In der ersten Reihe sieht man Meer - Volker Klüpfel & Michael Kobr

  • In der ersten Reihe sieht man Meer - Volker Klüpfel & Michael Kobr



    Inhalt
    Teutonengrill trifft Dolce Vita


    Mensch, war das schön:
    Im Morgengrauen ging’s los, eingepfercht auf der Rückbank der vollbeladenen Familienkutsche.
    Zehn Stunden Fahrt an die Adria, ohne Klimaanlage und Navi, dafür mit Modern Talking aus dem Kassettenradio.
    Am Strand ein Duftgemisch aus Tiroler Nussöl und Kläranlage, und statt Cappuccino gab’s warme Limo.
    Willkommen zurück im Urlaubsparadies der 80er Jahre.
    Darin findet sich Familienvater Alexander Klein wieder, als er über einem Fotoalbum einnickt und als pickliger Fünfzehnjähriger erwacht – dazu verdammt, die Italien-Premiere seiner Jugend noch einmal zu erleben. Und zwischen Kohlrouladen und Coccobellomann die beste Zeit seines Lebens hat.


    »Klüpfel und Kobr steigern sich von Buch zu Buch.«
    Denis Scheck, Druckfrisch, ARD



    Autoren
    Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte Germanistik und Romanistik in Erlangen. Er arbeitete nach dem Staatsexamen an verschiedenen Realschulen in Bayern.
    Ausgleich zur Arbeit am Schreibtisch findet er beim Skifahren, auf Reisen und in der Musik - er spielt seit seinem sechsten Lebensjahr Violine. Michael Kobr wohnt mit seiner Frau Silke und seinen beiden Töchtern im Allgäu.



    Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, ist studierter Politologe und schreibt gerne im Duo. Zusammen mit seinem Koautor Michael Kobr verfasst er Krimis, in denen ihre erfolgreichste Schöpfung, Kommissar Kluftinger, die Hauptrolle spielt. Klüpfel und Kobr haben sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Kempten kennengelernt.



    Meine Meinung
    Ein wunderbares Buch.
    Herrlich beschrieben und wunderbar humorvoll. Dabei ganz anders als die Kluftinger Krimis, aber mit dem gewohnten charmanten Schreibstil der beiden Autoren.


    Alexander Klein, Familienvater in den besten Jahren mit zwei Kindern im Teenager Alter, ist im Streß.
    Am nächsten Tag soll es mit der Familie in den Urlaub gehen, dementsprechend chaotisch geht es im Hause Klein zu.
    Am Abend, völlig ausgepowert, genehmigt sich Alex ein Glas Wein und versinkt in alte Photoalben aus Jugendzeiten - döst dann dabei ein.


    Plötzlich eine Stimme:"Aufwachen".
    Das passiert auch, also daß Alex aufwacht, allerdings ganz anders als erwartet.
    Er sieht sich seiner Mutter gegenüber, die er erstaunt ansieht und im ersten Reflex nur meint: "Mama, Du siehst ja so jung aus".


    Bis er dann feststellt, daß irgendetwas anders ist. Er selber sieht auch anders aus, als sein gegenwärtiges Ich.
    Er ist wieder ein pickeliger Fünfzehnjähriger und in die 80ger Jahre versetzt.


    Es ist der Morgen vor der Abfahrt in den Urlaub nach Bella Italia. Familienreise mit Schwester und Oma in einem kleinen Auto, inclusive Gepäck.


    Soweit zum Inhalt.


    Der einfach nur herrlich ist.
    Alex muß sich damit abfinden, wieder Jugendlicher im äußeren Erscheinungsbild, allerdings mit dem Wissen und den Erfahrungen des heutigen Alex zu leben.
    Und genau das läßt den Leser die kurriosesten und humorvollsten Szenen erleben.


    Ich habe oftmals laut lachen müssen, habe mich prächtig unterhalten gefühlt und konnte kaum genug bekommen von den Situationen, in die Alex und seine Familie geraten.
    Im Italien der 80ger Jahre, ohne Handy, PC, klimatisierten Autos, ohne Euro und Schengener Abkommen, stattdessen, Umrechnen und Grenzübergänge.


