Inge Löhnig - Mörderkind

  • Nein, tut mir leid, als Verteidiger in Strafsachen muss ich dir aus meiner Berufserfahrung sagen, dass niemand nach einem anderen Täter sucht, wenn er den Ehemann hat. Alles war völlig eindeutig, woran sollte man zweifeln? Motiv und Gelegenheit, eindeutige Beweise- in der Realität denkt man gerade und nicht um die Ecke. Den hätte niemand freigesprochen bekommen. Wo keine Zweifel, da auch kein pro reo.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Fionas Vater war ein Mörder. Er hat seine Geliebte umgebracht und wurde dafür mit lebenslänglich bestraft. Mit diesem Wissen ist sie aufgewachsen und es hat ihr ihre Kindheit zur Hölle gemacht. Doch nun ist Ben tot und vor ihrer Tür steht der Rettungssanitäter, der in Bens letzten Minuten bei ihm war. Der junge Mann hat versprochen, Fiona die letzten Worte ihres Vaters zu übermitteln, in denen er noch einmal versichert hat, kein Mörder zu sein. Zuerst schmeißt Fiona den Überbringer der Nachricht raus, sie will mit Ben nichts mehr zu tun haben, sie will sich keine Gedanken über ihn machen und an ihrem Urteil über ihn ist nicht zu rütteln. Oder vielleicht doch? Ganz allmählich und mit einiger Nachhilfe durch Mats beziehungsweise Darcy, wie Fiona den gutaussehenden jungen Mann nennt, fängt sie an zu überlegen, ob Bens Tod wirklich ein Unfall gewesen ist. Und wenn nicht, was dann noch alles anders ist, als sie immer geglaubt hat?


    Inge Löhnig steht drauf, aber kein Dühnfort steckt drin? Ja, das gibt’s und es lohnt sich auch ohne den gewohnten Protagonisten!


    Fiona ist kein ganz einfacher Charakter, gerade zu Beginn der Handlung wirkt sie äußerst sperrig und immer auf Krawall gebürstet. Aber je mehr man von ihrer Vergangenheit erfährt, desto verständlicher wird ihr abweisendes Verhalten. Dass sie sich damit selbst keinen Gefallen tut, muss sie erst noch lernen. Darcy ist da ein wohltuender Ausgleich, allerdings kam er mir streckenweise fast zu gut vor, um wahr zu sein.


    Parallel zu Fionas Erlebnissen und Nachforschungen in der Gegenwart erfährt der Leser auf einer zweiten Zeitebene, was damals wirklich passiert ist. Es gibt also zwei Fälle aufzuklären, den vermeintlichen Mord an Bens Geliebter damals und seinen angeblichen Unfalltod heute. Der Leser ist Fionas Ermittlungen im Hinblick auf Bens Tat bald ein ganzes Stück voraus, dennoch fehlen bis zum Ende genügend Puzzlestücke, so dass das Bild nicht ganz zu erkennen ist und die Spannung erhalten bleibt.


    Ich freue mich auf den nächsten Fall mit Dühnfort, würde aber auch jederzeit wieder zu einem Einzelband der Autorin greifen!

  • Zum Inhalt:


    Als Fiona sieben Jahre alt ist, wird ihr Vater vor ihren Augen von der Polizei abgeführt. Des Mordes an seiner Geliebten beschuldigt, wird er zu über einem Jahrzehnt verurteilt. Ihre Mutter begeht kurz darauf Selbstmord. Nun beginnt ein tragische Kindheit als Mörderkind. Als Erwachsene begibt sie sich auf Spurensuche, denn die letzten Worte ihres Vaters "Ich bin kein Mörder" lassen sie stutzig werden und so bringt sie Geheimnisse zutage, deren Hüter sie lieber im Dunkeln gelassen hätten.


    Zum Buch:


    Ich wurde von dem Buch nicht enttäuscht, mir hat sich ein spannender Thriller mit authentischen Figuren geboten, deren Leidensweg nachvollziehbar aufgebaut wurde. Zwar zeichneten sich die waren Hintergründe bereits zeitig ab und auch der Mörder konnte schon früh enttarnt werden, auch wenn er erst kurz vor Schluss einen Namen bekam.


    Mir haben die Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gut gefallen, so erfuhr man die Fakten aus erster Hand und nicht zusammengefasst aus dem Mund eines Dritten und man vergisst es nicht mehr so schnell.


