'Keiko' - Seiten 300 - Ende

  • Das fand ich wunderbar von Marty, dass er sich nicht zufrieden gibt. Er wollte vielleicht auch die Schuld des Großvaters, durch die die beiden ja getrennt wurden, wieder gut machen.


    Ich finde, Henry hat einen wundervollen Sohn.

  • Vor allem ist Marty viel fürsorglicher als Henry gedacht hätte. Gab es da nicht am Anfang eine Stelle, wo von einem undankbaren Sohn die Rede war?


    Clare, da ging es mir wie dir. Allerdings gestehe ich, dass ich mich auch nie für die us-amerikanische Geschichte im zweiten Weltkrieg interessiert habe.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Jetzt konnte ich gar nicht mehr aufhören und bin ganz hingerissen. Die Augen musste ich mir auch abtupfen.
    Ein ganz wunderbares Buch. :anbet


    :write :write
    Mir ging es ganz genau so. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen und habe das Buch dann in einem Rutsch verschlungen.
    Und ich musste auch zwischen drinnen und am Ende weinen.
    Für mich ist es ein ganz besonderes Buch, was mich sehr berührt und bewegt hat. Und ich bin sehr froh, dass ich durch die Leserunde hier darauf aufmerksam geworden bin und es gelesen habe.


    Auch für mich war der geschichtliche Hintergrund komplett neu. Ich hatte keine Ahnung, wie die Japaner in der USA behandelt worden sind. Und umso besser finde ich dieses Buch, da ich dadurch noch etwas hinzu gelernt habe.

  • Ich habe das Buch nun auch beendet und bin ebenso begeistert wie ihr.
    Dieses Buch berührt einfach und stimmt einen nachdenklich.
    Besonders berührt am Ende hat mich Marty, dass er dies für seinen Vater möglich gemacht hat, fand ich unglaublich toll.


    Über die Rolle Amerikas im 2. Weltkrieg, geschweige denn wie die Japaner in Amerika zu dieser Zeit behandelt worden sind wusste ich nicht viel, bzw. nichts.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Vor allem ist Marty viel fürsorglicher als Henry gedacht hätte. Gab es da nicht am Anfang eine Stelle, wo von einem undankbaren Sohn die Rede war?


    Wirklich "undankbar"? Dann ist das auch eins von den kleinen Dingen, die gleich wieder vergessen habe.
    Ich denke, dass Henry seinen Sohn fremd fand, so als hätten sie keine gemeinsame Sprache.
    Während der aufopferungsvollen Pflege seiner Frau hat Henry an kaum etwas anderes denken können. Es gab einfach keinen Raum. Marty studierte, machte seine Eltern stolz, aber er war nicht immer präsent, entfernte sich immer weiter. Vielleicht hat Henry ihm auch übel genommen, dass Marty ihn kritisierte und wollte, dass seine Mutter in ein Hospiz kam, weil sie es dort doch besser hätte.


    Henrys Verhältnis zu seinem Sohn konnte sich nur ändern, weil er, also Henry, sich verändert, geöffnet hat.


    Zitat

    Clare, da ging es mir wie dir. Allerdings gestehe ich, dass ich mich auch nie für die us-amerikanische Geschichte im zweiten Weltkrieg interessiert habe.


