Ungeordnete Gedanken zum Lesen

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Allerdings find ich es interessant zu sehen, WIE unterschiedlich Menschen sind. Natürlich, das weiß man. Aber dass jemand bei "Musst du lesen" Ärger verspürt, hätte ich nicht gedacht. Muss ich mal bei anderen drauf achten. :gruebel


    Dieses "musst du machen/lesen" ist für mich ärgerlich. Denn es beinhaltet keine Empfehlung sondern eine nachdrückliche Aufforderung dieses oder jenes zu tun. Ich habe keine Lust auf doofe Bücher oder auf nervige Freizeitparks ("Da musst du hin!") - nur weil es Menschen gibt, die meinen was ihnen gefällt müssten sie anderen auf aufdringliche Art und Weise, quasi im Befehlston, anbefehlen.
    Das sind übrigens auch die Menschen, die in einer Unterhaltung nur ein Thema kennen: Sich selbst und alles was damit zusammenhängt.


    Menschen sind nun einmal verschieden, was den einen verärgert, nimmt der andere gar nicht zur Kenntnis und wenn, dann vielleicht nur mit einem müden angedeuteten Lächeln.


    Ich muss auch zu keinem Eulentreffen kommen - kann eine Teilnahme aber nur unbedingt empfehlen. :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich schätze mal, dass die Ansage "du musst" (was auch immer...) ebenso wie die Erklärung "Ich liebe" (Historienschmöker, Songs der 70er, Chanel 5...) nicht wörtlich zu nehmen, sondern oft einfach nur als höchste Begeisterungsstufe anzusehen ist.
    Da ich selbst bestimmten Bücher gern seeehr viiieel mehr Verbreitung verschaffen würde, kann ich besagte Begeisterung auch irgendwie verstehen.
    Je nach Tagesform reagiere ich auf so etwas daher meist mit einem Lächeln, gelassenem Verständnis und einem klugscheisserischen "Ne, müssen muss ich nur aufs Örtchen und ins Grab!"

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Voltaire, ich weiß nicht, ob mein Post falsch rüberkam, aber ich habe an keiner Stelle behauptet, dass es falsch oder schlecht ist, wenn du das so empfindest (oder sonst jemand). Ich schrieb lediglich, dass ich es interessant finde und so nicht drüber nachgedacht habe. Dass Menschen verschieden sind, schrieb ich ja selbst.


    Was mich persönlich an deiner Haltung verwirrt (um nicht zu sagen, stört, ja :grin, aber da muss ich durch), ist Folgendes: Du wirst bei solch einer Aussage ärgerlich. Das ist dein gutes Recht. Aber es ist eine Sache zu sagen: "Ich empfinde es als ärgerlich, auch wenn die Person andere Absichten haben mag, denn bei mir kommt es nun mal als nachdrückliche Aufforderung rüber" und eine andere zu sagen "Ich empfinde es als ärgerlich, weil die Person mir unbedingt was 'aufzwingen' will."


    Woher willst du wissen, wie die Absichten der Person sind? Es ist deine Wahrnehmung, die den Ärger in dir hervorruft, nicht unbedingt die Absicht der Person. Diese will dich möglicherweise gar nicht bevormunden und dir was aufrdrücken, sondern macht eine flapsige Bemerkung (man kann sich hier über den Umgang mit der Sprache streiten, aber man kann auch Erbsen zählen...), die DU nun mal als aufdringlich auffasst. Es steht dir zu, so zu empfinden. Aber daraus zu schließen, dass es sich dabei um einen Menschen handelt, der in einer Unterhaltung nur sich als Thema kennt, ist in meinen Augen unfair und sehr von Vorurteil geprägt. Aber gut, es ist deine Meinung, ich werd sie dir nicht nehmen, das will ich auch nicht, aber ich muss sie weder teilen noch gutheißen. Aber es bleibt deine Meinung- nicht die unumstößliche Wahrheit, als die du sie hier präsentierst (kommt zumindest so an).


    Und hiermit bin ich aus der Diskussion raus (ja, es kann sein, dass du es schaffst, mich so zu "reizen", dass ich antworte, aber ich werde versuchen es nicht zu tun* und betone, dass meine evtl. folgende Stille keine Zustimmung ist. :lache)


    Im Übrigen würde ich das kein bisschen als aufdringlich empfinden, wenn jemand sagt, ich MUSS zum Eulentreffen kommen. Menschen sind verschieden. :-)


    Edit: *nicht, weil ich dich ignorieren will, sondern weil ich eigentlich alles zu dem Thema gesagt habe und wenn du es weiterhin so "stur" siehst, dass ein "das musst du lesen" immer eine aufdringliche Aufforderung IST - und nicht nur dir so erscheint - , dann ist es so und weitere Ausführungen meinerseits erübrigen sich.

