die Titanknochen des Cyborgs gemeint).


    Ein guter Roman, den ich ohne Bedenken weiterempfehlen würde.


    ***
    Aeria

  • Für mich ist Der letzte seiner Art ein rundum gelungenes Buch!


    Schon bei den ersten paar Zeilen musste ich grinsen – und ich war neugierig wie es weitergeht. Und genau diese Mischung aus (schwarzem) Humor und Spannung hat es geschafft, dass ich das Buch erst wieder aus der Hand gelegt habe, als ich wusste wie es ausgeht.


    Duane fand ich sympathisch und die Art seine Vergangenheit und seine heutigen Gebrechen zu beschreiben fand ich sehr amüsant. Dass er Seneca liest, hat mich nicht weiter gestört, da ich die Erklärung, wie er zum Lesen dieser Werke kam, irgendwie passend fand. Die Seneca-Zitate am Beginn der Kapitel habe ich trotzdem eher überflogen.
    Mir hat auch der Schluß gut gefallen, da ich ihn sehr passend finde.

  • Ich habe es heute angefangen und war eigentlich versucht nach 10 Seiten das Buch in die Ecke zu schmeissen. Nachdem ich jetzt hier die Kritiken gelesen habe, habe ich beschöossen doch weiter zu lesen. :wave

  • Ich gehöre auch zu denen, die alles von Eschbach lesen müssen :-)


    Die Handlung ist sehr spannend, enthält aber einige unnötige Längen. Duane selber hat mich weniger berührt, aber die Thematik finde ich faszinierend. Und ich hoffe sehr, dass diese erst - wenn überhaupt - in fernster Zukunft Realität werden kann.
    Beim Lesen des Schlusses hatte ich Gänsehaut.


    Ein Roman, der wohl zu Recht ein Bestseller ist.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe fertig :lache


    Die lockere Sprache des Buches hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte an sich ist etwas langatmig und nicht sehr logisch. Das Ende fand ich ein bisschen frustrierend, denn ich hätte schon gerne gewusst, was letzlich mit Duane passiert. Es bleiben viele Fragen offen.