'Berlin Feuerland' - Seiten 152 - 220 (Kap. 14 - 20)

  • Bin ich tatsächlich die erste? Und das, wo ich doch im Moment kaum zum Lesen komme :chen


    Victor macht mir echt Sorgen, der ist ja extrem Ich-bezogen und kann eine "Ehrverletzung" gar nicht ab.
    Ich befürchte dass er nicht nur Hannes gefährlich werden kann. Schließlich kann er auch Alice und vor allem deren Familie gesellschaftlich ruinieren. Ludwigs Karriere beim Militär könnte er wohl recht einfach sabotieren. Und Alice ist ja wohl ein leichtes Ziel.


    Wobei sie sich ja durchaus bewusst ist, dass sie ihr bequemes Leben für Hannes aufgeben müsste.


    Nachdem Hannes sie aber mit Victor gesehen hat, entscheidet er sich ja erst einmal für die Rebellen.


    Wobei hier mal wieder ein Schütteln des Protagonisten angesagt wäre, Hannes sollte vielleicht erst einmal mit Alice reden, bevor er seine Schlüsse zieht.
    Ihm ist ja eigentlich bewusst, wie wenig er über ihr Leben weiß. Sie ist ja durchaus gesellschaftlichen Zwängen ausgesetzt, die genau zu so einer Situation führen könnten..... Aber gut, die Dramaturgie verlangt es natürlich ;-) Ohne Verwicklungen ist eine Liebesgeschichte ja nur halb so schön....

  • Und natürlich die Hälfte vergessen...


    Einmal gibt's am Anfang von Kapitel 20 einen Schreibfehler im Ebook, da steht Streiereien statt Streitereien....


    Und dann natürlich Julius. Der mir immer besser gefällt, weil er nicht so einseitig denkt. Ihm ist schon klar, dass sich an den Zuständen was ändern muss und das Waffengewalt auf beiden Sieten auf Dauer zu nichts führt. Sein Besuch vei Humboldt hat mir sehr gut gefallen, seine Schlussfolgerugen fand ich sehr treffend.


    Ich bin ja mal gespannt, wie das jetzt weitergeht, ich habe mich bewusst nicht wirklich über die Ereignisse informiert um mal nicht im Vorhinein zu wissen, was passieren wird.

  • Ich bin mit dem Abschnitt auch schon durch, habe es aber noch nicht geschafft etwas dazu zu schreiben.
    Puh, ich fand es ja wirklich schlimm, als das Militär tatsächlich auf die unbewaffneten Bürger geschossen hat und dabei einige ums Leben gekommen sind. Irgendwie habe ich auch die ganze Zeit gedacht, dass sie nur versuchen den Leuten zu drohen und sie zu zerstreuen aber nicht ernsthaft schießen würden. Das wird den Aufstand nun erst richtig anheizen fürchte ich.
    Julius gefällt mir als Person sehr gut. Er versucht eine Lösung für den Konflikt zu finden und frägt nach der Meinung von einflussreichen Menschen, zum Beispiel Humboldt. Und dieser Tick mit dem Listenschreiben macht ihn mir irgendwie richtig sympathisch. Wenn er nicht mehr weiter weiß, wird erst mal eine Liste geschrieben. :lache
    Victor ist ein furchtbarer Mensch. Und ich denke er wird nicht gerne auf Alice verzichten wollen. Und schon gar nicht, wenn er erfährt, dass sie sich nicht für ihn sondern für Hannes, einem armgen Typen aus dem Feuerland entschieden hat.
    Wobei Hannes nun wohl erst mal auf Abstand zu Alice gehen wird, nachdem er die beiden zusammen gesehen hat. Ich bin mal gespannt, wie sich die Beziehung zwischen ihnen nun weiterentwickeln wird.

  • Zitat

    Original von streifi
    ...
    Victor macht mir echt Sorgen, der ist ja extrem Ich-bezogen und kann eine "Ehrverletzung" gar nicht ab.
    Ich befürchte dass er nicht nur Hannes gefährlich werden kann. Schließlich kann er auch Alice und vor allem deren Familie gesellschaftlich ruinieren. Ludwigs Karriere beim Militär könnte er wohl recht einfach sabotieren. Und Alice ist ja wohl ein leichtes Ziel.
    ...