    Ein Kritikpunkt war aber, da das Verbrechen an sich, für das der Vater von Fiona ins Gefängnis musste, auf mich etwas zu konstruiert wirkte, als es an die Beschreibung dessen ging. Dafür dass beim Verüben kein Profi am Werk war, wirkte es auf mich ein wenig zu perfekt.


    Aber alles in allem war es ein spannender Krimi, den ich trotz kleiner Schwächen weiterempfehlen kann.

  • Zum Inhalt
    Man kann sich kaum vorstellen wie es für ein 7jähriges Mädchen sein muss, wenn der eigene Vater als Mörder verurteilt wird und sie kurz darauf auch noch die Mutter verliert. Zu alldem wenden sich die Schulkameraden von ihr ab und rufen ihr „Mörderkind“ hinterher. Wen wundert es da, dass sich Fiona, inzwischen erwachsen, nach all diesen Alpträumen einigelt und niemandem mehr Vertrauen schenkt. Und dann erfährt sie, dass die letzten Worte ihres Vaters vor seinem Tod lauteten „Ich bin kein Mörder“. Von der Situation überfordert beginnt sie dennoch zu hinterfragen, was damals tatsächlich geschehen ist und kommt einer unfassbaren Wahrheit auf die Spur.


    Mein Leseeindruck
    Als begeisterter Krimileser und Fan von Kommissar Dühnfort freute ich mich ganz besonders auf Inge Löhnigs neues Buch. Und die Autorin hat es auch hier geschafft, mich von Anfang an für die Geschichte einzunehmen. Gerade auch die Sprache hat mich besonders fasziniert. Inge Löhnig weiss mit ihrer einfühlsamen und gleichzeitig intensiven Art, die in „Mörderkind“ so ganz anders ist als in den Dühnfort-Krimis, den Leser in den Bann zu ziehen. Die Figuren sind lebensecht gezeichnet und der Plot bis hin zur Auflösung in sich schlüssig. Die Abgründe, die sich im Verlaufe der Geschichte auftun, sind so ungeheuerlich und unfassbar, aber gekonnt unblutig und unreisserisch erzählt. Ich schaffte es dann auch nicht, das Buch ohne triftigen Grund beiseite zu legen und musste immerzu weiterlesen.


    Das Finale hätte nach meinem Geschmack etwas weniger actionreich sein dürfen, was meiner Meinung nach besser zum Gesamtbild gepasst hätte. Aber das ist nur ein ganz kleiner Punkt, der meinem Leservergnügen keinen Abbruch getan hat und ich kann zu dem Buch eine definitive Leseempfehlung aussprechen .

  • "Mörderkind" war mein erstes Buch von Inge Löhnig und angesichts der vielen Löhnig-Fans unter den Eulen hatte ich doch ziemlich hohe Erwartungen. Die ersten 100 Seiten fand ich dann leider etwas zäh, was aber wohl auch am Klappentext lag - ich hatte einfach erwartet, dass Fiona schneller anfängt, die Schuld ihres Vaters zu hinterfragen und eigene Recherchen anzustellen. Dann aber nahm die Geschichte Fahrt auf und wurde richtig spannend bis zur - zumindest für mich - überraschenden Auflösung am Schluss.
    Das Ende fand ich gut gemacht, es wird der Geschichte gerecht und auch, wenn nicht alles happy ist, lässt es den Leser mit einem guten Gefühl zurück.


    Sprachlich hat mir "Mörderkind" sehr gut gefallen - der Stil passt gut zu Fiona und Darcy, ohne übertrieben jugendlich zu wirken und ist gut zu lesen. Schön fand ich auch die Playlist am Ende des Buches! Ich tue mich ja immer sehr schwer, Songs zu identifizieren, aber dank der Liste konnte ich mir die Lieder nochmal anhören.


    Nach "Mörderkind" wird jetzt sicher auch Herr Dühnfort den Weg auf meinen SUB finden und für das vorliegende Buch vergebe ich 7 Eulenpunkte.


    LG, Bella

  • Die 25-jährige Fiona Jacoby hat in ihrem Leben schon so einige Jobs ausprobiert. Seit drei Wochen verdient sie ihr Geld als Fahrradkurier, kein Traumjob, aber immerhin kann man damit sein WG-Leben finanzieren. Ihr Traum ist es, an der Filmhochschule zu studieren, doch ihr Stolz verbietet es ihr, sich dort zu bewerben, denn das wäre zu nah an dem, was ihre Eltern waren: Künstler. Ihre Mutter Lydia war Malerin und ihr Vater Ben baute Skulpturen. Doch das war vor sehr langer Zeit, heute ist alles anders. An einem überaus miesen Tag erhält sie von ihrem Onkel Ludwig noch die Nachricht, dass ihr Vater verstorben ist - wenigstens eine gute Nachricht an diesem Tag aus Fionas Sicht.