    Ich könnte jetzt noch viel weiter schwärmen, empfehle daher - selber lesen und genießen :grin


    Auch die Aufmachung des Buches ist liebevoll gestaltet, neben dem Lesebändchen ist das Buch aufgemacht, wie ein Photoalbum mit einem hervorgehobenem Photo auf dem Cover.
    Zusätzlich wird jedes neue Kapitel mit einem Photo aus dem Besitz der beiden Autoren eingeleitet.




    Fazit


    Ein wunderbarer Roman, der einen Familienvater in die Zeit und den Körper seiner Jugend mit dem Wissen von heute katapultiert.
    Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und humorvoll gehalten, lädt zum ständigen Weiterlesen ein.
    Sehr empfehlenswert, nicht nur für Kluftinger Fans, auch für alle Freunde des humorvollen Romans mit Tiefgang.

  • Ich habe es als ungekürztes Hörbuch von audible genossen. Gelesen wurde es von Bastian Pastewka.


    Pastewka als Sprecher war einfach genial und er konnte sein Talent, verschiedene Dialekte zu sprechen und in unterschiedliche Personen zu schlüpfen, hier voll ausleben.


    Es war einmal kein Krimi der beiden Autoren, aber die Geschichte war kurzweilig und unterhaltsam - mir hat sie sehr gut gefallen :-]

  • Die Autoren (Quelle: Buecher.de)
    Für die beiden Allgäuer kam die Schriftstellerkarriere eher unverhofft: Auf einer Autofahrt kam den beiden Freunden die Idee für ein gemeinsames Buch. Sie fantasierten herum, hatten ein paar Ideen. Wie es der Zufall wollte, wurde Klüpfel ein paar Monate später von einem Verleger angesprochen, ob er jemanden kenne, der einen Allgäu-Krimi schreiben könne. Klüpfel zeigte ihm den ersten Entwurf, und der Verleger biss an. Daraufhin folgte eine Zeit harter Arbeit, der Roman wurde fertig, wurde als "Milchgeld" veröffentlicht und verkaufte sich mehr als erfolgreich. So wurde aus Volker Klüpfel, Redakteur der Allgäuer Zeitung, und Michael Kobr, Realschullehrer für Französisch und Deutsch in Memmingen, ein Autorenpaar. Michael Kobr liebt George Simenons Kommissar Maigret, Klüpfel ist Brunetti-Fan. Keine schlechten Vorbilder, wie es scheint, die beiden Allgäuer jedenfalls katapultierten sich in die Bestseller-Listen und gewannen 2005 den Bayerischen Kulturförderpreis. Wenn man den beiden glauben darf, ändert sich durch den Erfolg nicht viel. Die besten Ideen entstehen noch immer im Auto.
    Das meint die buecher.de-Redaktion: Authentischer kann man einer Landschaft kaum ein Denkmal setzen als Klüpfel und Kobr mit ihrem kauzigen Kommissar Kluftinger.


    • Produktdetails (Quelle: Buecher.de)
    • Verlag: Droemer/Knaur
    • Seitenzahl: 320
    • 2016Deutsch
    • ISBN-13: 9783426199404
    • ISBN-10: 3426199408


