'Berlin Feuerland' - Seiten 001 - 072 (Kap. 01 - 06)

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ich fand die Idee (Titus, das hast du dir hoffentlich ausgedacht) mit den Führungen durch das Feuerland klasse. "Da waren ein paar Damen, die sich gruseln wollten."


    Führungen durchs Armenviertel für Wohlhabende waren (leider!) ein typisches Zeitphänomen, nicht nur in Berlin, auch in Paris, London und New York. Man gierte danach, die Sphäre der Abgestürzten und der Kriminellen kennenzulernen und empfand Nervenkitzel und entsetztes Schaudern. (Im Nachwort des Romans erkläre ich es genauer.)


    Herzlich,


    Titus

  • Zitat

    Original von Maharet
    Auch weil bei "Als wir unsterblich waren" von Charlie ein Kutte rumläuft :) Das waren scheinbar doch recht typische Namen bzw. Spitznamen damals...


    Ich habe in einer späten Phase des Manuskripts ernsthaft überlegt, ob ich ihn umbenenne. Gerade weil ich Charlie und ihren Schreibstil so verehre. Aber ich hatte mich derart an Kutte gewöhnt, dass ich nicht mehr zurück konnte.


    Herzlich,


    Titus

  • Diesen Abschnitt habe ich jetzt durch. Es ist gut, daß dieses Buch in jeder Hinsicht einen Kontrast zu dem gerade ausgelesenen bildet, sonst wäre mir der „Sprung“ so schnell in ein anderes Buch doch schwerer gefallen.


    S. 12: Kennst du jemanden, der noch beim Tischler Möbel bestellt?
    Und so eine Frage 1848?! Beim Sortieren von alten Unterlagen haben wir die Rechnung für die Möbel der Großeltern meiner Frau gefunden (etwa um 1935). Die waren vom Tischler für Möbel, als das Haus gebaut wurde.


    Als auf S. 22 der Stettiner Bahnhof erwähnt wurde, mußte ich erst mal hier nachlesen, seit wann es diesen Bahnhof gab. Der war zur Zeit des Buches ja praktisch noch „fabrikfrisch“. Na ja, Eisenbahnen gab es in Deutschland auch erst seit 13 Jahren.


    Auf den Namen Borsig habe ich dann auch nicht lange warten müssen, der mußte ja fallen. 1/3 der Leute entlassen? Aber damals muß Borsig doch stark auf dem aufsteigenden Ast gewesen sein?!


    S. 37: Wie viele Wirklichkeiten gab es noch in Berlin außer ihrer eigenen?
    Ich schätze, dieser Stoßseufzer ließe sich heute noch genauso ausstoßen wie damals.


    Es hat mich dann überrascht, daß Hannes wieder zurück kam und das „reale arme Berlin“ zeigen wollte. Alice reagiert als einzige der jungen Damen wirklich, also betrachtet das nicht nur als eine Art „Theatervorstellung“, sondern versteht, daß es um reale Menschen geht und läßt sich von deren Schicksal anrühren - und möglicherweise sogar berühren - und verändern? Ich nehme an, daß Hannes und Alice sich wieder treffen werden und bin gespannt, wie sich das entwickelt.


    Mit dem Polizeipräsidenten wir der Leser dann mitten ins damalige politische Geschehen hineingezogen und es gibt Andeutungen, was passieren könnte.


    E. T. A. Hoffmann wurde auch schon erwähnt, nur daß der zu diesem Zeitpunkt auch schon etliche Jahre tot war.


    Die Märzrevolution ist mir eigentlich nur als Begriff bekannt, und daß Richard Wagner mit auf den Barrikaden war (allerdings in Dresden, nicht in Berlin).


    Insgesamt bin ich gut „im Buch angekommen“, nur der Hannes ist noch etwas diffizil. Aber das gibt sich hoffentlich noch.



    Zitat

    Original von Titus Müller
    Ich fürchte, es war so schlimm.


    Oh je, das war dann wirklich übel. Ich habe den Wikipedia-Artikel über die Von Wülcknitzsche Familienhäuser gelesen, das liest sich sehr ähnlich wie im Buch. Es wundert mich immer mehr, daß es nicht früher zu Aufständen kam, sondern die Menschen sich solches so lange gefallen ließen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Hallo SiCollier,


    es ist spannend für mich, deine Gedanken zu erfahren.


    Zitat

    Original von SiCollier
    S. 12: Kennst du jemanden, der noch beim Tischler Möbel bestellt?
    Und so eine Frage 1848?! Beim Sortieren von alten Unterlagen haben wir die Rechnung für die Möbel der Großeltern meiner Frau gefunden (etwa um 1935). Die waren vom Tischler für Möbel, als das Haus gebaut wurde.


    Natürlich gab es das noch, und es gibt ja auch heute noch solche Fälle. Meinen Schreibtisch habe ich mir auch vom Tischler bauen lassen.


    Aber in der Masse sah es anders aus. 1846 konnten 68 % der Berliner Tischlermeister keine Gewerbesteuer mehr zahlen, waren also auf Grundeis gelaufen. Möbelfabriken und die aufkommenden städtischen "Magazine" (Vorläufer der Großkaufhäuser) machten ihnen mit preiswerten Möbeln die Geschäfte kaputt, zwei Drittel der Berliner Tischler waren gezwungen, für die Möbelhändler zu arbeiten, und verdienten dabei so wenig, dass sie vom Staat von der Gewerbesteuer ausgenommen wurden. Sie waren gezwungen, für die Möbelhändler aus leichtem und schlechtem Material jahrein, jahraus ein und dasselbe Möbelstück herzustellen, mancher Lehrling baut während seiner Lehrjahre nur diesen einen Schrank.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Auf den Namen Borsig habe ich dann auch nicht lange warten müssen, der mußte ja fallen. 1/3 der Leute entlassen? Aber damals muß Borsig doch stark auf dem aufsteigenden Ast gewesen sein?!


    Borsig expandierte in diesen Jahren, das stimmt. Aber in der ärgsten Krise musste auch er einen Großteil der Belegschaft entlassen. Konnte ich anfangs, wie du, kaum glauben.


    Zitat

    Original von SiCollier
    E. T. A. Hoffmann wurde auch schon erwähnt, nur daß der zu diesem Zeitpunkt auch schon etliche Jahre tot war.


    Das verstehe ich nicht ganz, darf ich nachfragen? Beziehst du dich hier auf den Roman, den du zuvor gelesen hast?


    Herzliche Nachtgrüße (wenn einen das Neugeborene wach hält, guckt man auch mal nachts ins Forum ...),


    Titus



  • Das ist wirklich nicht nötig, ich mag den Namen irgendwie eh, und bei mir sind Namen eigentlich nicht so sehr vorbelastet.



    Wirklich grinsen musste ich über die berühmten Hoffmannstropfen, die waren damals an der PTA Schule auch noch großes Thema.... Ein bisschen Allohol hilft doch gegen alles, Melissengeist lässt grüßen :lache

  • Zitat

    Original von Titus Müller
    Meinen Schreibtisch habe ich mir auch vom Tischler bauen lassen.


    Mein jetziger wurde auch vom Schreiner gebaut, wenngleich nicht für mich. Der dürfte damals mit auf der erwähnten Möbelrechnung gestanden haben; er stammt nämlich vom Großvater meiner Frau und beim Einzug hier ins Haus letztes Jahr habe ich ihn fürs Büro übernommen. Für einen modernen Arbeitsplatz ist der zwar nicht unbedingt geeignet, aber zum Wegwerfen war er zu schade. Und mehr Flair als mein bisheriger nüchterner Schreibtisch hat der auf jeden Fall.


    Mich hat nur gewundert, daß zu der Zeit (1848!) schon solche Zustände herrschten. Die hätte ich erst einige Jahrzehnte später angesetzt, desgleichen die Verhältnisse, die Du für diese Zeit beschreibst. Ich selbst habe einstens eine kaufmännische Lehre in der Firma gemacht, deren Gründer die "Konfektion von der Stange" erfunden hat (das war Johann Desch). der wurde 1848 erst geboren. Ich habe solche "Serienfertigung" deutlich später angesetzt als sie anscheinend tatsächlich begonnen wurde.


    Im nächsten Abschnitt schreibe ich vielleicht gleich noch mal mehr, aber die Schilderungen im Buch sowie hier stellen bis zu einem gewissen Grade mein Bild, das ich vom 19. Jahrhundert hatte, auf den Kopf.


