Onleihe: Verleger raten zu Leihgebühren für eBooks

  • Gefunden bei lesen.net ..... ich hoffe es ist ok, wenn ich das an dieser Stelle verlinke (?)


    http://www.lesen.net/ebook-new…uehren-fuer-ebooks-15895/



    "Beim Streit um das eBook-Angebot in öffentlichen Büchereien fordern die Verlage ein Entgegenkommen des Bibliotheksverband. Anstelle von (oder zusätzlich zu) pauschalen Jahresgebühren für die eBook-Ausleihe müssten Gebühren pro Leihvorgang erhoben werden. Mit den derzeit vorgenommenen einmaligen Lizenzzahlungen würden Autoren und Verlage “quasi enteignet”.


    Seit Jahren zoffen sich öffentliche Bibliotheken und Verlage um die Konditionen der eBook-Leihe. Anfang 2014 startete der Bibliotheksverband eine europaweite Kampagne unter dem Motto “the right to e-read”, in dem auf die Missstände hingewiesen wurde. Viele Verlage würden demnach Leihlizenzen nur zu hohen Preisen oder überhaupt nicht ausstellen. So sind eBooks der Verlagsgruppen Holtzbrinck (Rowohlt, Droemer Knaur, …) und Bonnier (Piper, Ullstein, Carlsen, …) nach wie vor nicht über die Onleihe verfügbar.
    Drohende Verluste durch einmalige Lizenzgebühren


    In einem Interview mit dem aktuellen buchreport express (Printausgabe [Update 29.10.: jetzt online]) hat sich Matthias Ulmer den Vorwürfen gestellt. Ulmer ist Verleger des gleichnamigen Fachverlags und Chef des Verleger-Ausschusses im Börsenverein, also dem obersten Lobbyorgan der deutschen Verlage. Ulmer erklärte, das derzeitige Lizenzmodell berge für Verlage “ein unkalkulierbares Risiko”. Denn während sie von der Divibib (Betreiber der Onleihe) nur einmalig Geld für die Leihlizenz bekämen, seien sie gemäß Urheberrechtsgesetz dazu verpflichtet, Autoren eine nutzungsabhängige Vergütung zu bezahlen. Bei viel verliehenen Titeln könnten Verlage dann in die roten Zahlen rutschen.


    Weil sich abzeichne, das auf den öffentlichen Verleih von eBooks mittelfristig ein bedeutsamer Teil der Gesamtumsätze entfielen, müsste jetzt eine für alle Seiten vernünftige Lösung gefunden werden. Einen Vorschlag dazu hat Ulmer auch in petto. “Ich denke, die Bibliothekare sollten über ihren Schatten springen und von den Nutzern bei der E-Book-Ausleihe eine Gebühr von vielleicht 1 Euro verlangen. Das würde schon reichen.”
    Schlechterstellung von eBooks gegenüber Print


    Eine solche Gebühr pro Leihvorgang würde für Nutzer der Onleihe natürlich eine deutliche Verteuerung bedeuten – bei Jahresbeiträgen um 20 Euro wären Vielleser schnell bei einer Verdopplung ihrer Ausgaben für den öffentlichen Verleih. Leihgebühren für einzelne eBooks wären außerdem eine massive Schlechterstellung gegenüber Print und würden gerade sozial Schwächere von der digitalen Lesewelt ausgrenzen."


    Auf der anderen Seite würden von einer größeren Auswahl und einer besseren Verfügbarkeit alle Nutzer profitieren. Und auch wenn Ulmer mit seiner Warnung vor einer drohenden Enteignung von Verlagen und Autoren zweifelsohne hoch stapelt – eine faire Vergütung für die Produzentenseite sollte auch im Sinne von Lesenden sein."




    :gruebel .... ich fände es sehr viel sinnvoller, wenn man das bestehende und funktionierend System - wie es bei den Printbüchern Anwendung findet - so oder so ähnlich für die eBook-Schiene zurechtbasteln würde. Bin sehr gespannt, wie das ausgehen wird.