    Vor allem das Ausleben seiner Funktion und der damit verbundenen Macht hat etwas Sadistisches. Auf der einen Seite kriegt er sein Privatleben nicht in den Griff und dann erniedrigt er Hannes auf so ekelhafte Weise.


    Zitat

    Original von streifi
    ...
    Wobei sie sich ja durchaus bewusst ist, dass sie ihr bequemes Leben für Hannes aufgeben müsste.
    ...


    Dass sie diese Gedanken hegt, o.k., das ist verständlich. Aber ob sie das wirklich ernsthaft vorhat? Ich denke, sie macht sich keinen Begriff, was Hannes Leben wirklich für Entbehrungen bereit hält.
    Vor allem bringt das doch so wenig. Lieber sollte sie gemeinsam mit Hannes, Kutte und Co. überlegen, was man mit dem Geld, an das die rankommt, Vernünftiges tun kann, um wirklich zu helfen.


    Zitat

    Original von streifi
    ...
    Und dann natürlich Julius. Der mir immer besser gefällt, weil er nicht so einseitig denkt. Ihm ist schon klar, dass sich an den Zuständen was ändern muss und das Waffengewalt auf beiden Sieten auf Dauer zu nichts führt. Sein Besuch vei Humboldt hat mir sehr gut gefallen, seine Schlussfolgerugen fand ich sehr treffend.
    ...


    Der gefällt mir auch richtig gut. Die Figur ist so vielschichtig, das ist spannend. Den Besuch bei Humboldt fand ich auch sehr gelungen. Ob Julius sich noch lange in dieser Position halten kann?
    Wenn er es nicht schafft, die Rebellen im Zaum zu halten, dann muss er seinen Kopf dafür herhalten. Wenn er sich politisch einsetzt und versucht, dass Gesetze ausgearbeitet werden, die für mehr Gerechtigkeit sorgen, schmeißt der König ihn ebenfalls raus. EIne echte Zwickmühle.
    SO traurig es ist, aber wahrscheinlich hat Humboldt recht, wenn er sagt, dass sich erst etwas mit Gewalt bewegen lässt und dann die Obrigkeit sich erst der Verantwortung bewusst wird. Auch wenn ich das eigentlich so nicht sehen möchte. Gewalt provoziert ja nur Gegengewalt.
    Dabei müsste der König und all sein Gefolge nur einen einzigen Tag in einer Fabrik arbeiten und nur einen Tag in einem Armenhaus verbringen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Vielleicht gleich noch eine kleine Anmerkung? Auf Seite 182 sagt Clara"Wir mischen die City auf" - hat man damals tatsächlich schon "City" gesagt? Das klingt mir so sehr nach heutiger Sprache, dass ich drüber gestolpert bin. :gruebel


    Die Figuren sind alle sehr interessant in ihrer Unterschiedlichkeit. Victor, der typische Offizier, etwas arrogant, mit Spielschulden, wirkt auf mich eher so, als würde es ihm nicht um Alice gehen sondern darum, eine einmal gemachte Eroberung nicht zu verlieren. Seine Überlegenheit lässt er Hannes klar spüren, denn Alice zu verlieren (und dann noch gegen einen sozial so viel niedriger gestellten Arbeiter), das geht für ihn gar nicht.


    Bei Alice habe ich auch den Eindruck, dass sie zwar abwägt, was ihr an der Seite von Hannes alles entgehen würde, doch die reale Armut am eigenen Leibe zu erfahren, das kann sie sich nicht wirklich vorstellen. Sie sieht das Ganze noch ein wenig zu romantisch verklärt. Ich bin gespannt, ob und wann sie aus diesem Traum aufwacht, oder ob Hannes seine Verdienste so rasant steigert, dass die beiden ein Auskommen haben werden...


    Dieses Gedicht, das Hannes geschrieben hat, es hört sich so an, als gab es das tatsächlich?

  • Hallo Eskalina,


    Zitat

    Original von Eskalina
    Vielleicht gleich noch eine kleine Anmerkung? Auf Seite 182 sagt Clara"Wir mischen die City auf" - hat man damals tatsächlich schon "City" gesagt? Das klingt mir so sehr nach heutiger Sprache, dass ich drüber gestolpert bin. :gruebel


    das war für mich auch verblüffend, dass es den Begriff schon gab. (Er ist mir bei Stadtbeschreibungen von Berlin aus der damaligen Zeit begegnet.) Andererseits kann ich das ja nicht jedem Leser erzählen, insofern war es vielleicht auch die falsche Entscheidung, ihn mit ins Buch aufzunehmen. Hm.


    Zitat

    Original von Eskalina
    Dieses Gedicht, das Hannes geschrieben hat, es hört sich so an, als gab es das tatsächlich?


    Dein Gefühl ist richtig. Das Gedicht stammt von einem Flugblatt von 1848. Ich liebe es, solche Originale mit in den Roman zu schmuggeln. :grin


    Herzlich,


    Titus

  • Das Buch ist harter Tobak, und ich komme darob nur relativ langsam voran. Immer wieder muß ich unterbrechen und das Gelesene verarbeiten bzw. sacken lassen.


    S. 163: Aber die Speisen waren nur mittlerer Standard.
    Für viele Geladene vermutlich das Beste, was sie je in ihrem Leben zum Essen bekommen werden.


    Dann die Idee zu der „Fußbodenheizung“?!
    Ich habe mich schon in manchen Romanen, die im 19. Jahrhundert und früher spielten, gefragt, wie man denn die Kleidung wieder sauber bekam, denn chemische Reinigung gab es noch nicht. Anscheinend bekam man manche überhaupt nicht mehr sauber, und trug es nur ein Mal. Und andere trugen dafür ihre Kleidung ein ganzes Leben lang.


    Ich habe mich eine ganze Weile gefragt, wen Herr von Minutoli wohl um Rat fragen will. An Humboldt habe ich nicht gedacht. Die Brüder Grimm also auf Platz 6 und 7. Wer stand wohl auf Platz 2 der Liste?


    Das Gespräch von Minutoli und Homboldt war mehr als interessant und offenbarte die Zwickmühle, in der sich eigentlich beide, jeder auf seine Weise, befanden.


    Auf S. 206 kommt ein Stichwort, das ich schon länger im Kopf habe und auch nicht verstehen kann. Die Kirchen. Eigentlich hätten die schon damals wissen müssen (ein Blick ins NT genügt), daß diese Verhältnisse schlicht unchristlich sind.


    S 216 fiel mir eine Episode aus meinem Leben ein. Ich hatte mal ein Gespräch wegen einer Vertretung mit einer Firma, deren Inhaber ein Graf war. Ich habe noch nie einen so teuren Füllfederhalter gesehen wie den, mit dem er den Vertrag unterschrieb. Und alleine seine Schuhe waren vermutlich teurer, als mein Anzug plus Schuhen, die ich an dem Tag trug.
    Will sagen, diese Gegensätze gibt es heute immer noch, wenngleich vielleicht auf höherem Niveau. Von anderen Gegenden der Welt ganz zu schweigen.


    Mehr als traurig die Begegnung von Hannes mit seiner Mutter.


    Dann zeigt Viktor sein wahres Gesicht, in dem er Hannes erneut demütigt. Er hat also Angst vor ihm und ist sich seiner nicht sicher. Ich frage mich nur, was er sich von der Verbindung mit Alice erhofft? Da er ein Mal Spielschulden gemacht hat, wird er das weitere Male tun. Wie kann Alice nur hoffen, daß er das wegen ihr aufgeben würde, alleine seine Ausdrucksweise, weshalb er die Schulden machte, zeigt an, daß er nicht daran denkt, seinen Lebensstil zu ändern. Ob sie für ihn nur ein Zeitvertreib ist, bis er die nächste reiche Partie „aufgerissen“ hat?


    Hm, hatte Hannes Alice eigentlich davon erzählt? Das kam gar nicht mehr vor in diesem Abschnitt.


    Dann gibt es Tote, was der Entwicklung vermutlich eine zusätzliche Dynamik verleihen wird. Die Katastrophe dürfte kaum noch aufzuhalten sein. Julius kommt hinzu, und ich bin gespannt, wie er im Folgenden Reagieren bzw. Handeln wird.


    Alice geht tatsächlich mit Viktor in die Oper, also ein bißchen mehr Verstand hätte ich ihr schon zugetraut. Hannes sieht sie danach - und wendet sich ab, was soll er sonst auch tun?



    Ich bin an mein Bücherregal gegangen und habe im „Brett 19. Jahrhundert“ etwas gesucht. Dabei fiel mir das „Quellenbuch zur Geschichte des neunzehnten Jahrhunderts“ von Friedrich Neubauer (Verlag der Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a.d.S. 1910) in die Hände (ups, Amazon hat das sogar gelistet). Im Abschnitt 4 „Aus den Berliner Märztagen“ findet sich da u. a.eine „Proklamation Friedrich Wilhelms IV. an die Berliner Bürgerschaft vom 18. zum 19. März“, weitere Proklamationen und einige Briefe, u. a. ein „Brief des Prinzen von Preußen an seine Schwester, die russische Kaiserin (Prinzessin Charlotte) 28. März 1848: über die Ereignisse des 19. März“. Ich denke, den Abschnitt werde ich mir mal, passend zum Buch, durchlesen.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Dabei müsste der König und all sein Gefolge nur einen einzigen Tag in einer Fabrik arbeiten und nur einen Tag in einem Armenhaus verbringen.


    Das würde nichts bringen. Denn damals wie heute, wenn ein "hohes Tier" so eine Anstalt (oder sonst etwas) besucht, wird da geputzt, renoviert und alles auf Vordermann gebracht, damit man einen guten Eindruck macht. Ergebnis? "Ist doch alles gar nicht so schlimm." Damals wie heute.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Das würde nichts bringen. Denn damals wie heute, wenn ein "hohes Tier" so eine Anstalt (oder sonst etwas) besucht, wird da geputzt, renoviert und alles auf Vordermann gebracht, damit man einen guten Eindruck macht. Ergebnis? "Ist doch alles gar nicht so schlimm." Damals wie heute.


    Meinst du? Ich denke, dass die hohen Tiere schon sehr ignorant sein müssen, um an dem Elend vorbeigehen und vorbeisehen zu können.
    Aber irgendwie muss ich dir schon recht geben. Ich habe schon mehrfach Politiker zu mir in den Unterricht eingeladen, damit sie vor Ort erleben können, was wirklich gebraucht wird. Aber die meisten antworten gar nicht erst. Da denke ich auch immer, wenn die mal einen einzigen Tag hier wären... :fetch

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Meinst du? Ich denke, dass die hohen Tiere schon sehr ignorant sein müssen, um an dem Elend vorbeigehen und vorbeisehen zu können.


    Ja, meine ich. Und daß sie so ignorant zumindest waren, sieht man doch bisher schon hier im Buch.


    Und zum Thema Schule: ich habe mir abgewöhnt, meine Tochter (Abiturklasse) zu fragen, welche Stunden ausgefallen sind. Ich frage, welche stattgefunden haben. Das geht schneller. Wann sie schulaus aus hat, weiß man auch nie, denn der Stundenplan ist eine Mitteilung, daß die eventuelle Möglichkeit besteht, daß die Schule überlegt, an diesem Tag so und so lange Unterricht anzubieten. Vielleicht jedenfalls.


    Und über schwachsinnige Lehrpläne, deren Ziel offenbar ist, daß ein Schüler nach Verlassen der Schule nie wieder ein Buch liest, schweige ich lieber. Hätte ich meine Tochter nicht seit früher Kindheit bewußt mit dem "Lesevirus" geimpft, die Schule hätte es ihr sicherlich ausgetrieben.


