'Welt in Flammen' - Seiten 001 - 076

  • Zitat

    Original von Cyriacos
    Olivier hat diese Frau gehasst, bis über den Tod hinaus. Noch aus den Achtzigern gibt es Äußerungen, die man kaum wiedergeben kann. Ein Beweis mehr, was für hoch professionelle die beiden waren. Der Film ist genial.
    Nur ganz am Rande der Hinweis, dass Miss Elsie Marina (Monroe) gewisse Probleme hat in der Carpathischen Botschaft, da sie kein Kleid zum Wechseln dabei hat. :)


    Wenn Männer einmal hassen. Und da sagen sie, wir Frauen, seien nur zu so etwas fähig. :lache

  • Zitat

    Original von Cyriacos
    Zum Zeitpunkt unserer Geschichte kommt hinzu, dass Roosevelt da schlicht im Wahlkampf war. Unvorstellbar, da in den Krieg einzugreifen.
    Wenn man heute die Nachrichten verfolgt mit all dem scheinbaren Hin und Her, finde ich es spannend, auch so eine Zeit nicht vom Ende her zu sehen. Taktiert wurde immer.


    Wie erwähnt, habe ich gerade zwei Bücher, die im 2. Weltkrieg spielen, ausgelesen. Das spielte teilweise unter Journalisten, die natürlich die damalige Lage erörtert haben, gerade (weil's oft Amis waren) was den möglichen Kriegseintritt der USA betraf und wodurch der zu bewerkstelligen wäre. Das wäre hier jetzt gespoilert, aber später im Buch fühlte ich mich wieder daran erinnert, weil Paul Richards mir nur zu bekannte Gedankengänge an den Tag legt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Also erste einmal: Hut ab vor der Umschlaggestaltung! In letzter zeit hatte ich nichts vergleichbar Gutes in Händen. Ansonsten bin ich gefesselt von dem Buch. Gleich zu beginnt kommt mächtig Spannung auf und die Charaktere kommen sehr wirklichkeitsnah rüber, mit all den kleinen Zufällen konfrontiert, die in einem Unterhaltungsroman Platz haben. So wird die junge Jüdin Eva ausgerechnet von einem Canaris Jünger aus der Frontstadt Paris gerettet und darf daraufhin die Reise in den Orient antreten. Im Zug will sie ihren Gönner Carol zur Rede stelle, der sie schmählich im Stich gelassen hat. Da ist eine Menge Zündstoff im Orient Express und eine exklusive Gesellschaft voller Geheimnisse. Sehr fein geschrieben. Hoffe, es geht in dem Stil weiter!

  • Zwar habe ich schon gestern mit dem Lesen angefangen, komme aber gerade mit dem Posten nicht hinterher. Viel Neues habe ich also zu diesem Abschnitt nicht mehr beizutragen. Auch ich finde den Erzählstil für mich als Leser sehr eingängig. Die Übersichtskarten habe ich inzwischen hinten im Buch gefunden (also ehrlich, wieso erst zum Schluss?!), die mir die Vorstellung, wo die jeweiligen Reisenden ihre Kabinen haben, sehr erleichtern.


    Die Sympathieträgerin ist momentan für mich Eva. Sie hatte in ihrem jungen Alter schon so große Hoffnungen und ist nun in eine Mühle der Politik und des Adels geraten, die ihr hoffentlich nicht noch mehr zusetzt. Auch Ludvik ist momentan für mich eher sympathisch als arglistig. Wobei mir schon Bedenken kommen, wenn man liest, auf welche Weise er in den Zug gekommen ist.


    Am interessantesten ist für mich jetzt das Zwischenspiel gewesen. Sorry Jungs, Reihenfolgen der Wagen und dann auch noch die Achsen interessieren mich nur marginal. Ich finde ja immer, Hauptsache das Ding fährt, und zwar pünktlich. Insofern kann mich die Geschichte mehr faszinieren. Es gab sicher auch eine Menge Widerstand 1940, der aber bei der immer größer werdenden SS und SA schnell eingegrenzt wurde. Selbst wenn die Sabotage in Paris angezettelt wurde, war es fürs Militär ein leichtes, die Männer und Frauen aufzuspüren. Da aber auch immer mal wieder etwas geklappt hat, erhöht es auch hier die Spannung.

  • Ich habe den Zug gerade noch erwischt.
    Die ersten Insassen habe ich kennen gelernt
    und die Spannung nimmt zu.
    Eva ist bis jetzt meine Favoritin, erst dachte ich, sie wäre etwas älter, als sie im Spiegel ihre Mutter erkennt. Carol steht auf junge Mädchen un 20 ist schon zu alt, hoffentlich sagt sie ihm mal ordentlich die Mei.nung

  • Ich habe den ersten Abschnitt auch fertig. Die Buchgestaltung gefällt auch mir sehr gut und die HP zum Buch ist auch sehr toll geworden :-).


