'Welt in Flammen' - Seiten 433 - 496

  • Zitat

    Original von xexos
    - Der Ausbilder schießt, um für Unruhe zu sorgen und um Boris eine Gelegenheit zum Suchen zu verschaffen.


    Das ist natürlich eine Erklärung. Vermutlich liest Du deutlich mehr Agentenromane als ich.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Bestimmt. Ich lese sowas gerne. :grin
    Aber hier in der Geschichte sagt Malenkov doch sogar "Er hätte die Gelegenheit erkannt, und er hätte sie genutzt." (S. 456 Mitte) und "Eine Gelegenheit wie diese" (S. 457 Mitte). Die ersten Worte waren allgemeiner Natur und die zweiten dann als er die Waffe auf Katharina richtete.

  • Ich eher weniger. Die Agentenbücher, die ich im Leben gelesen habe, lassen sich vermutlich an einer Hand aufzählen. Drum habe ich das auch nicht so interpretiert wie Du.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich muss mich xexos anschließen, genauso habe ich den Text auch interpretiert: Malenkov kommt, um Boris zu kontrollieren, nachdem er an den bisherigen Stationen die Juwelen nicht abgeliefert hat. Während seiner Strafpredigt an Boris sagt er mehr beiläufig, dass er Situationen geschaffen hätte, in denen alle so abgelenkt sind, dass er ungestört hätte suchen können - und wie um ein Exempel zu statuieren zielt er ausgerechnet auf Katharina, woraufhin Boris ihn wie aus einem Reflex heraus umbringt - und Katharina bekommt es mit.


    Übrigens wüsste ich gern, warum die russischen Namen mal auf "-ow" und mal auf "-ov" enden; letzteres kenne ich eher aus englischen Texten. Auch Katharina heißt mal "Romanowa" und mal "Romanow".


    Für Eva hoffe ich nur, dass sie ihre Panik überwindet und mit Ludvig/Ingolf redet, ehe wieder alles den Bach runtergeht...


    LG, Bella

  • Zitat

    Original von belladonna
    Übrigens wüsste ich gern, warum die russischen Namen mal auf "-ow" und mal auf "-ov" enden; letzteres kenne ich eher aus englischen Texten. Auch Katharina heißt mal "Romanowa" und mal "Romanow".


    Zumindest was die Variation bei Katharinas Namen anbetrifft, sollte es so aussehen, dass die "Katharina Nikolajewna Romanowa"-Variante die traditionelle russische Perspektive verkörpert. Die formelle Perspektive. "Katharina Romanow" ist eher im Umgangston zu finden, jeweils abhängig vom Kontext.


    "Malenkov" mit dem v klingt schlicht härter, stählerner, fremdartiger. Es gab da gewisse Kniffe, an die ich in diesem Zusammenhang denken musste, und die gar keine russischen, sondern deutsche anbetreffen: Aufgrund unterschiedlicher historischer Lautverschiebung und phonetischen Wandels gibt es im Osten Deutschlands, auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, bis heute viele Orstnamen, die auf -ow enden. "Pankow" mit dem berühmten Sonderzug ist sicherlich jedem ein Begriff. Dieses -ow steht einfach nur für die Au oder Aue, ein Flusstal also. Wie bei Altenau im Harz etwa oder Ilmenau (ist sogar auch im Osten). Jedenfalls gab es in der DDR auch viele Personennamen, die auf -ow endeten, und genau da waren bis in die Siebziger und Achtziger Jahre Kniffe an der Tagesordnung, in der entsprechend ausgerichteten Politik, aber auch in Funk und Fernsehen. Hans Modrow zum Beispiel, der letzte Ministerpräsident der DDR: Wenn man den als "Modroff" ausspricht (und ich behaupte, dass ich das fallweise durchaus noch so gehört habe), dann klingt der sowohl gefährlicher und härter als auch russischer. Ein nicht ganz fairer Kunstgriff, denn der Name ist kein Stück russisch. So ähnlich jedenfalls funktioniert der härter Malenkov neben dem weicheren Romanow. Das ist sozusagen die stalinistische Version.

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Viel interessanter als das ganze Zuggedöns :grin


    :schlaeger Das habe ich gelesen. :schnellweg

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Wenn man bei den Namen mal darauf achtet, merkt man es auch selbst. Das finde ich jetzt sehr interessant. :-)
    Viel interessanter als das ganze Zuggedöns :grin


    Eben, sowas finde ich auch spannend. Siehe auch meine Überlegungen zum Pseudonym (ich glaube, darüber haben wir bei den Fragen an den Autor gesprochen. "Monferat" hat einen Klang nach dem Alten Europa; übertreiben wollte ich das aber auch nicht, deswegen die Kombination mit einem Vornamen, der nicht nach einem Königs- oder Herrschernamen klingt. Was ich unterschätzt habe, ist die Sperre, die Unsicherheit, wenn sich jemand im Handel oder in der Bibliothek nach dem Roman erkundigt, dem Buch von ... ja ... 'Monferratt' ... 'Mohferah' ... wie spricht man das nun eigentlich aus? Ich selbst sage "Monferah". Das n ist hörbar, nicht aber das t.


    Beim, äh, Zuggedöns ist das Interesse eigentlich erst während der Recherche gekommen. Da hatte ich am Anfang eher Angst, einfach weil ich weiß, dass das ein so spezielles Thema ist ... da kann man ein Leben lang recherchieren und wir doch noch immer Fehler machen. Dampfmotoren ... :grin

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    Original von SiCollier


    :schlaeger Das habe ich gelesen. :schnellweg


    :chen Ich doch auch, SiCollier. Jedes einzelne Wort. Ich musste die ganze Zeit schmunzeln, weil ich euch Jungs immer mit leuchtenden Augen an der das halbe Zimmer einnehmende Spielzeugeisenbahn stehen sah. (Kenne ich in echt, ein Bruder meines Vaters hat seine Famiie damit zur Verzweiflung gebracht :grin)

  • Isch atte aber nie eine Spielzeugeisenbahn :grin


    Mein Bruder hatte eine. Die fand ich auch toll, diese Landschaft mit all diesen kleinen Häuschen und allem. Ich hab nur nie verstanden, warum da jetzt Züge durchfahren mussten. :-)


    Allerdings hab ich mir letztes Jahr CIWL-Wagen in Spur N gekauft, habe aber bis heute weder eine Lokomotive noch Schienen dazu. :)

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    Original von Cyriacos


    Eben, sowas finde ich auch spannend. Siehe auch meine Überlegungen zum Pseudonym (ich glaube, darüber haben wir bei den Fragen an den Autor gesprochen. "Monferat" hat einen Klang nach dem Alten Europa; übertreiben wollte ich das aber auch nicht, deswegen die Kombination mit einem Vornamen, der nicht nach einem Königs- oder Herrschernamen klingt. Was ich unterschätzt habe, ist die Sperre, die Unsicherheit, wenn sich jemand im Handel oder in der Bibliothek nach dem Roman erkundigt, dem Buch von ... ja ... 'Monferratt' ... 'Mohferah' ... wie spricht man das nun eigentlich aus? Ich selbst sage "Monferah". Das n ist hörbar, nicht aber das t.


    Das finde ich auch spannend. ;-)



    In der Sowjetunion hat ja die Frau immer ein a mehr als der Mann. :lache
    Da ich Russland an sich faszinierend finde (inklusive Transsibirischer Eisenbahn), interessiere ich mich auch für solche Informationen.


    Hier mal eine Übersicht zum Thema Namen, die ich gefunden hatte: http://www.e-r-d.net/erdit/runa_an.pdf

  • Eine "das halbe Zimmer einnehmende Spielzeugeisenbahn" wird wohl auch in unserem "neuen" ("", weil schon rund 80 Jahre alt) Haus ein Wunschtraum bleiben. Ich habe jetzt zwar ein Eisenbahnzimmer. Da sind aber schon ziemlich viele ... Bücherregale drinnen, so daß für eine große Modellbahn kein Platz mehr bleibt. (Allerdings ist die "Geographie" des Zimmers so unpraktisch daß es ohnehin schwierig ist.) Auf N (1:160) umzusatteln wäre eine Option, aber das ist mir eigentlich zu klein. Also bleibt's bei HO (Ha-Null, 1:87). Zumal ich da ziemlich viel habe, Loks, Wagen, Häuser. Kunststück - meine erste Eisenbahn bekam ich zu Weihnachten 1963.


