'Die Australierin' - Seiten 001 - 090

  • Dann fang ich mal an... :grin


    Eigentlich wollte ich gestern ja nur mal kurz reinlesen. Aber dann hat mich das Buch so gefesselt, dass ich gleich gut 100 Seiten verschlungen habe.


    Das Feuer und die Folgen fand ich toll beschrieben. Nun müssen die beiden so unterschiedlichen Familien zusammenrücken und es wäre ja eigentlich auch gut machbar, wenn Minna nicht so herrschsüchtig wäre und sich sogar ihre Bediensteten für was Besseres halten. Immerhin kommt Anna nach langer Zeit wieder auf die Beine und kann ihre Rolle aus Hausherrin wieder übernehmen.


    Ich hatte immer wieder Sorge, dass Julius nicht überlebt, dass er z.B. an einer Ecke Veilchenwurzel erstickt oder ähnliches. Aber zum Glück waren meine Befüchtungen grundlos.


    Schmunzeln musste ich, als die Gesellschaft mit Lindley und Co geplant wird und es den Männern egal ist, ob die Frauen der Eingeladenen mitkommen und die Damen des Hauses gleichzeitig in Planungsstress verfallen. So typisch. :lache


    Die Entscheidung nach England zu gehen war sicher schwer. Und das in einer Zeit, wo dann selbst ein Brief Ewigkeiten unterwegs war. Puh. Allerdings war mir nicht ganz klar, warum sie Emilia eigentlich nicht mitgenommen haben.


    Ein paar Fragen habe ich auch noch. :-)


    Kurz vor Weihnachten soll Julius seine ersten Kleider bekommen, da ist er dann ein halbes Jahr alt. (Seite 50) Was hat er denn bis dahin an?? Nur in Tücher gewickelt oder ähnliches?


    Wofür wurde Salpeter gebraucht?


    Wie hat das mit dem Ausleihen der Dienstboten funktioniert? Mietkutscher sind klar, aber es kommen ja immer mal wieder Dienstboten von anderen Haushalten zur Unterstützung. Hat man die auf freundschaftlicher Basis bei Bedarf gegenseitig ausgeliehen oder wurde dafür bezahlt?

  • Das Buch flutscht tatsächlich nur so weg. Hatte in letzter Zeit einige langweilige Bücher und bin froh, dass dieses hier sich so gut liest.


    Die Handlung beginnt sehr spannend mit dem großen Brand in Hamburg. Ich hatte zwar schon davon gehört aber hier noch einiges Neues erfahren. Wahnsinn wieviele Häuser damals abbrannten. Und dass Hamburg danach richtig strategisch wieder aufgebaut wurde.


    Emilia ist natürlich sofort sehr sympathisch. Sie hat so ein natürliches Wesen und hat große Empathie für all ihre MItmenschen - auch für das Personal, das gefällt mir sehr gut.
    Kein Wunder, dass die Tante einem da sauer aufstößt, sie ist nämlich das genaue Gegenteil. Wie ein Elefant im Porzellanladen fegt sie durch Emilias Elternhaus und führt sich auf wie ein kleiner Drachen. Dennoch finde ich den Charakter von Minna sehr gut gezeichnet. Die Bemühungen, ihr Verhalten wenigstens teilweise zu erklären, geben der Geschichte die nötige Tiefe. Die Charaktere sind nicht oberflächlich. :anbet


    Zitat

    Wofür wurde Salpeter gebraucht?


    Ich weiß, dass es zum Haltbar-Machen von Lebensmitteln verwendet wurde und zur Herstellung von Schießpulver. Beides wichtige Bereiche.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von chiclana


    Die Entscheidung nach England zu gehen war sicher schwer. Und das in einer Zeit, wo dann selbst ein Brief Ewigkeiten unterwegs war. Puh. Allerdings war mir nicht ganz klar, warum sie Emilia eigentlich nicht mitgenommen haben.


    Ich habe es so verstanden, dass Emilia ja alt genug war, um eine gute Ausbildung zu erhalten und da sie ja die englische Sprache nicht beherrscht, hätte es da in England wohl Probleme gegeben. Und ein bisschen kam es mir auch vor, als wäre sie ein Trostpflaster für die Tante, deren erste Kinder ja alle gestorben waren.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    T.J. KLune - Mr Parnassus Heim für magisch Begabte


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ich tue mich ein bisschen schwer damit in die Geschichte hineinzukommen. Es beginnt alles gleich so dramatisch und schwermütig mit dem Brand und mit der in den Wehen liegenden Mutter von Emilia, die schon so viele Kinder verloren hat. Emilia will alles richtig machen, damit alles wieder gut wird und bekommt doch nichts hin, was schwer auf ihrer armen Kinderseele liegt. Ich warte die ganze Zeit auf die große Katastrophe, dass die Mutter bei der Geburt und der Vater bei der Brandbekämpfung stirbt, so dramatisch empfinde ich die Anfangssituation des Buches, in die man kalt hineingeworfen wird.

    smilie_sp_274.gif
    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Emilia will alles richtig machen, damit alles wieder gut wird und bekommt doch nichts hin, was schwer auf ihrer armen Kinderseele liegt.



    Das tat mir auch am allermeisten leid....


    Ich bin gut in die Geschichte rein gekommen, es beginnt ja auch schon ziemlich rasant, mit dem Feuer in Hamburg. Und dann noch Emilias Mutter in den Wehen. Die olle Tante Mina macht die ganze Situation dann noch gradezu unerträglich, auch wenn ich viel Verständnis für sie habe, weil sie ihre Kinder, ihr Hab und Gut und fast alles verloren hat (Geld scheint ja noch vorhanden zu sein), finde ich trotzdem das sie sich etwas zurück halten sollte. Wie sie versucht den ganzen Haushalt in dieser Notsituation umzukrempeln ist einfach nicht grade glücklich, auch wenn sie es vermutlich zum Teil gut meint (zum anderen Teil ist sie einfach überheblich)...

  • Ich habe die ersten Kapitel jezt in einem Rutsch gelesen, das futschte so.
    Das idyllische Landleben von Emilias Familie konnte ich mir richtig gut vorstellen. Nichtmehr Bauern, aber auch noch nicht grossherrschaftlich. Und damit nicht gut genug für Minna.


    Minna ist eine sehr zwiespältige Figur. Erst mochte ich sie gar nicht, gegen Ende das Abschnitts wurde es besser. Auch wenn sie nicht wirklich versteht, was ihrem Schwager und ihrer Schwägerin so am Landleben gefällt, kann sie sich doch dank des eigenen Hausprojektes ganz gut zurückhalten. Und ich denke sie mag auch Emilia, aber halt auf ihre eignene Art und Weise.


    Ob das Ganze mit den beiden gut geht wird wohl der nächste Abschnitt zeigen. Auf jeden Fall ist für Emilia die unbeschwerte Kindheit erst einmal vorbei. Das Leben in der Stadt wird ganz schön ungewohnt werdenund mit den Dienstboten wird sie dann sicher nicht mehr s ein enges Verhältnis haben dürfen.


    Emilias Eltern und auch den Onkel fand ich von Anfang an recht symphatisch, mit dem Herzen auf dem rechten Fleck.


    Die Beschreibung des großen Brands von Hamburg fand ich toll. Da musste ich auch gleich noch anderweitig nachlesen :-) War ja wirklich ein schlimmes Ereignis, dass aber den Stadtplaner die Chance gab, beim Wiederaufbau vieles besser zu machen.
    War Hamburg da Vorreiter? Oder gab es auch in anderen Städten so eine gezielte Planung? In vielen Dingen lässt sich aus einer gewachsenen Stadt ja nichts machen.


    So, und nun bin ich gespannt wie es mit Emilia weitergeht, auch wenn jetzt erst einmal ein ziemlicher Zeitsprung ansteht.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich bin sehr gespannt, wie ihr das Buch findet und schon ganz hin und weg von den Kommentaren.
    Gerne antworte ich auch auf persönliche Fragen im anderen Thread.
    Aber erstmal hier:


    Zitat

    Kurz vor Weihnachten soll Julius seine ersten Kleider bekommen, da ist er dann ein halbes Jahr alt. (Seite 50) Was hat er denn bis dahin an?? Nur in Tücher gewickelt oder ähnliches?


    Ja, Kinder wurde früher bia zum Alter von einem halben Jahr gepuckt. Erst dann bekammen sie die ersten Kleider - und es waren Kleider, egal ob Junge oder Mädchen.


    Zitat

    Wofür wurde Salpeter gebraucht?


    Salpeter wurde als Sprengstoff gebraucht, als (würd) Konservierungsmittel, aber vorangig als Düngestoff. Guano ist stark Stickstoffhaltig und somit ein guter Dünger für die nährstoffarmen Böden in Deutschland.


    Und dann noch:

    Zitat

    Allerdings war mir nicht ganz klar, warum sie Emilia eigentlich nicht mitgenommen haben.


    Naja, das war mir auch nicht ganz klar - aber fest steht, dass es nicht ungewöhnlich war, Kinder innerhalb der Familie zu der damaligen Zeit von einem zum anderen zu geben. Kinder hatten damals eine andere Bedeutung - eigentlich zählten sie erst wirklich, wenn sie erwachsen waren. Davor gab es zu viele Todesfälle. Auch waren die familiären Strukturen anders - die Familie als Ganzes zählte, nicht die Kleinfamilie wie heute - Vater, Mutter, Kind. Oft wurden Kinder innerhalb der Familie quasi herumgereicht. Um Bindungen und die Folgen machte sich keiner Gedanken. Es war also quasi natürlich zu überlegen, wo Emilia am Besten aufgehoben sein würde. Sie war acht, ging zur deutschen Schule - sie blieb also da, bei der Tante, die eh Verluste gehabt hatte. Da ist Kompensation und Gegebenheit gleichfalls im Spiel.


    @ Suzann

    Zitat

    Ich tue mich ein bisschen schwer damit in die Geschichte hineinzukommen.


    Das tut mir leid. Ich schwafel eigentlich gerne am Anfang eines Buches und auch hier hatte ich selbst eher das Gefühl erst langsam (aber mit einem dramatischen Ereignis) in die Geschichte einzusteigen, aber jeder empfindet da anders.


    Ich hoffe, ich habe erst einmal alle Fragen beantwortet.


    Liebe Grüße


    Ulli

  • Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen! :wave


    Kannst Du vielleicht dazu auch noch was sagen? Danke! :-)

    Zitat

    Original von chiclana
    Wie hat das mit dem Ausleihen der Dienstboten funktioniert? Mietkutscher sind klar, aber es kommen ja immer mal wieder Dienstboten von anderen Haushalten zur Unterstützung. Hat man die auf freundschaftlicher Basis bei Bedarf gegenseitig ausgeliehen oder wurde dafür bezahlt?

  • Das mit den Dienstboten war unterschiedlich. Es gab festangestellte, aber auch Lohndienstboten, die man quasi buchen konnte.
    Die wurden natürlich bezahlt.
    Wie die Familien, die sich bei Gelegenheiten Personal ausgeliehen haben, es gemacht haben, kommt darauf an. Eigentlich hatte eine Magd einen festen Monatslohn - egal wo sie arbeitet.


    LG


    Ulli

  • Das heiße Wetter fordert seinen Tribut: ich lese relativ wenig und warte auf besseres (= in meinem Sinne vor allem kühleres, weniger sonniges) Wetter, weshalb ich nur langsam vorangekommen bin.


    Drum hier nur kurz, daß ich in die Geschichte relativ gut hineingekommen bin, auch wenn es gleich recht dramatisch beginnt. Ich hatte ja, als ich überlegte, mich hier anzumelden, verschiedentlich ins Buch hineingelesen und da schon bemerkt, daß mir der Schreibstil sehr liegt. Stimmungsmäßig kommt die Zeit, in der das Buch spielt, gut bei mir an.


    Von dem großen Brand in Hamburg habe ich verschiedentlich gehört (eher gelesen) ohne Genaueres darüber präsent zu haben. Die Wissenslücken füllen sich durch die Beschreibungen hier zusehends.


    Minna ist mir schon beim querlesen als eher unangenehm aufgefallen. Diesen Eindruck hat sie hier schon beim ersten Erscheinen mehr als bestätigt. Unangenehme Person, mir tut das Dienstpersonal leid, das unter ihr vermutlich viel zu erdulden hat. Ob Emilias Mutter eine so angenehme Person ist, bleibt abzuwarten. Bisher trat sie ja noch nicht in Erscheinung, aber eine Bemerkung fiel, die mich da eher skeptisch sein läßt.


    Ansonsten tue ich mich mit dem Buchpersonal etwas schwer, also die alle auseinanderzuhalten, wer wer ist. Ein Personenverzeichnis wäre mir hilfreich, mit dem Norddeutschen habe ich es einfach nicht.


    Mehr, wenn ich weiter im Buch bin (derzeit S. 37).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auch ich habe diesen Abschnitt fertig. Ich bin sehr gut in die Geschichte reingekommen und sie hat auf mich - trotz des dramatischen Einstiegs - eine richtige Sogwirkung entwickelt. Es liest sich einfach super.


    Emilia gefällt mir sehr gut. Ich finde sie so süß und sie tut mir leid, weil sie alles richtig machen will und sich die Schuld für die ganzen schlimmen Ereignisse gibt.


    Von dem großen Brand habe ich bis zu diesem Buch nichts gewusst bzw. es hat mich auch nicht sonderlich interessiert. Jetzt habe ich allerdings recherchiert. Hört sich ziemlich schlimm an und ich verstehe ja, dass Emilias Tante und Onkel vom Schicksal hart getroffen wurden, trotzdem ist mir ihre Tante unsympathisch und ihr Benehmen gefällt mir auch nicht.


    Emilias Eltern besonders ihre Mutter kann ich nicht verstehen. Ich finde es einfach herzlos nach England zu gehen und den Sohn mitzunehmen, aber die Tochter hierzulassen. Das kann ich wirklich nicht verstehen und ich könnte es an Emilias Stelle auch nicht verzeihen.


    Bin nun sehr gespannt wie es weitergeht. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es für mich das erste Buch von Ulrike Renk ist, aber nach diesem Start bestimmt nicht das letzte.


    Viele Grüße

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Emilias Eltern besonders ihre Mutter kann ich nicht verstehen. Ich finde es einfach herzlos nach England zu gehen und den Sohn mitzunehmen, aber die Tochter hierzulassen. Das kann ich wirklich nicht verstehen und ich könnte es an Emilias Stelle auch nicht verzeihen.


    Geht mir auch so... Vor allem da ihre Mutter ja so viele Kinder verloren hat. Irgendwie gibt einem das das Gefühl, als wäre Emilia als Mädchen halt nicht so wichtig. Als könnte man auf sie leichter verzichten.


    Zitat

    Bin nun sehr gespannt wie es weitergeht. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es für mich das erste Buch von Ulrike Renk ist, aber nach diesem Start bestimmt nicht das letzte.


    Viele Grüße


    Geht mir genauso. Ich muss mal kucken, aber ich denke an der Leserunde zum Nachfolger bin ich auch wieder mit dabei!

  • Kinder in der Familie zu verteilen war tatsächlich nicht unüblich. Kinder zählten wirklich erst, wenn sie ein bestimmtes Alter erreicht hatten und für die Familie quasi einen Wert darstellten. Die Sterblichkeit war einfach sehr hoch.


    Auch meine Oma hat eine ihrer Töchter ihrer kinderlosen Schwester überlassen - etwas, was für uns heute unvollstellbar ist.


    LG


    Ulli

  • Der restliche Abschnitt hat meine Meinung über Minna mehr als bestätigt, und um dem vorzugreifen: ich bin froh, daß der nächste Abschnitt neun Jahre später beginnt. Ich schätze, den Aufenthalt Emilias bei Minna hätte ich nicht lesen wollen, da hätte ich mich zu sehr geärgert. :fetch


    Alles wird anders, und wie anders, kommt erst am Ende dieses Abschnittes heraus. Hinrich tut alles für ein gutes Geschäft. Hauptsache Profit, egal zu welchem Preis, so kommt er mir vor. Insofern paßt er gut zu seiner Frau. Kein Wunder, wenn er seinen Bruder unterbuttert - und der läßt sich unterbuttern.


    Daß Kinder damals meist relativ wenig wert waren, weiß ich. Meine Mutter wurde noch nach dem Grundsatz „Kindswille ist Dreckswille“ erzogen. So ähnlich war das zu der Zeit wohl auch schon. Nur das hatte Folgen. Mich wundert immer wieder, daß sich über Jahrzehnte nichts änderts. Die Kinder wurden groß - und machten dann genau das, was sie in ihrer Kindheit als so schrecklich erlebt hatten.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • Vielen Dank für diese Info und wenn ich nachgedacht hätte, dann hätte mich das gar nicht so aufregen dürfen. Mein Vater hatte 10 Geschwister und ein Bruder von ihm wuchs auch bei einem Onkel auf, weil die keine Kinder hatten. Dies habe ich im Eifer des Gefechtes ganz verdrängt.


    Viele Grüße :wave

  • Ich habe gestern Abend den ersten Abschnitt beendet und bin sehr gut in das Buch reingekommen. Dies ist mein erstes Buch von Ulrike Renk und ich finde den Schreibstil klasse.
    Emilia ist mir auch gleich ans Herz gewachsen. Und Tante Minna hätte ich am liebsten gleich wieder nach Hamburg geschickt, so wie sie sich aufführt.

  • Ich hinke natürlich hinter her. Entschuldigung.


    Das Buch fängt voller Drama an. Hamburg brennt, die Mutter liegt in den Wehen und hatte schon sehr viele Fehlgeburten.
    Und da will Emilie alles richtig machen und dann schneit es auch noch Asche. :yikes


    Tante Minna ist wirklich ein Drachen!


    Das Personal im Hause Anna und Matthias finde ich gut - liebenswerte Leute.
    Minna und Hinrich ihre Leute sind arrogant und faul. :fetch

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich habe dann auch endlich angefangen und war nach wenigen Seiten direkt im Buch. Irgendwie lese ich wohl bei E-Books wirklich schneller. Ich freue mich sehr, dass alle Personen eine eigene Stimme in meinem Kopf haben, das ist oft genug nicht der Fall.


    Emilia tut mir total leid. Einfach so zurück gelassen werden bei dieser Tante Minna, das ist wirklich grausam. Ich mag sie nicht. Obwohl sie ja jetzt netter ist als zu Anfang. Aber ich habe es ihr übel genommen, dass sie das schöne Heim von Anna und Martin in ihres umwandeln wollte.


    Sofies Tod fand ich auch traurig, obwohl sie nur so kurz im Buch vorkam, fehlt sie mir auch irgendwie, allerdings nur, weil Emilia so sehr um sie trauert. Da fällt mir ein, wie kann ein Mädchen in dem Alter sich so viele Gedanken um das Geschehene machen? Sie hat wohl wirklich geglaubt, dass sie schuld an allem ist. Armes Ding.


    Den Hamburger Brand musste ich googeln und detailliert nachlesen. Irgendwie habe ich es nicht so mit Geschichte ;-)


    Zitat

    Original von hollyhollunder


    Ich habe es so verstanden, dass Emilia ja alt genug war, um eine gute Ausbildung zu erhalten und da sie ja die englische Sprache nicht beherrscht, hätte es da in England wohl Probleme gegeben. Und ein bisschen kam es mir auch vor, als wäre sie ein Trostpflaster für die Tante, deren erste Kinder ja alle gestorben waren.


    So kam es mir auch vor. Sie ist ja dann doch wieder aufgeblüht, nachdem sie sich ernsthaft um Emilia gekümmert hat und war auch nicht mehr so garstig wie zu Anfang.


    Zitat

    Original von SiCollier
    Ob Emilias Mutter eine so angenehme Person ist, bleibt abzuwarten. Bisher trat sie ja noch nicht in Erscheinung, aber eine Bemerkung fiel, die mich da eher skeptisch sein läßt.


    Welche Bemerkung meinst du? Mir fällt gerade keine ein, die mich hat aufhorchen lassen.


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es für mich das erste Buch von Ulrike Renk ist, aber nach diesem Start bestimmt nicht das letzte.


    :write