Betamännchen - Sind die Männer noch zu retten? - Stefan Bonner / Anne Weiss

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Die Wahrheit über den modernen Mann ist erschütternd. Und urkomisch! Stefan Bonner und Anne Weiss, die Autoren von "Generation Doof", erzählen von ihrem Leben als und mit Betamännchen. Ein Spaß für alle Männer auf der Suche nach der Männlichkeit. Und für die Frauen, die sich über sie wundern. Anne ist mit ihrem Singleleben zufrieden. Doch plötzlich bekommen alle ihre Freunde Kinder und heiraten. Sie beschließt, nach dem Richtigen zu suchen, bevor es dafür zu spät ist. Leider hat sie nicht mit den Pannenmännern von heute gerechnet . . . Stefan hat nie gelernt, ein echter Mann zu sein. Aufgewachsen bei Mutter, Oma und Uroma, hatte er Ballettunterricht statt Fußballtraining und Puppen statt Bagger. Alles erst mal kein Problem. Aber jetzt wird er Vater. Und seine Freundin braucht dafür einen ganzen Kerl. "Das Ende des Mannes ist genau mein Thema. Ich bin Kriegsdienstverweigerer, bekennender Warmduscher und habe schon im Kindergarten nicht gerne um mich gehauen. Außerdem wird mich meine Frau wahrscheinlich um acht Jahre überleben. Es ist unerfreulich: Der Mann stirbt weg. Mit diesem Buch können Sie dabei sein." Dieter Nuhr "Männer sind eben doch oft nur Männlein. Glauben Sie nicht? Hier ist der Beweis!" Sonya Kraus


    über die Autoren (gem. Amazon)
    Anne Weiss schreibt mit ihrem Co-Autor Stefan Bonner satirische Bücher über ihr Leben in einer dummen Welt. Sie wundern sich über geistige Energiesparlampen, Fremdschämstars, die Verrücktheiten des Alltags und ihre eigenen Unzulänglichkeiten. Da die Dummheit vielfältig und unendlich ist, berichten die beiden in ihrem Blog über ihre Erlebnisse: www.bonnerweiss.de


    Wenn sie nicht schreiben, leiten die beiden Deutschlands erste verlagseigene Autorenschule, die Bastei Lübbe Academy.


    meine Meinung
    Jahrzehnte lang haben wir uns auf ein Thema konzentriert: die Gleichberechtigung der Frau. Und so wichtig und richtig das Thema auch ist, hat man doch die Kehrseite aus den Augen verloren. Was wird eigentlich aus einem Mann, der sich selbstständigen, erfolgreichen Frauen gegenüber sieht? Darf er überhaupt noch Mann sein? Oder ist das nur noch bäh? Diesen Fragen versucht das Autorenduo aus Stefan Bonner und Anne Weiss auf den Grund zu gehen.


    Ich kenne von den beiden Autoren schon das Werk "Heilige Scheiße" und habe damals herzhaft über die Ausführungen zum Thema Religion gelacht. Nun machen sich die beiden auf um zu erforschen, ob ein Mann noch ein Mann sein darf. Und das tun sie auf humorvolle und doch nachdenklich stimmende Weise.


    Weiss und Bonner wechseln sich kapitelweise ab und erzählen dabei von ihren Erfahrungen mit dem vermeintlich schwachen Geschlecht, von Datingkatastrophen und wie sehr ein Mann ins Schwimmen kommt, wenn die Freundin mit den Worten "Ich bin schwanger" durch die Tür stapft. Ihre Beschreibungen sind dabei witzig, humorvoll und nicht überzogen. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass das Duo gezwungen lustig sein will. Ihr Humor wirkt natürlich und direkt.


    Stefan muss sich dem Thema Nachwuchs und den daraus wachsenden Herausforderungen stellen. Dabei muss er erkennen, dass nicht mal wir Frauen wissen, was wir eigentlich von einem Mann wollen. Aber wir wissen, was wir nicht wollen. Und genau in diese No-Gos tapst er mit einer Zielsicherheit, wie sie nur Wilhelm Tell zu eigen war. Seine Gedankengänge sind dabei auch für Frauen sehr gut nachvollziehbar und so manches Mal musste ich mir an die eigene Nase packen, denn so manches verzweifelte Aufstöhnen Stefans hätte auch ich hervorrufen können. Einfach nur, weil ich selbst ab und an unentschieden bin und von meinem männlichen Gegenpart erwarte, dass er genau weiß, was ich will.


    Anne entführte mich in die Welt von Dating, Pannen und Katastrophen. Ja, ich habe oft schallend gelacht, wenn sie wieder von einem sehr üblen Rendevous erzählt hat. Und auch als alles super und rosa erscheint, zeigt die Autorin, dass selbst das sie nicht zufrieden stellen kann. Ärgerlich und ziemlich egoistisch, diese Einstellung, meint ihr? Tja, wer die Gedanken liest, wird merken, dass man selbst schon mal genau SO gedacht und es als völlig normal und nachvollziehbar angesehen hat.


    Und genau solche Situationen haben mich, trotz allen Witzes, zum Nachdenken gebracht. Was will die Gesellschaft von den Männern? Was wollen wir Frauen? Und wie machen wir das verständlich, so dass ein Mann sich nicht als softiger Naturbursche mit Familiensinn und Beschützerinstinkt fühlen muss? Diese Fragen bleiben offen und die beiden Autoren überlassen es dem Leser, eine Antwort zu finden. Das finde ich sehr gut.


    Der Stil von Stefan Bonner und Anne Weiss ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise wirkt natürlich und ich hatte zwischendurch das Gefühl, dass die beiden mir gegenüber sitzen und wir bei einem Kaffee oder Tee über das Leben plaudern. So machen auch Sachbücher Spaß!


    Fazit: wohin es mit den Männern geht, wissen die beiden Autoren auch nicht. Aber ihre Gedankenspiele dazu sind allemal lesenswert. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung!

  • Ich durfte dieses ebenso interessante wie unterhaltsame Buch mit einem gewonnenen Exemplar in einer von Anne Weiss begleiteten Leserunde lesen, wofür ich mich bei Wolke, dem Verlag und natürlich Anne vorab noch einmal herzlich bedanken möchte. :anbet :anbet :anbet


    Was ich hingegen zum Inhalt schreiben sollte, ist nach der oben bereits zitierten "Kurzbeschreibung gem. Amazon", die mit dem Buchrückseitentext identisch ist, und vor allem der umfangreichen Rezension von logan-lady gar nicht so einfach... :-) :wow


    Daher beschränke ich mich darauf, wie mir das Buch gefallen hat: Gut!
    Mit einer ins Auge springenden Ausnahme: Die grässlichen, in grelle orangefarbenen Kullern verpackten kleinen weißen Seitenzahlen, die beim Lesen unangenehm und überdies schwer erkennbar sind. Nun warf zwar eine Leserundenteilnehmerin ein, sie läse keine Seitenzahlen. Tja, das ist auch nicht gerade ein Hobby von mir, aber hier brauche ich sie für die Leserunden-Abschnitte und ansonsten könnte man sie, wenn sie nicht zum Lesen gedacht und gemacht worden sind, ja gleich ganz weglassen! :fetch :bonk


