Der Rosie-Effekt - Graeme Simsion

  • Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
    Verlag: FISCHER Krüger; Auflage: 1 (30. Oktober 2014)
    Originaltitel: The Rosie Effect


    Klappentext:
    Don Tillmans »Ehefrau-Projekt« hat geklappt. Er lebt mit Rosie in New York. Und Rosie ist schwanger. Don will natürlich der brillanteste werdende Vater aller Zeiten sein, stürzt sich in die Forschung und entwickelt einen wissenschaftlich exakten Schwangerschafts-Zeitplan für Rosie.
    Aber seine ungewöhnlichen Recherchemethoden führen erstmal dazu, dass er verhaftet wird. Was Rosie auf keinen Fall erfahren darf. Also muss Don improvisieren, seinen Freund Gene einspannen und Lydia, die Sozialarbeiterin, davon überzeugen, dass er ein Superdad sein wird. Bei alledem übersieht er fast das Wichtigste: seine Liebe zu Rosie und die Gefahr, sie genau dann zu verlieren, wenn sie ihn am meisten braucht.


    Der Autor:
    Sein erster Roman, ›Das Rosie-Projekt‹, wurde auf Anhieb ein Weltbestseller und in Australien mit dem »Book of the Year«-Preis ausgezeichnet. Mit dem Roman ›Der Rosie-Effekt‹ setzt der Australier Graeme Simsion seine Erfolgsgeschichte fort. Simsion war erfolgreicher IT-Berater, bis er mit dem Schreiben anfing. Er ist verheiratet, hat zwei Kinder und lebt mit seiner Familie in Melbourne.


    Meine Meinung:
    Don Tillman ist wieder da, und natürlich auch seine Rosie. Niemals hätte er gedacht, dass diese Frau sich für ihn interessieren könnte, denn laut Don spielt sie in einer anderen Liga. Aber es ist so, und die beiden sind glücklich. Aber dieses - für Don einmalige - Glück wird überschattet, und verzweifelt versucht er, daran festzuhalten, obwohl er von einem Fettnäpfchen ins andere tritt, ohne es wirklich zu merken. Aber so ist Don. Er hat das Asperger-Syndrom und kann einfach nicht anders. Der Professor für Genetik ist sehr genau und möchte für alle Probleme effiziente Lösungen finden, so skurril sie auch sein mögen. Denn in seiner Welt gilt dies als normal, wo nur selten Emotionalität aufblitzt, es wenig soziale Interaktion gibt und alles rational erklärt wird.


    Rosie wird Mutter und versucht nebenbei ihre Dissertation zu schreiben. Don möchte ihr helfen und will sich auf die Vaterrolle so gut wie möglich vorbereiten. Dass dabei kuriose Situationen entstehen, ist schon vorprogrammiert.


    Mir hat die Fortsetzung sehr gut gefallen. Die Lachgarantie ist sehr hoch, auch wenn ernstere Töne angeschlagen werden. Don schlittert mal wieder in die komischsten Begebenheiten, und auch seine Freunde, allen voran, Gene, mischen kräftig mit.
    New York, die Stadt die niemals schläft, ist nun das neue Zuhause der Tillmans, und dort entstehen mit Rosies Schwangerschaft leider auch neue Probleme, die die beiden als Ehepaar und werdende Eltern lösen müssen.
    Interessant fand ich die Infos, die Don zum Thema Schwangerschaft und Geburt gesammelt hat; man lernt doch nie aus.


    Selten gefällt mir eine Fortsetzung besser als das erste Buch, aber hier ist das der Fall.


    Wunderbar unterhaltsam, warmherzig und witzig.


    10 Punkte.

  • Ich fand es überaus amüsant. Was Don alles anstellt, ist schon nicht mehr feierlich. :lache
    Und man leidet auch mit ihm, weil er sich wirklich große Mühe gibt.

  • Ich lese gerade den ersten Teil, als Fortsetzungsroman in meiner Tageszeitung :-). Manchmal bin ich ganz hibbelig, wenn der jeweilige Tagesabschnitt endet.


    In dieser Zeitung gab es heute eine Vorstellung vom Rosie-Effekt. Sie war insgesamt recht positiv, nur hieß es dort, dass sich manche Gags doch mit der Zeit abnutzen. Wie z. B. jede neue Person mit ihrem Body-Mass-Index einzuführen, das würde irgendwann nur noch nerven.


    Trotzdem werde ich bestimmt auch die Fortsetzung lesen wollen.
    Jetzt bin ich erst mal gespannt, wann und wie sie sich "kriegen" ;-). Mit diesen kleinen Tageshäppchen zieht es sich.
    Für den Fall, dass ich es nicht mehr aushalte, hab ich auch noch das Hörbuch auf meinem mp3 player :-].

  • Zitat

    Original von Groupie
    Ich gebe zu, ich habe bei Folgebüchern immer die Angst, dass es enttäuschend ist. Grade bei diesem ist die Angst recht groß (gewesen).


