'Die Schwestern vom Ku'damm: Jahre des Aufbaus' - Seiten 075 - 139

  • Bin auch mit diesem Abschnitt durch. Durch den tollen Schreibstil kann ich mich so richtig in die Geschichte reinversetzen. Die Modenschau war bestimmt etwas ganz Besonderes.

    Neue Mode zwischen all den Trümmern war bestimmt eine Sensation. Ich muss gestehen, in der Schule haben wir ein ganzes Schuljahr den zweiten Weltkrieg durchgenommen, so dass ich mich hinterher geweigert habe mich nochmals damit zu beschäftigen. Was wir aber ausgelassen haben, war der Wiederaufbau nach dem Krieg, deshalb ist es für mich hochinteressant dies zu lesen.


    Miriam finde ich zauberhaft. Sie hat schon soviel durchgemacht und trotzdem nie den Mut verloren. Bin nun sehr gespannt wie es weitergeht.

  • Freut mich sehr, dass dich meine "Ku'damm-Mädels" erwärmen konnten ...

    ja, das mit der Geschichte treiben sie vielen in der Schule leider aus. Dabei Kann die historie so spannend sein!

    Ich habe Geschichte mein Leben lang gehasst, weil ich immer nur Zahlen auswendig lernen musste und keinen Bezug zu den Geschehnissen hatte. Seit ich historisch lese, ist das vorbei. Ich finde es schade, dass das Fach oft so trocken unterrichtet wird. Ich hätte sicher Gefallen daran gefunden, wenn es der Lehrer hinbekommen hätte, das Thema lebendig zu machen. So habe ich viele Lücken, die ich immer wieder schließen muss.

  • Jammerschade, wenn Schule den Spaß an Geschichgte verdirbt ... für mich gibt es nichts Spannenderes ... aber zum Glück gibt es jetzt so viele tolle historische Romane, die können die Lücken schließen :)

    Ja, das stimmt.

  • weiter geht es mit Teil 2.


    Ich habe, glaube ich, bereits erwähnt, das ich noch nicht so ganz verstehe, warum Rike sich solche Vorwürfe macht, wenn es um den Tod ihrer Mutter geht. Wenn ich jetzt das Verhalten ihres Onkels Carl lese, dann kommt mir der Verdacht, das a) Carl und Alma bereits ein Paar waren, bevor Alma den anderen Thalheim geheiratet hat, b) Carl der biologische Vater von Rike ist und c) Rike dahinter gekommen ist, das Alma und Carl immer noch/wieder ein Verhältnis miteinander haben/hatten. Aber ich glaube, das löst sich noch irgendwann auf.


    ansonsten frage ich mich: Ist Carl ein sog. Kriegsgewinnler? Er ist irgendwie undurchsichtig, hat viele Kontakte, hat viele Informationen.... so ganz werde ich da noch nicht schlau. Andererseits: er hat es geschafft, das sein Bruder freikommt - wie auch immer er das gemacht hat und wieviele RM das gekostet haben mag. Wenn ich dann allerdings Friedrich sehe, der sich erst in seinem Leid ergibt, dann (nennen wir es) bockig ist, weil er Rike nicht mit in die Geschäftsführung nehmen möchte, ihr die Käufe der Immobilien/Grundstücke verschweigt, irgendwo in seinen Gedanken/Verhaltensmustern noch ca. 10 Jahre früher steht, geht mir der Hut hoch.


    Ich hoffe, das er nicht nur oberflächlich die kurve kriegt, sondern mit ganzem Herzen, aber das wird sicherlich noch irgendwann aufgelöst.


    Das es diese "Lumpen-Modenschau" gab, find ich klasse. Im Rheinland gab es das so nicht, hier wurde allerdings wieder Karneval gefeiert - auch zum Teil mit Lumpen-Kostümen. Irgend ein toller Geistlicher hat in seinen Kirchenbüchern notiert: Der Krieg ist vorbei, die Menschen haben nichts, aber sie wollen feiern, sich freuen, das Schlimme vergessen.... so ganz falsch sind diese Worte -glaube ich- nicht.

  • Andererseits: Carl hat es geschafft, das sein Bruder freikommt - wie auch immer er das gemacht hat und wieviele RM das gekostet haben mag.


    Rike hat 20.000 Reichsmark vom versteckten Geld genommen und für die Freilassung ihres Vaters bezahlt.

    Der Vater ist wieder da, mich haben aber die 20.000 Reichsmark schon geschmerzt. Da ich nicht weiß, wie viel Vater Thalheim beiseite geschafft hat, hoffte ich einfach, dass es noch sehr viel ist.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)