    Ich auch nicht. Also selber Schuld, dass wir nichts darüber wussten. :grin

  • Ok, danke Rumpelstilzchen. Ich verstehe nur überhaupt nicht, wie Henry Marty als undankbar bezeichnen kann.
    Aber vielleicht projeziert er seine eigene Vater-Sohnbeziehung auch auf sich und seinen Sohn ohne ihn genau zu kennen.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Für mich gibt es nur insoweit einen Sinn, als Henry in diesem Moment gerade über sein Leben mit Ethel nachdenkt, wie sehr sie ihm fehlt, obwohl ihr Tod, wie er selbst zugibt, nach der langen Pflege eine Erleichterung für ihn war. Marty hat sich immer dafür ausgesprochen, seine Mutter in ein Heim zu geben, was für Henry niemals in Frage kam.
    Möglicherweise meint Henry diese Situation.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Für mich gibt es nur insoweit einen Sinn, als Henry in diesem Moment gerade über sein Leben mit Ethel nachdenkt, wie sehr sie ihm fehlt, obwohl ihr Tod, wie er selbst zugibt, nach der langen Pflege eine Erleichterung für ihn war. Marty hat sich immer dafür ausgesprochen, seine Mutter in ein Heim zu geben, was für Henry niemals in Frage kam.
    Möglicherweise meint Henry diese Situation.


    Da wir das ganze Buch über Henrys Emotionen, die er 1986 aktuell empfindet, immer ganz nah sind, habe ich das tatsächlich nur als "Momentaufnahme" wahrgenommen. Und ab und an mal so zu denken, steht auch Eltern zu, gerade nachdem, was die Familie hinter sich hat. Das macht dieses Buch so menschlich und echt. Deshalb finde ich es so schön.

  • Zitat

    Original von Saiya


    Da wir das ganze Buch über Henrys Emotionen, die er 1986 aktuell empfindet, immer ganz nah sind, habe ich das tatsächlich nur als "Momentaufnahme" wahrgenommen. Und ab und an mal so zu denken, steht auch Eltern zu, gerade nachdem, was die Familie hinter sich hat. Das macht dieses Buch so menschlich und echt. Deshalb finde ich es so schön.


    Ganz genau Saiya, es passiert ja einem selbst auch, dass man seinen Kindern manchmal nicht ganz gerecht wird. Oder denkt, sie könnten mehr tun und dann gibt es Augenblicke oder Situationen, da überraschen sie einen total.


    Man könnte die Handlung, das Verhalten und die Gefühlswelt der Protagonisten auf viele andere übertragen, denn sie ist immer noch aktuell.

  • Ja, mit dem undankbar war eindeutig Marty gemeint. Das hatte ich mir auch so gemerkt, aber schon vom ersten Auftreten Martys war davon nichts zu spüren. Henry macht sich später ja auch Sorgen um Marty. Auch diese fand ich unbegründet. Da musste man sich eher um Henry selbst sorgen in seiner Traurigkeit.


    Undankbar hat Henry seinen Sohn wohl in den Jahren bis 1986 empfunden und vor allem in den Sterbejahren seiner Frau. Warum auch immer.


    Neben Marty hatte auch Samantha eine richtig heilende Wirkung auf Henry. Henry ist wohl vor dem Auftauchen Samanthas etwas in einer depressiven Verstimmung abgetaucht, was bei dem Lebenslauf ja auch nicht so verwundert.


    Ein richtig schönes Buch mit viel Traurigkeit und glücklicherweise noch mit einem kleinen Happy End. :anbet

  • xexos, ich fand das eine ganz schöne Wendung des Buchs, als Marty solche Sorge hatte, seinem Vater seine Verlobte vorzustellen und die beiden sich dann so gut verstanden haben. Wirklich ein typischer Fall, wo ein Kind den Vater ganz falsch einschätzt.


    Findus, genau das macht ja ein gutes Buch nach meiner Meinung aus, dass es menschliche Verhaltensweisen so beschreibt, dass sie über die aktuelle Situation hinaus nachvollziehbar bleibt.


    Ich bin ebenfalls sehr froh, dieses Buch mit euch gelesen zu haben. :wave

  • Ich habe das Buch gestern beendet. Ein ganz wundervolles Buch. :anbet


    Ein absolut stimmiges Ende. Mir passiert ganz selten, dass ich mit einem positiven Ende glücklich bin, aber hier ist das so.


    Ein wirklich tolles Buch, das mich beim Lesen ganz erfüllt hat.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin