'Sturmvogel: Die Rosenkriege 1' - Prolog - Kapitel 04

  • Hi, ich hatte mir Freitag böse mit dem Küchenmesser genau in die strapaziergeplagte Stelle der "Schwimmhaut" zwischen Daumen und Zeigefinger geschnitten und konnte daher gestern leider nicht den Eingang meines Exemplars vermelden. Auch mein Stift wurde sogleich okkupiert. *) Für Buch und Stift vielen Dank!
    Ich gehöre auch zu den Nachwortzuerstlesern ( :write @ Pelican ) *) und bin überhaupt von dem Rundherum des Buches begeistert:
    Schöne Karten, mehrere Stammbäume, Personenverzeichnis, Nachwort, toll!
    Lediglich bei Edward IV. unten auf der großen, bunten Tafel in der vorderen
    Buchklappe liegt m. E. ein Fehler vor:
    Als erste Regierungszeit wird 1471 - 1470 angegeben. Ein Blick auf Henry VI. lässt vermuten, dass es 1461 heissen müsste.
    Den Prolog habe ich bereits gelesen, der Stil und die Schriftgröße kommen mir sehr entgegen.
    Wollte hier nur kurz "Laut" geben, melde mich, wenn ich wieder besser tippseln kann.


    *) bezieht sich auf Vorschlagsthread.


    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Der erste Abschnitt beschreibt, wie es zu der Vereinbarung der Hochzeit zwischen König Henry VI. und Margaret von Anjou gekommen ist.
    Der Roman beginnt mit einem Prolog, welcher die Sterbeszene Edwards III. im Jahre 1377 beschreibt. Die eigentliche Handlung beginnt dann 66 Jahre später im Jahre 1443.
    Hier hat dann auch einer der Protagonisten gleich seinen ersten Auftritt – Derry Brewer, seines Zeichens Gefolgsmann und Spion des Königs. Highlights dieses Leseabschnittes, sind für mich die Sterbeszene Edwards III. und vor allem die Szene mit dem jüdischen Bankier im Anjou. In der letzt genannten Szene beschreibt Iggulden, wie wenig in der damaligen Zeit ein Menschenleben Wert war und wie leicht ein Adliger seine Schulden los werden konnte, indem er seinen Gläubiger im Rahmen einer Inquisition grundlos beschuldigt, was zu seiner Hinrichtung führt. Dabei beschreibt der Autor ausführlich die vorhergehenden Folterungen, so dass ich schon fast eine „Hühnerhaut“ (Samu lässt grüßen) bekam! Brrr, wie schaurig…

  • Dafür, dass schon so viele früher angefangen haben, ist hier noch erstaunlich wenig los...


    Zunächst muss ich mich maikaefer anschließen: Schon vor Beginn der Lektüre war ich ganz begeistert von der Fülle an Material. Die Karten und Stammbäume - einfach klasse. Während des Lesens ist mir aufgefallen, dass ich gerne noch Daten in den Stammbäumen gehabt hätte, um mich zeitlich besser zurecht zu finden, aber dann wären diese wahrscheinlich zu unübersichtlich geworden.


    Beim Lesen des Prologs ist mir vor allem aufgefallen, dass bei den Titeln das englische "of" in "von" übersetzt wurde. Es mag daran liegen, dass ich es aus anderen Büchern aus dieser Zeit gewohnt bin eben "John of Gaunt" zu lesen anstelle von "John von Gaunt", oder ebene "Duke of.." aber irgendwie hat mich das doch in meinem Lesefluss ein wenig gehemmt.


    Gut gefallen hat mir auch beim Übergang vom Prolog zur Haupthandlung, dass darauf hingewiesen wurde, dass die Handlung 66 Jahre später spielt. So musste man nicht erst noch die Jahreszahlen vergleichen, um herauszufinden, "wann" man sich gerade befindet.