    Der Schreibstil gefällt mir, die Figuren wirken sehr lebendig und sind gut gezeichnet auch die Atmosphäre kommt gut rüber beim Lesen. :-]

  • :grin Büchersally, da sagst Du ein wahres Wort: Genau das ist das Schöne an einem Buch - dass es eben nicht nur ein Buch ist sondern ebenso viele unterschiedliche Bücher wie es Leserinnen und Leser hat. Bei einem Film zum Beispiel ist das nicht in gleichem Maße möglich.


    Dass Eva zwanzig ist, erfahren wir schon einmal ganz am Beginn ihrer Szene. - Auf jeden Fall ist das ein Gedanke, den ich selbst beim Schreiben immer wieder gehabt habe: Lebensalter ist irgendwo auch etwas Abstraktes. Eva ist - der schweren Zeiten zum Trotz - ja offenbar recht behütet aufgewachsen, doch grundsätzlich: Ich glaube, dass die Menschen in dieser Zeit sehr, sehr viel schneller erwachsen werden mussten als heute. Die Erwartungen an sie, die Notwendigkeit, sich im Leben zu bewehren, muss sehr viel stärker ausgeprägt gewesen sein als heute, in einer Zeit, in der ich das Gefühl habe, dass junge Leute sehr, sehr lange in einer Art Kokon leben. Manche von ihnen, scheint mir, werden ihn ihr ganzes Leben lang nicht verlassen.

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    Original von Minusch


    Es war doch von Sprengstoff die Rede. Müsste im letzten Kapitel dieses Abschnitts sein, wenn ich mich nicht gerade irre.


    Stimmt. Steht ziemlich deutlich drin. Aber irgendwie passt es nicht :gruebel. Wieso sollten französische Widerstandskämpfer den Wagen sprengen wollen, wieso dieses enorme Risiko auf sich nehmen? (Zur Regierung würde das viel eher passen). Und wieso hatte Francouis so viel Angst, als Franzose erkannt zu werden? Nein - da steckt meiner Meinung nach noch mehr dahinter, es bleibt spannend!


    Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich glaube, dass sie so relativ einfach in den Zug gekommen ist, hat sie ausschließlich dem Autor zu verdanken :grin.


    Klar :-). Aber diese Szene wäre so in der heutigen Zeit gar nicht mehr denkbar, zur damaligen Zeit (noch dazu in Paris :-]) finde ich sie zumindest vorstellbar.


    Eva ist momentan wirklich die Sympathieträgerin, vielleicht auch, weil man von ihr mit am meisten weiß. Ich kann dir nur zustimmen, Cyriacos, sie muss sehr schnell erwachsen werden. Schließlich kämpft sie ums nackte Überleben.


    Nur ihre schnelle Schlussfolgerung, was ihren "Retter" anbelangt, fand ich etwas zu "schlau". Schließlich hat sie ganz andere Probleme, als sich um mögliche Studenten und alte Dokumente über die Staufer Gedanken zu machen. Da fand ich ihre Schlussfolgerungen etwas zu früh, am anderen Morgen, nach dem "deutschen" Traum wäre für mich früh genug gewesen.


    Danke für eure Erläuterungen zu Carol. :wave Jetzt kann ich doch etwas mehr damit anfangen. Karol Wojtyla ist mir natürlich ein Begriff, doch an ihn habe ich bei „Carol“ auch nicht gedacht.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

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  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Stimmt. Steht ziemlich deutlich drin. Aber irgendwie passt es nicht :gruebel. Wieso sollten französische Widerstandskämpfer den Wagen sprengen wollen, wieso dieses enorme Risiko auf sich nehmen? (Zur Regierung würde das viel eher passen). Und wieso hatte Francouis so viel Angst, als Franzose erkannt zu werden? Nein - da steckt meiner Meinung nach noch mehr dahinter, es bleibt spannend!


    Kommt darauf an, für wen der Sprengsatz gedacht ist. Kollateralschäden werden immer in Kauf genommen.

  • Es wäre natürlich ein ziemlich genialer Plan, dort schon sehr zeitig Sprengstoff zu verstecken in der Hoffnung, die Deutschen klauen ihn und bestenfalls Hitler wird mit dem Sprengstoff erwischt. Das widerspricht aber den Gedanken Francouis, wobei der vielleicht auch nicht alles wusste. Aber konnte damals schon Sprengstoff ferngezündet werden?

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Was auf jeden Fall existierte, waren - noch nicht besonders weit entwickelte - Zeitzünder. So hat z.B. der Sprengsatz funktioniert, den Stauffenberg am 20. Juli 1944 eingesetzt hat.


    Wie Francois' Sprengsatz funktioniert, müsste aber ... gerade geschaut. Auf Seite 10 wird das beschrieben. Ganz interessant hierzu vielleicht auch S. 28 untere Hälfte.


    (Ich hoffe, es ist okay, wenn ich auf sowas hinweise, auch wenn es schon im Buch steht. Ich halte lieber den Mund, wenn was nicht im Buch steht. Da pack ich dann die Peitsche aus geißele mich eine Runde. ;-) )

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    Original von Lese-rina


    Klar :-). Aber diese Szene wäre so in der heutigen Zeit gar nicht mehr denkbar, zur damaligen Zeit (noch dazu in Paris :-]) finde ich sie zumindest vorstellbar.


    Schon alleine deshalb, weil die Türen heute automatisch geöffnet und geschlossen werden.


    Ich entsinne mich an die Zeiten, in denen das Eisenbahnfahren noch Spaß machte, da habe ich die Türen ohne "Servo" geöffnet und geschlossen. Das waren noch Zeiten - in Eilzügen Wagen aus den 30er Jahren... :strahl

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    ...
    Ich entsinne mich an die Zeiten, in denen das Eisenbahnfahren noch Spaß machte, da habe ich die Türen ohne "Servo" geöffnet und geschlossen. Das waren noch Zeiten - in Eilzügen Wagen aus den 30er Jahren... :strahl


    Das muss zu der Zeit gewesen sein, als man noch die Fenster bis zur Hälfte runterschieben konnte und … naja, meist kam dann der Schaffner. :-(

  • Zitat

    Original von Büchersally


    Das muss zu der Zeit gewesen sein, als man noch die Fenster bis zur Hälfte runterschieben konnte und … naja, meist kam dann der Schaffner. :-(


    Das kann man nicht mehr? :-( Stimmt, wenn ich drüber nachdenke ... Irgendwie bin ich zwischendurch ziemlich lange kaum noch Bahn gefahren. Das ist mir schlicht nicht aufgefallen.

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)

  • Zitat

    Original von Cyriacos
    Was auf jeden Fall existierte, waren - noch nicht besonders weit entwickelte - Zeitzünder. So hat z.B. der Sprengsatz funktioniert, den Stauffenberg am 20. Juli 1944 eingesetzt hat.


    Wie Francois' Sprengsatz funktioniert, müsste aber ... gerade geschaut. Auf Seite 10 wird das beschrieben. Ganz interessant hierzu vielleicht auch S. 28 untere Hälfte.


    (Ich hoffe, es ist okay, wenn ich auf sowas hinweise, auch wenn es schon im Buch steht. Ich halte lieber den Mund, wenn was nicht im Buch steht. Da pack ich dann die Peitsche aus geißele mich eine Runde. ;-) )


    Hinweise sind immer gut. ;-)
    Im Prinzip sollte durch den Sprengsatz die Halle mit den Nazis einstürzen, denn der Wagen ist von Bedeutung.

  • Das habe ich mir so auch überlegt. Die Franzosen, die den Wagen dann in Sicherheit bringen wollen, haben diesen Plan durchkreuzt. Aber: Wie sollte der Sprangsatz gezündet werden, wenn die Nazis da gewesen wären? Selbst wenn sie einen einfachen Zeitzünder benutzt hätten, hätte er hier nichts gebracht, da ja die Zeit nicht voraussehbar war.


    Möglichkeit 1: Jemand beobachtet den Wagen und zündet den Sprensatz fern, sobald die Deutschen anrücken. Wobei das damals wahrscheinlich noch gar nicht ging. Und Viktor dann zumindest Bescheid gewusst hätte, dass der Wagen weg ist.


    Möglichkeit 2: Der Sprengsatz entzündet sich mit einem Mechanismus, wenn der Wagen bewegt wird. S. 10: Sobald sie versuchten, den Wagen von der Stelle zu bewegen, würde der Sprengsatz zünden und Hitlers Schergen unter den Trümmern der Halle begraben. Müsste dann aber schon passiert sein (auch wenn es die Franzosen waren) - ist es aber nicht. Versagen des Zünders - könnte sein, aber diese Möglichkeit ist mir zu einfach.


    Für mich bleiben also noch viele, viele, viele Fragen. Vor allem, warum gerade den Widerstandskämpfern dieser Wagen so wichtig war, dass sie sich von den eigenen Leuten erschießen lassen. Symbol hin oder her - die hatten doch ganz andere Sorgen und Probleme. Und warum Victor nichts von seinem Verschwinden weiß.