    Aber kommen wir zurück zum Positiven.
    Da sind die eingestreuten Zitate, die mich zum manchmal Schmunzeln, manchmal zum Nachdenken, oft zu Beidem brachten.
    Dann die lustigen Skizzen des jeweiligen Autorenkonterfeis, mit denen kenntlich gemacht wurde, wer gerade am Erzählen dran ist, sowie die ebenso lustige Situationszeichnungen (es hätten gern mehr sein können).
    Und natürlich das Wichtigste: Der Text. Der Stil ist leichtlockerflockig, nicht zu verwechseln mit seicht. Der Inhalt bemerkenswert. Eingepackt in überwiegend heitere Szenen werden wir hauptsächlich mit den privaten Gegebenheiten der beiden Hauptdarsteller vertraut gemacht, welche nicht, wie anfangs vermutet, ein Paar sind, werden oder werden wollen, sondern lediglich eine weitestgehend harmonische Büroehe führen. Stefan, in nahezu ausschließlich weiblichem Umfeld aufgewachsen, flirtet mal mehr, mal weniger ernst, mit dem Status eines Weicheis mit Heldenambitionen, Anne flirtet mit sich leider früher oder später als taube Nüsse herausstellenden Mogelpackungen. Geburt und Tod bringen ernste Komponenten ins Spiel. An einer Stelle wäre mir fast ein Tränchen entschlüpft, an einer anderen, ich glaube, es war auf dem von Stefan empathisch für Anne initiierten Segelausflug, musste ich laut lachen.
    Wie meine Vorrednerin schon schrieb, konnte das Problem der Betamännchen auch in diesem Buch nicht abschließend gelöst werden. Aber das tat meinem Lesevergnügen keinerlei Abbruch. Ach ja: Auch das Nachwort verdient eine positive Erwähnung.
    Wegen der mich wirklich sehr verärgert habenden Seitenzahlen nur 8 von 10 möglichen Eulenpunkten.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Betamännchen
    ist ein humorvolles Sachbuch, das sich für mich eigentlich gar nicht anfühlte wie ein Sachbuch, eher würde ich es als Realsatire bezeichnen.


    Im Wesentlichen wird fortlaufend aus dem Leben von Anne und Stefan erzählt, in jeweils wechselnder Perspektive und mit Rückblicken in ihre familiäre Vergangenheit, die erkennen lassen wie sie zu den Menschen wurden, die sie heute sind.
    Mal heiter, mal ernst, immer unterhaltsam.


    Anhand unserer beiden Hauptfiguren werden Probleme aufgegriffen, die partnersuchende und partnerschaftsgestaltende (oh je, was für gespreizte Wörter, aber egal, passt) Frauen und Männer heutzutage zu bewältigen haben. Noch nie waren die Möglichkeiten vielfältiger als in der heutigen Zeit, doch leichter ist es dadurch wohl nicht geworden für die Beteiligten.


    Mit viel Wortwitz, Esprit und Humor schildert das Autorenduo Ereignisse, die dem Nachwort zufolge in etwa so auch wirklich stattgefunden haben. Und bei aller Situationskomik und dem humorvollen Grundton gibt es den ernsthaften Hintergrund. Stefans Probleme mit sich und seiner „Männlichkeit“ stehen stellvertretend für viele Jungs und Männer, die heute in einer überwiegend weiblichen Umgebung aufwachsen, ohne männliche Bezugsperson.


    Insgesamt gesehen, hat mir das Buch keine neuen Erkenntnisse aber vergnügliche Lesestunden beschert.
    8 Punkte dafür

  • Im Anfang hatte ich etwas Probleme mit dem Buch. Es wurde für meine Begriffe zu viel Wert auf Alkohol gelegt. Naja, darauf reagiere ich eben etwas allergisch.


    Im Laufe der Geschichte gefiel es mir immer besser. Es wurde Annes und Stefans Ansicht im Wechsel erzählt. Anne will eigentlich gerne einen Mann, der zu ihr passt. Ihre Dates haben mich zum Grinsen gebracht.
    Stefan ist verlobt und muss seine Männlichkeit beweisen, aber wie das geht hat er nie gelernt. Er ist bei Mutter und Großmutter aufgewachsen und hatte kein richtiges Vaterbild. Was da so für Verwicklungen geschehen, interessant.
    Das Ende fand ich gut so. Im Nachwort steht das die Geschichte in etwa echt so erlebt wurde, kann ich mir gut vorstellen.