    Ein seltsamer Traum
    Vater Alex Klein muss sich kurz vor dem Urlaub noch mit seinen Kindern rumreißen. Die Tochter schimpft über ihren Bruder, und der meckert, weil der Proviant nicht unterwegs gekauft wird. Am nächsten Morgen solls losgehen…
    Beim Rotwein trinken und betrachten der Bilder aus einem früheren Italien-Urlaub, schläft Alex plötzlich ein. Und es beginnt ein seltsamer Traum…
    Er sah im Spiegel sein Ich von damals, als sie an die Adria gefahren waren, doch er hatte sein Wissen der Gegenwart… Doch außer ihm wusste das niemand und er konnte es auch niemandem sagen, das hätte keiner geglaubt… Denn er befand sich ja auch in den Achtzigern.
    Und so fuhr er mit seinen Eltern, seiner Oma und seiner Schwester Niki zu seinem ersten Italien-Urlaub…
    Er half einer italienischen Familie mit ihrer Imbissbude, verknallte sich in eine vierzigjährige Frau (na ja, eigentlich war er ja selbst schon 45, aber im Körper eines Fünfzehnjährigen) und musste höllisch aufpassen, dass er keine Ausdrücke aus seiner Welt benutzte…
    Was war dann wirklich am nächsten Morgen? Konnten sie wie geplant losfahren? Doch erst der Traum. Was für ein seltsamer Traum war das denn? Eine Reise in die Vergangenheit mit dem Wissen von heute? Und dann auch noch in diesem Teenagerkörper? Würde Alex es schaffen, zukünftige Ausdrücke zu vermeiden? Ausdrücke mit welchen man damals noch nichts anfangen konnte? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Zunächst einmal bin ich der Meinung, dass die beiden Autoren bei ihren Krimis besser aufgehoben sind. Sie haben sich hier an ein ganz anderes Genre gewagt. In diesem Buch passierte nicht allzuviel. Die Spannung war dadurch nur mäßig. Erst in der zweiten Hälfte nahm sie etwas zu. Gut, es ließ sich leicht und flüssig lesen. Auch war es unkompliziert geschrieben. Es ist eben kein Krimi, sondern ein lustiges, humorvolles Buch, das beschreibt, wie sich Deutsche wohl oft in Italien benahmen. Oft daneben, immer nur dem Essen vertrauend, das sie kannten. Ich vermute allerdings, dass das in der Regel nur, oder zumindest fast nur, in Ferienanlagen so war. Und das kann ich selbst nicht bestätigen, denn dort war ich nie. Es war auf jeden Fall ein amüsantes Buch, ich hätte mich oft kringeln können vor Lachen. Und ich nehme an, dass dies in der Absicht der Autoren lag. In dieser Hinsicht hat es mir gut gefallen. Das Ende mutet allerdings ein wenig seltsam an. Ob die beiden eine Fortsetzung geplant haben? Das wissen nur die Autoren selbst und vielleicht der Verlag. Allerdings finde ich, die Autoren sollten doch besser bei ihren Krimis bleiben, denn das können sie definitiv besser.

  • Volker Klüpfl, Michael Kobr: in der ersten Reihe sieht man Meer



    Aus ihrem bekannten Metier, dem Allgäu-Krimi um Kommissar Kluftinger, wagen die beiden Autoren einen Ausflug in die Ferienerlebnisse ihrer Kindheit: Urlaub an der Adria!



    Alexander Klein, erfolgreicher Werbefachmann und Familienvater in den Vierzigern schläft am Vorabend eines Revival-Familienurlaubs über einem Glas Wein ein und erwacht als pickliger Teenie im ersten Adria-Urlaub seiner Herkunftsfamilie. Geprägt von Klischees von beiden Seiten kommen sich mithilfe Alexanders die deutsche Familie Klein und die italienische Familie Berlusconi (!) im Urlaub näher. Vorurteile werden zwar nicht wirklich abgebaut, erhalten aber eine menschliche Dimension.


    Der Roman kann ein Highlight sein für alle diejenigen, die selbst ihre Erfahrungen mit mediterranem Strandurlaub in den Achtzigern und drumherum gemacht haben.


    Mir persönlich geriet vieles zu flach, es blieb oft auf der Benennung des Klischees und die Handlung ging nicht so recht voran: Der rote Faden, der im unternehmerischen Geschick Alexanders wurzelt, ist doch recht dünn. Situationskomik gibt es , ist aber in der Regel sehr plakativ. Die Spritzigkeit der Handlung und der Blick für Komik, die sich aus Charakteren und Situationen ergibt, und die typisch sind für die Kluftinger-Krimis fehlt mir hier.


    Fazit: Unterhaltsam, aber nicht nachhaltig gelungen!