    Da bei mir die Eisenbahnliebe von der Büchersucht in Schranken gehalten wird, hoffe ich, meine Familie nicht in den Wahnsinn zu treiben. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Den Abschnitt hab ich gestern nacht noch gelesen.
    Diesmal dann nicht bis morgens, sondern nur bis Mitternacht :grin


    Vorab - eine Eisenbahn hatte ich leider nie, dafür mein Bruder. Da er jünger ist, mußte er natürlich seine große Schwester auch damit spielen lassen :chen


    Wieder ein sehr interessanter Abschnitt, auch wenn mir Eva etwas zu wenig, und Boris zuviel vorkam.
    Ich hab da halt meine Prioritäten, daß ich von "meiner" Eva, eben mehr lesen mag, als von Boris, den ich nicht mag. :grin
    So sehr ich auch seine Art von Verhältnis zu Katharina verstehe, ich mag ihn eben trotzdem nicht. Seine Einstellung ist mir zu radikal.
    Dafür finde ich dann Katharina spannender. Gerade durch ihre auf den ersten Blick ambivalent wirkende Handlungsweise.
    Die so ambivalent überhaupt nicht ist, wenn man sich ihre Vergangenheit und eben auch das nie zulassen von Gefühlen ansieht.


    Richard tut mir leid, für mich ist er ein armer Kerl, der sich die Falsche ausgesucht hat. Aber ehrlich gesagt, da ich sowieso schwer verstehen kann, was ein "alter" Mann mit einer derat jungen Frau anfangen kann außer sich jünger zu fühlen oder bewundern zu lassen, hoffe ich für ihn, daß er doch noch findet, was er sucht.
    Eine Frau, die ihn eben tatsächlich liebt und ihn nicht nur ausnutzen will.



    Na toll. wieso nenn ich bitte Richard Paul? Keine Ahnung, muß ich mal ergründen :grin

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    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Johanna ()

  • Zitat

    Original von Johanna
    Vorab - eine Eisenbahn hatte ich leider nie, dafür mein Bruder. Da er jünger ist, mußte er natürlich seine große Schwester auch damit spielen lassen :chen


    Ich hatte mehr Glück - ich bin der Älteste. Und mein Bruder wollte eine Carrera-Bahn, bei der die Autos aus der Kurve fliegen (hat er mit meinen Zügen auch manchmal gemacht. :fetch)


    Die Eisenbahn gibt es heute noch, die Carrera - Bahn ist seit Ewigkeiten nicht mehr existent.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Also ich muss immer mehr feststellen, dass mir diese Zuggeschichte richtig zusagt. Bisher habe ich mir gar keine Gedanken gemacht, dass man vielleicht je Reisestrecke und wahrscheinlicher Passagieranzahl mal mehr und mal weniger Waggons braucht. Hm muss wohl daran liegen, weil ich schon seit Jahren nicht mehr Bahn gefahren bin.


    Katharinas Rettung durch Boris war ja schon sehr beeindruckend. Da sieht man mal wieder was für einen Einfluss Frauen auf die Männerwelt haben, denn normalerweise hätte Boris ja an sein Land denken müssen. Warum nur denke ich da plötzlich an Troja und die schöne Helena und habe sofort Brad Pitt im Kopf? tztztz

  • Wunderbares Durcheinander im Zug ist richtig schön was los :grin. Ich hab immer wie Wagen aus dem Film Mord im Orientexpress vor Augen beim Lesen :grin.


    Die Sache mit Katharina und Boris... das ist wohl so ein Ding von Anziehen und Abstoßen gleichzeitig oder sowas in der Art :gruebel mit Liebe hat das nix zu tun


    Mir kam da beim Lesen so der Gedanke das sich das Buch sehr gut verfilmen lassen würde das wäre sicher richtig gut :-]


    Eisenbahnschienen im Wohnzimmer ja davon kann ich ein Lied singen .. zwei Jungs liegen am Boden und durchs ganze Wohzimmer ziehen sich die Holzgleise der Brioeisenbahn :grin... fühlt sich übrigends super an da mit Socken oder nackten Fusses drauf zu steigen :grin..was natürlich einen Schwall Schimpfe folgen läßt von wegen Strecke kaputt machen usw :grin

  • Zitat

    Original von Dreamchen
    Mir kam da beim Lesen so der Gedanke das sich das Buch sehr gut verfilmen lassen würde das wäre sicher richtig gut :-]


    Jaaa, genau das habe ich gestern abend auch gedacht. :grin
    Das würde bestimmte ein toller Film werden.


    Aber dann bitte nicht so einen 0815 1,5 Stunden Film auf irgendeinem Privatsender daraus machen - sondern lieber etwas opulenter in der ARD oder ähnlichem.