    Und das mit dem Herrichten? Wie war das (kann man ansalog sehen) mit dem Foto vor einiger Zeit, als die Staatschefs eine Demonstration wegen der Anschläge in Paris anführten? Das Foto war gefälscht gestellt. Würde man sich (heute) auf hoher politischer Seite wirklich für die wirklichen Verhältnisse interessieren, sähe es bei uns anders aus. Aber in der Hinsicht hat sich prinzipiell - leider - nicht viel geändert.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich mag Victor nicht. Er ist sehr auf sich fixiert und gerade das macht ihn gefährlich. Wenn nicht alles nach seinem Willen geht, kann er schnell mal explodieren.


    Alice ist hin und her gerissen zwischen einem bequemen Leben an Victors Seite oder ein aufregenderes an Hannes Seite. Wie sie sich wohl entscheiden wird?


    Julius kann ich irgendwie noch gar nicht zuordnen. Auf der einen Seite ist er sehr besonnen, auf der anderen ist er mir fast schon zu blass. :gruebel



    Interessant finde ich, bekannten Namen und Persönlichkeiten zu begegnen (Humboldt oder Gebrüder Grimm).


    Die Situation auf den Straßen spitzt sich so langsam zu. Es gibt erste Tote und die Rebellen rüsten sich.

  • Zitat

    Original von Titus Müller
    Hallo Eskalina,



    das war für mich auch verblüffend, dass es den Begriff schon gab. (Er ist mir bei Stadtbeschreibungen von Berlin aus der damaligen Zeit begegnet.) Andererseits kann ich das ja nicht jedem Leser erzählen, insofern war es vielleicht auch die falsche Entscheidung, ihn mit ins Buch aufzunehmen. Hm.



    Ich gestehe, ich bin auch drüber gestolpert. Aber ich dachte mir, es wird schon stimmen, denn so einen Fauxpas erlaubst Du Dir sicherlich nicht. :grin :knuddel1

  • Die "City" ist mir auch aufgefallen
    Ich war auch erst verblüfft bis ich an einer anderen Stelle gelesen habe wie die Berliner das so schön berlinerisch aussprechen , da war mir dann klar dass es kein Fehler war sondern es den Begriff damals tatsächlich schon gab


    Zitat

    Dein Gefühl ist richtig. Das Gedicht stammt von einem Flugblatt von 1848. Ich liebe es, solche Originale mit in den Roman zu schmuggeln. Grinsen


    Ist der ursprüngliche Verfasser bekannt?




    Zitat

    Ich frage mich nur, was er sich von der Verbindung mit Alice erhofft? Da er ein Mal Spielschulden gemacht hat, wird er das weitere Male tun. Wie kann Alice nur hoffen, daß er das wegen ihr aufgeben würde, alleine seine Ausdrucksweise, weshalb er die Schulden machte, zeigt an, daß er nicht daran denkt, seinen Lebensstil zu ändern. Ob sie für ihn nur ein Zeitvertreib ist, bis er die nächste reiche Partie „aufgerissen“ hat?


    Die Frage habe ich mir auch gestellt und ich denke dass es die Beziehungen sind die Alice Vater im Schloß und zum König sein ... das ist bestimmt interessant für eine mögliche Karriere

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Hinsichtlich "City" :write @ Tanzmaus


    Die Konstellation Hannes - Ludwig - Victor ist brisant, hoffentlich wird bei Letzterem Nomen nicht zum Omen :wow


    Die Begegnung mit Humboldt gehörte auch für mich zu den highlights in diesem Abschnitt.