    Welche Leistungen, etwa in Musik und Literatur, Erfindung der Eisenbahn und manchen anderen technischen Fortschritts - aber zu welchem Preis! :yikes


    Borsig (für Preußen) und Maffei (für Bayern) sind mir als Eisenbahnfreund ein Begriff. Von den Methoden, wie die Loks entstanden, liest man natürlich eher wenig, wenn es um die Lok an sich geht.


    E. T. A. Hoffmann ist mir persönlich aufgefallen, weil ich vor kurzem die Hoffmann-Biographie von Rüdiger Safranski gelesen habe. Das kam mir beim Lesen wieder ins Gedächtnis, denn Hoffmann hatte im preußischen Staat ja auch nicht unbedingt einen leichten Stand. Insofern war meine Erwähnung Hoffmanns etwas ungeschickt, wohl mehr ein lautes Nachdenken. (Direkt zuvor habe ich „Das Nest der Zaunkönige“ - Die Ahnen Band 2 - von Gustav Freytag gelesen.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Meine ersten Eindrücke:


    Nachdem ich in Leipzig bei der Lesung zu diesem Buch war, hatte ich offen gestanden etwas Angst, dass das Buch zu oberflächlich werden könnte.
    Aber ich vertraute meinem bisherigen Eindruck von Titus und bin richtig froh, dass ich das Buch jetzt lesen darf.
    Ganz wunderbar führt dieser erste Abschnitt den Leser in die Zeit und in die Lebensumstände. Sehr bedrückend und zugleich brodelnd empfinde ich die Stimmung. Die Menschen im Feuerland leben zwischen Resignation und den ersten aufkeimenden Gedanken zum Aufstand. Das ist sehr gut beschrieben.


    Sehr gefällt mir der schmale Grad zwischen den sehr realistischen Armutsschilderungen und dem immer wieder durchblitzenden Humor. Das ist gekonnt geschrieben und wirkt überhaupt nicht aufgesetzt oder platt.


    Das Schreiben beider Welten stelle ich mir schwierig vor und klar hängt mein Herz erst einmal bei Hannes und Kutte und den anderen Armen, denen ich am liebsten sofort aus diesen Umständen heraushelfen würde.
    Hannes totzt der Armut auf seine Weise. Er gefällt mir sehr. Seine Führungen sind am Rande der Legalität, führen aber dazu, dass er sich ernähren kann und Geld sparen kann. Sehr würdevoll empfinde ich, dass er sich bildet. Das Lexikon hütet er wie einen Schatz. Sein Wissen wird ihm sicherlich noch helfen.


    Im Kontrast dazu wirken die Sorgen der jungen Damen belanglos. Doch auch dieser Teil ist wirklich ehrlich und authentisch geschrieben.
    Die tatkräftige und selbstdenkende Alice gefällt mir. Von ihr ist noch einiges zu erwarten.


    Sehr gut gefallen mir die Beschreibungen der Zeit, die immer wieder eingestreut werden. Die Firmennamen, die historischen Personen usw. Auch ich weiß sehr wenig über diese Zeit und lasse mich sehr gerne an die Hand nehmen und dort durch führen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich habe das Gefühl, ich brauche noch ein paar Seiten mehr bis ich wirklich im Buch und in Berlin angekommen bin. :gruebel Ich gestehe aber auch, dass historische Romane eigentlich nicht so sehr zu meinem Beuteschema zählen, aber seit ich hier bei den Eulen aktiv bin, macht es mir doch viel Spaß, über meinen persönlichen Tellerrand zu schauen. Und für Titus Müller habe ich mich bei der letzten Leserunde zu Nachtauge ausgesprochen begeistern können, so dass ich diesmal wieder bei diesem mir noch recht fremden Genre mit von der Partie bin. :-)


    Zu Beginn des Buches dachte ich dann allerdings schon: Oh, ob das jetzt das Richtige für mich ist? Aber genau am Ende des ersten Abschnitts wollte ich es eigentlich nicht mehr aus der Hand legen, so dass ich hoffe, dass es so weitergeht und es mich genauso packt wie Nachtauge. ;-)

    With freedom, books, flowers and the moon, who could not be happy? - Oscar Wilde


    :lesend Rock My World - Christine Thomas

  • Mein Großvater (mütterlicherseits) hat noch viel von seinem Großvater erzählt, dessen Familie durch diese Zeiten zerrissen wurde- die eine Hälfte wanderte nach Amerika aus, die andere blieb. Das die Verelendung durch die Landflucht und die beginnende Industrialisierung war mir daher klar. Aber natürlich nicht aus der Reichshauptstadt. Darüber, dass Titus Müller Figuren darstellt, die Glaubwürdigkeit auszeichnet und die Geschichte tragen bedeutet Selbstverständlichkeiten breitzutreten.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • Zitat

    Original von beowulf
    ... Darüber, dass Titus Müller Figuren darstellt, die Glaubwürdigkeit auszeichnet und die Geschichte tragen bedeutet Selbstverständlichkeiten breitzutreten.


    Man kann ein gutes Buch nie genug loben, auch wenn der Name des Autors Programm ist.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    E. T. A. Hoffmann ist mir persönlich aufgefallen, weil ich vor kurzem die Hoffmann-Biographie von Rüdiger Safranski gelesen habe. Das kam mir beim Lesen wieder ins Gedächtnis, denn Hoffmann hatte im preußischen Staat ja auch nicht unbedingt einen leichten Stand. Insofern war meine Erwähnung Hoffmanns etwas ungeschickt, wohl mehr ein lautes Nachdenken. (Direkt zuvor habe ich „Das Nest der Zaunkönige“ - Die Ahnen Band 2 - von Gustav Freytag gelesen.)


    Lautes Denken ist immer erlaubt! :) Ich war nur etwas verwirrt, jetzt sehe ich klar. Danke dir!


    Und Eisenbahnfreunde sind mir sofort sympathisch.


    Herzlich,


    Titus

  • Hallo Regenfisch,


    Zitat

    Original von Regenfisch
    Nachdem ich in Leipzig bei der Lesung zu diesem Buch war, hatte ich offen gestanden etwas Angst, dass das Buch zu oberflächlich werden könnte.


    das ist kostbares Feedback für mich. Darf ich kurz nachfragen? (Ich habe noch 22 Lesungen aus "Berlin Feuerland" vor mir dieses Jahr, und wenn ich da irgendwas besser machen kann, will ich das unbedingt tun.) Was hat dir den Eindruck vermittelt, das Buch könnte oberflächlich sein? Habe ich zuviel von der Liebesgeschichte erzählt und zu wenig von den historischen Hintergründen? Oder waren die vorgelesenen Passagen zu amüsant und zu wenig tiefgründig?


    Warst du bei der Lesung auf dem Messegelände oder bei der ausführlicheren Lesung in der Stadt?


    Danke dir vielmals für die Hilfe! Du nützt damit Hunderten künftigen Lesungsbesuchern ... und dem Autor. :)


    Herzlich,


    Titus


  • Ich war bei kürzeren Lesung auf dem Messegelände, die natürlich nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Buch zeigen konnte.
    Du hast richtig getippt, mein Eindruck war, dass die Liebesgeschichte ziemlich im Vordergrund stehen würde. Zuviel Liebe also bei der Lesung. Mit deinem Exkurs über das Berliner Schloss hatest du mich dann wieder am :angel.
    Das bestätigt sich beim Lesen ja gar nicht. Ich empfinde das Verhältnis Liebesgeschichte- historische Ereignisse- andere Hauptfiguren- als sehr ausgewogen.
    Ich mag es sehr, wenn du bei deinen Lesungen von deiner Recherche erzählst. Das kommt so echt und lebendig rüber, dass ich richtig mit die mit empfinden kann. Aber das ist bei so einer kurzen Lesung wohl kaum möglich.
    Das ist aber nur mein ganz persönlicher Eindruck.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich habe nun auch endlich mit "Feuerland" begonnen. Es lag schon einige Wochen eingeschweißt hier herum, aber da hatte die schule mich zu sehr im Griff, dass ich gar nicht mehr so recht zum Lesen gekommen.


    In die Geschichte bin ich wie bei jedem Roman von Titus Müller bisher sehr gut hineingekommen. Sogar so gut, dass ich heute morgen vorm Schlafen (so gegen 2 Uhr) noch zwei Kapitel gelesen habe, bis mir dann doch die Augen zufielen. Mir hat sehr gut gefallen, wie der Leser zusammen mit den Figuren von Alice und ihren Freundinnen ins Feuerland eingeführt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass diese Gruseltouren gut ankommen. Immerhin gibt es heute auch viele Stadtführungen, die auf den Spuren Jack the Rippe (in London) oder auch Berlin von unten oder den Berliner Underground (abgelegene Ecken) die Touristen durch die Städte führen. Das Andersartige zieht immer an.


    Besonders im zweiten Kapitel zeichnen sich auch die unterschiedlichen Charaktere von Alice und ihrer Freundin heraus. Die eine hinterfragt, während die andere sich von dem, was ihr gezeigt wird faszinieren lässt. Ich bin schon gespannt wie es mit den Freundinnen und Hannes weitergeht.
    Kurz davor gab es auch schon eine kleine Verknüpfung zum Prolog, der noch in Paris spielte. Die eine Revolution ist vorbei, illegaler Waffenhandel blüht noch und diese Waffen scheinen nun langsam nach Deutschland und Berlin zu gelangen, wo es den Arbeitern auch nicht wirklich gut geht. Das Elend kommt in den Beschreibungen gut rüber, ohne in irgendeiner Weise klischeehaft zu wirken.


    Der andere Handlungsstrang um Hannes und Kutte wurde erst anfänglich angerissen. Mal sehen, was ich hier bis Kapitel 6 noch alles erfahren werde.


    Übrigens war ich auch überrascht, dass die Tischler es damals schon schwer hatten. Das ist ein Problem, das man in erster Linie in der Gegenwart sieht. Dennoch verhält es sich hiermit wohl so ähnlich wie mit den Lehrern, die über ihre faulen Schüler klagen und sagen, damals war alles besser. Genau dieselben Klagen gab es bereits bei Sokrate, also kein neues Phänomen.

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich war bei kürzeren Lesung auf dem Messegelände, die natürlich nur einen kleinen Ausschnitt aus dem Buch zeigen konnte.
    Du hast richtig getippt, mein Eindruck war, dass die Liebesgeschichte ziemlich im Vordergrund stehen würde. Zuviel Liebe also bei der Lesung. Mit deinem Exkurs über das Berliner Schloss hatest du mich dann wieder am :angel.
    Das bestätigt sich beim Lesen ja gar nicht. Ich empfinde das Verhältnis Liebesgeschichte- historische Ereignisse- andere Hauptfiguren- als sehr ausgewogen.
    Ich mag es sehr, wenn du bei deinen Lesungen von deiner Recherche erzählst. Das kommt so echt und lebendig rüber, dass ich richtig mit die mit empfinden kann. Aber das ist bei so einer kurzen Lesung wohl kaum möglich.
    Das ist aber nur mein ganz persönlicher Eindruck.


    Ich danke dir für die Erklärung! :knuddel1 Die Pressereferentin des Verlags hat mir nach dieser kurzen Lesung dasselbe Feedback gegeben, seitdem stelle ich die historischen Hintergründe und Figuren stärker in den Vordergrund, beim Abend in der Stadt habe ich es bereits versucht.


    Du bestärkst mich auf diesem Weg. Vielleicht lege ich in Zukunft sogar noch eine Schippe drauf.


    Danke und herzliche Grüße,


    Titus

  • Also ich war ja in Moers bei der Lesung und wir hatten dort nicht den Eindruck dass die Liebesgeschichte im Vordergrund steht


    Besonders die historischen Anekdötchen bei der Lesung haben uns sehr gefallen

    LG Inge


    Ryle hira - Life is what it is


    Words are, in my not-so-humble opinion, our most inexhaustible source of magic. Capable of both inflicting injury, and remedying it - Albus Dumbledore


  • Zitat

    Original von Inge78
    Also ich war ja in Moers bei der Lesung und wir hatten dort nicht den Eindruck dass die Liebesgeschichte im Vordergrund steht


    Besonders die historischen Anekdötchen bei der Lesung haben uns sehr gefallen


    Das war nach der Leipziger Buchmesse. Da hatte ich das Lesungsprogramm durch das Feedback der Pressereferentin schon ein wenig angepasst. :-) Freut mich, dass es euch gefallen hat!


    Herzlich,


    Titus