Das Paket - Sebastian Fitzek

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek!
    Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet.
    Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen.
    Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ...


    über den Autor (gem. Amazon)
    Sebastian Fitzeks Psychothriller sind definitiv nichts für schwache Nerven. „Therapie“, erschienen 2006, war sein erstes Werk – und wurde gleich ein Bestseller. Seither präsentiert der Friedrich-Glauser-Preisträger einen Erfolgstitel nach dem anderen. Zum Glück entstammen die bedrohlichen Plots seiner Fantasie – und ebenfalls erfreulich: Fitzeks Sprache hat wenig mit seinem Uni-Abschluss zu tun. Denn sein erstes Buch schrieb der 1971 geborene Berliner in Form einer Jura-Promotion zum Thema Urheberrecht. Es folgten redaktionelle Tätigkeiten in Funk und Fernsehen. Als Autor und bekennender „Mailoholic“ ist Fitzek ebenso fleißig wie kommunikativ, tourt gern auf Lesereisen und ist (fast) immer online. Sein Wohnort ist weiterhin Berlin.


    meine Meinung
    Emma Stein wurde brutal vergewaltigt. Seitdem traut sie sich nicht mehr aus dem Haus. Selbst Lebensmittel lässt sie sich liefern. Und so kann sie ihrem Postboten die Bitte, ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen, nicht abschlagen, auch wenn sie sich unwohl dabei fühlt. Aber was soll schon passieren? Ein Paket ist doch nur ein Paket. Oder?


    „Das Paket“ ist mittlerweile der 13. Thriller aus der Feder von Sebastian Fitzek und auch mit seinem neusten Werk konnte er mich wieder restlos überzeugen. 10 Jahre als Autor haben Fitzek nicht nur reifen lassen, nein, er führt seine Leser auch immer wieder auf verschlungene Wege, bei denen selbst ein Kompass nicht mehr helfen kann.


    Die Geschichte wird aus der Sicht eines auktorialen Erzählers berichtet. Dabei wechselt man immer wieder die Zeitschiene, die Fitzek mit „3 Wochen zuvor“ und „3 Wochen danach“ betitelt. Diese Wechsel werfen schon die ersten Fragen auf, über die ich nachgegrübelt habe. Der Großteil des Thrillers spielt jedoch in der Zeit „3 Wochen zuvor“ und bietet so viel Zündstoff, dass ich selbst an meiner Wahrnehmung gezweifelt habe. Klasse!


    Der Autor erschafft mit Emma Stein eine Psychiaterin, die nach der Vergewaltigung mit ihren eigenen Dämonen zu kämpfen hat. Und diese Dämonen sind stark, fast übermächtigt. Emma verlässt nicht mehr das Haus, hat Panikattacken und erleidet Zusammenbrüche. Ich war beim Lesen so gefangen von ihrem Leiden, wollte sie manchmal einfach nur schütteln, bis sie wieder zu sich kommt und merkte im nächsten Moment, wie sehr dieser Wunsch doch GENAU dem klischeehaften Verhalten entspricht, welches sie beschrieb. Es war eines der wenigen Male, dass ich mich beim Lesen für meine eigenen Gedanken geschämt habe. Sebastian Fitzek zieht seine Leser in eine Welt aus Wahrheit, Lüge, Wahrnehmung, Realität und ich wusste zum Schluss selbst nicht mehr, wem ich noch trauen konnte. Grandios!


    Zugegeben, im Verlauf der Story dachte ich „na, ob er da die Kurve noch bekommt?“. Denn der Autor balancierte nah an der Grenze zum Nerven mit seiner psychisch stark angeschlagenen Hauptfigur. Doch er packte die Balance und haut zum Finale hin einem nochmal direkt in die verwirrte Wahrnehmung. So MUSS ein Thriller sein. Und so kann es Fitzek!


    Der Stil des Autors ist sehr gut und gewohnt flüssig zu lesen. Seine Erzählweise ist direkt, schonungslos und spielt mit den Erwartungen der Leser. So mancher Cliffhanger führt einen in die Irre. Und gerade, als man denkt, man hat ihn durchschaut, zeigt der Autor, warum er seit 10 Jahren erfolgreich ist.