    Eigentlich passiert nichts Besonderes, aber es liest sich schön.
    Die beiden Autoren haben mich gut unterhalten

  • Stefan und Anne sind Bürokollegen. Der eine ist gerade "schwanger", die andere auf der verzweifelten Suche nach ihrem Traummann. Stefan, der in einem Frauenhaushalt aufgewachsen ist, will vor der Geburt seines Kindes noch ein "richtiger" Mann werden, was in den Augen seiner Umgebung grösstenteils aus Alkohol trinken in rauhen Mengen besteht.


    Überhaupt kommen die meisten Männer im Buch ziemlich schlecht weg. Es wird viel diskutiert, wie der perfekte Mann sein soll, welcher Mann als besten in der Vaterrolle taugt und wie er sich theoretisch benehmen soll und was er im Praktischen alles falsch macht. Betaweibchen bleibt dagegen unbehelligt.


    Das Buch ist gut geschrieben und der Perspektivwechsel zwischen Anne und Stefan nach jedem Kapitel ist gelungen. Leider hat das Buch keine wirkliche Spannung. Es werden Alltagsszenen beschrieben, die, auch wenn sie ziemlich aussergewöhnlich sind, es doch nicht genug sind, um mich als Leser richtig ans Buch zu fesseln.


    Gut gefallen haben mir die vielen Zitate, die immer wieder passend zu den verschiedenen Erlebnissenen dazwischen geschoben wurden.


    Ich bin bei Humorbüchern ziemlich mäkelig. Gewollt witzig mag ich nicht, aber "Betamännchen" war mir nicht witzig genug und deshalb fand ich es an vielen Stellen langweilig.

  • Zuerst einmal möchte ich mich bedanken, dass ich das Buch in der von den Autoren begleiteten Leserunde mitlesen durfte. :danke an Anne, Stefan, Wolke und an den Verlag.


    Inhaltlich wurde viel geschrieben, meiner Meinung nach ist das Buch gut gelungen. Anschaulich schildern Anne Weiss und Stefan Bonner ihre jeweiligen Sichtweisen auf Frauen, Männer, Beziehungen und Verwicklungen derselben.


    Kommt auch die Protagonistin Maja aufgrund ihrer schwangerschaftsbedingen Hormonschübe nicht immer sympathisch rüber und muss Anne auch viele Frösche küssen, nur um am Ende den Traummann scheinbar doch nicht gefunden zu haben - mir hat das Buch gut gefallen. Einige Stellen kamen mir bekannt vor - ob von mir selbst oder auch aus dem Bekanntenkreis - das machte die Geschichte umso sympathischer. Lustige Textpassagen sorgten bei mir für leise Lacher - laut konnte ich nicht, da ich sonst meinen Mitschläfer geweckt hätte :lache


    Nicht alle aufgekommenen Fragen wurden mir am Ende erklärt; so blieb z.B. offen, warum Stefans Vater so lang aus dessen Leben verschwunden war.


    Nicht gefallen hat mir die Aufmachung des Buches. Wie ich bereits in der Leserunde schrieb hätte ich dieses Buch in der Buchhandlung nicht weiter beachtet - vom kaufen will ich gar nicht reden. Ebenfalls negativ aufgefallen ist mir, dass die orangefarbene Schrift und auch die weißen Seitenzahlen auf orangenem Grund schlecht (für mich) zu lesen waren.


    Ich vergebe 8 von 10 Eulenpunkte. :-)

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Auch ich durfte das Buch im Rahmen der Leserunde lesen - vielen Dank an Wolke und den Verlag, und natürlich auch an Anne und Stefan für die Begleitung! :-)


    Allerdings habe ich mich etwas schwer getan mit dem Buch, denn ich fühlte mich die ganze Zeit nicht wirklich angesprochen. Woran das lag, vermag nicht nicht wirklich festzumachen.


    Das Buch ist witzig geschrieben, keine Frage, und ich musste auch ein ums andere Mal schmunzeln beim Lesen, aber irgendwie fand ich die vorgestellten Charaktere etwas arg stereotyp, um sie als "wirklich" akzeptieren zu können. Das ganze war für mich nicht Fisch nicht Fleisch, sprich diese Mischung aus Sachbuch und Roman ist wohl doch nicht so mein Ding.