  • Da bin ich auch gespannt wie sich das weiterentwickelt .Ich pesönlich nutzte die onleihe sehr oft ,und würde sehr ungern noch zusätzlich zur normal anfallenden Gebühr etwas bezahlen.... :wave Ekna

    :lesend : Eleanor Brown "Die Shakespeare-Schwestern "


    :lichtBeim Lesen läßt sich vorzüglich denken L.Tolstoi

  • Ich hätte keine Probleme damit, zusätzlich zu der normalen Jahresgebühr noch eine pauschale Gebühr für die Onleihe zu entrichten. Aber pro Ausleihe - nein, das finde ich echt zu heftig. So ganz kann ich auch nicht nachvollziehen, warum das für ebooks gelten soll und nicht für normale Bücher, die ja auch im Rahmen einer Jahresgebühr immer wieder ausgeliehen werden.


    Wichtig finde ich auch den Punkt, dass sozial Schwächere damit ausgegrenzt werden. Da müsste man, genau wie bei den normalen Jahresgebühren auch, eine faire Lösung finden.


    Ich bin gespannt - ich bin eifriger Nutzer der Onleihe (ca die Hälfte meiner Leihvorgänge bei der örtlichen Bibliothek sind ebooks) und mag es, für unterwegs ausreichend Lektüre in kompakter, handtaschentauglicher Form zu haben. Wäre schade drum.

  • Um ein Gesamtbild zu bekommen, möchte ich noch auf die Gegenkampagne The Right to E-Read verweisen.


    Die Onleihe ist weit davon entfernt, ein sinnvolles Modell für die Bereitsstellung von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken zu sein (Die Tatsache, eine Datei vormerken zu müssen, weil sie bereits ein anderer Nutzer heruntergeladen hat, sagt da schon alles :rolleyes), durch zusätzliche Gebühren wird sie nicht besser. Die Vorstellung, dass ein Verlag an den Autor mehr bezahlen muss, als er selbst einnimmt, weil die Bibliothekskunden das E-Book so häufig ausleihen, geht völlig an der Realität vorbei: erstens nutzen die Onleihe in der Regel nur rund 1-5% der Bibliothekskunden (die wiederum im Durchschnitt etwa 30% der Bevölkerung ausmachen) und zweitens kann aufgrund der künstlichen Verknappung gar nicht jeder, der das Buch lesen möchte, es auch gleich ausleihen. Bei zwei Wochen Leihfrist kann ein E-Book maximal 26x ausgeliehen werden. Ganz genau wie die gedruckten Bücher auch.


    Edit: aktuellere Zahl gefunden

  • Mein Blutdruck steigt am frühen Morgen, wenn ich den verlinkten Artikel lese.
    Ohne großartige Recherche ein paar Gedanken:


    - Warum verschweigt der Artikel, dass bereits für die Printausgaben ein nutzungsunabhängiges Entgelt an die Autoren geht?
    - Sind aufgrund dieses Modells in der Vergangenheit Verlage in die finanzielle Schieflage geraten?
    - Wenn das Ebook in den Bibliotheken erfolgreich läuft, sind dann die Zahlen der Entleiher gestiegen? Und wenn ja, in welchem Verhältnis?
    - Von wie vielen Lizenzen pro Buch je Bibliothek ist die Rede?
    Bei dem mir bekannten Modell liegen 1-2 Lizenzen pro Bibliothek vor. Das bedeutet konkret, dass bei einer Leihzeit von einem Monat im Jahr maximal zwölf Leser ein Ebook pro Lizenz lesen können. Gleich einem Printmedium.
    - Würde der Artikel in die Tiefe gehen, käme er auch darauf zu sprechen, dass einige Bibliotheken bereits für Bestseller zusätzliche Leihgebühren nehmen und die Entleihzeit beispielsweise von einem einem Monat/vier Wochen auf zwei Wochen verkürzen. Ob von diesem Modell Autoren und Verlage profitieren, ist mir nicht bekannt.
    - Link
    In diesem Artikel ist die Rede davon, dass Leihe und Kauf sich bei einem Printmedium befruchteten.
    Warum die Situation beim Ebook anders sein soll, geht meines Erachtens nicht aus dem Artikel hervor. Zahlen wären hierzu meines Erachtens interessant.

  • Zitat

    "Denn während sie von der Divibib (Betreiber der Onleihe) nur einmalig Geld für die Leihlizenz bekämen, seien sie gemäß Urheberrechtsgesetz dazu verpflichtet, Autoren eine nutzungsabhängige Vergütung zu bezahlen. Bei viel verliehenen Titeln könnten Verlage dann in die roten Zahlen rutschen."


    Das verstehe ich nicht.


    Bekommen die Autoren/Verlage pro Ausleihvorgang beim gedruckten Buch eine Vergütung? Wenn ja, warum gilt das nicht für Ebooks ebenso und warum reicht es dann bei gedruckten Büchern aus, eine pauschale Gebühr zu zahlen (außer bei manchen Büchereien für aktuelle Bestseller)?

    Entspanne dich. Lass das Steuer los. Trudle durch die Welt. Sie ist so schön.
    Kurt Tucholsky

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Nria ()

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    In diesem Artikel ist die Rede davon, dass Leihe und Kauf sich bei einem Printmedium befruchteten.
    Warum die Situation beim Ebook anders sein soll, geht meines Erachtens nicht aus dem Artikel hervor. Zahlen wären hierzu meines Erachtens interessant.


    Ich halte das auch für Unsinn. Ob ich nun ein Buch als Printmedium oder als ebook ausgeliehen hatte, ist für meine Entscheidung, ob ich es hinterher kaufe, weil ich es entweder selbst im Regal haben will oder jemandem schenken will, völlig egal. Auch entliehene Ebooks haben mich schon dazu gebracht, andere Bücher eines Autors zu kaufen - wo soll da der Unterschied sein?

  • Zitat

    Original von Nria


    Das verstehe ich nicht.


    Bekommen die Autoren/Verlage pro Ausleihvorgang beim gedruckten Buch eine Vergütung? Wenn ja, warum gilt das nicht für Ebooks ebenso und warum reicht es dann bei gedruckten Büchern aus, eine pauschale Gebühr zu zahlen (außer bei manchen Büchereien für aktuelle Bestseller)?


    Es gibt für in Bibliotheken bereitgestellte Bücher eine sog. Bibliothekstantieme, die über die VG Wort ausgezahlt wird


    "Nach § 27 Abs. 2 UrhG ist für das Verleihen von Originalen oder Vervielfältigungsstücken eines Werkes durch öffentliche Bibliotheken eine angemessene Vergütung zu zahlen („Bibliothekstantieme"). Die Vergütung wird von Bund und Ländern getragen.


    Die Verwertungsgesellschaften VG WORT, VG Bild-Kunst, GEMA, GVL, VGF, GWFF, VFF und VG Musikedition haben zur Geltendmachung der Bibliothekstantieme die Zentralstelle Bibliothekstantieme (ZBT) gegründet. Die ZBT hat mit Bund und Ländern einen Gesamtvertrag über die Abgeltung der Ansprüche nach § 27 Abs. 2 UrhG abgeschlossen, der alle Verleihvorgänge durch öffentliche Bibliotheken abdeckt."


    Dazu zählen allerdings keine E-Books. Wie das da geregelt ist, weiß ich erschreckenderweise gar nicht so genau.


    Die von dir angesprochene Leihgebühren (Jahresbeitrag & Bestseller-Gebühr) sind allerdings Einnahmen, die in die Kasse des Bibliotheksträgers fließen und nichts mit den Einnahmen von Verlagen und Autoren zu tun haben. Und zumindest die Gebühr für Bestseller ist nicht ganz unumstritten.



    Edit: Mich irritiert diese "nutzungsabhängie Vergütung laut Urhheberrechtsgesetz" - ich kann da nur Regeln zu einer angemessenen Vergütung finden. Letztlich regelt doch der Vertrag, den Verlag und Autoren miteinander schließen, die entsprechende Vergütung. Die "Nutzung" eines E-Books ist doch gar nicht ermittelbar, allenfalls die Downloads.

