Der Gutshof im Alten Land - Micaela Jary

  • ISBN: 3442485967



    Über den Autor (Amazon)

    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris lebt sie heute mit Mann und Hund in Berlin und München. Zum Schreiben begibt sie sich aber auch in ein kleines Landhaus nahe Rostock.


    Produktinformation (Amazon)

    Taschenbuch: 416 Seiten

    Verlag: Goldmann Verlag (20. August 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3442485967

    ISBN-13: 978-3442485963


    Spannend und wunderbar geschrieben

    Gerrit von Voss war nach Amerika ausgewandert. Doch inzwischen hatte er schon irgendwie Heimweh. Aber der Weg dorthin war im momentan versperrt…

    Finja ersetzte zu Kriegszeiten ihren Eltern die Söhne. Und doch würde es nie für sie möglich sein, die Domäne zu erben… Aber auch ihr hatte der große Krieg die Zukunftsträume verbaut….

    Edzard von Voss lag todkrank darnieder. Er sprach immer wieder Lennarts Namen aus…

    Christine Limbach, eine Arzttochter, hatte beobachtet, wie einem jungen Mann die Brieftasche gestohlen wurde…

    Zufällig saßen sie im Zug im gleichen Abteil, und sei konnte dies dem Schaffner bestätigen, doch der wollte seine Papiere sehen und der junge Mann hatte nur noch die von Lennart von Voss bei sich…

    Auf der Domäne wollte Clemens Curtius eigentlich nur Lennarts Papiere abgeben, aber dessen Mutter Caroline ergriff die Gelegenheit, um dem Nacherben Roland Lüdersen den Wind aus den Segeln zu nehmen… Aber auch um ihrem Mann vorzugaukeln, dass Lennart lebe…

    Doch Lennart war am rechten Arm verletzt, hatte große Schmerzen und brauchte Schmerzmittel. In Hamburg konnte er das organisieren, doch das wurde ihm zum zeitweiligen Verhängnis…

    Dann gab es da noch Käthe, die ihre Schwester Jenny am Bahnhof zu sehen geglaubt hatte…

    Würde Gerrit nach Hause zurückkehren können? Würde er es überhaupt wollen? Was versperrte ihm momentan den Weg? Warum konnte Finja die Domäne nicht übernehmen? Welche Zukunftspläne hatte der Krieg ihr verbaut? Was hatte Edzard von Voss? Wollte er Lennart sehen? Warum hatte Christine dem jungen Mann nicht gleich gesagt, dass er bestohlen worden war? Zeigte der junge Mann die Papiere von Lennart? So dass Christine glauben musste, er sei Lennart von Voss? Was erbat sich Caroline von Voss von Clemens? Würde es Lüdersen überzeugen? Und würde es ihren Mann helfen gesund zu werden? Inwiefern wurde ihm die Besorgung der Schmerzmittel zum Verhängnis? Hatte Käthe wirklich ihre Schwester Jenny am Bahnhof gesehen? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Von dieser Autorin hatte ich schon mal was gelesen, wusste also, dass mir der Schreibstil zusagt, dass es keine unnötigen Fragen nach dem Sinn von Worten oder gar ganzen Sätzen geben würde. Ich war sehr gespannt auf dieses Buch und es hat mich nicht enttäuscht. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Auch konnte ich mich in die Protagonisten sehr gut hineinversetzen. In Gerrit, der lieber nach Amerika ausgewandert war, weil ihn zum einen sein Bruder Lennart zu sehr verletzt hatte, zum anderen er nicht das tun wollte, was sein Vater ihm vorzuschreiben versuchte. Ich denke, es war eine lehrreiche für Gerrit. Aber auch in den jungen Mann, der Lennart zum Verwechseln ähnlich sah. Und der sich Caroline von Voss‘ Bitte beugte und so einige Zeit auf der Domäne verbrachte. Der Schluss hat mir sehr gut gefallen, denn es gibt zwar kein richtiges Happy End – was wohl dem geschuldet ist, dass es noch Folgebände geben wird – aber auch keinen großen Cliffhanger. Auch wenn ich mich trotzdem auf den Tag freue, an dem der nächste Band erscheint. Mir hat es großen Spaß gemacht, dieses Buch zu lesen, ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Daher bekommt dieses Buch von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie die volle Bewertungszahl.