    Gut gefallen haben mir die eingestreuten Zitate, die wirklich gut zu den jeweiligen Kapiteln passten - da haben die Autoren wirklich gut recherchiert.


    Das Buch kann man gut nebenbei lesen, auch häppchenweise, ohne den Anschluss zu verlieren - wer also was Nettes, Lustiges für zwischendurch sucht, ist mit diesem Buch durchaus gut beraten.


    Ich gebe dem Buch 7 von 10 Punkte, denn es ist gut gemacht, auch wenn es nicht so wirklich mein Fall war.


    LG, Bella

  • Auch ich habe das Buch in der Lr gewonnen und gelesen-Vielen Dank!


    Anfangs fand ich es noch witzig und habe im ersten Abschnitt auch viel gelacht. Leider wurde es immer langweiliger, sorry an die Autoren aus dessen Leben das Buch ja real entspringt..
    Die Charaktere waren mir einfach zu gewöhnlich/alltäglich , es fehlte mehr Dramatik und mehr Gefühlswelt, es kam nicht wirklich Spannung auf.
    Lediglich die eingestreuten Zitate haben das Buch aufgewertet und waren größenteils sehr interessant.


    Dank des guten Schreibstils hat es sich aber trotzdem schnell weggelesen.



    Von mir gibt es 6 Eulenpunkte,
    allerdings muss ich fairerweise dazu sagen, dass das Buch sonst nicht mein bevorzugtes Genre ist und mein Urteil deshalb vll etwas hart aussieht.

  • Ich habe bei der Lektüre von Betamännchen jede Menge schiefer Männerblicke geerntet, von meinem Mann und von den zahlreichen männlichen Saunabesuchern, die an meinem Liegenplatz vorbei flaniert sind. Die Blicke galten eindeutig dem Titel, denn ich hatte einen Bademantel an. Das Buch erregt also Aufmerksamkeit, ohne dass man eine Zeile darin lesen müsste :grin


    Erzählende Sachbücher oder besser Realsatiren stehen nicht so häufig auf meinem Leseplan, aber da ich drei Männer, davon zwei heranwachsende Exemplare in meinem Haushalt durchfüttere, dachte ich, ein bisschen "Fachlektüre" könnte nicht schaden. Jungs haben es wirklich nicht einfach in der heutigen Zeit. Allerdings kann man sich schnell von der Vorstellung verabschieden, man würde irgendetwas Hilfreiches aus der Lektüre von Betamännchen lernen. Dafür sind die zahlreichen, teilweise haarsträubenden Dinge, die die beiden Protagonisten Anne und Stefan geschehen, sehr unterhaltsam. Das 400 Seiten lesen sich lockerflockig weg.


    Die Aufmachung des Buches gefällt mir. Cover und Farbe sind eindeutig mal etwas anderes und das finde ich immer besser, als das fuffzigste Buch in der Aufmachung des letzten Bestsellers. Allerdings habe ich das Buch zur falschen Zeit gelesen. Vorweihnachtszeit ist nicht der ideale Zeitpunkt. Ich würde es eher als sommerliche Urlaubslektüre empfehlen.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • In ach-so-vielen Frauenzeitschriften wird immer wieder mal der 'moderne Mann' in den Fokus gerückt: Ist er zu weich? Hat er seine Linie verloren? Wieviel Macho braucht die 'moderne Frau' auch heute noch an ihrer Seite? Was heißt es denn nun heute, ein wirklich 'echter Kerl' zu sein?


    All diese Fragen über unsere derzeitige (deutsche) Gesellschaft schwingen in der Neuerscheinung der beiden Autoren Anne Weiss und Stefan Bonner mit. In "Betamännchen. Sind die Männer noch zu retten?" befassen sich die beiden mit der Tatsache, dass die Anforderungen an den modernen Mann so hoch sind wie nie zuvor. Dass sie möglicherweise sogar die Verlierer der Emanzipation sind und uns (starken) Frauen daher aktuell wie ausgeliefert.