  • So wie eine Bibliothek keine Konkurrenz zum örtlichen Buchhandel ist, weil ihre Entleiher trotzdem Bücher kaufen, sehe ich in der Onleihe keinen Schaden für Autoren. Ganz im Gegenteil. Verlage investieren ja nicht wenig Kapital in Gratisexemplare für Blogger um ein System von Multiplikatoren zu schaffen, in dem über Bücher diskutiert wird. Nur Multiplikatoren, die (auch) die Onleihe nutzen, werden nun plötzlich als reine Kostenfaktoren gesehen.


    Interessant wären hier wirklich Zahlen, um wie viele Entleihungen pro Verlag oder pro Autor es überhaupt geht.

  • Zitat

    Original von Buchdoktor
    So wie eine Bibliothek keine Konkurrenz zum örtlichen Buchhandel ist, weil ihre Entleiher trotzdem Bücher kaufen, sehe ich in der Onleihe keinen Schaden für Autoren. Ganz im Gegenteil. Verlage investieren ja nicht wenig Kapital in Gratisexemplare für Blogger um ein System von Multiplikatoren zu schaffen, in dem über Bücher diskutiert wird. Nur Multiplikatoren, die (auch) die Onleihe nutzen, werden nun plötzlich als reine Kostenfaktoren gesehen.


    Interessant wären hier wirklich Zahlen, um wie viele Entleihungen pro Verlag oder pro Autor es überhaupt geht.



    Ja genau, so sehe ich das auch.


    Wobei ich es als sehr schwer ansehe, die genauen Zahlen zu bekommen.

    Wer kann mir neue gute Bücher empfehlen?
    Dann einfach PN schicken.
    Bin über jede Tipp dankbar!

  • Schließe mich der Mehrheitsmeinung an - warum kann man das funktionierende System der Leihe von gedruckten Büchern nicht auf die Ebooks übertragen?


    Zitat

    Original von Tilia Salix
    Die Onleihe ist weit davon entfernt, ein sinnvolles Modell für die Bereitsstellung von E-Books in Öffentlichen Bibliotheken zu sein (Die Tatsache, eine Datei vormerken zu müssen, weil sie bereits ein anderer Nutzer heruntergeladen hat, sagt da schon alles :rolleyes), durch zusätzliche Gebühren wird sie nicht besser.


    Ähm, verstehe ich Dich falsch oder ist Dein Kommentar in Klammern die Aufforderung, Raubkopien zu legalisieren?


    Ansonsten finde ich, daß die Onleihe eine Menge Vorteile gegenüber der Ausleihe gedruckter Bücher bietet: Man spart sich den Weg zur Bücherei zum Entleihen wie auch zum Zurückgeben, außerdem erhält man ein jungfräuliches Buch. Es enthält noch alle Seiten, keiner hat reingekritzelt oder Eselsohren reingemacht, es riecht nicht usw usf. OK soviel zu meiner von Fakten völlig unbeeinflussten Vorstellung, ich habe keinen Reader und kann darum auch nur begrenzt mitreden, deshalb ganz platt meine Frage: Was ist das Problem an der Onleihe (außer das einige Verlage nicht mitmachen)? Das einzige Problem, daß ich für die Büchereien sehe, ist die doppelte Anschaffung. Jedes Exemplar wird jetzt in gedruckter und in digitaler Form bereitgestellt, wo früher nur ein gedrucktes Exemplar im Regal stand. Aber das Problem für die Nutzer kann ich nicht erkennen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Salonlöwin
    die Anschaffung von Printmedium und Ebook ist ein Irrglaube.
    Hier ist die Bibliothek dazu übergegangen, teilweise nur noch das Ebook anzuschaffen.