  • Die große Domäne der Familie von Voss steht im Mittelpunkt der Geschichte und spielt nach Ende des 1. Weltkrieges. Gerrit, einer der beiden Sohne der Familie, ist ausgewandert und der Hoferbe Lennart gilt als vermisst. Da der Gutsherr schwer erkrankt ist, besteht die Gefahr dieses Anwesen an den unliebsamen Neffen Roland Lüdersen zu verlieren. Deshalb ergreift Caroline von Voss die Chance Clemens Curtius als Lennart von Voss auszugeben. Wird dieser Schwindel auffliegen und wie geht Clemens in seiner neuen Rolle auf?

    Wie ergeht es Clemens, wenn er auf „alte“ Bekannte trifft? Dies alles erfährt im Laufe der Geschichte. In manche Protagonisten kann man sich gut hineinversetzen und der böse Bube erkennt man auch gleich. Gespannt wartet man , wem die Scharade außer der Familie als erstes auffällt.

    Bildhaft wird die Landschaft beschrieben und nimmt an den Stadtführungen teil. Authentisch werden die Eigenheiten der Bewohner, bei denen hin und wieder ein plattdeutscher Ausdruck fällt, sowie Misstrauen gegenüber Zugezogenen , geschildert.


    Der Roman ist in zwei Teile gegliedert, wobei der erste Teil sehr ausführlich, manchmal mit Längen, auf die einzelnen Situationen eingeht.

    Im sehr kurz geratenen zweiten Teil dagegen überschlagen sich die Ereignisse und es bleiben einfach zuviele Fragen offen. Es spricht nichts dagegen die Phantasie des Lesers anzuregen, aber hier hätte ich mir doch mehr Aufklärung gewünscht.


    Eine unterhaltsame Familiengeschichte mit ihren Geheimnissen, die sich flüssig lesen lässt.


    Aufgrund des abrupten Ende: 7 Eulenpunkte

  • Das Buch:

    Frühling 1919: Edzard von Voss, der Patriarch eines herrschaftlichen Gutshofs im Alten Land, liegt im Sterben. Seine Söhne sind im Krieg vermisst und wahrscheinlich gefallen, der Erbe wäre nun sein raffgieriger Neffe Roland, den Edzards Tochter Finja aus Familienraison heiraten soll. Unerwartet steht jedoch ein Kamerad des jüngsten Sohnes Lennart vor der Tür, der diesem ähnlich sieht. Edzards Frau beschließt, den angenehmen Fremden als ihren Sohn auszugeben. Der Schwindel gelingt, Finja ist frei – sehr zum Ärger von Roland. Doch dann taucht plötzlich eine junge Frau auf, die behauptet, Lennart sei der Vater ihres kleinen Kindes . Quelle: Amazon


    Die Autorin:

    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris lebt sie heute mit Mann und Hund in Berlin und München. Zum Schreiben begibt sie sich aber auch in ein kleines Landhaus nahe Rostock.


    Meine Meinung:

    Dieses Buch ist wunderschön geschrieben. Es ist ein historischer Roman, der trotzdem so spannend ist, das man manchmal die Luft anhält. Es trifft einen mitten ins Herz. Ich hatte direkt davor die Vorgeschichte gelesen, daher war ich nach ein paar Zeilen direk im alten Land. Man muss einfach wissen,wie es mit Familie von Voss weitergeht. Alle Charaktere sind in diesem Roman wundervoll ausgearbeitet und beschrieben, die Landschaft und die Besonderheiten kann man sich durch die schöne Beschreibung gut vorstellen .Besonders gut hat mir hier gefallen, das immer wieder der plattdeutsche Slang mit eingearbeitet wurde.