    Sebastian Fitzek spielt gern mit Emotionen. Das größte Geschenk macht er seinen Lesern aber mit einer verlängerten Ausgabe seiner Danksagung. Und da standen mir die Tränen in den Augen. Eine wunderbare Art und Weise, seinen Lesern Respekt zu zollen und Danke zu sagen.


    Fazit: lasst dieses Paket nicht ungeöffnet! Fitzek at his best. Lesen!

  • :bruell Applaus, Applaus


    Ich bin genauso begeistert. Ich hab alle Fitzeks gelesen und war immer begeistert. Auch der neue Roman hat mir gut gefallen. Musste lange drauf warten :-( und er war schnell gelesen :cry. Irgendwie kann man das Buch nicht aus der Hand legen. Ich werde es wohl noch mal lesen in ein paar Wochen.


    Ganz klare Kaufempfehlung - ach was - Kaufbefehl! Geht raus und holt es euch.

    Ein Raum ohne Bücher ist ein Körper ohne Seele.
    - Cicero


    :lesend Harlan Coben - Ich vermisse dich

  • Jaaaa, da ist er endlich wieder, der "alte" Sebastian Fitzek, der mich wieder von der ersten Seite an mit der Story in seinen Bann ziehen konnte. Da hat er mal wieder einen superduper 5 Sterne-Psycho-Thriller raus gehauen. Leider fand ich die letzten 2-3 Bücher nicht so dolle und deswegen war ich auf *Das Paket* extrem gespannt. Aber er hat nochmal die Kurve bekommen und mich überzeugen können, denn das Buch hatte ich von einen Tag auf den anderen regelrecht verschlungen.
    So ist man es von ihm gewohnt, kein großes Vorgeplänkel, Cliffhanger am Ende eines jeden Kapitels und Wendungen die wirklich nicht vorauszuahnen waren. Es geschehen einige Zeitsprünge, die den Fall dann etwas von hinten aufrollen, aber alles erscheint dadurch logischer und verständlicher. Extrem spannend fand ich wieder, das ich beim Lesen Emma Stein alles glaubte, bis nur eine andere Person einen Satz sagen musste, um Emma wieder in Frage zu stellen. Manchmal wusste ich nicht mehr, wem ich glauben sollte. Ich war total verwirrt und da hat das Lesen noch mehr Spaß gemacht. Ich liebe es ja, wenn man denkt, ach ja so war es also, und dann zack, ist es ganz anders auf einmal. Das hat der Herr Fitzek echt im Blut.
    Es ist ja bekannt das Sebastian am Ende seiner Bücher immer noch ein paar Worte an seine Leser/innen richtet, diesmal überlässt er das zum Großteil, nach einem Aufruf Seinerseits, einigen Lesern.
    Vorteil des Buches: Spannender Plot, flüssig zu lesender Schreibstil und immer wieder überraschendes in der Geschichte zu erleben.
    Nachteil des Buches: Die Charaktere blieben mir etwas zu flach und zu oberflächlich, was aber der Story keinen Abbruch tut.
    Ich fühlte mich bestens unterhalten !!!

  • Zum Inhalt:


    "Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet.
    Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen.
    Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ..."


    Meine Meinung:


    Mit "Das Paket" hat Sebastian Fitzek uns wieder einen spannenden Psychothriller vorgelegt, obwohl es spannendere Psychothriller von ihm gibt.


    Es gibt viele Wendungen, die einem die Entscheidung sehr schwer machen, ob wir es mit einem realen Täter zu tun haben oder ob es sich die Protagonistin Emma Stein nicht vielleicht doch alles einbildet, denn wie es ist es zu erklären, dass sie ein Päckchen für einen Nachbarn annehmen soll, den sie nicht kennt, obwohl der schon seit längerem auf der gleichen Straße wohnt.


    Die eine oder andere Person hätte auch etwas mehr beleuchtet werden können, wie Jorgos, der Partner von Emmas Ehemann, der gerät gegen Ende hin ziemlich in Vergessenheit und auch wird dessen Kontakt zu Emma zu sehr in der Luft hängen gelassen.


    Das Ende des Romans wurde zwar logisch aufgeklärt, aber meines Erachtens sehr abgehoben und die Verbindung zu Emmas Vergangenheit finde ich nicht ganz so nachvollziehbar. Alles in allem wirkt es doch ein wenig zu konstruiert bzw. gezwungen, so alls habe Sebastian Fitze versucht, die Fäden irgendwie zusammenzuführen.


    Alles in allem ein spannender Psychothriller, aber nicht unbedingt Fitzeks stärkster Roman.

  • Wie immer habe ich mich auf den neuen Thriller von Fitzek gefreut. Das Buch war dann auch rasch gelesen, da man es wie immer kaum aus den Händen geben kann.
    Leider muss ich sagen, dass ich von diesem Buch enttäuscht war. Mir kam die Geschichte recht ausgedacht rüber und am Ende musste alles noch seinen Weg und Erklärung finden. Für mich war es zu viel "gekünstelt und gebastelt".
    Naja, nach so vielen guten Büchern darf auch ein schlechteres drunter sein. :rolleyes
    Ich werde sicher auch in Zukunft Fitzek lesen, auch wenn ich diesem Buch "nur" eine 7 geben kann.

  • Zitat

    Original von rivella


    Leider muss ich sagen, dass ich von diesem Buch enttäuscht war. Mir kam die Geschichte recht ausgedacht rüber und am Ende musste alles noch seinen Weg und Erklärung finden. Für mich war es zu viel "gekünstelt und gebastelt".


    Ich kan rivella da nur zustimmen, mir ging es genau so. Es gab schon deutlich spannendere Bücher von ihm. Ich hoffe das nächste, wird dann wieder ein echter Knaller :lesend

  • Eine junge Psychologin wird nach einem Kongress, auf dem sie eine Rede hält, in ihrem Hotelzimmer vergewaltigt. Seit diesem Tag ist Emma tief traumatisiert und verlässt kaum noch das Haus. Der Vergewaltiger ist ein Serienmörder, den alle nur den „Friseur“ nenne, weil er seinen Opfern die Haare abrasiert.
    Doch bei den Ermittlungen stößt die Polizei schnell auf Ungereimtheiten, welche aufdecken, dass Emma wohl nicht die Wahrheit sagt und es anscheinend auch keine Vergewaltigung gegeben haben kann. Keiner glaubt Emma, selbst ihr Ehemann, ein Polizist, ist von der Tat nicht überzeugt, zu viel spricht dagegen. Emma zweifelt bald selbst an ihrem Verstand. Eines Tages klingelt es an der Tür und der freundliche Postbote Salim bittet Emma, ein Paket für den Nachbarn entgegen zu nehmen……..und Emma wird gezwungen, das Haus zu verlassen.


    Ich habe schon einige Werke von Sebastian Fitzek gelesen und war bis jetzt immer sehr begeistert von seinen Büchern. Auch „Das Paket“ konnte mich wieder begeistern, wenn ich auch ein paar kleine Schwächen das Buch betreffend fand. Aber ich beginne mal mit dem Cover. Hier hat man sich ja etwas Besonderes einfallen lassen und ich finde das Cover einen richtigen „Eyecatcher“, das Buch als Paket darzustellen ist eine sehr gute Idee und wurde auch gekonnt umgesetzt. Der Titel ist kurz und knackig, allerdings muss ich hier schon etwas Kritik üben, denn er ist schlichtweg irreführend. Man geht einfach aufgrund des Buchtitels aus, dass sich die Handlung eben um ein Paket dreht, aber das ist nicht der Fall.


    Der Prolog ist schon sehr spannend geschrieben und lässt die Erwartungen in die Höhe schrauben. Die Spannung kann Fitzek meiner Meinung nach halten bzw. im Verlaufe der Handlung sogar steigern, wenn es auch zwischendurch mal ein paar kleinere ruhige Abschnitte gibt. Nach einer großen Wende gegen Ende des Buches gibt es einen Showdown, der den Leser einfach nur an jeden einzelnen Buchstaben fesselt. Nie und nimmer hätte ich mit dieser Auflösung gerechnet. Allerdings finde ich einige Erklärungen am Ende des Buches, die mit dem Prolog zusammenhängen, einfach sehr unglaubwürdig. Leider kann ich an dieser Stelle nicht mehr dazu schreiben ohne zu spoilern.


    Emma als Hauptprotagonistin ist eine Person, die man nicht auf den ersten Blick mag und ich hatte generell meine Schwierigkeiten, sie sympathisch zu finden. Sie agiert teilweise sehr widersprüchlich und nicht nachvollziehbar in ihren Handlungen. Die anderen Figuren sind leider etwas blass dargestellt, allen voran der Ehemann. Hier hätte ich mir mehr Tief in den Charakteren gewünscht.


    Die Kapitel sind sehr kurz gehalten. Das Buch ist in 2 Zeitebenen geschrieben, einmal in der Gegenwart und die 2. Zeitebene handelt 3 Wochen vor der Gegenwart. Im Laufe der Handlung fließen diese beiden zu einer Zeitebene zusammen. Die Kapitel enden meist mit einem Cliffhanger, was die Spannung im Buch natürlich noch einmal zusätzlich steigert.


    Insgesamt muss ich sagen, dass Fitzek schon bessere Bücher geschrieben hat. Hier hat man doch das Gefühl, dass die Handlung manchmal etwas an den Haaren herbeigezogen ist und er auf Krampf Zusammenhänge konstruiert. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten gefühlt und das Buch war für einen Psychothriller sehr spannend geschrieben. Deshalb vergebe ich 9 Punkte für Fitzeks neuestes Werk „Das Paket“.

  • "Und da ist er wieder".... war das erste woran ich dachte nachdem ich den neuen Fitzek innerhalb von zwei Tagen ausgelesen hatte. Nachdem ich von den beiden letzten recht enttäuscht war, war ich sehr skeptisch als Das Paket unter meinem Weihnachtsbaum lag. Dieses Mal wurde ich aber nicht enttäuscht.


    Auch wenn wir das Ende ein wenig zu schnell und zu holprig daher kam, die Geschichte an sich fand ich spannend und gut durchdacht.


    Gerne mehr davon.


    Ich gebe dem Buch 8 Punkte.


    Liebe Grüße


    Vaiana

  • x Autor: Sebastian Fitzek
    x Originaltitel: Das Paket
    x Genre: Psychothriller
    x Erscheinungsdatum: 26. Oktober 2016
    x bei Droemer Knaur
    x 368 Seiten
    x ISBN: 3426199203
    x Erste Sätze: Prolog. Als Emma die Tür zum Schlafzimmer ihrer Eltern öffnete, ahnte sie nicht, dass sie dies zum letzten Mal tun würde. Nie wieder würde sie sich, mit einem Stoffelefanten bewaffnet, um halb eins an ihre Mutter kuscheln, vorsichtig bemüht, Papa beim Ins-Bett-Krabbeln nicht aufzuwecken, der im Traum mit den Füßen strampelte, zusammenhanglose Worte murmelte oder mit den Zähnen knirschte. Heute strampelte, murmelte oder knirschte er nicht. Heute wimmerte er nur.


    Klappentext:


    Vorsicht! Öffnen auf eigene Gefahr


    Ihr Postbote bittet Sie, ein Paket für einen Nachbarn anzunehmen. Einen Nachbarn, dessen Namen Sie noch nie gehört haben. Obwohl Sie schon seit Jahren in Ihrer kleinen Straße wohnen. „Was kann schon passieren?“, denken Sie sich. Und lassen damit den Alptraum in Ihr Haus …


    Rezension:


    Wie alle anderen Fitzekbegeisterten hatte auch ich mich auf sein neuestes Werk, „Das Paket“, total gefreut – und ich wurde nicht enttäuscht.


    Über den Schreibstil des Autors muss man eigentlich gar nichts mehr sagen – Fitzek gehört zu denen, die ihre Geschichten wie einen Film vor den Augen des Lesers ablaufen lassen. Man merkt gar nicht wirklich, dass man liest, denn das Kopfkino wird sehr stark aktiviert.


    Die Story konnte mich ebenso fesseln und beinhaltet viele unerwartete Wendungen. Teils hatte ich das Gefühl, Fitzek wäre während des Schreibens selbst davon überrascht worden, denn sicher ist an dieser Geschichte nur eines: Nichts ist, wie es scheint.


    Ohne zu viel zu verraten, kann ich sagen, dass das Paket, das die Protagonistin für ihren unbekannten Nachbarn annimmt, eine eher untergeordnete Rolle spielt, aber dennoch den berühmten Flügelschlag eines Schmetterlings darstellt, der einen Orkan auslöst.


    Ansonsten lässt sich sagen: Jeder Charakter erscheint verdächtig, wodurch sich zu keinem eine wirkliche Sympathie einstellt – das einzige Manko für mich. Der Aufbau der Story ist dafür richtig gut gemacht, diese spielt nämlich auf mehreren Zeitebenen: In der Gegenwart, in der Emma mit ihrem Anwalt spricht, drei Wochen davor, als Emma etwas tat, wodurch der Anwalt erst nötig wurde, und ein halbes Jahr davor, als ein Emmas Leben veränderndes Schlüsselerlebnis geschah.


    Mich hat „Das Paket“ auf jeden Fall sehr gut unterhalten, sodass ich das Buch jedem Thrillerleser empfehlen kann. Außerdem eignet sich dieses Buch auch ausgezeichnet, um sich mit dem Fitzek-Fieber infizieren zu lassen, denn am Ende des Werks erfährt man anlässlich des 10-jährigen Autorenjubiläums auch noch etwas über Fitzek selbst, seine schriftstellerische Tätigkeit und seine Fans, was den Autor sehr sympathisch und publikumsnah zeigt.


    Fazit:


    Ein typischer Fitzek: unzählige unerwartete Wendungen und spannend bis zum Ende.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Ich war echt begeistert von dem Buch. Lediglich das Ende kam mir etwas zu schnell, aber zwischendurch fand ich es beeindruckend, wie leicht man als Leser Emma Stein glaubt und dann doch alles in Frage stellt.



    Ich hab mir am Ende auch keine Zeit gegönnt, selbst zu überlegen, wer es sein könnte, sondern hab einfach schnell zu Ende gelesen, sonst wäre ich evtl. auch alleine drauf gekommen.


    Ging es euch auch so, dass es sich im Nachhinein anfühlt, als wäre das Buch total kurz?

  • Bisher nur gutes von Sebastian Fitzek gehört, aber noch kein Buch gelesen gehabt. Jetzt habe ich nur positives über "Das Paket" gehört und habe mir von meinen Amazon Gutscheinen, die es Weihnachten gab, dass ebook geholt. Kostet ja immerhin 14,95 € (als ebook) also recht teuer.


    Doch es hat sich gelohnt. Ich bin damit in das neue Lesejahr gestartet und musste es dann letztes Wochenende auch beendet.


    Es war spannend von Anfang bis zum Ende.


    @ Logan Lady: Die Briefe in der Danksagung fand ich auch toll und ich hatte da auch Tränen in den Augen. Sehr berührend. Und ich denke, die Briefe Schreiber, die sich da wieder erkennen, werden sich darüber sehr freuen.


    Es war definitiv nicht mein letzter Fitzek.


    Von mir gibt es 9 von 10 Eulenpunkten. :-)

    Zündet man eine Kerze an,erhält man Licht.Vertieft man sich in Bücher,wird einem Weisheit zuteil.Die Kerze erhellt die Stube, das Buch erleuchtet das Herz.


    (Sprichwort aus China)

  • Fitzek's Schreibweise begeistert mich, genauso wie seine Ideen. Also manchmal während des Lesens von "Das Paket" hab ich an meiner eigenen geistigen Gesundheit gezweifelt, weil ich immer wieder dachte, zu wissen, was passiert ist und es war doch anders. Das ging mir bei "Passagier 23" ähnlich.


    Jetzt muss ich nur überlegen, welchen Fitzek ich als nächstes lese.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Denis Scheck nennt das Buch hirnloser Gewaltporno- dazu schreibt ihr nichts?


    Was soll man dazu schon groß sagen? Ist halt seine Meinung.
    Manchen gefällt's und manchen eben nicht. Die einen stehen auf Gewaltdarstellungen, andere finden es übertrieben.



    Ich fand das Buch okay.