  • Bei diesem Roman fühlte ich mich eher in die 60er Jahre zurückversetzt, denn in die 80er.
    Ende der 80er Jahre waren doch die Menschen wesentlich aufgeschlossener gegenüber Neuem, auch gab es in Deutschland da bereits Geschäfte die südländische Spezialitäten anboten. Man nehme nur mal Pizzerien, die gab es bereits Mitte der 70er hier in Deutschland.
    Entlockte mir dieser Roman zu Beginn noch ab und zu ein Schmunzeln, so fühlte ich mich spätestens ab der der Hälfte wie in einer Endlosschleife und Langeweile machte ich breit.


    Da warte ich doch lieber auf den neuen Kluftinger!

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Holiday in the 80’s…


    Ich habe schon sehr viel Positives über die Bücher des Autorenduos gehört, jedoch bisher keins von ihnen gelesen, weshalb ich auch die Kluftinger Fälle nicht kenne. Unvoreingenommen begann ich mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um Alex Klein, der mit seiner Familie in den Sommerurlaub will. Er schwelgt in Erinnerung beim Urlaubsfotos anschauen, schläft ein und befindet sich plötzlich im Italien der 80er, er selbst 15 Jahre alt und pickelig. Wie wird er den Urlaub nun erleben, wo er die Erfahrungen seines bisherigen Lebens hat?


    Jedes Kapitel wird von einem kernigen alten Urlaubsfoto geziert und bereits die Kapitelüberschriften wecken Erinnerungen an die 80er, die Zeit meiner Kindheit.


    Das Autorenduo konnte mich bereits auf den ersten Seiten gefangen nehmen, denn man kann beinahe auf jeder zweiten Seite herzhaft lachen. Bereits die Anreise der Familie Klein im völlig überladenen Auto mit Selbstverpflegung erinnert an selbst erlebte Urlaube der damaligen Zeit.


    Richtig gut gefallen hat mir wie die Autoren die Zeit an sich beleuchten, in der man sich noch keine Sorgen um Hautkrebs oder die Auswirkungen von Zigarettenkonsum gemacht hat. So sind nicht nur komische Momente abgebildet, sondern auch Szenen, die zum Nachdenken anregen.


    Doch je mehr ich las, desto mehr verflog meine Begeisterung für den Roman, da doch enorm viele Klischees bedient werden, die sicherlich auch teilweise stimmen, mir aber in der Masse auf Dauer einfach zu viel wurden. Gerade über die Deutschen habe ich mich oft geärgert, die mit ihrer ständigen Besserwisserei am liebsten alles schlecht reden und Italien schöner ohne Italiener finden würden.


    Ansonsten war das Buch wirklich unterhaltsam und hat dazu geführt, dass man sehr schnell selbst in Erinnerungen schwelgt.


    Das Ende fand ich etwas seltsam, aber wenn man das Geschriebene nicht allzu ernst nimmt, dann passt es wohl gut dazu.


    Fazit: Gelungene Lektüre für Zwischendurch oder als Vorbereitung auf den nächsten Urlaub. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus.


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Ich habe es auch gehört und teilweise Tränen gelacht. Bastian Pastewka mit unterschiedlichen Stimmen hat das Hörbuch echt zu einem Erlebnis gemacht.


    Hinzu kamen bei mir noch Kindheitserinnerungen an Urlaube an der Adria und ja, vieles davon habe ich genauso erlebt. Ich sag nur Cocobeeeellllaaaa :anbet :rofl


    Von mir 8 von 10 Punkten.

  • Zitat

    Original von Knoermel


    Hinzu kamen bei mir noch Kindheitserinnerungen an Urlaube an der Adria und ja, vieles davon habe ich genauso erlebt. Ich sag nur Cocobeeeellllaaaa :anbet :rofl


    Oh ja, die Cocobelllaaaas kenn ich auch noch aus eigener akustischer Erfahrung. :grin
    Ich seh schon, ich werd mir das Hörbuch auch noch anhören und mal sehen, ob ich noch begeisteter bin, als vom selbst gelesenen.

  • So, Buch beendet. :-]


    Ich war sehr gespannt auf dieses neues Klüpfel/Kobr-Buch.
    Schon allein wegen dem Thema............denn auch ich kenne solche Urlaube ( einmal selbst erlebt und aus vielen Berichten ).
    Nachdem ich das Buch nun gelesen habe, kann ich sagen: gut gemacht.
    Ich musste sehr oft laut herauslachen, viele Situationen kamen mir so bekannt vor - das haben die Beiden wirklich toll umgesetzt.
    Ich habe Kluftinger hier nicht vermisst - zumal er ja einen winzigen Gastauftritt hatte ( habe ich aber irgendwie überlesen ).


    Dieses Buch versetzt einen in das Urlaubs-Italien der 80iger Jahre ( in den 70igern war es bestimmt auch nicht anders ) - und sorgt für gute Unterhaltung.
    Herrlich fand ich die Beschreibung der Eltern.


    Insgesamt kann man die Reiseerlebnisse der Familie(n) Klein nur allen ans Herz legen, die ähnliche Reiseziele hatten, humorvolle Geschichten lieben und vielleicht demnächst selbst Urlaub in Bella Italia machen? ;-)
    Das Hörbuch habe ich mir auf jeden Fall bereits vorbestellt - denn diese Geschichte muss ich unbedingt auch noch hören.


    9 von 10 Punkten von mir.


    Edit: Kann mir jemand Näheres zu dem "Kluftinger-Auftritt" sagen?

  • Sieh einmal nach. In dem Moment als sie am Telefon warteten, dort irgendwann hat Kluftinger seinen Auftritt. Er hat den Namen seiner Frau genannt, und geschimpft wie Kluftinger. 'Zefix'

  • Endlich habe ich das auch gelesen. Nachdem ich nach zwei Monaten auf der Vorbestellerliste in der Bücherei gerade mal von Platz 13 auf 12 vorgerückt war, habe ich es bei Ebay gekauft. :-]


    Und was soll ich sagen: Super! :anbet Viele komische Szenen und selbst im letzten Kapitel noch überraschend. Ich habe die Achtziger selbst nicht selbst erlebt, deswegen habe ich keine Ahnung, was wie realistisch ist, aber ich fand den Urlaub von Familie Klein sehr erheiternd :chen
    Gut gefällt mir auch die Idee, die Kapitelüberschriften nach Liedern zu benennen. Ich habe gleich mal die Gelegenheit genutzt, alle Songs zu hören.


    Fazit: Falls ich je irgendwelche Kritikpunkte hatte, sind die jetzt auf Nimmerwiedersehen in meiner Begeisterung ersoffen. :chen
    Ohne zu zögern vergebe ich 10 von 10 Punkten und empfehle dieses Buch bedingungslos weiter.

  • Wenig Handlung - viel Spaß!


    Alexander Klein hat sich überreden lassen, wieder einmal mit der ganzen Familie an die Adria zu fahren. Am Vorabend des Reisebeginns schläft er über einem alten Fotoalbum und mit den Erinnerungen an damals ein – und erwacht am nächsten Morgen als sein 15jähriges Ich, dazu verdammt, den typisch deutschen Italienurlaub in den 80er Jahren noch einmal zu erleben!


    In den 80er Jahren war ich selbst noch relativ jung, dennoch kamen beim Lesen dieses Buches viele Erinnerungen hoch! Vollgepackte Urlaubsautos, 3 Kinder auf der Rückbank, den halben Hausstand im Kofferraum oder unter den Sitzbänken, Grenzkontrollen, trostlose Feriensiedlungen aus Beton, Vorurteile, wohin man blickt und vieles mehr!


    Natürlich strotzt das Buch nur so vor Klischees! Aber haben die meisten Klischees nicht auch immer irgendwo einen wahren Kern?
    Aus Sicht von Alex, der zwar in seinem dicklichen, pickligen 15jährigen Körper steckt, geistig aber 3 Jahrzehnte voraus ist, erleben wir das alles hautnah mit! Peinliche Momente voller Fremdschämen gibt es reichlich und man fragt sich immer wieder, warum man damals überhaupt ins Ausland in Urlaub gefahren ist, wo man doch so voller Vorurteile steckte und daheim doch sowieso alles besser war?


    Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsiert! Manchmal waren die Witze etwas zu derb, wurden zu häufig wiederholt und die Klischees etwas zu sehr übertrieben, aber dennoch war das damals ja teilweise wirklich so!