    Was Regenfischs Anregung betrifft:
    Im Prinzip stimme ich dir zu. Aber ich fürchte, SiCollier sieht das richtig.
    Mir gingen da die angemeldeten Tierärzte/Kontrolleure in Massenhaltungsanlagen durch den Kopf, die eben wegen dieser Anmeldung auch selten etwas zu Beanstanden finden. Und - man verzeihe den Vergleich - wenn ich mich recht entsinne, wurden angemeldete Angehörige eines nicht deutschen Roten Kreuzes sogar durch das "Musterlager" Theresienstadt geführt und erhielten den Eindruck, es sei nahezu ein Ferienparadies für Juden.
    Ich hab das irgendwann mal in "Exodus" gelesen und werde in der bevorstehenden Wiederbelebung der Leserunde dazu gewiss drüber stolpern.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Victor ist wirklich ein übler Zeitgenosse. Ich vermute stark, dass ihm gar nichts an Alice gelegen ist, sondern er einfach die Oberhand über sie behalten will. Dass sie mit Hannes sympathisiert ist ihm klar ein Dorn im Auge. Das lässt er Hannes mit Gewalt spüren. Und ich denke, er würde auch noch weiter gehen, wenn es hart auf hart kommt (z.B. wenn sich die beiden während der Unruhen tatsächlich gegenüberstehen :yikes).
    Seine Spielschulden spielt er Alice gegenüber runter - aber ich glaube nicht, dass er die wirklich los ist. Also auch hier mehr Schein als Sein, was seinen Reichtum anbelangt?


    Alice kommt nur bedingt von Victor los. Einmal noch möchte sie das schöne Leben kosten und genießen - ich fand es jedoch interessant, wie ihre Gedanken während der Oper immer wieder abschweifen und sie hinter den schönen Schein blickt.


    Dass Hannes so reagiert wie er reagiert ist nachvollziehbar. Natürlich muss er nach dem Blick in die Kutsche glauben, dass Alice nur mit ihm spielt. Ich hoffe allerdings, dass sie ihn da später vom Gegenteil überzeugen kann. :grin Andererseits besteht natürlich auch die Chance, dass Hannes bei den Aufständen nicht so gut wegkommt... :-(


    Das eingeschobene Gedicht fand ich gut, umso besser, da es historisch ist.


    Dass Minutoli mit solch berühmten Persönlichkeiten wie den Gebrüdern Grimm und Alexander von Humboldt verkehrt, hat mich ein wenig erstaunt. Andererseits ist er ja selbst ein Teil der "höhergestellten" Gesellschaft und da wird man sich sicher über den Weg laufen.
    Das Gespräch mit von Humboldt war sehr aufschlussreich und wohlbedacht. Und der Papagei gefällt mir auch. :grin


    Zitat

    Original von streifi
    Ich bin ja mal gespannt, wie das jetzt weitergeht, ich habe mich bewusst nicht wirklich über die Ereignisse informiert um mal nicht im Vorhinein zu wissen, was passieren wird.


    So geht's mir auch. Ich tappe mangels Hintergrundwissen ebenfalls noch völlig im Dunkeln, wo uns die weiteren Entwicklungen hinführen werden. Sehr spannend alles!
    Und ich hoffe, im nächsten Abschnitt auch wieder etwas mehr von Nepomuk zu erfahren...


    Auf Seite 171, unten, ist mir noch ein kleiner Fehler aufgefallen:

    Zitat

    Der Soldat, der den Offizier begleitete, erschienen [...]

  • Zitat

    Victor ist wirklich ein übler Zeitgenosse. Ich vermute stark, dass ihm gar nichts an Alice gelegen ist, sondern er einfach die Oberhand über sie behalten will. Dass sie mit Hannes sympathisiert ist ihm klar ein Dorn im Auge. Das lässt er Hannes mit Gewalt spüren. Und ich denke, er würde auch noch weiter gehen, wenn es hart auf hart kommt (z.B. wenn sich die beiden während der Unruhen tatsächlich gegenüberstehen ).


    Ja, das glaube ich sofort dass er da seine Position ausnützen würde wenn er die Gelegenheit bekommt



    Zitat

    Dass Hannes so reagiert wie er reagiert ist nachvollziehbar. Natürlich muss er nach dem Blick in die Kutsche glauben, dass Alice nur mit ihm spielt



    Es war ja sooo klar dass er die Beiden sieht, warum nur muss sie auch noch diesen Abend mit Victor verbringen, was soll das ?

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore