'Gray' - Seiten 001 - 078

  • Dem Vogel, wenn er gut gezogen,
    Wird selbst ein weiser Mann gewogen.
    :grin


    Schöner Anfang mit dem sinnierenden Herrn Doktor in der Studierstube. Auch das Klopfen darf nicht fehlen. Und der Papagei als Geist. :lache


    Die ersten Seiten haben schonmal Spaß gemacht; jetzt muss ich leider wieder an die Arbeit... In der Mittagspause geht's weiter!

  • Ohne wirklich Zeit zu haben, musste ich einfach das erste Kapitel lesen... Manchmal muss man Prioritäten setzen ;-)


    Gray hat mein Herz sofort im Flug erobert. Oder im Sitzen? Ich bin jedenfalls völlig hingerissen von diesem Vieh. Ein toller Einfall der Autorin, einen sprechenden Vogel als Protagonisten zu verwenden. Die Schafe waren ebenso hinreißend, aber dass Gray sich auch artikuliert verständlich machen kann - so etwas ist genial.


    Ich wische mir gerade noch ein paar Lachtränen aus dem Augenwinkel. Und im Ohr habe ich Bad Romance. So unterhaltsam war Lady Gaga noch nie.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Das ist mal wieder ein Buch, bei dem ich mich ärgere, dass ich doch schon so einige Rezensionen gelesen habe. Zum Glück immerhin keine mit argen Spoilern! Aber die Sache mit Augustus‘ Ticks wurde in den Rezis oft als übertrieben kritisiert - und ich glaube, wenn ich das nicht vorher gelesen hätte, wären die mir gar nicht so übermäßig aufgefallen. Also, natürlich hätte ich diese Dinge nicht überlesen, aber ich hätte das Ganze wahrscheinlich vorerst unter „irgendwie Asperger-Spektrum“ verbucht, bis ich bei der weiteren Lektüre vielleicht mehr darüber erfahren hätte.


    Bin gespannt, wie die Persönlichkeit von Augustus noch weiter entfaltet wird. Seine Zwangsstörungen bekomme ich noch nicht so recht mit dem Bild eines zumindest halbwegs erfahrenen Kletterers zusammen, denn alle Kletterer, die ich kenne, sind eher entspannte Leute. :lache


    Was mir ansonsten beim Lesen mal wieder aufgefallen ist, ist das allmähliche Aussterben der n-Deklination. „Des Papageis“ ist nicht falsch, aber mir persönlich tut das einfach weh. :rolleyes


    So, jetzt aber weiter mit dem gelehrigen Vogel! :lesend

  • Ich bin gut in das Buch hineingekommen und kann jetzt schon sagen, allein wegen Gray ist es absolut lesenswert! Der Papagei ist einfach genial und ich habe ihn auch von Anfang an ins Herz geschlossen.


    "Bad Romance" von Lady Gaga musste ich mir erstmal anhören - jetzt weiß ich auch, was Gray immer singt. :grin


    Augustus' Ticks kommen mir per se nicht übertrieben vor; es gibt schon solche Leute und Augstus scheint ja auch schon mal in Therapie gewesen zu sein. Allerdings kann ich ihn mir auch nicht so recht als Kletterer vorstellen, da habe ich ebenfalls eine ganz andere Art von Mensch vor Augen. Naja, vielleicht wird er ja durch seine Abenteuer mit Gray etwas entspannter, was seine Zwangshandlungen angeht...


    Elliot scheint ja ein rätselhafter Typ gewesen zu sein. Auf den ersten Blick verkörpert er das Klischee des reichen Cambridge-Studenten, aber er scheint ja doch einige dunkle Geheimnisse gehabt zu haben. Ich bin schon sehr gespannt, wie Augustus es anstellen will, diese Geheimnisse zu lüften, zumal er ja weder "offiziell" ermitteln kann noch sonderlich unauffällig auftritt mit Papagei auf der Schulter!


    LG, Bella

  • Ich gehöre zu jenen Leiten, die sich damals dem allgemeinen "Schafs-Hype" (ebenso wie übrigens dem "Kaninchen-Hype") nach "Watership down" und "Glennkill" nicht anschließen konnten, aber die Vorstellung eines geflügelten Sherlock Holmes' verführte mich dann doch dazu, einen weiteren Versuch mit Leonie Swann, die ich bisher für eine Engländerin hielt :grin , zu wagen.
    Und was soll ich sagen - ich bin sehr froh darüber!
    Huff und Gray gewannen mich sofort als Fan und ersterer ist gern zum Hausputz hier eingeladen! :lache
    Ich finde es sehr verantwortungsbewusst, dass hinten im Buch einige sachliche Worte zum Thema Papagei-Haltung stehen! :anbet
    Die Bildchen unten hätte ich nicht gebraucht, sie stören mich allerdings auch nicht gerade. Anfangs fand ich sie recht witzig, später erlaubte es mir die große Spannung nicht mehr, ihnen Beachtung zu schenken.
    Gewundert hat mich jedoch das relativ laute Knacken, das mein Buch beim Seitenwechsel von sich gibt. Ist das nun ein Zeichen einer besonders gründlichen Bindung oder eher das Gegenteil? Ich kenne mich da leider kaum aus. Auf jeden Fall gehöre ich zu den behutsamen Umblätterern, auch ein dickes Lorne-TB sieht nach meiner Lektüre nahezu neu aus. :wow ?(
    :wave
    Edit ergänzte ein "e"...

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

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  • Mir hat der erste LR-Abschnitt gut gefallen. :-) Ich bin ziemlich gespannt wie es weitergeht und habe deswegen auch direkt ein bisschen weitergelesen. Aber hier erstmal meine Gedanken zum Anfang des Buches.


    Ich mag sowohl Huff als auch Gray sehr gerne. Bei Elliot bin ich zwiegespalten. Huff mochte ihn ja offenbar nicht so. Aber er hat Gray aufgezogen und der ist mir sympathisch. Jedenfalls ist Elliot eine sehr undurchsichtige und vielschichtige Person.


    Das Daumenkino in der Ecke finde ich eine nette Idee. Irgendwie passt es zu Gray, der ja auch immer unverhofft in den ungünstigsten Momenten irgendetwas von sich gibt. Also wenn man eigentlich schnell die Seite umblättern will, weil es so spannend ist, stutzt man mit seinem Blick kurz am unteren Rand der Seite. ;-)


    Mich hat das Knacken beim Umblättern auch irritiert. Ich kann die Frage aber leider nicht beantworten. Ich finde das Buch sieht insgesamt schon wertig aus. Nicht besonders hochwertig, aber wertig. Und im Gegensatz zu englischen Büchern sogar hochwertig. ;-)


    Ich habe die Schafe übrigens (noch) nicht gelesen. Dafür aber Dunkelsprung.

  • Über Elliot habe ich mir noch kein Urteil gebildet. Sicher wird man mit der Zeit mehr über den Studenten erfahren. Und auch, wie er zu Tode gekommen ist, und ob jemand anders dafür verantwortlich ist.


    Huff ist der Prototyp einer Professoren-Karikatur. Manchmal denke ich, dass der Papagei mehr graue Zellen aktiviert als der Herr Fast-Professor. Ich mag ihn, er ist liebenswert, schrullig, sogar seine Zwangsneurosen sind irgendwie sympathisch.
    Allerdings frage ich mich schon, wie so jemand derart dämlich agieren kann. Erstmal die Hilflosigkeit dabei, Gray von seiner Schulter zu bekommen. Warum nicht jemanden um Hilfe bitten? Da rennt er lieber wie der Oberdepp im Comic mit dem Vogel durchs Gelände...


    Und dann - und das finde ich schon bedenklich - sein unerlaubtes Betreten von Eliots Zimmer, die Unterschlagung von Beweismaterial, die Entwendung fremden Eigentums. Dass so etwas nicht in Ordnung ist, müsste ein Ordnungsfanatiker doch wissen...


    Momentan frage ich mich: wer ist hier der komische Kauz? Ich tippe nicht auf Gray.


    Leonie Swanns Schreibstil gefällt mir wieder sehr - das Buch liest sich fast von alleine ;-)

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  • Alice,
    ich finde auch, dass sich das Buch quasi von alleine liest und es wird auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights gehören! :-)


    Meiner Meinung nach kann man es auch nicht direkt mit den Schafskrimis vergleichen, da Gray ja nicht wirklich selber ermittelt und auch nicht aus Grays Perspektive erzählt wird. Die Schafskrimis fand ich auch ganz nett, aber Gray gefällt mir noch um Längen besser!


    Was Huffs "dämliches Verhalten" angeht: ich finde, das passt durchaus zu ihm. Wissenschaftlich ist er wahrscheinlich eine Koryphäe auf seinem Gebiet, aber der Alltag überfordert ihn völlig, was sich ja auch in seinen Ticks äußert. Er scheint ja auch mehr der Einzelgänger zu sein, sodass es ihm wahrscheinlich gar nicht in den Sinn kommt, jemanden um Hilfe zu bitten...


    LG, Bella

  • Naja, so ganz ist er wohl nicht ein Einzelgänger... Ein Tutor muss immerhin soziale Kompetenzen haben, und die Beziehung zu Sybil ist wohl auch nicht gerade eine platonisch-abweisende. Da spricht das Foto ja schon eine deutliche Sprache.


    Und das "dämlich" bezog sich auf Huffs Agieren in Elliots Zimmer, als er Beweismittel beiseite schaffte und Spuren zerstörte. Natürlich halte ich Augustus Huff nicht für dämlich ;-)


    Gibt es in Cambridge eigentlich keine Polizei? Oder wenigstens ein paar Schafe?


    Vielleicht sollte jemand Huff darüber aufklären, dass in China die 8 eine Glückszahl ist. Für Telefonnummern mit einer 8 zahlen Chinesen Unsummen, sagt man.



    Don't panic, Huff - eight is great :grin

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  • Ich kann Euch nur zustimmen:
    Der Anfang des Buchs ist wirklich toll!



    Gray gefällt mir sehr gut! Und die Idee, ihn als Geist auf dem Hochbett auftreten zu lassen, hat was!
    Huff ist der richtige Gegenpart zu dem Papageien. Er, der alles so aufgeräumt und sauber haben muss wird Aufpasser für einen Vogel, der sein Essen nur so um sich schmeißt und auch noch Papiere und Stifte annagt!


    Elliot kann ich noch nicht einschätzen - war er wirklich ein Erpresser? Oder warum hat er die Bilder versteckt und gemacht? Und mit wem war er in der Nacht seines Todes unterwegs? Es sind noch einige Fragen zu klären - ich freue mich drauf!


    :wave

  • Der letzte Roman, den ich Leonie Swann las, war Dunkelsprung, ich habe ihn geliebt, auch wegen seiner skurrilen Charaktere. Die gibt es jetzt hier auch, ich denke nur an Augustus, der eine Menge Zwänge hat. Seine Ordnungssinn wird das Zusammenleben mit Gray tüchtig aufmischen ... Gray gefällt mir gut, obwohl ich frei fliegenden Vögeln in Wohnungen auch immer etwas skeptisch gegenüber stehe ...


    Ob der Fall ein Fall ist, ist noch nicht ganz klar, mir ist noch nicht einmal ganz klar, ob der Mensch im Prolog "oben" Ellliot war. Elliot war also ein Fassadenkletterer und hat das offenbar auch noch dazu genutzt, peinliche Fotos zu machen. Nur warum? Nur aus Spaß und für sich? Und hat ihn dabei jemand gesehen? Ist er deswegen getötet worden? Nun, wir werden es erfahren, Augustus hat die Ermittlungen aufgenommen, auch wenn er dafür schon gewaltig über seinen Schatten springen musste. In meiner Vorstellung ist er übrigens wesentlich älter, als er wohl tatsächlich ist - ich bekomme dieses sdhrullige, ältere Professorbild auch nicht aus dem Kopf, muss mich ständig daran erinnern, dass er viel jünger ist.


    Mehrmals musste ich schon schmunzeln. Manche Bilder sind herrlich, z. B., wie Augustus schnell die Kekse versteckt, nicht ohne sich vorher noch welche in den Mund zu stopfen und Gray dann den hektisch kauenden Augustus anschaut. Oder, wie er mit dem Papagei auf dem Kopf durchs Kaufhaus läuft und alle gucken.

  • :heisseliebe Ich bin verliebt! Dieser Papagei ist ja sowas von großartig *seufz* Der Rest gefällt mir allerdings auch. Ich muss aber gestehen, dass ich tatsächlich überrascht war, als ich lesen musste, dass Huff noch keine Dreißig ist, denn ich hatte ihn mir deutlich älter vorgestellt.


    Den Kriminalfall kann ich noch nicht ganz einschätzen, vermutlich ist es alles ganz anders als man zuerst denkt. Wobei ich eigentlich noch nicht viel denke, außer, dass es schon merkwürdig ist, Leute erpressen zu wollen und für die Fotos ausgerechnet einen schwarz-weiß-Film zu verwenden bzw., falls es digitale Fotos waren, diese extra mit einem Filter in sw aufzunehmen und dann auch noch auszudrucken. Für die Fotos muss es also eigentlich einen anderen Grund geben.


    Edit:


    PMelittaM So wie ich das lese, war Elliot nicht nur der Kletterer aus dem Oben-Teil, sondern auch die Leiche im Unten-Prolog. Kenny erzählte doch, der Porter hätte Elliot gefunden, und der ist es doch auch, der den Toten im Prolog findet.

  • Nach "Dunkelsprung" waren meine Erwartungen an dieses Buch wirklich hoch. Ich meine, wie will man Flöhe übertreffen, die stolz schweigen? Das ist der Autorin meiner Meinung nach wunderbar gelungen, indem sie Gray erdacht hat, der zu Recht an mancher Stelle "psychologische Probleme" diagnostiziert.


    Huff ist eine wirklich interessante Figur. Schüchtern und dennoch zielstrebig, weiß um seine Zwänge und muss sie hin und wieder überwinden, da er ganz ungewollt einigen Ungereimtheiten auf die Spur kommt.
    Ich mag seine Gedankengänge und kann sehr gut nachvollziehen, warum er sich häufig in Situationen befindet (Sybil), in denen er sich nicht wirklich wohl fühlt, aber dennoch darum bemüht ist, sie aufrecht zu erhalten.


    Das Zusammentreffen mit Gray ist großartig, die ganze Szene so herrlich geschrieben. Das daraus folgende, beiderseitige Aufschnappen von Wörtern und die vielen, vielen Rückschlüsse, die Huff daraus zieht, sind sehr spannend.


    Mir gefällt, wie die Autorin es versteht, einen eigentlich ganz klaren Fall in einen undurchsichtigen zu verwandeln. Nach diesen ersten Seiten muss man einfach wissen, was wirklich dahintersteckt.

  • Ich habe „Dunkelsprung“ geliebt und die Schafskrimis hatte ich als Hörbücher gehört. Ich war also sehr neugierig auf das neue Buch von Leonie Swann.


    Das Buch , welches ist davor las, hatte eine ganz andere Thematik, spielte aber ebenfalls an der Universität Cambridge und meine Begeisterung hielt ein ganzes Kapitel. Danach schwand sie dahin. Nun bin ich vorsichtig und warte ab, wie sich die Handlung entwickelt. Obwohl, spätestens seit dem Satz auf Seite 13 "Huff straffte sich, um auf Youtube eine gute Figur zu machen." war ich angefixt :grin.


    Ich mag Vögel nur aus der Entfernung und einen Papagei plötzlich auf der Schulter sitzen zu haben, würde mich in leichte Panik versetzen. Ich bin erstaunt, wie gut Augustus von Anfang an mit Gray umgeht. Als hätten sie sich gesucht und gefunden :-).
    Augustus’ Zwangshandlungen finde ich nicht so extrem, er kommt ja ganz gut damit zu recht. Und wahrscheinlich konnte ihm nichts besseres passieren als dieser Papagei, der seine Ordnung so richtig aufmischt.


    Wer weiß, was Gray noch so alles aufgeschnappt hat und nach und nach zum besten geben wird. Ich bin gespannt, wohin der Weg das ungleiche Paar führt.


    Elliot scheint ein Erpresser gewesen zu sein, so sieht es zur Zeit aus. Oder er hat bei einer seiner Kletteraktionen die Bilder bei jemand anderem entdeckt. Ich bin gespannt, wie es nach dem turbulenten Auftakt weitergeht.


    Wie alt ist Huff eigentlich? Um die 30?

  • Doch so jung. :-)


    Ich bin ein Stück weitergekommen und das Buch begeistert mich jetzt schon.
    Gray wird sehr witzig beschrieben.
    Wobei ich auch nicht weiß, ob ich mit einem Papgei auf der Schulter klarkommen würde. ;-) Incl. Übernachtungen in der Badewanne usw. :lache


    Der schöne Elliot hatte es ja wohl faustdick hinter den Ohren.


    Ich hoffe, ich komme dieses Wochenende etwas voran, das Buch hätte es definitiv verdient.