    Die Story muss man suchen, eine wirkliche Handlung gibt es nicht. Die Urlaubsgeschichte der Familie Klein dient in erster Linie als Rahmenhandlung, um das Jahrzehnt des modischen Grauens noch einmal ordentlich durch den Kakao zu ziehen.


    Das Buch bietet amüsante Unterhaltung, einige Stunden grinsenden Lesevergnügens – nicht mehr, aber auch nicht weniger!


    Die Kapitel sind mit Songtiteln aus den 80ern überschrieben und der eine oder andere Ohrwurm hat sich direkt bei mir eingenistet! Das Ende bietet dann noch eine kleine Überraschung zum Nachdenken.


    Insgesamt hat mir das Buch richtig Spaß gemacht, zumindest nachdem ich mich von meinem Anspruch an Handlung und einen roten Faden verabschiedet hatte!

  • Alexander Klein möchte dieses Jahr mit seiner Frau Mona und den Kindern in den Urlaub an die Adria, dort hat er sehr viele Kindheitserinnerungen. Natürlich dürfen Opa Norbert, Oma Renate und Schwester Nicole auch nicht fehlen. Vor der Abfahrt genehmigt er sich noch ein Gläschen Wein und schwelgt in Erinnerungen in dem er alte Fotos anschaut und dabei einschläft. Das Erwachen ist dann äußerst sonderbar, den auf einmal ist Alexander 30 Jahre in die Vergangenheit katapultiert worden und liegt in seinem ehemaligen Kinderzimmer. Als er den anfänglichen Schreck überwunden hat, muss sich der erfolgreiche Werbefachmann im Körper eines 15 jährigen,pubertierenden Teenagers auf die Reise an die Adria machen. Mit Oma, Schwester Niki und einem vollbepackten Kofferraum mit deutschen Konserven, selbstgemachter Marmelade usw. (den man isst nur das was man kennt) geht es auf die Fahrt. Alexander kommt dabei immer wieder an seine Grenzen, den zu der Zeit gab es noch kein Handy,Laptop oder Klimaanlage fürs Auto. Am Urlaubsort angekommen wird erst mal geputzt, Alex sucht sie derweil Abwechslung bei der kaputten Imbissbude von Familie Berlusconi am Strand. Außerdem hat er sich sofort unsterblich in Maria verliebt die dort arbeitet. Leider läuft das Geschäft schlecht den viele Urlauber wollen kein italienisches Essen. Und so möchte Alex der eigentlich ein erfolgreicher Werbefachmann ist der Familie Berlusconi zu mehr Erfolg verhelfen, in dem sie den Deutschen das italienische Essen schmackhaft machen. Was ist am Ende des Romans, hat sich nun die Zukunft verändert oder nicht ? Das kann nur der Leser des Buches feststellen.


    Meine Meinung:
    Das 320 Seiten dicke Buch der Autoren Klüpfel/Kobr bekannt auch von den Kluftinger Krimis besticht durch die damaligen Klischees der Deutschen im Urlaub. Diese werden im Buch humorvoll dargestellt und so fand ich mich sofort in vielen Szenen wieder und fühlte mich gleich ebenso in meine Jugend versetzt. Bestechend genau schildern sie die Gegebenheiten aus dem Urlaubsalltag der Familie Klein. Jeder der in den 80 er oder davor Urlaub gemacht hat wird sich oder seine Familie, in der einen oder andern Szene wiederfinden. Aber auch die jüngeren Leser werden sich amüsieren,bekommen sie doch so einen Einblick in den Urlaub ihrer Eltern oder Großeltern. Diejenigen die allerdings die Kluftinger Krimis kennen und schätzen, könnten etwas enttäuscht sein, bedienen doch die beiden Autoren dieses Mal ein ganz anderes Genre. Im Buch werden dann die einzelnen Kapitel jeweils nach einem Musiktitel benannt (z.B. Azzurro, Like Ice in the Sunshine,Männer usw.) und mit Bildern der beiden Autoren ausgeschmückt. Bis auf wenige Seiten fand ich dieses Buch absolut gelungen und vergebe deshalb gute 8 von 10 Eulen.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."