    Ich hab mich richtiggehend in dieser Geschichte verloren, war komplett versunken.


    Einen kleinen Kritikpunkt habe ich aber doch. Nach dem wundervollen ersten Teil des Buches ist der zweite viel zu kurz und lässt viele wichtige Fragen offen. Das ist schade, ich hoffe daher sehr auf eine Fortsetzung,die alles beantwortet.


    Ich vergebe 8 Eulenpunkte


    Vielen Dank natürlich an den Verlag für das wundervolle Buch und an Micaela Jary für die Begleitung unserer Leserunde:blume<3


  • Es ist Erntezeit auf der großen Domäne der Familie von Voss im alten Land, vor den Toren Hamburgs, kurz nach dem ersten Weltkrieg. Tochter Finja versucht das Gut zu leiten, während die Mutter den todkranken Vater pflegt. Ihre Brüder Gerrit und Lennart sind beide nicht da um zu helfen, Gerrit ist schon vor dem Krieg nach Amerika ausgewandert, Lennart ist im Krieg vermisst. Da taucht eines Tages ein Kriegskamerad von Lennard auf, Clemens Curtius, der Lennart so ähnlich sieht, dass Finjas Mutter beschließt ihn als Lennart auszugeben.

    Dies soll nicht nur ihrem schwerkranken Mann Mut machen, sondern auch den unliebsamen Cousin und derzeitigen Hoferben, Roland Lüdersen fern halten.


    Das Buch ist toll geschrieben, vom ersten Moment an ist man mittendrin. Das Leben auf der Domäne ist nicht einfach, aber da man auch Selbstversorger ist, deutlich einfacher als in der Stadt. Diese Gegensätze werden besonders dann deutlich, wenn einer der Bewohner in Hamburg etwas zu erledigen hat.

    Mir hat das Konzept, Clemens für Lennart auszugeben gut gefallen, auch wenn man manchmal das Gefühl hatte, es müsste doch eigentlich alles auffliegen..

    Das Buch besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil begleiten wir die Familie durch ihren Alltag und Clemens dabei sich selbst nach dem Krieg wiederzufinden. Seine schwere Kriegsverletzung macht so manchen charakterlichen Schwenk wohl für seine Umgebung verständlich.

    Im zweiten Teil überschlagen sich dann die Ereignisse und die Scharade fliegt beinahe auf. Leider bleiben hier einige Erzählstränge und Fragen offen. Für mich hätte das Ende durchaus ausführlicher sein können.

    Trotzdem war es ein schönes Buch, gut zu lesen und sehr unterhaltsam. Ich würde mich durchaus freuen mehr über das weiter Schicksal der Familie von Voss zu erfahren.


    8 von 10 Punkte

  • Ich durfte im Rahmen der Leserunde den Roman lesen. Dafür danke ich Wolke und dem Verlag.


    Von der Autorin Micaela Jary habe ich schon einige Bücher gelesen, u.a. die beiden Alsteruferromane und der in Warnemünde/ Heilgendamm spielende Strandkorbdynastieschmöker.


    Gut gefällt mir hier der fehlende Klappentext und ich finde dies für den stationären Buchhandel spannend, da man bei den Onlinebuchhandlungen einen recht umfangreichen Klappentext vorfindet, der m. M. nach zu viel verrät. So wird dort das Kleinkind des Erben mit dem Küchenmädchen bereits thematisiert.


    Leicht fiel mir der Einstieg ins Buch und ich habe ihn auch gern weitergelesen. Immer mal wieder wird eine Formulierung auf Platt in Dialogen verwendet. Dies ist nicht störend und ich hatte keine Verständnisprobleme.


    Geschildert wird das Leben auf einer großen Domäne im Alten Land, der Gutsherr liegt im Sterben, die Söhne sind ausgewandert/ (noch) nicht aus 1. WK zurückgekehrt, d.h. der Hoferbe fehlt. Die Tochter Finja würde gern Vet-med. studieren, doch koordiniert sie stattdessen gerade das Hofleben. An Liebesdingen verliert sie nicht ihr Herz, sie hat andere Ziele. Ihre Brüder hatten schon so manchen Kontakt mit dem vermeintlich schwachen Geschlecht. Wie vor 100 Jahren üblich, sollten sie sich die Hörner abstoßen. Einige junge Damen haben natürlich Erinnerungen an diese Begegnungen. Ein Kriegskamerad des vermissten Sohnes taucht auf, der als Doppelgänger des Sohnes im Fortgang der Geschichte weiterlebt, weil es so wieder einen vorzeigbaren Erben für den Hof gibt. Überraschenderweise geht das Spiel lange Zeit gut und der Doppelgänger ist auch eine feine Person, der der Familie nichts Böses will.


    Vom nach Amerika ausgewanderten Sohn erfahren die Leser nur wenig, doch sehr gut hat mir gefallen, dass es ca.alle 80 Seiten ein Kapitel aus seiner Sicht, mit seinen Erlebnissen gab. Narürlich hätte ich gern noch detaillierten von seinem Leben dort gelesen.


    Die Protagonisten werden ausführlich beschrieben, doch gab es manche Personen für mich, wo ich zu Beginn des Buches dachte, dass sie noch eine größere Wolle im Verlauf der Geschichte spielen könnten.


    Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Allerdings werden zum Ende des Buches, im zweiten Teil, viele Dinge nur kurz geschildert und manches für mich unzureichend aufgelöst. Dies hat mein Leseereignis leider geschmälert. Aus dem Grund sind es 8 von 10 Eulenpunkten.

    Wenn ich an die anderen Jary-Bücher denke, dann ist er für mich auf einer Ebene in der Wertschätzung mit den beiden Alsterbüchern und vor dem „Haus am Meer“. Ich freue mich auf weitere Bücher von Micaela Jary.


    Eine Fortsetzung dieser Geschichte müsste ich nicht unbedingt bekommen, für mich sind zwar Fragen offen geblieben, doch bin ich zufreden mit der erzählten Handlung. Andererseits, irgendwie würde mich schon auch interessieren, was Finja und Clemens in Hannover erleben. Da habe ich dann doch auch gleich Kopfkino mit Bildern meiner Heimatstadt durch Fotos von vor 100 Jahren.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Der Gutshof im Alten Land - Micaela Jary

    Taschenbuch

    Goldmann Verlag

    416 Seiten


    Über die Autorin

    Micaela Jary stammt aus Hamburg und wuchs im Tessin auf. Sie arbeitete lange als Journalistin, bevor sie sich ganz dem Schreiben von Romanen widmete. Nach einem langjährigen Aufenthalt in Paris lebt sie heute mit Mann und Hund in Berlin und München. Zum Schreiben begibt sie sich aber auch in ein kleines Landhaus nahe Rostock.


    Inhalt

    Edzard von Voss, Gutsbesitzer einer herrschaftlichen Domäne im Alten Land, liegt im Sterben. Seine Frau Caroline weicht kaum von seiner Seite und lässt ihrer Tochter freie Hand auf dem Gut. Doch leider kommt sie als Erbin nicht in Frage, ungeachtet ihrer Kenntnisse. Ihr ältester Bruder Gerrit ist nach Amerika ausgewandert und ihr Bruder Lennart im ersten Weltkrieg verschollen. Die Handlung beginnt 1919. Als rechtmäßiger Erbe kommt somit nur Finjas intriganter Cousin Roland Lüdersen in Betracht, den sie heiraten soll.

    Dann wären da noch Christine Limbach, die mit ihrem Vater, dem zukünftigen Hausarzt des Gutsherrn, ins Alte Land umsiedelt. Kurz vor der Ankunft begegnet sie Clemens Curtius, der Lennart von Voss zum Verwechseln ähnlich sieht. Nach einer Begegnung mit Caroline kommt ihr die Idee, Clemens als Lennart auszugeben, um Roland Lüdersen das Erbe streitig zu machen. Auch das Hausmädchen Käthe spielt eine Rolle in dem Geschehen und was hat es mit ihrer Schwester Jenny auf sich?


    Meine Meinung

    Die Vorgeschichte, die nur als E-Book erschienen ist, kenne ich nicht. Doch ich hatte nicht den Eindruck, dass mir grundsätzliches Wissen fehlt. Schnell bin ich in die Geschichte reingekommen. Hier dreht sich alles um Intrigen, Ränkespiele, Macht, aber auch Liebe. Dass Clemens sich als Lennart ausgibt, bringt natürlich einige Komplikationen mit sich. Mich hat es nur immer wieder gewundert, dass niemand „Lennart“ wirklich in Zweifel gezogen hat. Ist er doch charakterlich völlig das Gegenteil vom echten Lennart. Doch mit den Folgen des Kriegsgeschehens könnte sein Verhalten glaubhaft gegenüber den Bewohnern des Alten Landes erklärt werden.

    Ich habe das Buch wirklich gerne gelesen. Die Spannung konnte stetig gehalten werden, wie bei einem Thriller. Erzählt wurde aus den verschiedenen Perspektiven der beteiligten Personen, so konnte man sich leicht ein umfassendes Gesamtbild machen. Auch die eingestreuten, typisch norddeutschen Ausdrücke wurden gut erklärt und fügten sich wunderbar in die Handlung ein.

    Auch haben mir die bildhaften Beschreibungen von Land und Leuten großartig gefallen, während des Lesens hatte ich alles genau vor meinen Augen, obwohl ich das Alte Land nicht kenne.

    Flüssig und mitreißend wurde diese historische Familiengeschichte erzählt. Nur der zweite Teil, der im Gegensatz zum ersten recht kurz gehalten ist, hätte ein paar Seiten mehr vertragen können. Die Ereignisse überschlugen sich geradezu. Einige Fragen bleiben zum Ende hin offen. Hier hätte ich mir eine etwas langsamere Entwicklung gewünscht. Aber letztendlich kann ich mich mit dem Ende durchaus aussöhnen. Alles in allem war dieses Buch ein wunderbarer, mitreißender Schmöker, der mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt hat.

    Einen weiteren Teil würde ich mir wünschen, genug Potential wäre jedenfalls vorhanden.

    Insgesamt vergebe ich 9 Eulenpunkte.


    Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar und an Micaela Jary für die Begleitung der Leserunde.


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  • Micaela Jary hat mit ihrer neuen Familiensaga wieder einmal einen sehr bildlichen und emotionalen Roman geschrieben. Der flüssige Schreibstil und die wundervollen Beschreibungen der Gegenden im Alten Land und in Hamburg haben mich sofort eintauchen lassen in die Welt der Familie von Voss in der Zeit nach dem 1. Weltkrieg. Zu keiner Zeit langweilig, war das Buch sehr fesselnd, spannend und ließ sich flüssig lesen.


    Die Familie von Voss und auch die anderen Personen, die uns hier begegnen werden sehr authentisch und interessant beschrieben. Mir gefallen sehr gut die Schilderungen von Haus und Hof von damals, von den Menschen, dem Personal. Und auch die plattdeutschen Einschübe passen hier sehr gut, vor allem, weil sie gleich erklärt werden und man nicht hinten nachschlagen muss.


    Sehr vielseitig beschreibt die Autorin eine kurze Zeit dieser Familie. Liebe, Glaube, Hoffnung, Intrigen und viele Geheimnisse verweben sich ineinander und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Auch die Rolle der Frau in der damaligen Zeit spielt hier eine große Rolle und zeigt uns, dass hier der Beginn war, das alte Frauenbild gegen ein neues auszutauschen. Das hat mir gut gefallen.


    Der Roman ist aufgeteilt in zwei Teile. Während der erste sehr ausführlich ist, ist der zweite für mich leider zu kurz. Trotz vieler schlüssiger Auflösungen, sind noch viele Fragen offen. Ich hoffe daher auf eine Fortsetzung, die diese beantworten.