    With love in your eyes and a flame in your heart you're gonna find yourself some resolution.


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  • Gummibärchen


    Kann es sein, dass du ein wenig zuviel in meinen Beitrag hineininterpretierst? Ich habe lediglich gesagt was ich empfinde - habe aber mit keiner Silbe meine Ansicht als "allein gültig" dargestellt - schon gar nicht als "unumstößliche Wahrheit".


    Übrigens habe ich nicht die Absicht dich irgendwie zu reizen. Warum auch?
    Ich akteptiere und toleriere das du anderer Ansicht bist als ich. Nicht mehr und nicht weniger.


    Und wenn ich über Empfindungen schreibe, dann kann ich nur meine eigenen Empfindungen und Eindrücke schreiben, nicht aber über die Gefühle Dritter.


    Ich sehe aber auch, dass man alles negativ auslegen kann was vom Gegenüber kommt. Die Sinnhaftigkeit eines solchen Verhaltens mag ich nicht erkennen - aber selbstverständlich toleriere ich auch das.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Voltaire, ich teile Deine eingangs geäußerte Ansicht, insbesondere was den Satz "Das mußt Du lesen" angeht. Kann man Begeisterung nicht anders ausdrücken? Ein einfaches "das ist sooo toll, das mußt Du lesen" mag ja funktionieren, wenn man genau weiß, daß man den Geschmack des oder der anderen teilt, aber auf wie viele Leute trifft das schon zu? Für alle anderen wäre es hilfreicher, zu erklären, warum das Buch so gut gefallen hat - natürlich ohne zu viel vom Inhalt zu verraten.


    Aber um noch einmal auf den Ausgangspost zu kommen, einen Punkt verstehe ich nicht:


    Zitat

    Original von Voltaire
    Und so ist mein Interesse an Büchern, die mir kostenlos durch Verlage oder von Autoren als „Rezensionsexemplare“ zur Verfügung gestellt werden – auch eher marginal oder genaugenommen so gut wie nicht vorhanden. Denn diese Büchergaben gehen einher mit einer „moralischen Leseverpflichtung“ - man muss etwas lesen, wozu man vielleicht so gar keine Lust hat. Und diese Lesezeit fehlt dann für Bücher, die man selbst ausgewählt hat.


    Wie kommst Du darauf? Bekommst Du Rezensionsexemplare ungefragt zugeschickt? Ich habe bis dato noch nie eines bekommen, habe mich allerdings auch noch nie um eines beworben. Oder wolltest Du einfach nur klarstellen, daß Du keine Rezensionsexemplare bekommst? Vielleicht stehe ich ja gerade ganz fest auf dem Schlauch, aber für mich macht der Satz in dem ansonsten stringenten Gedankengang keinen Sinn.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)


  • Ja, das passiert schon mal, dass mir Verlage unaufgefordert etwas zuschicken, nur weil ich vielleicht in der Vergangenheit von ihnen ein Rezensionsexemplar bekommen habe. Und die Bücher, die mir unaufgefordert übersandt werden, sind dann zumeist aus Bereichen die mich so gar nicht interessieren.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Jetzt verstehe ich, wieso Frauen auf den Satz "ich bin soo schlecht im Bett, dass musst Du einfach mal erlebt haben" so abweisend reagieren. Die haben vorher mit Voltaire gesprochen :grin

    Schon der weise Adifuzius sagte: "Erst mit dem letzten Menschen stirbt auch die Hoffnung, es sei denn, die Natur hofft, dass der Mensch nie wieder kommt.":chen

  • Zitat

    Original von Marlowe
    Jetzt verstehe ich, wieso Frauen auf den Satz "ich bin soo schlecht im Bett, dass musst Du einfach mal erlebt haben" so abweisend reagieren. Die haben vorher mit Voltaire gesprochen :grin


    :gruebel :gruebel :gruebel :gruebel :gruebel

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zuerst habe ich gedacht: "Mensch, Voltaire, was dich so leicht ärgern kann...".


    Aber im zweiten darüber Nachdenken muss ich feststellen, dass es ganz einfach einen Unterschied macht, WER zu mir sagt: "Das musst du lesen".


    Ist es die Freundin, die selber einigermaßen viel liest und dir etwas Gutes will?


    Oder ist es "die Unantastbare", die es tatsächlich wie einen Befehl rüberkommen lässt und eigentlich nur will, dass du tust, was sie sagt?


    Bei der einen empfinde ich es nicht einmal als Befehl; bei der anderen mag es gar keiner sein, und trotzdem geht mir der Kamm hoch :schlaeger

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Da muss ich Killerbinchen Recht geben, wenn meine Freundin mir ein Buch empfiehlt, dann bin eher geneigt es zu lesen, als wenn ich in anderen Foren oder im Buchhandel gesagt bekomme, "Das musst du lesen."


    Ich mag es im Buchhandel beraten zu werden und möchte auch mal über den Tellerrand hinaus schauen und etwas lesen, was ich vielleicht alleine nicht beachtet hätte, aber ein Muss ist es nicht. Meine Freundin dagegen, die weiß genau, was mich interessiert und würde mir kein Buch empfehlen, wo ich dann denke, oh mein Gott, was ist denn das für ein Schmarrn.

  • Also, ich glaube ja, Voltaire wollte einfach nur mal wieder provozieren und bisschen Stimmung in die Bude bringen :-]


    Anders kann ich mir nicht erklären, warum jemand so einen Satz so schlimm findet. Schon gar nicht jemand, der selbst Fehler macht, die schnell zu Missverständnissen führen könnten.


    Dann ärgern wir uns doch gleich über alles. "Ist das geil!" - und schon bin ich pikiert, weil mir sexuelle Anspielungen beim Betrachten eines Bildes im Museum so gar nicht passen.
    "Hammer!" - Äh, wie, wo, warum, wozu brauchst Du den??? Ach so, Du findest einfach nur was toll?


    Ich möchte mal einfach in den Raum werfen, dass es keinen Humor gäb, wenn sich wirklich alle immer komplett korrekt ausdrücken würden. Humor lebt von Wortspielen, oder wir würden uns alle immer nur doofe Zoten erzählen.


    Ich kann ein "Du musst dieses oder jenes probieren." komplett missverstehen, wenn ich unbedingt will. Ich muss aber nicht.


    Ich mag Humor und der lebt von solchen Sätzen. Wie kann ich humorvoll sein, wenn ich immer alles sprachlich komplett korrekt ausdrücke und noch dazu null missverständlich? Dann gibt es keinen Humor mehr, wenn ich immer darauf achte, dass alles, was ich sage, absolut korrekt ist.


    Vielleicht ist manchmal das "Du musst..." ja sogar mit einem Augenzwinkern gemeint. Weil man keine Lust hat, korrekt zu sagen: "Also, das Buch kann ich wirklich weiter empfehlen."


    Wenn sich Leute schon über so ein "Du musst..." aufregen, bekomm ich manchmal Lust, gar nicht mehr zu reden. Muss echt alles immer wohl ausformuliert sein? Wo bleibt denn die Spontaneität und der Humor, wenn ich selbst im Alltag nur so reden darf, dass nix missverständlich ist, alles wörtlich genommen werden kann (nein sogar muss). Dann kann man ja gar nicht mehr reden.


    Selbst den klügsten Leuten entfleuchen Sätze, die missverständlich sind. Und dieses "Du musst..." ist gemeinhin bekannt als "Floskel". Man kann das wörtlich nehmen, wenn man sich ärgern will.


    Man kann es aber auch lassen, wenn man sich nicht ärgern will.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Also, ich glaube ja, Voltaire wollte einfach nur mal wieder provozieren und bisschen Stimmung in die Bude bringen :-]


    Anders kann ich mir nicht erklären, warum jemand so einen Satz so schlimm findet. Schon gar nicht jemand, der selbst Fehler macht, die schnell zu Missverständnissen führen könnten.


    Ich hoffe es ist okay, wenn ich auf diesen Unsinn nicht näher eingehe. :rofl

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Ich hoffe es ist okay, wenn ich auf diesen Unsinn nicht näher eingehe. :rofl


    Absolut ok. Aber wenn du einen auf Oberlehrer machen willst bezüglich Deutsch, dann würde ich in Deinem Interesse manche Beiträge editieren. Interpunktion. Und "das" oder "dass". Ist nicht so Deins. Was nicht schlimm ist. Wenn ich aber mich aufspielen will bezüglich Sprache, würde ich ja dafür sorgen, dass meine Beiträge korrekt sind.


    Ich find es schon lustig. Sich aufregen über Umgangssprache anderer und dann schriftlich selbst nicht mal das Ein-mal-eins beherrschen (damit mein ich das und dass)

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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  • Zitat

    Original von Frettchen


    Absolut ok. Aber wenn du einen auf Oberlehrer machen willst bezüglich Deutsch, dann würde ich in Deinem Interesse manche Beiträge editieren. Interpunktion. Und "das" oder "dass". Ist nicht so Deins. Was nicht schlimm ist. Wenn ich aber mich aufspielen will bezüglich Sprache, würde ich ja dafür sorgen, dass meine Beiträge korrekt sind.


    Ich find es schon lustig. Sich aufregen über Umgangssprache anderer und dann schriftlich selbst nicht mal das Ein-mal-eins beherrschen (damit mein ich das und dass)


    Geht es dir jetzt besser?
    Lies dir einfach mal meinen Eingangsbeitrag durch - dann wirst du vielleicht begreifen worum es ging.
    Natürlich steht es dir frei deinen Animositäten mir gegenüber weiterhin freien Lauf zu lassen. Schade nur, dass das nicht das Thema war.


    Und dann frage ich mich wo ich denn jemanden Sprache kritisiert habe. :gruebel


    Aber natürlich :anbet :anbet :anbet :anbet vor dem Übermenschen Frettchen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich kehre mal zum Thema zurück :lache


    "Das muss man gelesen haben" mag ich als Aussage nicht. Für mich impliziert der Satz, dass man dumm stirbt, wenn man Buch xy nicht kennt oder gelesen hat. Oder das man vor anderen Lesern nicht bestehen kann, wenn man das Buch nicht kennt. Warum eigentlich? Wer bestimmt das? Und wer hat bestimmt, dass sich gewisse Leute "Literaturkritiker" nennen dürfen?


    Einen Leseplan an sich habe ich nicht, allerdings haben gewisse Bücher bei mir Vorfahrt, einfach, weil ich an gewisse Fristen gebunden bin. Diese sind aber so großzügig, dass ich mich mehr selbst unter Druck setze als durch die Frist dazu gezwungen werde.

  • Zitat

    Original von Gummibärchen
    Allerdings find ich es interessant zu sehen, WIE unterschiedlich Menschen sind. Natürlich, das weiß man. Aber dass jemand bei "Musst du lesen" Ärger verspürt, hätte ich nicht gedacht. Muss ich mal bei anderen drauf achten. :gruebel


    Dieser Satz verfolgt mich seit meiner Schulzeit. Als ich in der Volksschule war (so hieß das damals noch), gab es die Schulbücherei. D. h. für jede Klasse gab es eine Anzahl Bücher, die man ausleihen konnte. Das ging wochen- oder zweiwochenweise, so genau weiß ich das nicht mehr. Jedenfalls hieß es in einer Klasse vom Lehrer stereotyp "Asgard - muß jeder lesen".


    Das Buch hätte mich schon interessiert, aber "lesen müssen" mußte ich schon damals nichts, gar nichts. Wenn ich das richtig überblicke, war ich seinerzeit der Einzige in der Klasse, der das Buch nicht gelesen hat.


    Ach heute rege ich mich über solche "Empfehlungen" überhaupt nicht auf (na ja, fast nicht). Ich sage vielleicht "ja" - und lasse es dann. Oder wenn es zu stark aufgedrängt wird, bleibt das Buch dann eben einige Zeit bei mir liegen - ungelesen, denn wie gesagt: müssen muß ich gar nichts. Nur eines Tages sterben.


    Manchmal reicht einfach eine gewisse Sturheit.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • [quote]Original von logan-lady
    Ich kehre mal zum Thema zurück :lache


    "Das muss man gelesen haben" mag ich als Aussage nicht. Für mich impliziert der Satz, dass man dumm stirbt, wenn man Buch xy nicht kennt oder gelesen hat. Oder das man vor anderen Lesern nicht bestehen kann, wenn man das Buch nicht kennt. Warum eigentlich? Wer bestimmt das? Und wer hat bestimmt, dass sich gewisse Leute "Literaturkritiker" nennen dürfen?




    Das kann ich mal so :write


    Das kommt auf den Tonfall an in dem es gesagt oder in welchem Zusammenhang es geschrieben wird *du mußt das lesen*. Man hört ja oft die Begeisterung raus bei diesem Satz und dem was dann noch folgt. Dann kann ich damit leben und gelesen wird das Buch deswegen noch lange nicht :lache.


    Aber wie Logan-Lady schon schreibt wenn der Satz aber in diesem Zusammenhang kommt reagiere ich auch allergisch :fetch.


    Aber ist es nicht einfach so das eigentlich jeder Mensch Sätze, Wortspiele hat gegen die er im laufe des Lebens eine Art Allergie entwickelt hat :lache und wenn dann jemand ganz harmlos so etwas sagt dann geht Frau/Mann wie das HB Männchen an die Decke und niemand versteht wieso :chen.


    Ich seh das so Voltaire ist offensichtlich gegen den Satz *das mußt du lesen* allergisch und die Folge dieser Allergie ist dann eben ein kleiner Wutausbruch :rofl :keule

  • Zitat

    Original von Dreamchen



    Ich seh das so Voltaire ist offensichtlich gegen den Satz *das mußt du lesen* allergisch und die Folge dieser Allergie ist dann eben ein kleiner Wutausbruch :rofl :keule


    Wutausbruch? Ich? Nie! Ich bin ein harmoniesüchtiges Individium. :wave :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.