'Die Herren der Grünen Insel' - Seiten 528 - 604


  • Mir fällt ein Riesenstein vom Herzen, dass Du wieder hier auftauchst!!!
    Du hättest natürlich gerne mit Ascall durchbrennen können (vorausgesetzt, ihr hättet mich nachgeholt :grin), aber meine Angst war eher, dass Dir dieses Drum von einem Buch auf den Kopf gefallen ist oder so ...
    Dafür wollte ich denn doch nicht verantwortlich sein. :lache

  • Zitat

    Original von KieraBrennan
    Was wiederum Róisín und Ascall anbelangt: Mir ist durchaus nachvollziehbar, dass sich Leser an dieser Stelle mal "etwas fürs Herz" wünschen und ja, auch eine heile Welt. Dass ich diese nicht schildere, liegt nicht daran, dass ich dem Leser nach dem Motto: "Ätschbätsch, du kriegst wieder keine Romantik" eins auswischen will, sondern dass ich meine Protagonisten so realitätsnah wie möglich und ihrem komplexen Charakter entsprechend agieren lassen will, auch auf die Gefahr hin, dass sie auf diese Weise auch mal unsympathisch wirken und eben keine Helden "larger than life" sind.
    Dass Róisín und Ascall mit ihrem jeweiligen Backround und der Art und Weise, wie sie bislang mit dem Thema Sexualität umgegangen oder konfrontiert worden sind, an dieser Stelle keine multiplen Orgasmen erleben, ist für mich einfach in sich logisch. Alles andere wäre für mich zu gewollt und ja, auch kitschig - und Kitsch wollte ich Figuren wie diesen nicht antun.


    Ich wollte Dir damit auch keineswegs auf die Füße treten, es ist eben nur nicht einfach, bei einem Roman in dem Ausmaß alle Figuren mit solchen Ecken und Kanten (wenn sie auch sehr realitätsnah sind!) zu e"ertragen". Für mich ist nicht eine "leichte" Figur dabei, die mir das Lesen ein wenig auflockert und es etwas entspannter macht...Es muss ja nicht heißen, dass ein Buch dann anspruchloser oder uninteressanter wird. Nur einen kleinen Lichtblick zum Luftholen hätte ich gerne - im Moment marschiere ich stramm eine Burgtreppe nach oben, bei der alle Stufen unterschiedlich hoch sind, teilweise bröckeln und links und rechts ist kein Geländer! :D


    Multiple Orgasmen will ich ja gar nicht, wir sind ja hier nicht bei Sabine Ebert oder Iny Lorentz. *räusper* Im nächsten Abschnitt geht es ja schon wieder ein klein wenig menschlicher zu, das tröstet mich schon. Aber die Hau-Drau-Romantik zwischen Ascall und Roisin ist einfach oft zu aggressiv und wütend für mich. Wenn Du nicht schreiben würedst, dass die beiden, sobald sie getrennt sind, durchaus an den anderen denken, hätte ich fast gesagt, verabscheuen sie sich aus vollstem Herzen. ;)

  • Zitat

    Original von Blackie


    Ich wollte Dir damit auch keineswegs auf die Füße treten, es ist eben nur nicht einfach, bei einem Roman in dem Ausmaß alle Figuren mit solchen Ecken und Kanten (wenn sie auch sehr realitätsnah sind!) zu e"ertragen". Für mich ist nicht eine "leichte" Figur dabei, die mir das Lesen ein wenig auflockert und es etwas entspannter macht...Es muss ja nicht heißen, dass ein Buch dann anspruchloser oder uninteressanter wird. Nur einen kleinen Lichtblick zum Luftholen hätte ich gerne - im Moment marschiere ich stramm eine Burgtreppe nach oben, bei der alle Stufen unterschiedlich hoch sind, teilweise bröckeln und links und rechts ist kein Geländer! :D


    Du bist mir nicht auf die Füße getreten, ich kann das durchaus nachvollziehen, und ich bin mir auch sicher, dass es einigen anderen Lesern ebenso geht.
    Ich vergleiche mein Buch gerne mit einer Klippenwanderung auf den Cliffs of Moher bei üblichem irischen Wetter (also viel Wind und Regen). Da wird einem zwischendurch nicht richtig warm, da gibt es relativ wenig "Liebliches" zu sehen, stattdessen etwas, was ich als stark und wahrhaftig bezeichnen würde.
    Nun gibt es Leute, die die Cliffs of Moher total gerne mit mir entlanggehen, dann solche, die das grundsätzlich auch gern machen, aber zwischendurch lieber ein paar Kaffeepausen eingelegt hätten, und solche, die ganz klar sagen: Hierher wollte ich gar nicht, ich will lieber einen Spaziergang am Comer See machen.
    Ein "rücksichtsvollerer Autor" würde sich vielleicht manchmal dem Tempo und den Wünschen der Reisetruppe anpassen - aber dieses Buch ist zu sehr "meins", um das zu tun.
    Deswegen: Respekt, dass Du diesen Aufstieg zur Burg dennoch machst!