    Die Rollenverteilung von heute haben die beiden Autoren in einer Art erzählendem Sachbuch verpackt. Dabei erzählen sie abwechselnd aus ihrem Leben: Sie als genervter Single, die tendenziell enttäuscht ist von der Auswahl an Männern - er als werdender Vater, der die männliche Elternrolle so gut wie möglich ausfüllen möchte. Die Autoren versichern, dass sich die zum Teil recht skurrilen Erlebnisse, die es in dieses Buch geschafft haben, sich wirklich so zugetragen haben!


    Aufgewertet wird dieses Buch durch charmant ausgewählte Zitate, die sich jeweils am Kapitelanfang finden. Angefügt wurden zusätzlich einige weitere Kapitel, die die Intenstion dieses Sachbuches erläutern - damit geh Betamännchen aus dem reinen Erfahrungsbericht raus.


    Ich bin mit einer etwas anderen Erwartungshaltung an dieses Buch heran gegangen - ich hatte mir ehrlich gesagt deutlich mehr soziale Erklärungen und mehr humoristische Elemente erhofft. Dennoch, die Autoren beweisen mit ihrer Neuerscheinung viel Wortwitz und Erzählfreude - daher habe ich das Buch sehr gerne gelesen!

  • Um es mit Herbert Grönemeyers Worten zu sagen: Wann ist ein Mann ein Mann? Dieser Frage gehen die Autoren Anne Weiss und Stefan Bonner auf humorvolle Art und Weise nach. Nachdem die Frauen im Zuge der Gleichberechtigung immer stärker geworden sind, scheint es, als gäben die Männer ihre Rolle als „das starke Geschlecht“ ab. Immer mehr von ihnen werden zu Weicheiern, sind sie noch zu retten?
    Abwechselnd erzählen die Autoren ihre Geschichte, die ihnen wirklich so passiert ist, lediglich die Namen wurden geändert. Eigentlich soll man über so etwas nicht lachen, doch das Erlebte der beiden ist einfach nur zum kringeln.
    Annes Dating-Partner und Stefans Fettnäpfen-Marathon und sein „Männerseminar“ sind einfach zu genial. Sehr oft brachten sie mich zum Lachen und mir fielen doch die ein oder anderen Parallelen zu bekannten Männern von mir auf. Ich musste mir des öfteren ein Grinsen verkneifen, wenn ich eines dieser Exemplare getroffen habe.
    Auch das Buch an sich war, vor allem bei den Männern, ein absoluter Hingucker. Ich habe so oft den Spruch gehört: „Betamännchen? Also ich bin eindeutig ein Alphamännchen“ und konnte mir nur allzu oft denken: „Ja nee, ist klar.“
    Der Schreibstil der Autoren ist sehr locker und angenehm zu lesen, so als ob man beim Essen zusammensitzt und andere erzählt seine Geschichte.
    Die Aufmachung ist genial gemacht und sorgt, wie schon gesagt, für die ein oder andere lustige Aufregung. Auch im Laden springt das Buch direkt ins Auge.


    Alles in allem ist es ein sehr empfehlenswertes Buch, wenn man für ein paar Stunden und lockere und lustige Unterhaltung sucht.

  • BETA MÄNNCHEN. Sind die Männer noch zu retten?
    Autoren: Stefan Bonner /Anne Weiss
    Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch)
    Auflage: Aufl. 2014 (16. September 2014)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3404607848
    ISBN-13: 978-3404607846


    Autoren: Die Co-Autoren Stefan Bonner und Anne Weiss sind im Bastei Lübbe Verlag als Lektoren tätig. Aus ihrer Feder stammen ebenfalls GENERATION DOOF, DOOF IT YOURSELF, sowie HEILIGE SCHEISSE. Bei diesen Büchern handelt es sich um Analysen soziologisch-gesellschaftlicher Aspekte/Phänomene, die Sachverhalte in humorvollem Stil präsentieren.


    Cover / Grafische Gestaltung: Das Cover als Hinführung zum Thema zeigt ein erwachsenes Schmuse-Kaninchen mit einer Art Bierflasche im Arm, die auch an eine Babyflasche erinnern könnte. (Es gefällt mir, dass die Bierflasche zwar als solche erkennbar ist, aber kein Label zeigt. So wird der Bezug zum Alkohol zwar angedeutet, lässt aber die Assoziation zur Babyflasche auch deutlich werden.) Das Kaninchen scheint mit großen Augen auf den Leser zu schauen, es möchte vermutlich permanent ungehinderten Zugang zur Nuckelflasche haben und gekrault werden. Der Leser schaut auf die Personifizierung einer genussfixierten, ich-bezogenen Haltung, die sich der Übernahme von Verantwortung, wie sie mit einem erwachsenen Lebensstil verbunden wird, zu verweigern scheint. Daher scheint das Titelbild die Frage des Untertitels, „Sind die Männer noch zu retten?“ auf eine humorvoll-provozierende Weise zu verneinen.
    Sehr gut gefällt mir die Überlänge der vorderen und hinteren Coverseiten. Sie sind nach innen geknickt, wodurch sich jeweils vier Seiten mit Infos über die Autoren, den Buchinhalt, weitere gemeinsame Veröffentlichungen der Autoren, Promistatements zum Buch sowie Lesetermine ergeben.
    Die Wahl frischer Signalfarben hat mir gut gefallen. Sie lenken den Blick auch aus der Distanz auf dieses Buch und entsprechen aus meiner Perspektive dem humorvollen Herangehen der Autoren an das Thema.


    Inhalt:
    Stefan Bonner und Anne Weiß befassen sich in diesem (auto-)biografisch gestalteten Roman mit der aktuellen Rollengestaltung erwachsener Männer (und Frauen). Der Titelbegriff „Beta Männchen“ wird auf der Rückseite definiert:
    „BE – TA – MÄNN – CHEN, das: orientierungsloser, moderner Mann ohne festes Rollenbild (ugs. Auch Vollidiot, Vollpfosten); vgl. in Abgrenzung: Alphamännchen; Alphaweibchen“
    Anne ist eine anspruchsvolle Frau um die Vierzig, die ihr Leben nach dem Motto „Ich will alles, und zwar (am liebsten) sofort!“ ausrichtet. Gebildet, energisch-zielorientiert und erfolgreich im Beruf möchte sie das, was das Leben bietet, erreichen und alles unter einen Hut bringen. Nach der Trennung von ihrem Freund Olli macht sie sich auf die Suche nach einem neuen Partner. Sie ist sich der Tatsache bewusst, dass sich das biologische Zeitfenster, in dem sie Mutter werden könnte, in absehbarer Zeit schließen wird. Dies verleiht ihrer Aufgabe Dringlichkeit.
    Bei ihrer Suche gerät sie - nicht zuletzt durch die tatkräftige Hilfe ihrer Mitbewohnerin Sandra - an Beta-Männchen, deren Entwicklung teils im Teenager-Alter steckengeblieben scheint und die Annes Anspruch nach Souveränität nicht genügen (können).
    Auch Stefan, Annes Kollege und Anleiter, der ihr sympathisch ist und zunächst Kriterien eines Alpha-Männchens zu erfüllen scheint, entpuppt sich als Beta.
    Er ist ohne Vaterfigur in einem Frauenhaushalt aufgewachsen und wird vom Leben mit der Herausforderung einer ungeplanten Vaterschaft konfrontiert. Er nimmt diese Aufgabe an, lernt in Folge die „Schwiegerfamilie“ kennen sowie den Kindheits- und Exfreund seiner Frau, der materiell und vom sozialen Umfeld her betrachtet alles zu besitzen scheint, um das Stefan sich noch bemühen muss.
    Der beschriebene Weg beider Protagonisten verdeutlicht ihre Weiterentwicklung und das Erlangen größerer Reife im emotionalen und sozialen Bereich.