    Am nächsten Morgen bekommt sie unerwarteten Besuch. Matthias Stiller ist Rettungsassistent und war derjenige, der beim Tod ihres Vaters vor Ort war. Seine letzten Worte sollte er seiner Tochter Fiona übermitteln. Er habe seine Tochter immer geliebt und er sein kein Mörder - so die Botschaft. Fiona fällt aus allen Wolken, hatte sie doch Ben vollkommen aus ihrem Leben gestrichen, denn immerhin war dieser Schuld, dass ihre Kindheit von einem Tag auf den anderen vor 19 Jahren abrupt endete und sie fortan nur noch das "Mörderkind" war, denn vor 19 Jahren soll Ben seine Geliebte Julia Reinhold ermordet haben, nachdem diese sich geweigert hat, das gemeinsame Kind abtreiben zu lassen und gedroht hat, seiner Frau alles zu beichten, was zur Folge gehabt hätte, dass seine Frau ihn umgehend verlassen hätte. Ben wurde seinerzeit zu 15 Jahren Haft für diese Tat verurteilt, Fionas Mutter beging einen Tag nach der Verurteilung Selbstmord und Fiona hat den Rest ihrer Kindheit als "Problemkind" bei ihrem Onkel Ludwig und seiner Frau Sabine verbracht. Diese nahmen das Kind nicht aus Nächstenliebe aus, sondern um den familiären Ruf zu wahren, der eh, dank Ben, schon ziemlich zerstört war. Für Fiona war es schrecklich, denn anstatt der Liebe ihrer Eltern musste sie fortan ohne jegliche Zuneigung leben und auch ohne Freunde, denn wer will schon mit einem "Mörderkind" befreundet sein?


    Nun ist Fiona erwachsen, doch die Vergangenheit hat Spuren hinterlassen. Ihre einzige Freundin ist Bea, eine Krankenschwester, mit der sie in einer WG lebt. Auch ist sie nicht in der Lage eine Beziehung zu einem Mann einzugehen, die länger als eine Nacht dauert bzw. etwaige Verpflichtungen mit sich bringt, denn sie könnte ja wieder verlassen werden. Doch etwas in ihr beginnt zu arbeiten. Dieser Matthias Stiller war der Meinung, dass ein Mensch bei seinen letzten Worten niemals lügen würde und da er selbst vor Ort war, hat Ben seiner Meinung nach die Wahrheit gesagt. Kann es sein, dass er doch kein Mörder war? Eine Möglichkeit, die Fiona nicht wirklich in Betracht zieht, denn immerhin ist er rechtskräftig verurteilt worden und hat seine Strafe abgesessen, auch wenn er immer behauptet hat, er wäre unschuldig. Was geschah damals vor 19 Jahren wirklich? Fiona beschließt, ein wenig in der Vergangenheit zu forschen, auch wenn sie nicht von Bens Unschuld ausgeht, doch was hat sie zu verlieren. Ein "Mörderkind" ist sie so oder so, aber vielleicht ist sie das ja zu Unrecht? Kann es sein, dass ihrem Vater / ihrer ganzen Familie Unrecht getan wurde?



    Bist du vielleicht doch kein "Mörderkind"? Der Plot des Buches wurde abwechslungsreich und spannend ausgearbeitet. Besonders gut hat mir gefallen, dass das Buch sowohl einen Einblick in die Gegenwart gegeben hat, wie auch in die Vergangenheit, der Leser also parallel erlesen konnte, was seinerzeit geschah und was derzeit passiert. Die Figuren wurden authentisch und facettenreich erarbeitet. Allerdings hatte ich doch einige Probleme, mich in die Figur der Fiona einzufinden, denn diese ist recht sprunghaft und teils noch sehr naiv für ihr Alter. Gerade bei solch einer Vergangenheit bin ich vorab davon ausgegangen, dass gerade das sie geerdet hat. Die Figur des Matthias hingegen empfand ich als sehr gelungen dargestellt, aber irgendwie wage ich sehr zu bezweifeln, dass es solche Männer, die das Ziel verfolgen, an das sie glauben bzw. wenn sie der Meinung sind, das richtige zu tun, wirklich gibt. Den Schreibstil empfand ich als spannend und kurzweilig gehalten, sodass sich das Buch sehr gut und leicht lesen ließ und mir schöne Lesestunden bereitet hat.