    Es war spannend und hatte ein paar gute Ideen, die ich so noch nicht gelesen habe. Ich war sofort mittendrin und wollte wissen, wie es ausgeht.
    Aber an Spannung und Einfallsreichtum mangelt es dem Autor (soweit ich das beurteilen kann) eigentlich selten.


    Auch der Schreibstil hat sich ein bisschen gebessert. Es gab weniger krude Sätze und Fehler.


    Aber das Ende... :bonk
    Ich hatte den Eindruck, als hätte Herr Fitzek Angst, zu vorhersehbar zu werden. Zum Ende hin hat er alles mit seiner 'Twisterei' ruiniert. Zwei oder drei unerwartete Vorfälle hätten auch gereicht. Das war einfach nur Müll.



    7 Punkte



    ASIN/ISBN: 3426510189

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


    Aktuell: Juli Zeh - Über Menschen

    SuB: 48

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  • Mit „Das Paket“ legt Herr Fitzek endlich wieder einen durchdachten Psychothriller vor, der mir deutlich besser gefallen hat als „Passagier 23“, leider aber trotzdem nicht an „Der Augensammler“ herankommt.


    Wir bekommen diese packende Geschichte aus Sicht eines allwissenden Erzählers nähergebracht, da im Verlauf der Handlungen immer wieder Zeitsprünge gemacht werden und man sich so in die verschiedenen Cahraktere hineinversetzen kann. Die eigentliche Geschichte setzt nach einer kurzem kurzen Ausflug in die Vergangenheit ein und wird dann weitgehend chronologisch erzählt. Obwohl wir eine relativ große Distanz zu Emma durch diese Perspektivenwahl hatten, konnte ich ihre inneren Konflikte und auch die wahnhaften Gedankengänge sehr gut verstehen und nachvollziehen. Hier hat sich der Autor wieder selbst übertroffen.


    Emma ist wohl eine sehr vielschichtige Protagonistin. Schon im Prolog wird klar, dass sie keine leichte Kindheit hatte und vieles darauf zurückzuführen ist. Umso erstaunlicher ist es dann, was sie sich trotz allem aufgebaut hat und dass sie sogar Psychiaterin geworden ist. Die Ironie dahinter ist wirklich gut gelungen, so wird die eigentlich Helfende selbst zur Hilfsbedürftigen. Was ich an Herrn Fitzek immer schon bewundert habe, ist seine Kunst, die Psyche eines Menschen in tausend Einzelteile zu zerlegen. Irgendwann tritt bei jeder Geschichte der Zeitpunkt ein, an dem man selbst nicht mehr weiß, was nun Realität ist und was reiner Wahnsinn oder Fiktion. Das ist ihm in diesem Buch, speziell mit Emma, sehr gut gelungen. Gerade durch ihren Beruf und ihre Selbstanalyse ist die paranoide Darstellung noch mal eine Spur krasser.


    Was ich hier ein bisschen vermisst habe, ist die Intensität der Nebencharaktere. Sie sind zwar vorhanden und spielen auch ihre Rolle entsprechend gut, um die Geschichte abzurunden, allerdings fehlte mir etwas Seele. Gerade das Aufbauen einer Verbindung zu den einzelnen Personen macht es ja aus, dass man mit ihnen mitfühlen kann. Außer beim Postboten war das für mich in diesem Roman nicht gegeben. Sie bleiben größtenteils graue Schatten, die direkt wieder aus dem Gedächtnis raus sind.


    Kommen wir zur Spannung. Dort muss ich einen größeren Kritikpunkt anbringen. Die erste Hälfte war unglaublich fesselnd und spannend geschrieben. Hier habe ich das Buch praktisch nicht aus der Hand legen können und die Kapitel in einem Rutsch gelesen. Dann irgendwann fing es an, dass sich Herr Fitzek selbst die Spannung genommen hat, indem er einigen Dingen vorgegriffen hat und sie nur noch ausführlicher hinten heraus beschrieben hat. Hätte er im Vorfeld manche Details gar nicht erwähnt, wäre die Überraschung für den Leser noch größer gewesen. Auch war die Auflösung des ganzen relativ – ich sage extra realtiv – unspektakulär. Ich bin einfach ein riesiger Fan vom Augensammler bzw. Augenjäger und hier waren die Finale einfach bombastisch. Ich bin immer noch auf der Suche nach einem vergleichbaren Buch.