    Habe hier noch kein gedrucktes Buch vermisst, das als eBook vorhanden ist. Möglicherweise wird aus Spargründen bei Büchern, die gleich mehrfach angeschafft werden, weniger gedruckte Exemplare bestellt, aber bei den vielen "Ein-Buch"-Titeln wurde bisher nicht auf das gedruckte Exemplar verzichtet. Bei über 3,6 Mio Ausleihen im vergangenen Jahr, davon nur ca. 150.000 eAusleihen wäre alles andere auch fahrlässig.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • In meiner Bibliothek ist die Onleihe im Jahresbetrag mit drin. Ich habe bisher nicht das Gefühl gehabt, dass darunter der Kauf von Printausgaben oder Audioartikeln gelitten haben. Wenn jetzt allerdings mehr Gebühren für die Bücherei anfallen, würde ich auch einen höheren Betrag zahlen, um die Möglichkeit weiterhin zu haben. Noch besser würde ich es ja finden, wenn man onleihe ganz separat abschließen könnte.


    Salonlöwin
    eBooks leiht man größtenteils für 21 Tage, einige bieten auch nur 14 Tage an. Insofern erhöht sich dein angenommener Durchlauf pro Jahr.


  • Ja LeSeeBär, du verstehst mich falsch. Ich finde es unsinnig, ein nichtkörperliches Medium für die Nutzung zu sperren, nur weil ein Kunde es gerade nutzt. Es muss doch möglich sein, ein Lizenzmodell zu entwickeln, dass es jeden erlaubt, das Buch zum gewünschten Zeitpunkt zu lesen, unabhängig davon, wieviele andere Leser das auch gerade möchten. Das ist doch gerade der Vorteil eines E-Books - das Printbuch steht nicht zur Verfügung, wenn es ausgeliehen ist, die E-Book-Datei schon. Sie ist aber gesperrt. Und das macht keinen Sinn.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    In meiner Bibliothek ist die Onleihe im Jahresbetrag mit drin. Ich habe bisher nicht das Gefühl gehabt, dass darunter der Kauf von Printausgaben oder Audioartikeln gelitten haben. Wenn jetzt allerdings mehr Gebühren für die Bücherei anfallen, würde ich auch einen höheren Betrag zahlen, um die Möglichkeit weiterhin zu haben. Noch besser würde ich es ja finden, wenn man onleihe ganz separat abschließen könnte.


    Salonlöwin
    eBooks leiht man größtenteils für 21 Tage, einige bieten auch nur 14 Tage an. Insofern erhöht sich dein angenommener Durchlauf pro Jahr.


    Die Büchereien haben in der Tat durch die Onleihe in der Regel weniger Geld für andere Medien zur Verfügung, weil der Medienetat nach Beitritt zur Onleihe nicht automatisch erhöht wurde , es aber eben ene bestimmte Anzahl an Lizenzen pro Jahr für die Onleihe erworben werden muss. Dieses Geld fehlt dann für Printbücher oder DVD oder CD.

  • Zitat

    Original von Tilia Salix
    Ja LeSeeBär, du verstehst mich falsch. Ich finde es unsinnig, ein nichtkörperliches Medium für die Nutzung zu sperren, nur weil ein Kunde es gerade nutzt. Es muss doch möglich sein, ein Lizenzmodell zu entwickeln, dass es jeden erlaubt, das Buch zum gewünschten Zeitpunkt zu lesen, unabhängig davon, wieviele andere Leser das auch gerade möchten.


    Wenn jedes Buch in unbegrenzter Menge verfügbar wäre, muß man allerdings tatsächlich fragen, warum man sich dann noch ein Buch kaufen sollte. Wenn wir das so umsetzen, halte ich díe Bedenken der Verlage für absolut berechtigt. Als Dekostücke im Regal taugen Ebooks nicht. Als Geschenke hat sich bisher auch noch keine Idee wirklich durchgesetzt. Wenn jetzt in der Bücherei alle Bücher jederzeit verfügbar sind, sehe ich persönlich keinen Sinn darin, überhaupt noch Bücher zu kaufen - zumindestens, was die Personen angeht, bei denen sich eine Jahreskarte in der Bibliothek lohnt.


    Zitat

    Das ist doch gerade der Vorteil eines E-Books - das Printbuch steht nicht zur Verfügung, wenn es ausgeliehen ist, die E-Book-Datei schon. Sie ist aber gesperrt. Und das macht keinen Sinn.


    Warum macht das keinen Sinn? Ein Buch ist ein Buch. Gerade die fehlende Möglichkeit, ein Ebook einfach weiterzugeben, ist doch ein Hauptkritikpunkt am Konstrukt Ebook. Die Möglichkeit, ein Ebook einfach unendlich oft zu kopieren, ist wiederum der Todesstoß für Verlage und Autoren. Natürlich könnte man die Möglichkeit schaffen, gegen ein entsprechendes Entgelt ein Ebook beliebig oft zu kopieren, aber das würde wohl keine Bibliothek bezahlen können.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • @ Büchersally:
    Danke für den Hinweis. Da ich die Onleihe bei uns bislang nur einmal genutzt habe, war die Diskussion ein guter Anstoß, sich die jetzigen Nutzungsbedingungen wieder anzusehen. Für Ebooks gilt eine Frist von 14 Tagen, für ePaper eine Frist von einer Stunde und für eMagazines eine Frist von einem Tag.

  • Und wie soll das in der Praxis aussehen? Ich lade das Buch online runter und überweise jedes Mal eine Gebühr von 1 € oder so? Eine zusätzliche Jahresgebühr zu zahlen, fände ich in Ordnung, von mir aus nochmal die halbe Jahresgebühr.

  • Zitat

    Original von LeSeebär


    Wenn jedes Buch in unbegrenzter Menge verfügbar wäre, muß man allerdings tatsächlich fragen, warum man sich dann noch ein Buch kaufen sollte. Wenn wir das so umsetzen, halte ich díe Bedenken der Verlage für absolut berechtigt. Als Dekostücke im Regal taugen Ebooks nicht. Als Geschenke hat sich bisher auch noch keine Idee wirklich durchgesetzt. Wenn jetzt in der Bücherei alle Bücher jederzeit verfügbar sind, sehe ich persönlich keinen Sinn darin, überhaupt noch Bücher zu kaufen - zumindestens, was die Personen angeht, bei denen sich eine Jahreskarte in der Bibliothek lohnt.


    Zunächst einmal wäre nicht jedes Buch verfügbar. Längst nicht alle Verlage bieten Lizenzen für Bibliotheken an, und die wenigsten Bibliotheken sind finanziell so gut ausgestattet, dass sie einfach alles kaufen können, was der Markt so bietet. Ganz abgesehen davon, dass es durchaus so etwas wie Bestandsprofile gibt, d.h. Bibliotheken setzen sehr bewusste Schwerpunkte beim Medienerwerb. Und zum anderen bleibt die zeitliche Komponente ja bestehen: auch wenn die Bibliothek die beliebig häufige Nutzung von E-Books anbieten könnte, kann die Datei ja nur für die Dauer der Leihfrist (häufig 14 Tage) geöffnet werden. Da bleibt ein Kauf durchaus reizvoll.


    Zitat

    Original von LeSeebär


    Warum macht das keinen Sinn? Ein Buch ist ein Buch. Gerade die fehlende Möglichkeit, ein Ebook einfach weiterzugeben, ist doch ein Hauptkritikpunkt am Konstrukt Ebook. Die Möglichkeit, ein Ebook einfach unendlich oft zu kopieren, ist wiederum der Todesstoß für Verlage und Autoren. Natürlich könnte man die Möglichkeit schaffen, gegen ein entsprechendes Entgelt ein Ebook beliebig oft zu kopieren, aber das würde wohl keine Bibliothek bezahlen können.


    Das ist eine reine Kalkulationsfrage. Derzeit nutzt nur ein verschwundend geringer Nutzerkreis die Onleihe. E-Books und andere Onleihe-Medien machen derzeit gerade mal 1% der Gesamtausleihe öffentlicher Bibliotheken aus - ich denke, das wäre durchaus bezahlbar. Vor allem, da die derzeitigen Lizenzen auch nicht gerade günstig sind!