  • Ich bin ein Fan von Inge Löhnigs Krimireihe um Kommissar Dühnfort und somit war auch dieser eigenständige Roman ein Muss.


    Der Schreibstil ist ein anderer, nicht weniger flüssig, aber seichter als aus den Dühnfort-Bänden gewohnt.

    Fiona ist ein „Mörderkind“, unangepasst, störrisch, wütend. Kein Wunder, wurde doch ihr Vater vor 19 Jahren verurteilt, seine Geliebte umgebracht zu haben. Damals war Fiona sieben und ihre heile Welt zerbrach mit einem Schlag. Nun ist ihr Vater tot und seine letzten Worte waren an seine Tochter gerichtet: „Ich bin kein Mörder!“ Zunächst widerwillig, dann immer verbissener, macht Fiona sich auf, herauszufinden, was damals wirklich geschah.


    Die Geschichte setzt sich aus zwei Zeitebenen zusammen. In der Gegenwart wird Fiona mit der Möglichkeit konfrontiert, dass ihr Vater Ben mit seinen letzten Worten die Wahrheit gesagt hat. Sie versucht mehr über das Jahr 1995 in Erfahrung zu bringen. Der Leser bekommt durch die Rückblicke in die Vergangenheit mehr und mehr Einblick in die Geschehnisse, die vor 19 Jahren zu Bens Verurteilung führten. Die Zeitsprünge sind gut gesetzt, die Kapitel nicht zu kurz und knapp, so dass man sich ein gutes Bild der jeweiligen Situation machen kann.


    Der Rückblick ins Jahr 1995 machte zunächst den Eindruck auf mich, als hätte ich einen seichten Liebesroman vor mir. In einer Anhäufung gängiger Klischees treten auch die Personen auf: Ben – der potente Lover mit der langweiligen Ehefrau und dem goldigen Kind zu Hause, Julia – die schöne, aber oberflächliche Geliebte, Lydia – die unattraktive Ehefrau und Fiona – das Kind, das seinen Vater vergöttert.
    Handlung und Personen in der Gegenwart hinterlassen einen realistischeren Eindruck, wobei gerade die Hauptfigur Fiona es mir sehr schwer machte, Sympathie für sie zu empfinden.


    Nur, dass das hier kein Liebesroman ist, sondern ein Beziehungsdrama, in dem das Wort Rache groß geschrieben wird. Und sich anders entwickelt, als ich zu Beginn vermutet hatte. Handlung und Personen in der Gegenwart hinterlassen einen realistischeren Eindruck, wobei gerade die Hauptfigur Fiona es mir bei allem Verständnis für ihre Situation sehr schwer machte, Sympathie für sie zu empfinden.
    Ganz am Ende wird ordentlich aufgeräumt, das gefällt mir, allerdings wurde es mir zum Ende hin ein bisschen zu actionlastig.


    Insgesamt ein flott zu lesender Roman, spannend und unterhaltsam, der in seiner Qualität aber nicht an die Dühnfort-Krimis heranreicht.

  • Insgesamt hat mir das Buch ganz gut gefallen, denn es liest sich flott weg und man wird nett unterhalten. Ich fand, dass es zwar nie langweilig war, aber doch ruhig spannender hätte sein können. Ziemlich schnell war klar, was passiert ist.
    Besonders am Anfang war auch mir die Sprache etwas zu unschön.
    Ich fand es auch leicht nervig, dass einige Dinge ständig wiederholt wurden. Ich glaube, hauptsächlich war dies der Fall, wenn es um Fionas Gefühlsleben ging.


    Dennoch hat es mir soweit gefallen, dass ich gerne noch weitere Bücher der Autorin lesen werden, denke ich.

  • Als Fiona 7 Jahre alt war, wurde ihr Vater wegen Mordes an seiner Geliebten verhaftet und verurteilt. Fionas Welt geriet aus den Fugen; plötzlich war sie nur noch das Mörderkind. Jetzt - 19 Jahre später - ist Fionas Vater tot. Vor seinem Tod beteuert er noch, kein Mörder zu sein. Fionas beginnt nachzuforschen.


    Mein Leseeindruck:


    Der Aufbau des Buches hat mir sehr gut gefallen. Der Leser springt zwischen den Zeiten hin und her. Wir sind abwechselnd bei Fiona und begleiten sie auf ihrer Wahrheitssuche und dann sind wir 19 Jahre in der Zeit zurück und erfahren, was damals wirklich geschehen ist. Dabei bleibt es trotzdem immer spannend, auch wenn man glauben könnte, schon alles zu wissen. Dem ist nämlich nicht so. Es gibt spannende Wendungen und Überraschungen in der Geschichte.


    Nicht gefallen hat mir die Hauptprotagonistin Fiona. Obwohl ich verstehen kann, dass sie durch ihre harte Kindheit so geworden ist, war sie mir doch einfach nur unsympathisch. Ich habe oft ihre Gedanken und Handlungen nicht nachvollziehen können, und oftmals hat sie mich einfach nur genervt. Trotzdem hat diese Antipathie nicht mein Lesevergnügen gemindert. Das Buch hat mich sehr gut unterhalten können; ich habe es sehr gerne gelesen.

  • Mörderkind von Inge Löhnig (Krimi, 2014)


    - der stärkste Löhnig -


    Bei diesem Krimi handelt es sich mal um keinen Teil aus der Dühnfort-Reihe, sondern ist ein eigenständiges Buch und es gibt im Gegensatz zu der Reihe so gut, wie keine Polizeiermittlungen.


    Hier steht ganz klar die Geschichte von Fiona im Vordergrund, die nach dem Tod ihres Vaters die Nachricht bekommt, dass er kein Mörder gewesen sein soll, so wie es für sie fast 20 Jahre ersichtlich war, da sie das verschriene Mörderkind war.
    Für mich war dieses Buch so erstklassig, einfach weil die Story auf ihre Art, trotz, dass es in dem Sinne keine Ermittlungsarbeiten gibt, so spannend von sich aus schon ist, dass sie ohne die fabelhaft auskam. Die Story spielt aus zwei Perspektiven, einmal aus Fionas Sicht in der Gegenwart und in dem anderen Handlungsstrang geht es um die Vergangenheit, wie das Ganze überhaupt entstanden ist. Vor allem Zweiteres war für mich der Höhepunkt schlechthin, da es so spannend war, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch gelesen hätte. Die darin enthaltenen Szenen haben mich beim Lesen und ich hatte ziemlich schnell einen Verdacht, was sich dahinter verbergen könnte, schon ein wenig an den Film "Gone Girl" erinnert, zumindest oberflächlich gesehen. Gerade die Vergangenheitsszenen hatten es mir angetan, da sie schon psychologische Elemente aufwiesen und sie so megaspannend erzählt wurden, dass ich es kaum erwarten konnte, bis endlich wieder eins von diesen Kapiteln an die Reihe kam. Ich habe sie förmlich aufgesogen. Somit kann man hier wunderbar miträtseln, auch wenn es am Ende doch noch ein wenig anders kam, als ich dann doch angenommen hatte, aber im Großen und Ganzen lag ich mit meiner Vermutung gar nicht so falsch.
    Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und aufgrund der spannenden Story möchte man nur so durch die Seiten fliegen.


    Fazit:


    Ein Krimi, der dieses Mal nur oberflächlich einer ist, nämlich vom Verbrechen her gesehen, ansonsten aber nicht viel damit gemein hat. Stattdessen erwartet den Leser eine spannende Reise in die Vergangenheit und erfährt Fionas Story. Wer diesen mal etwas anderen Stil mag und sich drauf einlässt, taucht in eine spannende Geschichte ein, wo die nicht vorhandenen Krimielemente nicht mal fehlen. Die Story spricht für sich. Für mich somit der stärkste Löhnig und somit sollte man ihn sich nicht entgehen lassen. Absolute Leseempfehlung!
    Note: 1/10 von 10 Eulenpunkten

  • Ich habe gestern Abend diesen Krimi zu Ende gelesen. Da ich ein großer Fan der Dühnfort-Reihe bin, musste ich natürlich auch diesen Krimi der außerhalb der Reihe spielt lesen.
    Es war ein spannendes Buch, mit Wendungen, die ich manchmal nicht so erwartet hätte.
    Die Story ist super interessant, mal ein Fall, wie ich ihn noch nicht gelesen habe.
    Auch die Erzählweise, einmal in Gegenwart und dann aus der Vergangenheit, ist gut gewählt. Sowas mag ich sowieso.


    Ich vergebe 9 Punkte

  • Inhalt:
    Mörderkind - so wurde Fiona als Kind beschimpft, nachdem ihr Vater Ben wegen Mordes an seiner Geliebten zu 15 Jahren Haft verurteilt wurde.
    19 Jahre später ist aus dem traumatisierten Kind eine zornige junge Frau geworden, die noch immer keinen Frieden mit ihrem Vater geschlossen hat.
    Nachdem dieser unter ungeklärten Umständen ums Leben kommt und Fiona seine letzten Worte, in denen er seine Unschuld beteuert, erfährt, kommen ihre Zweifel. War ihr Vater wirklich einen Mörder?
    Parallel zu viel Fionas Nachforschungen erfährt der Leser in einem zweiten Handlungsstrang, was damals von 19 Jahren wirklich geschah.
    Schritt für Schritt bewegen sich beide Geschichten aufeinander zu bis zum spannenden Finale.


    Meine Meinung:
    Obwohl der Leser durch den Teil, der in der Vergangenheit spielt, schon früh weiß was damals wirklich geschah, bleibt die Geschichte spannend und man fiebert mit Fiona und ihrem Freund Mats mit, wann sie endlich auf die richtige Spur kommen.
    Fiona ist bedingt durch ihre Kindheitserlebnisse ein schwieriger, komplizierter Mensch. Manchmal möchte man sie schütteln, so trotzig ist sie, manchmal trauert man mit ihr um die verlorene glückliche Kindheit.
    Inge Löhning hat ihre Protagonistin sehr glaubhaft dargestellt, auch in die meisten anderen Personen kann man sich gut hineinfühlen.
    Einziger Kritikpunkt: Der Plot war für mich zwar denkbar, jedoch zeitweise etwas zu konstruiert.


    Fazit:
    Trotz kleiner Schwächen im Plot bietet das Buch spannende Unterhaltung mit einer starken Persönlichkeit als Protagonistin.
    Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es jedem Fan spannender Unterhaltung weiterempfehlen und vergebe 8 Eulenpunkte!

  • Ich mochte Fiona bis zum Schluß hin nicht - sie war einfach nur egoistisch, starrsinnig, herrisch und schrechlich wütend. Wenn ihr was nicht passt, stürmt sie einfach voran, ohne Rücksicht auf Verluste. Als Mörderkind abgestempelt, verleugnet sie ihren Vater, will mit ihm nichts zu tun haben, denn er ist ja auch Schuld, dass ihre Mutter einen Unfall hatte, bei dem sie starb. Durch den Mord an seiner schwangeren Geliebten hat er jedes Recht verwirkt, Teil ihrer Familie zu sein. Erst als Mats - Darcy - ein Rettungssanitäter, der bei den letzten Minuten ihres Vaters dabei war, ihr ein paar unangenehme Wahrheiten an den Kopf knallt, ist sie bereit, möglicherweise an seiner Unschuld zu glauben. Der Wechsel vollzieht sich dann aber wieder so radikal, mir war es zu plötzlich, von völliger Verneinung zur absoluten Kämpferin für das Recht zu werden. Sie schreit mir auch einfach zu viel in die Runde - immer mit dem Kopf durch die Wand. Sie macht sich selber unglaubwürdig, in dem sie auf einmal so vehement für ihren Vater eintritt, als ob sie nie etwas anderes geglaubt hätte.


    Das Verbrechen selber fand ich aber gut durchgeplant, mir schwante sowas schon lange vorher. Besonders die verschiedenen Zeitebenen fand ich interessant, so war man als Leser doch immer eine Nasenlänge voraus. Das Ende war so stürmisch wie Fiona, die es aber nie geschafft hat, Sympathie bei mir zu erlangen. Darcy war dafür wieder einen Ticken zu gut, warum er immer wieder vergab war mir auch nicht schlüssig, aber es liegt wohl in der Natur der Männer, immer wieder auf solche Xanthippen hereinzufallen.


    Die Sprache war mir größtenteils zu ordinär, das war ich so von der Autorin nicht gewöhnt. Auch die vielen Strafsachen, die irgendwie so nebenherliefen und wie selbstverständlich angesehen wurden, wie das Fahren ohne Führerschein, haben mir im Kontext nicht gefallen. Es war mal etwas anderes außerhalb der Dühnfort Reihe, ich werde auch weiterhin bestimmt Standalones von Inge Löhnig lesen, aber ihre Krimis gefallen mir um Längen besser - die Charaktere sind sympathischer und die Sprache wesentlich ausgereifter.


    LG
    Patty

  • Ich habe das Buch in den Urlaub mitgenommen.
    Nach anfänglichen Schwierigkeiten ins Buch zu kommen, ist es doch Spannend geworden!


    Mir sind die Dünfort-Krimis, aber ich war gut unterhalten.


    8 Punkte

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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