    Das ganze Psychologiethema hat mir sehr gut gefallen, weil man beide Kehrseiten der Medaille gesehen hat. Auf der einen Seite die starke Psychotherapeutin, die für ihre Patienten einsteht und versteht, was diese umtreibt. Und auf der anderen Seite eine zerbrechliche Seele, die weiß, was mit ihr vor sich geht, die aber machtlos ist, sich dagegen zu wehren. Hier ist der Spagat zwischen Realität und Wahn mehr als gelungen und das möchte ich einfach noch mal lobend hervorheben.


    Insgesamt ein rasanter Psychothriller, der den Leser kaum zu Atem kommen lässt. Eine starke Protagonstin, etwas schwächere Nebencharaktere und eine Story, die einem eine Gänsehaut beschert. Für Fans eine klare Leseempfehlung.


    8 Eulenpunkte

  • Ich glaube, Sebastian Fitzek kann schreiben, was er möchte - ich bin immer ziemlich begeistert. Auch diesmal wieder hat er mich überzeugt. Mit Emma, bei der man nie weiss, ob sie ein Opfer ist oder nur eine Trittbrettfahrerin. Mit all den Wendungen im Buch, die man nie so erwartet und die die ganze Handlung vollends auf den Kopf stellen.
    So auch am Ende. Immer wieder WUSSTE man doch eindeutig, wer es denn nun war. Und wieder und wieder wurde alles umgeworfen.


    Fazit: Ich fand es toll. Ich mag die Art, wie Fitzek schreibt, auch wenn ich verstehen kann, wenn es manchen dann zu schnell am Ende hin und her ging.
    Für mich war es beste Thrillerunterhaltung und ich freue mich sehr, den Autor im Frühjahr nächsten Jahres auf einer seiner Lesungen zu sehen.

  • Sebastian Fitzek mag Psycho-Geschichten, bei denen die Protagonisten an ihren Wahrnehmungen (ver-)zweifeln. Mehrere seiner Bücher haben das als Grundthema und mit „Das Paket“ fügt er ein weiteres hinzu. Über weite Teile ist der Roman eine Art Kammerspiel über eine traumatisierte Frau, die sich nach einer Vergewaltigung kaum mehr aus dem Haus traut. Sie misstraut allem und jedem in ihrer Umgebung und ist sofort skeptisch, als ihr der Postbote ein Paket für einen Nachbarn da lässt, von dem sie noch nie gehört hat.

    Um die Geschichte noch ein bisschen verwirrender zu machen, springt die Handlung ständig zwischen Realität und Erinnerungen hin und her, was es schwierig macht, da mit am Ball zu bleiben. Zumal eh nicht sooo viel passiert. Noch dazu weiß man die meiste Zeit nicht, ob und was davon bloß Wahnvorstellungen sind. Vergleichbar ist „Das Paket“ mit Fitzeks „Der Nachtwandler“, ohne jedoch dessen Intensität zu erreichen. Was in dem früheren Werk noch packend war, wirkt hier etwas bemüht und anstrengend. Als es kurz vor Schluss sogar eine direkte Anspielung auf den "Nachtwandler" (und auch "Die Therapie") gibt, ist das nur ein kleiner Lichtblick.

    Die Auflösung am Ende hingegen ist überraschend. Mit dem letzten Kniff hatte ich so nicht gerechnet.

  • Die Geschichte ist spannend und packend erzählt, liest sich sehr flüssig. Man mag das Buch kaum aus der Hand legen. Der Schluss ist überraschend, ich hatte eine andere Fährte, aber irgendwie trotzdem nicht so wow, hat mich nicht umgehauen. Keine Ahnung was ich erwartet hatte, aber irgendwie mehr :grin


    Trotzdem bin ich sehr froh, wieder mal einen Fitzek gelesen zu haben, ich bin damals nach "Der Seelenbrecher" ausgestiegen weil ich mehr auf der historischen Schiene mitlief, was sich mittlerweile wieder ein wenig geändert hat.