    Das und Minusch Einwand hat mich auf die Idee gebraucht, dass vielleicht noch ganz was anderes dahintersteckt. Etwas, was auch Francouis nicht wusste.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Abseits von Sprengsätzen und Spurweiten der Schienen hab ich mich gefragt, in welcher Sprache sich die ganzen Menschen miteinander unterhalten. Im Zug sind Deutsche, Franzosen, Russen, Engländer, Amerikaner und Karpaten (Ungarn). Meist wird ja indirekt geschrieben, dass sie französisch reden, aber kann das wirklich jeder so, dass er sich fließend verständigen kann? Bspw. die (bereits vorzeitig erwähnte) Amerikanerin Betty? :gruebel

  • So, ich habe den ersten Abschnitt auch beendet. Ab jetzt geht's mit Sicherheit zügiger, denn ich bin schon mitten im Sog der Geschichte.


    Die Aufmachung ist klasse (Lesebändchen! :anbet) und das Papier fühlt sich toll an (merkt man immer direkt nach amerikanischen Taschenbüchern...).
    Die ersten Seiten hätten extrem chaotisch werden können, denn es werden eine Menge Charaktere und Handlungsstränge eingeführt, aber der Autor schreibt so klar und strukturiert, dass ich keine Probleme hatte den Einstieg zu finden.
    Wer mir besonders sympathisch ist und wer nicht, kann ich noch gar nicht richtig sagen. Ich finde bisher wirklich alle Personen äußerst interessant und grüble über ihre Absichten nach. Der Zug ist auf jeden Fall voll bepackt mit spannenden Geschichte und Persönlichkeiten.


    Die ersten 77 Seiten verflogen nur so und ich lese heute Abend schnell weiter, was jetzt in der Schweiz alles passieren wird. :)

  • Zitat

    Original von xexos
    Abseits von Sprengsätzen und Spurweiten der Schienen hab ich mich gefragt, in welcher Sprache sich die ganzen Menschen miteinander unterhalten. Im Zug sind Deutsche, Franzosen, Russen, Engländer, Amerikaner und Karpaten (Ungarn). Meist wird ja indirekt geschrieben, dass sie französisch reden, aber kann das wirklich jeder so, dass er sich fließend verständigen kann? Bspw. die (bereits vorzeitig erwähnte) Amerikanerin Betty? :gruebel


    Das ist eine Frage, bei der ich vielleicht mal einhaken kann, weil das ein Punkt ist, den wir sowohl im Kreis der Betaleser als auch im Lektorat diskutiert haben: Wie stark muss an welcher Stelle darauf hingewiesen werden, wer mit wem in welcher Sprache spricht? Wie stellt man das am Besten an? Und wo ergibt es sich von selbst?


    Nun, unser Express bricht aus Paris auf. Das Personal besteht aus Franzosen und offenbar auch ein erheblicher Teil der Reisegesellschaft. Kenntnisse der französischen Sprache können wir bei nahezu allen Reisenden voraussetzen - eine Ausnahme bildet Paul Richards. Grundsätzlich dürfen wir also davon ausgehen, dass Französisch gesprochen wird, wobei wir auch Abschnitte haben, in denen z.B. die Romanows untereinander russisch sprechen oder die Richards untereinander oder mit Betty Englisch. Teilweise wird auch Deutsch gesprochen, ohne dass ich diese Stellen benennen möchte, weil sie hier zum großen Teil noch in der Zukunft liegen.


    Warum so viele Menschen in diesem Zug Französisch sprechen? Nun, Französisch war im Jahre 1940 noch sehr viel stärker als heute die Sprache der Gebildeten, der Kultivierten. Der besseren Kreise. Sprich: Der Kundschaft, an die sich ein solcher Luxus-Express natürlich wendet.


    Kurz gefasst: Wenn nicht anders angegeben, parliert man in der Regel Französisch - oder aber die Sprache sollte sich von selbst ergeben bzw. ist in dem jeweiligen Zusammenhang nicht von Bedeutung. Ich bin auch kein besonderer Fan von solchen Konstruktionen:


    Zitat

    "Ach, welch ein wunderschöner Tag!", seufzte sie auf Kisuaheli. "Oder? Waren SIE denn schon draußen an der Luft heute?", fügte sie auf Hindi kritisch hinzu. - "Leider nein", ließ er auf Mandarin vernehmen. "Ich kam einfach nicht durch die Schneewehen."


    Mit anderen Worten: Es wirkt einfach immer etwas sonderbar, wenn die angeblich ausländischen Dialoge letztendlich doch in deutscher Sprache wiedergegeben werden. Und wie gesagt: Wo die Sprache von Belang ist, weil vielleicht Verständigungsprobleme bestehen oder irgendjemand, der daneben steht, den Sinn der Worte nicht mitbekommt, sollte im Text jeweils darauf hingewiesen werden.

    "Ich bin nicht der Meinung, dass jemand, der eine andere Meinung hat als ich, nur deswegen kritisiert werden muss. Er muss dann kritisiert werden, wenn er etwas vertritt, was nicht echt ist." (Helmut Schmidt)