'Das zufällige Leben der Azalea Lewis' - Seiten 001 - 080

  • Ich habe gestern Abend dann auch angefangen und ich weiß noch nicht so recht, was ich vom Buch halten soll. Es gefällt mir, aber ich kann mir nur schwerlich vorstellen, dass Jugendliche das lesen wollen. Ein typisches Jugendbuch ist es ganz klar nicht, was für mich jetzt erstmal nicht schlimm ist.


    An den ungewöhnlichen Erzählstil musste ich mich erst einmal gewöhnen, schon speziell, aber das macht das Buch auch besonders interessant.


    Azalea (was für ein Name) ist echt besonders. Mich überraschte, dass sie kein bisschen Angst hatte. Ob das dem Alter geschuldet ist, dass sie sich da einfach noch keine Sorgen macht wie ein Erwachsener?


  • Auch ich finde alles reichlich verwickelt, und den Erzählstil sehr Sprunghaft....
    Mir geht es genauso , für Junge Leser ? Nein würde ich sagen, die haben ganz andere Lesevorstellungen. Ich sehe es ja in unserer Bücherei wo ich dieses Jahr wieder Ehrenamtlich am Lesersommer für Kids bis 16 Jahre Teilnehme und die Jungen Leser zu ihren gelesenen Bücher befrage.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich kann gar nicht verstehen, dass du mit dem Stil nicht so gut klar kommst. Ich finde, das hat irgendwas märchenhaftes an sich. Als würde einem jemand eine schöne Geschichte erzählen. Ich habe die ganze Zeit die Stimme von Christoph Waltz während des Lesens im Ohr - warum auch immer :lache


    Auch, wenn deine Frage, glaub ich an, schnatter gerichtet ist, antworte ich mal ;-).


    Für mich ist es weniger der Erzählstil, wie gesagt, mag ich diese Art eigentlich recht gern.


    Hier empfinde ich ihn als ein kleines bisschen übertrieben, etwas zu "gewollt".


    Und die Beschreibungen definitiv als zu ausufernd in manchen Passagen. Vor allem, weil sie für mich zu aufzählend erscheinen und nicht in die Geschichte "eingearbeitet" sind. Ich hoffe, ihr versteht wie ich das meine.
    Der nächste Abschnitt beginnt wieder mit ähnlichen Beschreibungen.


    Das Buch gefällt mir trotzdem insgesamt gut, nicht, dass das jetzt missverständlich rüberkommt ;-).

  • Zitat

    Original von nicigirl85


    Azalea (was für ein Name) ist echt besonders. Mich überraschte, dass sie kein bisschen Angst hatte. Ob das dem Alter geschuldet ist, dass sie sich da einfach noch keine Sorgen macht wie ein Erwachsener?


    Das hat mich auch gewundert, sie fragt nicht nach der Mutter, das ist doch eigenartig.

  • Mit nur wenigen Stunden Verspätung, also praktisch planmäßig, habe ich mit diesem Buch begonnen. Nach etwa 2/3 des Abschnittes bin ich einerseits ziemlich begeistert, andererseits habe ich ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch, ob das so ein Leseerlebnis wie Audrey Niffeneggers „Die Frau des Zeitreisenden“ wird. Von der Autorin lese ich nie wieder ein Buch, und irgendwie fürchte ich, daß mir das mit Ironmonger auch passieren könnte. Aber das werde ich erst am Ende des Buches wissen.


    Es ist eine äußerst interessante Erzählperspektive und eine Sprache, die mit feinem Humor durchsetzt ist. Dennoch habe ich das Gefühl, daß stets eine leichte (manchmal auch schwere) Melancholie über dem Buch liegt. Ohne, daß ich das momentan näher begründen könnte, ist das Buch für mich sehr emotional; vielleicht sollte ich mir einen Packen Taschentücher bereit legen. ;-)


    Bei manchen kriminalistischen Dingen war ich mir nicht ganz sicher, ob es die in der beschriebenen Zeit schon gab. Aber dann auf S. 21 der Kommentar:
    Doch dies war 1982 und die DNA-Analyse steckte noch in den Kinderschuhen. Heutzutage wären Experten vermutlich in der Lage, die Herkunft eines Kindes mithilfe eines Gentests auf eine Region, wenn nicht sogar auf einen Ort einzugrenzen, (...)
    Na ja, und wenn das nicht reicht, einfach bei der NSA nachfragen, die wissen das schon.


    Im Moment habe ich noch keine Ahnung, wohin das Buch führen wird, aber schon einige interessante Gedankengänge gefunden. Etwa S. 46, das japanische „hitsuzen“ und „guzen“.



    Zitat

    Original von LyFa
    Und die ersten Milchzähne verliert ein Kind normalerweise mit 6 ...


    Nicht unbedingt. Als unsere Tochter mit 6 in die Schule kam, hatte sie schon die meisten der 2. Zähne.



    Zitat

    Original von Lumos
    Trotzdem finde ich es manchmal grenzwertig weitschweifig, denn habe mich in diesem Abschnitt gelegentlich ertappt, dass meine Gedanken beim Lesen ganz woandershin gewandert sind ;-) .
    Auch frage ich mich, ob sowohl Inhalt, als auch der Erzählstil wohl junge Leser anspricht :gruebel .


    Also weitschweifig empfinde ich das überhaupt nicht, eher im Gegenteil: genau so eine Erzählweise, wie ich sie sehr gerne mag. (Daß ich mit solchen Einschätzungen allerdings meist alleine auf weiter Flur stehe, weiß ich - stört mich aber nicht. ;-) )
    Und solange der Erzählstil mich anspricht... :schnellweg ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Nach etwa 2/3 des Abschnittes bin ich einerseits ziemlich begeistert, andererseits habe ich ein etwas mulmiges Gefühl im Bauch, ob das so ein Leseerlebnis wie Audrey Niffeneggers „Die Frau des Zeitreisenden“ wird. Von der Autorin lese ich nie wieder ein Buch, und irgendwie fürchte ich, daß mir das mit Ironmonger auch passieren könnte. Aber das werde ich erst am Ende des Buches wissen.



    High five :rofl das Buch habe ich auch nicht fertig bekommen

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • @ Manuela2205


    Bei Niffenegger meinte ich das nicht wegen des Schreibstils oder Buchaufbaus (die gefielen mir durchaus), sondern wegen des Endes des Buches - damit war ich überhaupt nicht einverstanden. Ich bin mir nicht sicher, ob mir hier nicht ein Ähnliches passieren könnte.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier


    Bei manchen kriminalistischen Dingen war ich mir nicht ganz sicher, ob es die in der beschriebenen Zeit schon gab. Aber dann auf S. 21 der Kommentar:
    Doch dies war 1982 und die DNA-Analyse steckte noch in den Kinderschuhen. Heutzutage wären Experten vermutlich in der Lage, die Herkunft eines Kindes mithilfe eines Gentests auf eine Region, wenn nicht sogar auf einen Ort einzugrenzen, (...)
    Na ja, und wenn das nicht reicht, einfach bei der NSA nachfragen, die wissen das schon.


    Ich glaube ja, dass das ironisch gemeint ist ;-) Zumindest habe ich das so empfunden.


    Zitat

    Original von n8eulchen


    Ob dieses besondere Lesen aber bis zum Ende unterhaltsam bleibt und nicht irgendwann anstrengend wird, kann ich noch nicht abschätzen. Mal schauen^^


    Ich glaube einfach, dass es nicht einfach weg zu lesen ist. Ähnlich wie "Der Distelfink" - das fand ich auch toll, habe aber ewig dran gelesen.



    Ich verstehe, was du meinst, aber ich glaube, das ist genau das, was ich mag. Mal sehen, ob ich das in den nächsten Abschnitten auch so sehe.

  • Zitat

    Original von Booklooker
    Ich kann gar nicht verstehen, dass du mit dem Stil nicht so gut klar kommst. Ich finde, das hat irgendwas märchenhaftes an sich. Als würde einem jemand eine schöne Geschichte erzählen. Ich habe die ganze Zeit die Stimme von Christoph Waltz während des Lesens im Ohr - warum auch immer :lache



    Also auch ich tue mich schwer mit dem Schreibstil ! Ich kann auch nichts Märchenhaftes feststellen. Ich komme mir beim Lesen irgendwie aussen vor. Die Protagonisten bleiben mir Fremd und Blass. Auch der ständige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart....


    Dieses Buch erinnert mich an " Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry",
    das ich nicht vollendet habe und meiner Bücherei zurück gbracht habe....


    Märchenhaft war das Buch für mich " Die Straße der Geschichtenerzähler ", da waren die Figuren Lebendig und real.....

    „Lesen heißt durch fremde Hand träumen.“ (Fernando Pessoa)

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  • Zitat

    Original von Arietta


    Also auch ich tue mich schwer mit dem Schreibstil ! Ich kann auch nichts Märchenhaftes feststellen. Ich komme mir beim Lesen irgendwie aussen vor. Die Protagonisten bleiben mir Fremd und Blass. Auch der ständige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart....


    Dieses Buch erinnert mich an " Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry",das ich nicht vollendet habe und meiner Bücherei zurück gbracht habe....


    Dass man sich "außen vor" fühlt, ist eine Besonderheit dieses Erzähstils. Das wird sicher so bleiben bis zum Ende.


    Wenn du schon das Buch von Harold Fry nicht zu Ende gelesen hast, wundere ich mich, warum du dich hier angemeldet hast.
    Im Eingangspost steht in der Beschreibung:


    Zitat

    Ein fesselnder, sprachlich eleganter, berührender und oft auch amüsanter Roman, für Fans von Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry.


    Das ist doch schon ein recht konkreter Hinweis ;-).

  • Zitat

    Original von Lumos
    Wenn du schon das Buch von Harold Fry nicht zu Ende gelesen hast, wundere ich mich, warum du dich hier angemeldet hast.
    Im Eingangspost steht in der Beschreibung:



    Das ist doch schon ein recht konkreter Hinweis ;-).


    Genau deshalb habe ich lange überlegt, ob ich mich hier anmelden soll. Denn den Fry habe ich nach rund 60 Seiten abgebrochen.


    Mit dem Stil habe ich hier überhaupt keine Probleme, im Gegenteil. Auch die Figuren kommen - bisher - gut bei mir an, zumindest Thomas und die Besucherin mit dem unaussprechlichen polnischen Namen.



    Über die Aussprache von Ives und Yves hätte ich ohne die Diskussion hier vermutlich gar nicht nachgedacht. Eigennamen folgen nunmal eigenen Regeln der Rechtschreibung, da sind Verwechslungen leicht möglich. Vor allem, wenn ein Kind den Namen sagt und noch nicht buchstabieren kann.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von LyFa


    Ja, frage ich mich auch. Die Mutter wollte ihr Kind doch sicher nicht aussetzen oder doch? Weil sie hat die Kleine ja abends auf einer Kirmes abgesetzt. Macht man mit so einem kleinem Mädchen ja nicht gerade.
    Was mich etwas irritiert, Azalea war 3-4 und man fragt in Grundschulen nach. Ist das eventuell ein Übersetzungsfehler? Denn auch in England beginnt die Schule doch nicht mit 3 Jahren.
    Und die ersten Milchzähne verliert ein Kind normalerweise mit 6 ...
    Ansonsten gefällt mir der Einstieg.


    Mich hat das mit dem Alter auch gestört. Da wird auch gesagt, sie könne noch recht wenig Buchstaben. Also in dem Alter kann doch kein Kind fließend lesen und schreiben. Vielleicht seinen Namen aber alles andere wäre wirklich sehr ungewöhnlich. Mein Zweitgeborener hat sich mit 5 das Lesen selber beigebracht. Mein Erstgeborener konnte da gerade mal seinen Namen als er eingeschult wurde.
    Dass das Mädel nicht genau weiß, wie der Vater heißt und in welcher STraße sie gewohnt hat, ist auch ein Zeichen dafür, dass sie eher 3 wie 5 oder 6 ist.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Mir fiel der Einstieg erst leicht und jetzt bin ich so das ich mich mit dem Stil schwer tu.
    Allerdings fand ich die Taufe sehr lustig und ich bin schon neugierig was mit der Mutter passiert ist.


    Leider geht es mir auch so.
    Für 14 Jährige ist das Buch definitiv nichts. Ich würde es gar keinem Teenager empfehlen. Und der anspruchsvolle aus- und abschweifende Erzählstil ist nicht dass, was ich erwartet hatte.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)


  • Ich kenne den Fry ja nicht, der Tipp war bei mir also nutzlos. Und da der Anfang mir gut gefallen hat, hätte auch das Lesen einer Leseprobe nichts gebracht. Manche Bücher muss man tatsächlich erst lesen, um zu erkennen, dass sie einem nicht liegen. Ich bin ja schon Mitte zweiter Abschnitt und tue mir schwer mit dem Erzählstil.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Zitat

    Original von hollyhollunder


    Leider geht es mir auch so.
    Für 14 Jährige ist das Buch definitiv nichts. Ich würde es gar keinem Teenager empfehlen. Und der anspruchsvolle aus- und abschweifende Erzählstil ist nicht dass, was ich erwartet hatte.


    Das wird weiter hinten meiner Meinung nach noch extremer. Ein Jugendbuch ist das meiner Meinung nach definitiv nicht. Mir ist aber auch nicht bewusst, dass es als ein solches angeboten worden wäre...

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Zitat

    Original von Manuela2205


    Das wird weiter hinten meiner Meinung nach noch extremer. Ein Jugendbuch ist das meiner Meinung nach definitiv nicht. Mir ist aber auch nicht bewusst, dass es als ein solches angeboten worden wäre...


    Skript5 ist ja ein Verlag, der explizit Bücher für Teenager und junge Erwachsene hat. Und bei Amazon heißt es "ab 14 Jahren". Für mich ist es eher ein Buch "ab 24". Meine Söhne würde dieses Buch nicht interessieren und meine Teenager-Nichte sicher auch nicht. Auch dass die Hauptpersonen in der einen Zeitschiene die 30 wohl schon überschritten haben, ist für die jugendliche Altersgruppe relativ uninteressant.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)