'Ismaels Orangen' - Seiten 362 - Ende

  • Nachdem ich nochmal drüber nachgedacht habe, muss ich dir recht geben, Saiya. Das ist wohl eher meiner Fantasie entsprungen und die Autorin hat es so gar nicht geschrieben :gruebel
    Obwohl ich Bücher mit einem offenen Ende nicht mag, kann ich mich in dem Fall mal damit arrangieren.

  • An alle, die es interessiert:
    SchwarzesSchaf, Karthause und ich sind schon mal 3, die die alte ExodusLR aufgreifen wollen. Momentan sammeln wir uns noch im KlassikerLRthread...
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weder haben mich die großen Zeitsprünge gestört, noch fand ich das Verhalten der Personen unglaubwürdig, selbst Salims Fixierung auf dieses Haus war für mich nachvollziehbar, auch das Ende finde ich passend, ein Happy End wäre unglaubwürdig gewesen, aber es passt zu Jude, dass sie schafft wieder auf ihren Mann zuzugehen.
    Einzig Rafan ist sehr blass geblieben, über ihn und seine Beweggründe hätte ich gerne noch ein bisschen mehr erfahren.


    Gestört hat mich der Brief von Marc am Anfang, da war spätestens als die Namen der Zwillinge zum ersten Mal erwähnt wurden, ziemlich klar wie es endet.
    Ich lese zwar eigendlich immer irgendwann im Laufe eines Buches die letzten Seiten vor, will aber selbst entscheiden, wann ich wissen will, wie es ausgeht.


    Zitat

    Original von maikaefer
    An alle, die es interessiert:
    SchwarzesSchaf, Karthause und ich sind schon mal 3, die die alte ExodusLR aufgreifen wollen. Momentan sammeln wir uns noch im KlassikerLRthread...
    :wave


    Da werde ich gleich mal vorbei schauen!

  • Mir ging es im letzten Abschnitt etwas zu schnell.
    Die Jahre zwischen Judes Rückkehr nach England und der endgültigen Trennung von ihr und Salim werden nur kurz angerissen und die Konflikte nicht weiter beschrieben.
    Auch Marcs psychische Erkrankung kam für mich ein bisschen plötzchlich. Klar, er war schon immer ein sehr sensibles Kind, musste die Trennung seiner Eltern erleben und hatte ein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater, aber das kann ja nicht die alleinige Ursache sein. Zumal Jude ihn ja immer unterstützt und seine Talente gefördert hat.
    Wenn jeder Jugendliche, der sich von seinem Vater missverstanden fühlt, gleich zum Brandstifter werden würde.... ?(


    Den Brief von Marc an Sophie, der als Prolog gedient hat, habe ich jetzt noch einmal gelesen. Beim ersten Mal habe ich ihn eigentlich überhaupt nicht verstanden und habe ihn deshalb regelrecht vergessen.
    Erst jetzt, durch eure Kommentare in diesem Thread, bin ich auf die Idee gekommen, ihn nochmals zu lesen und nun auch zu verstehen.





    Zitat

    Original von Findus
    Es ist ein hoffnungsvolles Ende, so hab ich es empfunden. Sie gehen zum Meer, gemeinsam und Salim sieht endlich wieder einen Weg, den sie vielleicht/ wahrscheinlich gemeinsam weiter gehen können.


    Salim hatte sich ja schon vorher von seinen vermeintlichen Freunden abgewendet also bereits vor Marcs Tod, einen Richtungwechsel eingeschlagen. Dass nun Marc stirbt, in dem Haus das der jahrelange Alptraum der Familie war, zeigt ihm endgültig, dass sein bisheriges Tun falsch war und er in eine Sackgasse geraten war.


    Jude kann ich nur bewundern aber ich glaube die meisten Frauen sind eher bereit zu verzeihen und einen Neuanfang zu wagen.


    Das empfinde ich genauso! :write


    Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen, es hat mich in den meisten Abschnitten sehr berührt.

  • Zitat

    Original von Richie
    Mir geht es ähnlich, ich bin unschlüssig :gruebel
    Zuerst kam ich schlecht ins Buch rein (dauerndes Nachschlagen), dann hat mich die Geschichte gepackt, aber ich wurde durch das Buch gehetzt und das Ende??? Ich brauch auch Zeit, um es nochmal Revue passieren zu lassen.


    Mir geht es ähnlich. Zu Beginn haben mich die großen Zeitsprünge gestört. Dann entwickelte aber ein Sog beim Lesen. Ich konnte gar nicht mehr mehr zu den einzelnen Abschnitten Posten. Die Tiefe Zerrissenheit von Salim ist mir deutlich geworden.


    Das Ende ist versöhnlich. Ist aber auf die große Persönlichkeit von Jude zurückzuführen. Von ihr hätte mehr erfahren wollen.

  • @ Roma:
    Vielleicht magst du ja trotzdem reinlesen oder wenigstens zaungasten, immerhin sind wir, da es sich um keine Testleserunde mit Gewinnexemplar und/oder Autorenbegleitung handelt, zeitlich freier...
    @ LR-Interessenten:
    Ich werde krokus, die die damalige LR initiierte und hier ja ebenfalls mitliest, mal per pn fragen, ob sie das wieder in die Hände nimmt...
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • Für mich ist sich die Autorin mit diesem Ende treu geblieben. Verlust, Trauer und die Bereitschaft, miteinander zu sprechen und aufeinander zuzugehen.
    Immerhin ist ein Jahr nach Marcs Tod vergangen und sowohl Salim als auch Judit hatten Zeit zum Nachdenken.


    Sehr bewegt hat mich auf S. 408 Salims Schwester Nadia, die um ihn weint, ihn fragt, was er bloß für ein Mann ist, der so viel hatte und alles weggeworfen hat. Deutlicher kann man es nicht ausdrücken. Folgerichtig, dass die beiden Frauen sich offenbar nahegekommen sind, nach Marcs Tod.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen


    Sehr bewegt hat mich auf S. 408 Salims Schwester Nadia, die um ihn weint, ihn fragt, was er bloß für ein Mann ist, der so viel hatte und alles weggeworfen hat. Deutlicher kann man es nicht ausdrücken. Folgerichtig, dass die beiden Frauen sich offenbar nahegekommen sind, nach Marcs Tod.


    Ja, das hat ich auch sehr berührt und vor allem ist das doch ein Anstoß für Salim nochmal über sich nachzudenken.


    Fand ich ja gut, dass Jude am Arabischunterricht der Kinder teilgenommen hat. Nun kann sie sich mit der Familie wenigstens unterhalten.

  • Zitat

    Original von Roma
    @ maikäfer, ich hatte gerade die Idee, mir den Film zu besorgen und anschließend die LR zu verfolgen. Wäre vielleicht mal einen Versuch wert (?) :gruebel


    Krokus hat netterweise unter den privaten LR einen Anmeldethread eröffnet.
    Ja, natürlich geht das. Ist natürlich nicht ganz dasselbe, aber machbar.
    Natürlich steht die Lovestory zwischen Paul Newman (das war ja auch ein Sahneschnittchen! :grin) und Eve Marie Saint sehr im Vordergrund und wenn ich mich richtig erinnere, gab es minimale Unstimmigkeiten zB hiess die radikalere Untergrundpartei im Buch "Makkabäer" und im Film "Irgun", aber es sollte zum Verständnis der LR reichen. Und wenn nicht, kannst du uns ja jederzeit fragen... :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Krokus hat netterweise unter den privaten LR einen Anmeldethread eröffnet.
    Ja, natürlich geht das. Ist natürlich nicht ganz dasselbe, aber machbar.
    Natürlich steht die Lovestory zwischen Paul Newman (das war ja auch ein Sahneschnittchen! :grin) und Eve Marie Saint sehr im Vordergrund und wenn ich mich richtig erinnere, gab es minimale Unstimmigkeiten zB hiess die radikalere Untergrundpartei im Buch "Makkabäer" und im Film "Irgun", aber es sollte zum Verständnis der LR reichen. Und wenn nicht, kannst du uns ja jederzeit fragen... :wave


    Danke für das Angebot :knuddel1 Hach, ja, Paul Newman fand ich schon immer ganz "lecker" :grin

  • Zitat

    Original von Saiya
    Aber ob die beiden ihre Ehe retten können, wissen wir doch gar nicht. Ein Jahr nach Marcs Tod können sie miteinder sprechen und sich gemeinsam das Meer anschauen, an dem Ort, an dem Salim geboren wurde und ihr gemeinsames Kind gestorben ist. Mehr möchte ich da gar nicht hinein interpretieren.
    Es tut sich für beide ein neuer Weg auf, ob sie ihn auch über den Spaziergang ans Meer hinaus gemeinsam gehen können, keine Ahnung. Aber vielleicht finden beide ein bisschen Frieden, indem sie so ohne Hass miteinander umgehen. Judith ist jedenfalls jemand, der so damit umgehen könnte. Und Salim muss ja noch mehr Steine beseitigen. Immerhin scheint seine Tochter nicht mehr mit ihm zu sprechen. Er kennt ja nicht einmal ihren Freund. Dieses Ende ist für mich alles andere als "Friede, Freude, Eierkuchen", sondern eher ein Anfang, ein erster Schritt, wobei wir die weiteren nicht kennen. Das bleibt der eigenen Phantasie überlassen, deshalb ist es für mich eben eher ein offenes Ende, als unglaubwürdiges Happy End. :-)


    :write
    Das sehe ich ganz genauso.
    Mir hat das Buch sehr gefallen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Hach, wie traurig und gleichzeitig berührend. Marc hat das Orangenhaus und somit auch die Träume des Vaters in Flammen und Rauch aufgehen lassen. So habe ich es zumindest empfunden.
    Die psychischen Probleme, die sich eigentlich von klein auf abzeichneten (Sensibelchen, dauernd nah am Wasser gebaut, zu keiner Kultur richtig zugehörig, vom Vater nicht verstanden) trieben Marc zu seiner verzweifelten Tat.


    Von einem glücklichen Ende kann man wirklich nicht sprechen, die Familie ist kaputt, jedoch der Hoffnungsschimmer einer friedlichen Annäherung bleibt.


    Über die Rezi muss ich noch nachdenken... :gruebel

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Der letzte Abschnitt und das Ende haben mich mit dem Buch dann doch versöhnt nachdem ich beim letzten Abschnitt einen richtigen Hänger hatte, und mich zwingen musste weiter zu lesen. Ich finde das offene Ende auch sehr gut, und ich war zufrieden damit. Happy End ist es sicherlich keines, aber ein Neuanfang.


    Die Rezi wird schwer, ich werde einige Tage brauchen.....

  • Ich bin jetzt auch mit dem Buch fertig und bin wie einige hier eher enttäuscht.
    Mich hat der letzte Abschnitt extrem verstört und irritiert, ich konnte Salim überhaupt nicht mehr verstehen. Wieso macht er sich alles selber so kaputt und steht seinem Glück so sehr im Weg? Auch wenn man an der Vergangenheit hängt, sollte er doch in der Lage sein, seine Familie als genau das wertzuschätzen. Diese ewige Zerrissenheit ging mir auf die Nerven, weil er in der langen Zeit sich doch irgendwann mal besinnen sollte.
    Ich kann diese negative Grundeinstellung nicht verstehen, weil das absolut nicht meiner Lebenseinstellung entspricht. Deswegen habe ich mich da vermutlich sehr schwer getan.


    Dass Marc so handelt kann ich hingegen gut verstehen, sein Urvertrauen in seinen Vater ist ja immer wieder zerbrochen und nie richtig gekittet worden. Ich habe wegen des Briefs am Anfang des Buchs schon geahnt, dass es auf seinen Tod hinauslaufen wird. Das eigentliche Ende fand ich dann okay, aber mehr auch nicht. Ich an Judits Stelle könnte Salim nicht verzeihen. Sie hat ihm so viele Chancen gegeben die er immer wieder ausgeschlagen hat. Ich wäre einfach wieder gefahren, so wie Sophie es gemacht hat.


    Insgesamt war das Buch so im 3er Bereich, wenn man mal in Schulnoten spricht. Mehr dazu in der Rezi.

  • Da ich unbedingt mit dem Buch fertig werden wollte, habe ich gestern die letzten beiden Abschnitte in einem Rutsch gelesen.


    Puh was für eine Ende. Ich empfinde es so gar nicht als positiv, denn die Familie ist zerstört und es besteht nur ein "vielleicht", dass das mal wieder besser wird.


    Ich glaube dieses Gefühl, dass man nicht so ganz eins mit dem Roman wird, hat mit der eigentlichen Geschichte zu tun und ist beabsichtigt.


    Für mich war hier am schlimmsten das Orangenhaus brennend zu erleben, denn damit sterben Träume und Wünsche des Vaters, einfach schrecklich.