  • Mir geht es ähnlich wie Blackie, es passiert unheimlich viel und meist nichts positives. Und immer wenn einer sich gerade in seinem Leben halbwegs zurechtgerüttelt hat, schlägt das Schicksal wieder zu.


    Caitlin hat mir leid getan, muss sie doch erkennen, dass sie für ihre Familie nicht wirklich wichtig ist, ausser als politisches Mittel. Am Ende ist der Machterhalt und die Ehre wichtiger als alle persönlichen Bindungen. Von daher ist es ihr auch nicht zu verübeln, dass sie ihren Bruder nicht warnt.


    Und dass sie mit ihrem neuen Mann nicht wirklich glücklich wird und sie Ascall sogar vermisst wundert mich nicht. Rein intelektuell gesehen ist sie ja deutlich weiter als Cormac.


    Ascall und Roisin, am Ende ist es zwar ein wenig miteinander aber doch nicht so richtig..... Ich bin gespannt wie sich das weiterentwickelt und wann Ascall nach Toora zurückkehrt. Hat ja schon fast Ausmasse wie in griechischen Dramen. Wobei ich um Cormac nicht unbedingt trauern würde.
    Und Ailillan ist doch sicher nicht tot.... Na mal schauen, wie es hier zum Showdown kommt und bei wem Caitlin dann endgültig landet.


    Und Faolan kann ich eigentlich nur bemitleiden. Der ist ja wirklich nicht für's regieren gemacht. Und durchwurschteln reicht da einfach nicht. Erstaunlich, dass Eillis ihm hinterher ist, mit dem Kleinen. Andereseits wäre alles andere ja auch ein weiterer gesellschaftlicher Abstieg gewesen.

  • Mir gefällt das sehr gut, dass das Buch ohne "Mittelalter-Wohlfühl-Momente" auskommt, damit sticht es gewaltig aus der Masse hervor, finde ich.
    Wobei ich der einen oder anderen Figuren wirklich gerne mal eine Auszeit und ein bisschen Glück gönnen würde.

  • genau, und Waffenruhe, inneren Frieden und neue Perspektiven.
    Aber ich denke, die Kämpfe enden nicht zu Lebzeiten unserer Freunde!


    Ich dachte bei diesem Roman auch schon oft, hätte ich ihn nur nie aufgeschlagen, dann hätte ich meine Ruhe und nicht dieses schmerzhafte Auf und Ab der Emotionen.


    Aber dafür werde ich diesen Roman nicht so schnell vergessen! :anbet

  • Zitat

    Original von Herr Palomar
    genau, und Waffenruhe, inneren Frieden und neue Perspektiven.
    Aber ich denke, die Kämpfe enden nicht zu Lebzeiten unserer Freunde!


    Ich dachte bei diesem Roman auch schon oft, hätte ich ihn nur nie aufgeschlagen, dann hätte ich meine Ruhe und nicht dieses schmerzhafte Auf und Ab der Emotionen.


    Aber dafür werde ich diesen Roman nicht so schnell vergessen! :anbet


    Wenn man die irische Geschichte betrachtet, muss man quasi mit der Lupe ein paar Jahre suchen, da am Stück Frieden herrscht.
    Ich kann trotzdem was versprechen: Am Ende des nächstens Buchs wird zumindest die knappe Mehrheit der Protagonisten ein "Happy End" erleben :-) Und die andere Hälfte - wenn sie denn überhaupt noch lebt - versinkt auch nicht komplett im Elend ...

  • Zitat

    Original von LyFa


    Ascall analysiert jeden Menschen, ohne sich von Äußerlichkeiten ablenken zu lassen. Sein erster Sex mit Roisin wirrd sehr gut beschrieben, sie ist völlig unerfahren, was zu einem Mädchen passt, das wie sie erzogen wurde und weiss gar nicht wie ihr geschieht und was genau passiert. Sie whrt sich, obwohl sie erst die Nähe suchte. Genau solche Szenen machen dieses Buch so authentisch. Respekt an Ascall, jeder andere Krieger dieser Zeit hätte sie vergewaltigt.