    Inhaltlich haben wir nun den aktuell amtierenden König kennen gelernt - Henry, "das Lämmchen", sowie das Mädchen, welches seine Braut werden soll. Wie sich das Kapitel über den Juden Ruben Moselle und dessen Folterung und Hinrichtung in den Gesamtzusammenhang einreiht ist mir noch nicht so ganz klar, aber da bin ich mal gespannt, ob das noch erklärt wird.
    Der Erzählstil gefällt mir bis jetzt ganz gut. Die Personen werden ohne großes Vorstellen in die Geschichte eingeführt und man versteht doch, wer sie sind. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    maikaefer : Gute Besserung deiner Hand!

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Chroi
    ...Wie sich das Kapitel über den Juden Ruben Moselle und dessen Folterung und Hinrichtung in den Gesamtzusammenhang einreiht ist mir noch nicht so ganz klar, aber da bin ich mal gespannt, ob das noch erklärt wird.
    ...


    Ich denke da kommt nichts mehr!


    Iggulden möchte damit m.E. die Skrupellosigkeit der damaligen Feudalherren, insbesondere vielleicht des René von Anjou, aufzeigen. Erst sich horrende Summen von jüdischen Bankiers leihen, und sich dann mit haltlosen Anschuldigungen seiner Gläubiger zu entledigen. Nichts einfacher, als sich den Antisemitismus zu nutze zu machen - sind ja nur Juden, denen man grausam mitspielt! Und die hatten zur damligen Zeit in Europa eh keine Lobby...


    Und um sein durch die Engländer geraubtes Land zurück zu bekommen, kann man ja seine Tochter mit dem englischen König verkuppeln...

    "Wyrd bid ful aræd"
    Das Schicksal ist unausweichlich
    :lesendLee Child: Sniper (Jack Reacher 9)

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  • Zitat

    Original von Uhtred


    Ich denke da kommt nichts mehr!


    Iggulden möchte damit m.E. die Skrupellosigkeit der damaligen Feudalherren, insbesondere vielleicht des René von Anjou, aufzeigen. Erst sich horrende Summen von jüdischen Bankiers leihen, und sich dann mit haltlosen Anschuldigungen seiner Gläubiger zu entledigen. Nichts einfacher, als sich den Antisemitismus zu nutze zu machen - sind ja nur Juden, denen man grausam mitspielt! Und die hatten zur damligen Zeit in Europa eh keine Lobby...


    Ja da könntest du natürlich recht haben. Auch haben wir dadurch ein recht gutes Bild des Duke of York und seiner Frau bekommen, die hier erstmals ihren Auftritt hatten. Der Duke hätte nur ein Wort sagen müssen und hätte Ruben damit vielleicht retten können, aber ihm ist das schlichtweg egal. Er redet fragt seine Frau im Nachhinein sogar noch, ob sie Rubens Haus und Grundstück haben wolle. Die Frau ist ja nun auch nicht besser, als sie Rubens Verhaftung als beste Unterhaltung des Abends ansieht.
    Damit wird in der Tat schon recht deutlich gemacht, wie viel ein Menschenleben den Oberen wert ist - und wenn es dazu noch ein wohlhabender Jude ist, umso besser.


    Zitat

    Original von Uhtred
    Und um sein durch die Engländer geraubtes Land zurück zu bekommen, kann man ja seine Tochter mit dem englischen König verkuppeln...


    Dazu passt Margarets Aussage von Seite 65 ganz gut:

    Zitat

    Sie haben um mich gefeilscht wie um eine Preiskuh,...


    Ich denke, dass trifft es sehr gut, denn früher waren ja zumindest in den höheren Kreisen die Hochzeiten nichts anderes als Politik und da wurde um alles mögliche geschachert: Geld, Land, Güter, Rechte. Wozu hat man denn sonst eine hochgeborene Tochter? René hat damit sein Land zurück und der Preis war für ihn recht billig. Er hatte nichts anderes zu tun, als seine Tochter herzugeben.

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  • Ich bin auch sehr begeistert von den ganzen Karten und Stammbäumen, so ausführlich findet man das sehr selten in Taschenbüchern. Auch das Nachwort (das ich natürlich auch zuerst gelesen habe) ist sehr informativ.



    Die Sterbeszene von Edward III aus der Sicht von Alice Perrers zu lesen fand ich wirklich interessant.