    Eine sehr unterhaltsame historische Familiengeschichte in einer wunderschönen Gegend, die mir sehr gut gefallen hat. Wegen des leider etwas abrupten Endes gibt es von mir 9 von 10 Punkte.

    :lesend Derek Meister - Rungholts Sünde

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    Hörbuch: Mario Giordano - Tante Poldi und die schwarze Madonna

    Hörbuch: Peter Beer - Achtsamkeit statt Angst und Panik

    SuB: 317

  • Im Rahmen der Leserunde durfte ich das Buch der Autorin Micaela Jary lesen. Ich hatte bereits die Gelegenheit, die Autorin bei anderen Büchern kennen zulernen.


    Diese Familiengeschichte ist sehr flüssig, emotional und farbig geschrieben, d.h. ich konnte vor meinem inneren Auge die Häuser des Ortes, die Gebäude des Hofes/der Domäne vor mir sehen. Das Buch ist spannend, da es sich um Schilderungen aus einer Zeit handelt, die ich, wie viele andere von uns auch, nicht kennen lernen konnte, aber dennoch sehr interessant finde.


    Die Familie wird in meinen Augen sehr real dargestellt, incl. aller Facetten des einzelnen Menschen.


    Der Roman ist in zwei Teile aufgeteilt, Im ersten Teil wird sehr ausführlich beschrieben, um was es geht, wie die Familie damit umgehet etc. etc. Der zweite Teil, in dem sich, meiner persönlichen Meinung nach, einige Sachen klären/verdeutlichen sollten, ist leider etwas "zusammengestaucht". Hier hätte ich mir einige Seiten mit Infos mehr gewünscht; einige Fragen sind für mich persönlich offen geblieben, vielleicht als Cliffhanger für einen Teil 2?


    Ich habe es genossen, bei dieser Familie zu Gast sein zu dürfen.


    Ich vergebe 9 von 10 Punkten und werde das Buch sicherlich einigen meiner Kolleginnen weiter empfehlen.

  • Zu, Inhalt ist bereits genug gesagt worden, daher direkt meine Meinung.


    Die Familie von Voss besteht aus ganz unterschiedlichen Charakteren, allen voran hat mir jedoch Finja gefallen, die jüngste Tochter, die aufgrund der Erkrankung ihres Vaters den Laden schmeißt, da ihre Mutter an der Seite ihres Mannes weilt.

    Lennart und Gerrit, ihre beiden großen Brüder lernen wir zunächst nur durch Schilderungen Dritter kennen, wobei Gerrits Geschichte immer wieder Einschübe bildet, die darauf hoffen lassen, dass er aus Amerika zurückkehrt.

    Lennart scheint ein Hallodri gewesen zu sein, so dass es dem ruhigeren Clemens Chrtis eher schwer fällt, ihn zu ersetzen. Clemens war für mich manches Mal undurchschaubar. Er hat starke Schmerzen, lässt sich aber nicht helfen, sondern besorgt sich die notwendigen Schmerzmittel über dunkle Kanäle in Hamburg, die ihn erpressbar machen.

    Auch, dass die Scharade so lange aufrecht erhalten werden kann, fand ich verwunderlich, das sorgte aber für Spannung. Mich störte es jedoch eher, dass sich Situationen wiederholten und der große Crash ausblieb.

    Die Figur des Roland Lüdersen war für mich ziemlich einseitig gezeichnet


    Im zweiten Teil jedoch passierten viele Dinge, die ausführlicher hätten erzählt werden können. So mancher Strang bleibt komplett unerwähnt.


    Was mir wirklich gut gefallen hat, war die Art des Schilderns. Ich hatte immer ein Bild vor Augen, sei es von Menschen oder von Landschaften. Ich hab das Buch sehr gern gelesen trotz der kleinen Kritikpunkte. Von mir 7 Punkte