    Das finde ich auch, definitiv einer der Gründe, warum ich das Buch (bei aller Grausamkeit) so mag :-]


    Caítlín und Cormac sind in der Tat ein absurdes Paar. Der Preis, den Caítlín für den Versuch des Machterhalts zahlt, ist wirklich hoch. Aber, ihre gesamte Vorgehensweise gefällt mir auch überhaupt nicht, daher werden ihre Pluspunkte bei mir leider auch immer weniger. Allerdings zeigt ihr Weg auch, wie hoffnungslos die Lage der Frauen oft war.


    Faolán versucht seiner Position gerecht zu werden. Aber, irgendwie hat man das Gefühl, er macht immer genau das Falsche. Mitleid habe ich allerdings nur begrenzt mit ihm. Er lässt seine Schwester doch ziemlich im Regen stehen und sagt immer nur, dass es ihm so leid tut.... ein eher schwacher Charakter eben.


    Für Pól laufen seine Intrigen momentan immer noch sehr glatt ab, er spielt nahezu problemlos alle Beteiligten gnadenlos gegeneinander aus. Bin schon gespannt, wann er dabei über seine eigenen Füße fällt....




    Was die Emotionen anbelangt.....


    Ja, das ist ein ganz schönes Auf und Ab. Aber, ich mag ja solche Bücher sehr.... Allerdings musste ich kurz vorm letzten WE auch erstmal etwas durchatmen und habe das Buch für 3 Tage bewusst zur Seite gelegt, sonst hätte ich mich Tag & Nacht ausschließlich damit befasst :chen

  • Mich wundert ja immer noch, dass Caitlíns Name so oft im Zusammenhang mit "Machterhalt" fällt.
    Nun ist es tatsächlich so, dass es vielen Personen in diesem Buch um Macht geht - aber bei Caitlin hatte ich nie auch nur annähernd die Intention, sie unter diesen einzureihen.


    Dass sie bei den Friedensverhandlungen in Ferns Wert auf ein gepflegtes Äußeres und den Schmuck legt, hat wie gesagt mit ihrem Stolz und Ehrgefühl und der Symbolkraft dieses Schmucks zu tun.
    Dass sie später Faolán nicht warnt, zeigt sie bestimmt nicht von ihrer nettesten Seite, aber ist eher Ausdruck einer kleinlichen Revanche, weil er nicht verhindert hat, dass sie quasi "vorgeführt" wurde.
    Und dass sie wiederum Cormac einredete, sie zu heiraten, hatte nichts mit Sorge um soziales Prestige, sondern um ihr Leben zu tun. Sie hat nicht für sich selbst einen guten Status herausgeholt, sondern sie hat ihm solchen geboten bzw. bieten müssen, damit er sie nicht in der ersten Rage erwürgt.


    Mir ist schon klar, dass Figuren oft ganz anders auf den Leser wirken als vom Autor intendiert - aber mich interessiert trotzdem, wie ihr zu diesem "Caitlin liegt nur an Macht" kommt, zumal ja sehr viele hier diesen Eindruck zu teilen scheinen.


  • Bei mir ist das eher Eillis die in die Kategorie fällt.


    Bei Caitlin liege ich mit Dir auf einer Wellenlänge, die kommt mir neben Ascall in dem ganzen Plot noch am geradlinigsten vor.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Mir gefällt das sehr gut, dass das Buch ohne "Mittelalter-Wohlfühl-Momente" auskommt, damit sticht es gewaltig aus der Masse hervor, finde ich.
    Wobei ich der einen oder anderen Figuren wirklich gerne mal eine Auszeit und ein bisschen Glück gönnen würde.




    kann ich nur :write


    Zitat

    Original von Herr Palömar
    Aber ich denke, die Kämpfe enden nicht zu Lebzeiten unserer Freunde!




    geht ja bis in die jüngste Vergangenheit

  • Zitat

    Original von KieraBrennan
    Mir ist schon klar, dass Figuren oft ganz anders auf den Leser wirken als vom Autor intendiert - aber mich interessiert trotzdem, wie ihr zu diesem "Caitlin liegt nur an Macht" kommt, zumal ja sehr viele hier diesen Eindruck zu teilen scheinen.


    Macht? Weiß ich nicht so Recht! Mein Eindruck ist eher, dass Caitlin in erster Linie von den äußeren Einflüssen getrieben ist.
    Und sie gehört klar zu den starken Figuren in diesem Buch!

  • Zitat

    Original von streifi


    Bei mir ist das eher Eillis die in die Kategorie fällt.


    Bei Caitlin liege ich mit Dir auf einer Wellenlänge, die kommt mir neben Ascall in dem ganzen Plot noch am geradlinigsten vor.


    Wobei ich auch Róisín als geradlinig bezeichnen würde. Die agiert zwar oft sehr unberechenbar und überemotional, aber so etwas wie Hinterlist und Intrigen sind ihr m.E. völlig fremd. In gewisser Weise ist sie die "unverstellteste", weil unbeherrschteste.

  • Zitat

    Original von streifi


    Bei mir ist das eher Eillis die in die Kategorie fällt.


    Bei Caitlin liege ich mit Dir auf einer Wellenlänge, die kommt mir neben Ascall in dem ganzen Plot noch am geradlinigsten vor.


    streifi


    Weiter oben redest Du aber auch von 'Machterhalt' bei Caítlin.... ;-)



    Aber, ich habe gestern Abend noch länger über dieses Wort nachgedacht und finde es im Nachhinein tatsächlich in Bezug auf Caítlin von mir falsch gewählt.
    Caítlín ist mit Sicherheit geradlinig, dennoch ist ihr (fürs eigene Ego) auch ein gewisses gesellschaftliches Ansehen wichtig. Ihren Schritt, Cormac zu heiraten, habe ich in erster Linie wirklich als Konsequenz darauf bezogen. Ich würde bei einer Frau ihres Formates einfach nicht erwarten, dass sie aus dem Überlebenswillen heraus, jemanden wie Cormac heiratet. Dieser Mann steht in allem was er darstellt so weit unter ihr. Was er an Körperkraft zuviel hat, fehlt ihm definitiv an Geist. Daher hätte ich es einfach nicht für möglich gehalten, dass sich ein so starker Charakter wie Caítlín mit dieser Heirat so weit 'herablässt'. Zudem wird die Ehe richtig vollzogen, sie lässt Cormac immer wieder auch körperlich an sich ran. Ehrlich gesagt, habe ich da beim Lesen immer wieder ungläubig mit dem Kopf geschüttelt.
    Dennoch war das Wort Macht in dem Zusammenhang falsch gewählt, ich würde es durch 'Status bewahren' ersetzen wollen.


  • Zitat

    Original von christabel


    streifi


    Weiter oben redest Du aber auch von 'Machterhalt' bei Caítlin.... ;-)


    Machterhalt im Sinne von die Macht über das eigene Schicksal behalten... ;-)
    Ich habe nicht das Gefühl, dass Caitlin auf Macht im Sinne von Geld und Ansehen ist. Aber über das eigene Leben entscheiden, das ist ihr glaube ich schon wichtig. Und wenn sie dafür andere Menschen manipulieren muss, dann tut sie das.



    Zitat

    Original von christabel]
    Aber, ich habe gestern Abend noch länger über dieses Wort nachgedacht und finde es im Nachhinein tatsächlich in Bezug auf Caítlin von mir falsch gewählt. Caítlín ist mit Sicherheit geradlinig, dennoch ist ihr (fürs eigene Ego) auch ein gewisses gesellschaftliches Ansehen wichtig. Ihren Schritt, Cormac zu heiraten, habe ich in erster Linie wirklich als Konsequenz darauf bezogen. Ich würde bei einer Frau ihres Formates einfach nicht erwarten, dass sie aus dem Überlebenswillen heraus, jemanden wie Cormac heiratet. Dieser Mann steht in allem was er darstellt so weit unter ihr. Was er an Körperkraft zuviel hat, fehlt ihm definitiv an Geist. Daher hätte ich es einfach nicht für möglich gehalten, dass sich ein so starker Charakter wie Caítlín mit dieser Heirat so weit 'herablässt'. Zudem wird die Ehe richtig vollzogen, sie lässt Cormac immer wieder auch körperlich an sich ran. Ehrlich gesagt, habe ich da beim Lesen immer wieder ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Dennoch war das Wort Macht in dem Zusammenhang falsch gewählt, ich würde es durch 'Status bewahren' ersetzen wollen.



    Ich glaube, körperlich hat Caitlin schlichtweg keine Chance gegen Cormac. Und es ihm ausreden, klappt wohl bei aller geistiger Beschränktheit auf Cormacs Seite nicht wirklich. :lache

  • Kraka befreit Roisin aus dem Gefängnis und schickt sie mit Ceara weg. Roisin kommt zurecht, da bin ich mir sicher. Dann gibt es ein Wiedersehen zwischen ihr und Ascall. Na da bin ich mal gespannt, was aus den beiden wird. Mit Zusehen zu müssen, wie die eigenen Rinder getötet und die Vorräte vernichtet werden, ist sicher absolut grausam. Geht es doch um die Existenz der "Familie".


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    Roisin trifft wieder auf Ascall. Ein Glück, ich dachte schon die Trennung wäre auf Dauer.
    Auf Seite 562 gibt Ascall eine bemerkenswerte Einschätzung über Caitlin ab, die zeigt, dass zwischen ihnen nie Nähe entstanden war, die aber sicher zutreffend ist,


    “Ich weiß nur, dass sie ziemlich zäh ist. Wäre sie ein Mann, würde sie einen guten Krieger abgeben, einen der seine Gefühle nicht zeigt und sich schon gar nicht von ihnen zu vorschnellem Handeln hinreißen lässt.”


    Wie romantisch :cry


    Zitat

    Original von LyFa
    Eilis scheint für den Kleinen eine gute Mutter zu sein, das Kind hat sich ja trotz allem prächtig entwickelt. Wie wird wohl Caera reagieren wird, wenn ihr Sohn verschwunden ist?


    Ich bin immer noch sauer auf Eilis, weil sie Ceara einfach ihr Kind weggenommen hat :fetch

  • Zitat

    Original von streifi


    Machterhalt im Sinne von die Macht über das eigene Schicksal behalten... ;-)
    Ich habe nicht das Gefühl, dass Caitlin auf Macht im Sinne von Geld und Ansehen ist. Aber über das eigene Leben entscheiden, das ist ihr glaube ich schon wichtig. Und wenn sie dafür andere Menschen manipulieren muss, dann tut sie das.


    Das trifft es für mich recht gut. Caitlin will keine politische Macht, und sie braucht auch keinen Reichtum, aber sie hatte gerne Kontrolle über ihr Leben. Ich denke, auch das war ein Grund, warum sie sich Ascall ganz zu Beginn freiwillig ausgeliefert hat. Nicht nur, um ihre Familie zu beschützen, sondern weil sie wusste, dass es ohnehin so kommen würde und sie nicht einfach warten, sondern etwas tun wollte. Sie gibt die Fäden ungern aus der Hand - und deswegen ist die Ehe mit Cormac und die Demütigung von Ferns für sie so schwer zu ertragen: Weil sie da absolut ohnmächtig ist.


    Was den Sex mit Cormac anbelangt - ihr könnt mir glauben, das gehört für mich mit zum Grausigsten im ganzen Buch. Aber wenn man bedenkt, dass selbst hier in Deutschland Vergewaltigung in der Ehe erst seit 1995 strafrechtlich verfolgt wird, erscheint mir klar, dass sie überhaupt keine Chance hat, dem zu entkommen. Róisín würde sich wahrscheinlich trotzdem sträuben und wehren - aber dazu ist Caitlin zu pragmatisch. Die ergibt sich den "ehelichen Pflichten" quasi nach dem Motto: Was man nicht ändern kann, muss man ertragen.
    Aber es geht ordentlich an ihre Substanz, wie man merkt / merken wird.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Mir gefällt das sehr gut, dass das Buch ohne "Mittelalter-Wohlfühl-Momente" auskommt, damit sticht es gewaltig aus der Masse hervor, finde ich.
    Wobei ich der einen oder anderen Figuren wirklich gerne mal eine Auszeit und ein bisschen Glück gönnen würde.



    Das geht mir ganz genau so, und dafür gibt es auch ein ganz großes :anbet
    an Keira.....


    auf mich wirkt es so einfach realistischer, auch wenn ich durchaus gerne mal ne nette kleine Liebesgschichte in einem Roman lese - kommt zum Beispiel bei Gable ja auch vor - denke ich das die Geschichte, so wie sie hier jetzt geschrieben eher an das Alltagsleben der Menschen zu diesen Zeiten dran kommt....



    Caitlin und Cormac. Da wurde mir auch erstmal übel, und ich war wirklich sehr erstaunt, das Caitlin hier doch sehr berechnend ist. Sie gibt die Fäden nicht aus der Hand, genau - und merkt ziemlich schnell das sie mit Cormac machen kann was sie will, solange sie ihm das Gefühl gibt er hätte selber entschieden frisst er ihr quasi aus der Hand, auch wenn die Sache mit den ehelichen Pflichten wirklich grausig ist....


    Ich finde Kraka cool, die alte heidnische Hexe mag ich einfach.... :chen

  • Da mein WE bereits freitags anfängt, habe ich jetzt endlich Zeit, mal dran zu bleiben, es fällt mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen, es gefällt mir besser und besser und ich freue mich immer schon, bald weiter lesen zu können. Mir kommt es vor wie eine gute Mischung aus George R. R. Martin (vor allem wegen der großzügigen Erzählweise und der Einteilung in einzelne Perspektiven) und Rebecca Gablé (auch hier großzügige Erzählweise und außerdem die großartige Recherche, die man auf jeder einzelnen Seite merkt). Ich finde es toll, wie die tatsächliche Geschichte in die erzählte Geschichte einfließt und Hintergründe interessant vermittelt werden. Im Anhang lese ich jedes Jahr, nach dem Lesen desselben, nach, was tatsächlich passiert ist. Sehr interessant. Bisher wusste ich wenig über irische Geschichte und Kultur, höchstens über die neuere Geschichte (ab dem 19. Jhdt.) und auch das vor allem aus englischer/britischer Sicht. Und dabei ist die irische Geschichte ziemlich interessant und spannend!


    Mir gefällt es daher gut, dass zwischendurch, vor allem in den Pol-Kapiteln die geschichtlichen Hintergründe Raum erhalten und auch, dass unsere Protagonisten immer mal mitten im Geschehen sind.


    Roisin, der es im Turm nicht besonders gut ging, wird von Kraka und Ceara befreit und findet schließlich wieder mit Ascall zusammen, der als Einsiedler im Wald lebt, das auf Toora ein neuer Herr herrscht, in dem er Ailillan vermutet (wo steckt der eigentlich, der ist doch wohl nicht wirklich tot?), wenn er wüsste, dass es Cormac ist, wäre er wahrscheinlich schon längst wieder zu Hause, aber für seinen Bruder verzichtet er. Sein Beischlaf mit Roisin scheitert kläglich, da müssen beide wohl noch Einiges lernen.


    Es wurde Zeit, dass Caitlin wieder einmal dran war und wir erfahren haben, wie es auf Toora weiterging. Wie erwartet ist sie mit Cormac nicht glücklich, Ailillans Schicksal ist unklar. Sie trifft Faolan wieder, aber auch dieses Treffen ist nicht sehr glücklich. Woher wusste sie eigentlich, wer Cian ist? Ich finde, Caitlin zeigt nicht mehr viel von der Frau, die sie am Anfang zu sein schien, ich bin gespannt, wie ihr Leben weiter verlaufen wird.


    Caitlin erfährt auch von Aoifes Geheimnissen und Plänen, ob sie das irgendwann einmal für sich verwenden kann?


    Das Anwesen der O'Bjolans wird angegriffen, alles Vieh und alle Vorräte vernichtet. Faolan flieht und Eilis und Cian folgen ihm Eilis erkennt, dass manchmal auch ein Barde gut ist. Ob das mit den beiden doch noch gut ausgeht?

  • Zitat

    Original von PMelittaM
    Da mein WE bereits freitags anfängt, habe ich jetzt endlich Zeit, mal dran zu bleiben, es fällt mir wirklich schwer, das Buch aus der Hand zu legen, es gefällt mir besser und besser und ich freue mich immer schon, bald weiter lesen zu können. Mir kommt es vor wie eine gute Mischung aus George R. R. Martin (vor allem wegen der großzügigen Erzählweise und der Einteilung in einzelne Perspektiven) und Rebecca Gablé (auch hier großzügige Erzählweise und außerdem die großartige Recherche, die man auf jeder einzelnen Seite merkt). Ich finde es toll, wie die tatsächliche Geschichte in die erzählte Geschichte einfließt und Hintergründe interessant vermittelt werden. Im Anhang lese ich jedes Jahr, nach dem Lesen desselben, nach, was tatsächlich passiert ist. Sehr interessant. Bisher wusste ich wenig über irische Geschichte und Kultur, höchstens über die neuere Geschichte (ab dem 19. Jhdt.) und auch das vor allem aus englischer/britischer Sicht. Und dabei ist die irische Geschichte ziemlich interessant und spannend!


    Das zu lesen, freut mich total - so wie ich generell hier sehr glücklich bin, dass mein Buch mehrheitlich wohlwollend aufgenommen wird. :-)