    Zitat

    Original von Chroi
    Beim Lesen des Prologs ist mir vor allem aufgefallen, dass bei den Titeln das englische "of" in "von" übersetzt wurde. Es mag daran liegen, dass ich es aus anderen Büchern aus dieser Zeit gewohnt bin eben "John of Gaunt" zu lesen anstelle von "John von Gaunt", oder ebene "Duke of.." aber irgendwie hat mich das doch in meinem Lesefluss ein wenig gehemmt.



    :write


    geht mir genau so, es liest sich ziemlich komisch, und vor allem ungewohnt. Vor allem müsste es dann ja John von Gent heißen, oder noch besser Johann von Gent. Wenn schon, dann wenigstens konsequent. Aber so ist das ja oft mit Übersetzungen....




    und jetzt geh ich mal weiter lesen...

  • Hab' jetzt Grad Kap. 4 abgeschlossen und muss sagen, dass ich recht angetan bin.
    Das Buch liest sich schön flüssig u man findet sehr gut in die Geschichte rein. Die Stammbäume und das Nachwort (welches ich aufgrund Eurer Anmerkungen auch VORHER gelesen habe ;-) ) sind schon sehr hilfreich. Die Zuordnung bzw. Beziehungen untereinander würde mir sonst wohl etwas schwer fallen...


    Die Szene mit dem jüdischen Banquier fand ich :yikes aber irgendwie auch typisch Mittelalter.

  • Ich bin auch am Ende des vierten Kapitels angekommen.
    Ich habe die im Buch vorhandenen Stammbäume um einen Wiki-Ausdruck vervollständigt. Jetzt habe ich auch diverse Jahreszahlen. Bisher habe ich sie aber noch nicht wirklich gebraucht.


    Mich hat die Sterbeszene von Edward beschäftigt. Der Vater war noch nicht tot und es wurde schon um die Krone geschachert. Wenigstens von einem der Söhne. Shakespeares Königsdramen lassen grüßen.
    Ich denke, man muss sich nichts vormachen - der Umgang mit Juden ist auch zu späteren Zeiten nicht viel besser gewesen. Vielleicht nicht ganz so öffentlich, aber nicht weniger grausam.
    Eine Rechtsprechung in unserem Sinne gab es einfach nicht. Nur mehr oder weniger Macht, die um jeden Preis zu verteidigen war und die ohne Skrupel eingesetzt wurde.


    Edit: Die junge Margaret gefällt mir. Klug und willensstark. Das wird sie brauchen können.

  • Die Beigaben zum Buch lassen wirklich fast nichts mehr zu wünschen übrig:

    • Kartenmaterial
    • Stammbäume
    • Personenverzeichnis
    • Nachwort des Autors mit zusätzlichen Infos und Angaben, wo er sich Freiheiten erlaubt hat


    Einfach prima!


    Damit ist jedem, der bereit ist, sich mit Roman und Thema auseinanderzusetzen die Chance gegeben, sich bei all den Richards, Edwards, Johns & Co. durchzufinden.


    Den Prolog fand ich auch schon mal sehr gelungen. Für mich wurden dabei auch Erinnerungen wach an Emma Campions historischen Roman "Die Vertraute des Königs", der die Geschichte des Lebens von Alice Perrer erzählt.


    In den folgenden Kapiteln ist mir so der ein oder andere Begriff aufgefallen, bei dem ich mich fragte, ob es das tatsächlich damals schon gab: z. B. Spion und Mopp.


    Einige Rezensenten andernorts haben die von Iggulden eingearbeitete Episode mit dem jüdischen Händler sehr kritisiert, weil sie nichts zur Sache täte. Ich finde jedoch, daß dieses Kapitel sehr viel transportiert, insofern ist es für mich eine bereichernde Nebengeschichte mit Beziehung zur Hauptgeschichte.


    Was mir sehr gefällt, ist der Humor, der in den Sequenzen mit Derry, aber auch einigen Hofszenen mit der jungen Margaret durchblitzt. Das macht einfach Spaß. :-] Und in Komibination mit der flüssigen Sprache, fällt es mir momentan wirklich schwer, mich von diesem Buch zu trennen...