    Stil:
    Die Komplexität dieses Themas wurde von beiden Autoren mit einer humorvollen Schicht szenischer Situationskomik und -dramatik versehen.
    Die Autoren schreiben unterhaltsam und flüssig, teils mit Längen. Sie versuchen, wissenschaftliche Thesen, die diesem Thema zugeordnet sind, mit autobiografischem Erleben zu verknüpfen. Die Vielfalt dieser Aufgabe zeigt sich aus meiner Perspektive im Umfang des Romans.
    Zitate und Sinnsprüche prominenter Menschen pointieren das Thema und sind den Kapiteln vorangestellt.
    Die Autoren wechseln sich in den aufeinander folgenden Kapiteln ab und verdeutlichen so ihre geschlechtsspezifische Wahrnehmung.


    Mein Fazit: Mir fiel der Titel des Buches auf und machte mich neugierig. Wann ist ein Mann ein Mann? (Die Frau eine Frau?) Die Ich-Erzähler Anne und Stefan berichten im Wechsel Anekdoten aus ihrem alltäglichen Dasein, ihren Erfolgen, ihrem Scheitern, ihrem Umfeld, ihren Lebensplanungen, Zielen und Wünschen, ihren Liebsten, Bekannten und Verwandten und geben so einen Einblick in die aktuelle Realität zweier Menschen auf der Höhe ihres Lebens. Gleiches und Unterschiedliches beider Geschlechter wird ironisch-witzig und teils sehr ausführlich dargestellt. Auf diese Weise wird der Leser zum Zaungast und Beurteiler der Lebensgestaltung von Menschen in der 3./4. Generation nach dem zweiten Weltkrieg sowie der ersten Generation nach der Emanzipation in den 70er Jahren, die aktuell um die vierzig Jahre alt sind.
    Dieser Roman ist aus meiner Perspektive ein unterhaltsamer, sehr informativer Gedankenanstoß und Einstieg in die Auseinandersetzung mit einem komplexen Zeitthema.


    (PS.: Er lässt mich mit der Frage zurück, wann eine Frau eine Frau ist. Frauenbildung, Vermännlichung der Frau als Karrierehilfe, Chancengleichheit mit Kindern, Frauenarmut im Alter und viele andere Themen sind mit dieser Frage verknüpft.)

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Also ich war enttäuscht. Ich hatte mir irgendwie ein anderes Buch erhofft etwas anderes zu lesen. Mir war es zu platt und zu vorhersehbar.


    Nicht immer ist der nicht vorhandene Vater an allem schuld und nicht alle Männer sind Weicheier.


    Mir ging es wie piper ich fand es nicht lustig hatte einfach mehr erwartet.


    Schade, aber meine Bücherei freut sich ;-)

  • Ich gestehe, mir fällt es nicht so leicht, dieses Buch zu rezensieren.
    Ich hatte es begonnen, dann aber wieder erst einmal beiseite gelegt, dadurch dann auch die Leserunde nicht so richtig begleiten können.


    Später habe ich dann einen neuen Versuch gestartet, der aber leider auch nicht so viel erfolgversprechender war.


    Die Thematik, besser die Art und Weise der Beschreibung war für mich persönlich einfach nichts.
    Der Humor war auch nicht unbedingt meiner.
    Ein klein wenig erschien es mir wie ein Frauenroman, auch wenn es keiner war und auch der gute Stefan zu Wort kam.
    Besser kann ich es aber nicht beschreiben. So thematisch und schreibstilmäßig empfand ich es eben so.


    Auch wenn die beiden -Anne & Stefan - sich jeder für sich - entwickeln und letztlich "sich selber finden", war es für mich doch ein klein wenig langweilig zu lesen.


    Ich denke, es wird wohl daran liegen, daß ich in dem genre einfach nicht richtig zu Hause bin und dann doch eher Thriller oder auch historisches mag.


    Es gibt Ausnahmen, aber leider war dieses Buch keine für mich.
    Einen Versuch war es aber allemal wert.


    Denn - im Gegensatz zu einigen anderen gefiel mir persönlich die Aufmachung mit der Bildchen und ja, auch die orangen Kuller :grin