    So ging es mir auch. Ich habe das "Projekt" erst vor wenigen Tagen beendet und konnte mir einen lohnenswerten Folgeband nicht vorstellen. Wie schön, dass ich mich möglicherweise geirrt habe. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Ich bin auf Eure Meinungen gespannt. :wave
    Bei Büchern ist es ja so wie bei allem: Die Geschmäcker sind verschieden, ich für meinen Teil habe mich sehr gut unterhalten gefühlt.

  • Ich hatte auch ein bisschen Angst bei Folgebüchern von solchen Überraschungserfolgen. Ich fand das Buch ok und habe es auch gern gelesen, aber es gefiel mir nicht so gut wie Band 1. Einiges, was in Band 1 noch neu war, war in Band 2 halt auch schon ein wenig ausgelutscht. Trotzdem mag ich Don einfach gern und bin froh, Band 2 auch noch gelesen zu haben.

  • Zitat

    Original von Groupie
    Ich gebe zu, ich habe bei Folgebüchern immer die Angst, dass es enttäuschend ist. Grade bei diesem ist die Angst recht groß (gewesen). Deine Rezi konnte mich ein bisschen beruhigen. Ich bin wirklich sehr gespannt. :wave


    Mir erging es genau andersherum. Don hat mich nur noch genervt.
    Beim ersten Band war das alles neu und ich habe mich köstlich amüsiert. Hier fand ich es teilweise zu gewollt komisch. Schade, mich konnte die Fortsetzung überhaupt nicht überzeugen.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Mir erging es genau andersherum. Don hat mich nur noch genervt.
    Beim ersten Band war das alles neu und ich habe mich köstlich amüsiert. Hier fand ich es teilweise zu gewollt komisch. Schade, mich konnte die Fortsetzung überhaupt nicht überzeugen.


    Mich hat Rosie genervt. Don ist wie er ist und kann eben nicht eben mal aus seiner Haut schlüpfen. Ich fand's wiederum nicht gewollt komisch, sondern herrlich skurril. Dass er in solche Situationen gerät, kann ich mir durchaus vorstellen.


  • Das Rosie-Projekt war eins der besten Bücher in meiner Jahresstatistik. Als ich den Rosie-Effekt sah, musste ich es sofort kaufen. Zu Beginn hatte ich erst mal Schwierigkeiten, wieder in Dons Denkweise einzusteigen. Doch schnell war ich wieder im Tillmann-Jargon und die Macke, den BMI der Leute und das geschätzte Alter anzugeben, war irgendwie nur konsequent.


    Don bemüht sich rührend, doch er kann nicht die emotionelle Bindung zum noch ungeborenen Baby herstellen, wie Rosie es sich wünschen würde. Er liest wissenschaftliche Abhandlungen, nimmt an einem Lesbische-Mütter-Forschungsprojekt teil und malt die verschiedenen Wachstumsstadien an die Fliesen seines "Büros".


    Mir ist Don ans Herz gewachsen, über Rosie habe ich mich so manches Mal geärgert, doch war auch ihr Verhalten irgendwie nachvollziehbar.


    Besonders schön fand ich den Zusammenhalt der Freunde, die Don um sich versammelt hat. Don als Freund zu haben ist für ewig.


    Mir hat das Rosie-Projekt noch etwas besser gefallen als der Rosie-Effekt, einfach weil es neu war und mir das Thema der Ehefrausuche vielleicht noch etwas besser gefallen hat. Amüsant und rührend ist dieses Buch jedoch auch.


    9 Punkte von mir.

  • Mir hat die Fortsetzung des Rosie-Projekts sehr gut gefallen, wenn ich den ersten Teil auch ein wenig besser fand. Und zwar hauptsächlich wegen Rosies Rolle in der Geschichte. Die hat mir hier stellenweise nicht gefallen. Wahrscheinlich sind die Hormone schuld. Also Rosies Hormone. Wegen der Schwangerschaft :-)
    Ich habe an einigen Stellen wieder schmunzeln müssen: Ich finde Don ausgesprochen liebenswert, hilfsbereit und auch erfindungsreich. Einen besseren Freund kann man sich wirklich nicht vorstellen.
    Für mich war es eine gelungene Fortsetzung.

  • Mir ging es ähnlich wie JaneDoe. Ich fand das zweite Buch um Don und Rosie gelungen, aber mich hat Rosies Verhalten fürchterlich aufgeregt und das hat mir fast den Spaß an der Geschichte verleidet.


    Die Angewohnheit die Leute nach dem Bodymassindex einzustufen gehört für mich zu Dons Art und Weise zu denken und ist nicht einfach nur ein billiger Gag um Lacher zu erzeugen. Das gehört ganz selbstverständlich zu ihm, deswegen stört es mich nicht, im Gegenteil, es würde mir fehlen, wenn er es plötzlich unterließe.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Die Angewohnheit die Leute nach dem Bodymassindex einzustufen gehört für mich zu Dons Art und Weise zu denken und ist nicht einfach nur ein billiger Gag um Lacher zu erzeugen. Das gehört ganz selbstverständlich zu ihm, deswegen stört es mich nicht, im Gegenteil, es würde mir fehlen, wenn er es plötzlich unterließe.


    Stimmt, das sehe ich genauso. Ich finde auch, das gehört einfach zu ihm. Außerdem weiß man dann immer gleich, ob die Leute dick oder dünn sind :grin
    Und seine Begrüßungsformel, dieses "Seid gegrüßt", mag ich auch sehr. :-)

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Mir hat die Fortsetzung des Rosie-Projekts sehr gut gefallen, wenn ich den ersten Teil auch ein wenig besser fand. Und zwar hauptsächlich wegen Rosies Rolle in der Geschichte. Die hat mir hier stellenweise nicht gefallen. Wahrscheinlich sind die Hormone schuld. Also Rosies Hormone. Wegen der Schwangerschaft :-)
    Ich habe an einigen Stellen wieder schmunzeln müssen: Ich finde Don ausgesprochen liebenswert, hilfsbereit und auch erfindungsreich. Einen besseren Freund kann man sich wirklich nicht vorstellen.
    Für mich war es eine gelungene Fortsetzung.


    Ja, für mich auch. Bücher mit Asperger-Protagonisten faszinieren mich einfach, wenn sie dann noch so unterhaltsam geschrieben sind, um so besser.
    Ich habe die Hörbuchversion genossen und mich wunderbar amüsiert. Eine meiner liebsten Szenen war die im Flugzeug Richtung LA :grin.
    Don habe ich absolut ins Herz geschlossen und freue mich über jeden seiner Fortschritte in sozial-emotionaler Interaktivität.
    Jetzt hoffe ich doch sehr auf eine Fortsetzung :-).

  • Der Effekt hat mir besser gefallen, als das Projekt. Rosie ging mir wieder etwas auf die Nerven und ich konnte ihr Verhalten meist nur teilweise nachvollziehen. Wie Sonia so schön ausdrückte: "Mann, deine Rosie ist total anstrengend". Dabei kannte sie sie noch gar nicht persönlich :)


    Das Buch hatte natürlich wieder Highlights, aber mit wenig Lesezeit auch so seine Längen. Trotzdem vergebe ich sehr gern 8 Punkte für das humorige, bellestristische Chick-Lit-Buch, bei dem ich aber befürchte, dass sich so manch einer vielleicht langweilen könnte, wenn er sich nicht so sehr für Schwangerschaften und Vater werden interessiert.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Habe den Effekt kürzlich gehört und
    war etwas enttäuscht.
    Den ersten Teil fand ich deutlich unterhaltsamer und
    das SS-Thema im zweiten nervte mich irgendwie.
    Auch Don war mir diesmal etwas anstrengender als im
    ersten Teil. Vllt, weil er nicht mehr so 'erfrischend' war,
    ich fand ihn und seine Eigenheiten diesmal etwas nervend.


    Trotzdem war es nett zu hören.


    6 von 10 Eulenpunkte.

  • Rosie ist schwanger. Von Don. Das wäre absolut nicht außergewöhnlich, wäre Don nicht Don und rechtzeitig auf die so überraschend plötzlich eingetretene Situation vorbereitet. Aber es ist noch nicht zu spät, sich in die bevorstehende Vaterrolle einzufinden und das tut Don wieder mal auf unnachahmliche Weise. Seine Art der Schwangerschaftsbegleitung entfaltet vielerlei Facetten und bietet so manches Fettnäpfchen, in das einfach nur Don treten kann. So gibt es viele lustige Situationen, aber auch anstrengende Momente, die man als Leser wohl aushalten muss.


    Dieser Band hat mir weniger gut gefallen als der vorherige, „Das Rosie-Projekt“. Und das lag vor allem an Rosie, deren Befindlichkeiten ich nicht unbedingt gut nachvollziehen konnte. Sie ist Don gegenüber extrem ungerecht und legt dabei äußerst egoistische Züge an den Tag, welche ich nicht nur der Schwangerschaft zuschreiben möchte.


    Don hingegen ist einfach nur Don. Und damit genauso liebenswert wie in Band 1. Ich finde, seine Figur hat überhaupt nichts von der ihr gegebenen Skurrilität eingebüßt. Ja, manches Altbekannte wirkt vielleicht weniger lustig als noch beim Rosie-Projekt, aber auch der Rosie-Effekt hält wahnsinnig komische Situationen bereit, in die halt nur Don stolpern kann. Und zwar auf die ihm unnachahmliche Weise.


    Hinzu kommt, dass er eine ganze Reihe von Freunden an die Seite gestellt bekommt, die ihn aus der Patsche helfen und ihm stets zur Seite stehen. Sein Freundeskreis ist ebenfalls ein wenig merkwürdig und so trägt jede Figur zu einer gelungenen Geschichte bei.


    Am Ende wird natürlich alles gut, so viel darf verraten werden. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt, mich aber auch manches Mal über bestimmte Episoden in diesem Roman geärgert. Dons kuriose Weltansichten und der Zusammenhalt seiner Freunde entschädigen jedoch jede Verärgerung. Verdiente 7 Eulenpunkte.


    ASIN/ISBN: 3596031850

    Aktuelle Lektüre: Schwarzer Fjord - Sven Koch
    SUB: 102

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