  • Der erste Eindruck ist auch bei mir rundum positiv.


    Tolles Layout, brillianter Einstieg, was will man mehr?


    Den Prolog fand ich ganz großartig. Bei den ersten Kapiteln hatte ich erst ein wenig Schwierigkeiten, wer hier mit wem redet, aber dies war nach wenigen Seiten vergessen.


    Margaret gefällt mir sehr gut, ich denke, sie wird sich ihre Art bewahren müssen, um diese Prüfung zu bestehen.


    Die Szene mit dem jüdischen Geschäftsmann war schon sehr hart, aber sie ist wohl schlicht und ergreifend die Wahrheit. Es ist immer wieder erschreckend wie grausam und hinterhältig Menschen sein können, auch heute noch.


    Der Spion seiner Majestät hat es ganz schon faustdick hinter den Ohren, bin schon gespannt, was er als nächstes ausheckt.

  • Auch ich bin begeistert von der ganzen Ausstattung, habe bisher erst den Prolog gelesen und das Nachwort, außerdem habe ich noch ein wenig Stammbäume studiert. Es ist alles sehr ausführlich vorhanden, was mir schon mal sehr gut gefällt. Beim Prolog ging es mir wie Rumpelstilzchen, die Brüder (besonders einer) unterhielten sich ganz ungeniert über die Thronfolge, während ihr Vater im Sterben lag, aber ja alles noch mit gehört hat. :gruebel


    Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, und ich freue mich darauf, richtig in die Geschichte einzutauchen.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Die junge Margaret gefällt mir. Klug und willensstark. Das wird sie brauchen können.


    Margaret hat mir auch von Anfang an gut gefallen. Nicht auf den Kopf gefallen und sie hat sich trotz der von Männern dominierten Welt nicht einschüchtern lassen. Ich bin ja mal gespannt, wie sie auf ihren Bräutigam reagiert.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Pelican, das geht mir auch so.
    Ich habe mal nachgeschaut. Das französische Wort "espion" wird seit dem 16 Jh gebraucht. Aber die Tätigkeit hat es sicherlich vorher schon gegeben. Wie immer man das genannt hat.


    Das denke ich auch, dass es Tätigkeiten wie diese gab.


    Als Begründer des englischen Geheimdienstes gilt wohl Francis Walsingham, der zur Zeit Elisabeth I. ein regelrechtes Spionage-Netzwerk nutzte.

  • Zitat

    Original von Chroi


    Margaret hat mir auch von Anfang an gut gefallen. Nicht auf den Kopf gefallen und sie hat sich trotz der von Männern dominierten Welt nicht einschüchtern lassen. Ich bin ja mal gespannt, wie sie auf ihren Bräutigam reagiert.


    Ich finde, sie wird auch als gute Beobachterin dargestellt, was mir auch ganz gut gefällt.

  • Schönes Layout, interessanter Einstieg, was braucht "man" mehr, als sich weiter in das buch zu vertiefen?


    Den Prolog fand ich ganz für mich persönlich sehr wichtig, damit ich überhaupt gedanklich in die richtige Zeitstellung kam. Bei den ersten Kapiteln hatte ich auch erst ein wenig Schwierigkeiten, wer hier mit wem redet, aber das vergeht nach einigen Seiten.


    Wie mir Margaret gefällt, weiß ich noch nicht so genau, da brauche ich noch etwas, um mir darüber klar zu werden. Interessant ist auf alle Fälle, wie in dieser Zeit geschachtert wird.


    Die Szene mit dem jüdischen Geschäftsmann war vermutlich einfach nur die Realität.


    Der Spion seiner Majestät ist meiner Meinung nach ganz schön durchtrieben, bin schon neugierig, was er als nächstes plant.


    Der erste Eindruck ist auch bei mir rundum positiv.

  • Nachdem ich gestern Abend den ersten Abschnitt in einem Rutsch gelesen habe, bin ich begeistert.


    Das Buch ist sehr gut ausgestattet (das Nachwort muß ich noch lesen :chen) und liest sich sehr flüssig. Mit den vielen Namen habe ich etwas Probleme, aber der Stammbaum hilft.


    Margaret und Derry gefallen mir sehr gut - gleich darf ich endlich weiterlesen! :-)


    Zitat

    Original von Chroi
    Zunächst muss ich mich maikaefer anschließen: Schon vor Beginn der Lektüre war ich ganz begeistert von der Fülle an Material. Die Karten und Stammbäume - einfach klasse. Während des Lesens ist mir aufgefallen, dass ich gerne noch Daten in den Stammbäumen gehabt hätte, um mich zeitlich besser zurecht zu finden, aber dann wären diese wahrscheinlich zu unübersichtlich geworden.


    :write Die Stammbäume und die Karten finde ich auch sehr gut, und sie erleichtern das Lesen (was mit den Daten noch einfacher wäre...).


    Zitat

    Original von Uhtred
    Iggulden möchte damit m.E. die Skrupellosigkeit der damaligen Feudalherren, insbesondere vielleicht des René von Anjou, aufzeigen. Erst sich horrende Summen von jüdischen Bankiers leihen, und sich dann mit haltlosen Anschuldigungen seiner Gläubiger zu entledigen. Nichts einfacher, als sich den Antisemitismus zu nutze zu machen - sind ja nur Juden, denen man grausam mitspielt! Und die hatten zur damligen Zeit in Europa eh keine Lobby...


    Und um sein durch die Engländer geraubtes Land zurück zu bekommen, kann man ja seine Tochter mit dem englischen König verkuppeln...


    Ich gehe auch davon aus, daß der Jude Juden Ruben Moselle nicht mehr auftaucht, sondern nur die Durchtriebenheit von Anjou aufzeigen soll.


    Zitat

    Original von Chroi
    Auch haben wir dadurch ein recht gutes Bild des Duke of York und seiner Frau bekommen, die hier erstmals ihren Auftritt hatten. Der Duke hätte nur ein Wort sagen müssen und hätte Ruben damit vielleicht retten können, aber ihm ist das schlichtweg egal. Er redet fragt seine Frau im Nachhinein sogar noch, ob sie Rubens Haus und Grundstück haben wolle. Die Frau ist ja nun auch nicht besser, als sie Rubens Verhaftung als beste Unterhaltung des Abends ansieht.
    Damit wird in der Tat schon recht deutlich gemacht, wie viel ein Menschenleben den Oberen wert ist - und wenn es dazu noch ein wohlhabender Jude ist, umso besser.

    Der Duke von York und seine Frau zeigen hier wohl ihr wahres Gesicht. Zur Feier gehen sie gerne, aber als Ruben denunziert wird, schauen sie, wie alle anderen weg und überlassen ihn und seiner Familie ihrem Schicksal. :schlaeger



    Pelican : Danke für den Buchtipp! Die Vertraute des Königs ist direkt auf meine Wunschliste gerutscht.

  • Zitat

    Original von Pelican




    Einige Rezensenten andernorts haben die von Iggulden eingearbeitete Episode mit dem jüdischen Händler sehr kritisiert, weil sie nichts zur Sache täte. Ich finde jedoch, daß dieses Kapitel sehr viel transportiert, insofern ist es für mich eine bereichernde Nebengeschichte mit Beziehung zur Hauptgeschichte.


    Da gebe ich dir Recht, denn in gewissem Sinn hat Ruben sein grausames Schicksal ja dem Duke von Anjou zu verdanken. Der ist seine Schulden auf einfache Weise losgeworden. Nach Margarets Beschreibung fand ich das "Teiggesicht" :lache schon unsympathisch, aber nach dem, was mit Ruben passiert ist, kam ich zu der Ansicht, René muss ein wahrer Kotzbrocken gewesen sein.
    Der Duke of York (und besonders seine Frau) waren ja geradezu sensationslüsternd, auf Kosten des armen Mannes, der vor ihren Augen hingerichtet wurde. Das gibt mir immer zu denken, wenn ich derartige Geschichten über die damalige Zeit lese. War die Menschheit damals roher, wenn es um Szenen von Gewalt ging, denn derartige Hinrichtungen wurden ja zelebriert wie heutzutage ein Volksfest?