Beiträge von Berit

    Da schau ich grad mal wieder hier vorbei & hab diesen Thread gefunden. Da ich auch in diesem netten Verein bin (und denke, dass das mit dieser Aktion noch ganz schön eng werden kann), sag ich schon mal danke an euch. Nicht nur Tom liegt euch zu Füßen! :anbet (Und was meint ihr, was erst los ist, wenn die 42er tatsächlich unter den 250 ersten Vereinen bleiben :-])

    Großartiger Film. In fast jeder Hinsicht. :anbet


    Einziges Manko: Zu viel Ballerei. Vor allem gegen Ende wird in einer Tour geschossen und gesprengt und gestorben

    - der ganze Actionkram drückt die Zuschauer zwar noch tiefer in die Sitze, ging uns aber irgendwann auf die Nerven. Und zwar nicht primär im Sinne einer bewussten Beurteilung, sondern im wahrsten Wortsinn. Die Lautsprecher in den großen Kinos sind eben inzwischen auch ziemlich leistungsfähig geworden. :grin

    Ich liebe es Bücher zu verleihen und auch Bücher auszuleihen. Erstens hätte ich sonst viele tolle Bücher nie gelesen und auch nie in die Welt geschickt. Und zweitens lernt man dadurch auch so einiges über Menschen und über sich dazu. :grin

    Ich glaube, dass es etwas gibt, das die Welt zusammenhält. Etwas, das quasi "vor" dem, was wir als Welt kennen, da war. Aber ich weiß nicht, was das ist. Ich wüsste es schon ganz gern, sehe aber aktuell keine Möglichkeit es herauszufinden, also mache ich mir derzeit nichts weiter daraus.


    Ich kenne religiöse und nichtreligiöse Menschen in unterschiedlichsten Facetten. Unter beiden Gruppen finde ich passionierte Nichtdenker und wahrhaft kluge Leute. Ich kann religiöse und spirituelle Denkweisen gut akzeptieren (und lerne auch von ihnen), insoweit sie auf den "Kern" verweisen, nämlich auf Liebe und Mitgefühl. Was ich außerordentlich ärgerlich finde, sind Intoleranz und (daraus folgende) Missionierungsversuche, aber die entspringen letztlich nicht dem Glauben. Dogmatismus ist - völlig unabhängig von Religion - tief im Menschen verwurzelt und m.E. eher dem unbändigen Wunsch nach Orientierung, Wahrheit und Unzweideutigkeit geschuldet.


    Wir alle hätten so gerne recht, natürlich - wer wünscht sich nicht, dass seine Meinungen und Überzeugungen die richtigen sind. Gerade wenn es um die großen Menschheitsfragen geht. Die ungute Dynamik, die aber durch diesen Wunsch recht zu haben angeschoben wird, lässt sich mE nur eindämmen, indem wir von unserer geliebten Meinung und unserem großen, verletzlichen Ego einen Schritt zurück treten und die Möglichkeit anerkennen, dass jemand anders recht haben könnte als wir selbst.


    Natürlich ist der bloße Gedanke daran nicht besonders angenehm. Wir haben es doch so gründlich zu Ende gedacht, das alles. Und trotzdem - was wissen wir denn schon? Ich bin davon überzeugt, dass unserer derzeitiger "wissenschaftlicher" Stand der Dinge nicht der Weisheit letzter Schluss ist. (Es ist wohl auch etwas vermessen das anzunehmen.) Also. Irrtümer und falsche Einschätzungen gehören zum Menschen, selbst in diesen schönen wissenschaftlichen Zeiten. Es ist ganz normal. Vielleicht irren sich also auch die, die glauben, vielleicht aber auch die, die nicht glauben. Wer weiß. :)

    Ich betrete seit einigen Jahren wieder Kirchen. Finde es manchmal gruslig, manchmal auch ganz schön. Zünde gelegentlich eine Kerze in Erinnerung an meine Mutter an, weil ich derlei Rituale inzwischen ganz lauschig finde.


    Was ich gar nicht haben kann, ist Weihrauch. Spotz! Und oft fühle ich mich in Kirchen durch diese vorgeschriebenen Handlungen und Klamotten und Gerüche und all die rituellen Dinge, die dort verwendet werden, sehr beengt. Als Jugendliche wurde mir da eng im Hals, das ging gar nicht. Mein Musiklehrer hat mich damals sehr nett überreden müssen in einer Kirche eine Choraufführung aktiv mit durchzuführen. Musik in Kirchen kann natürlich großartig sein. Ich möchte seit Jahrzehnten mal im Michel (Hamburg) ein Orgelkonzert mit Chor besuchen oder sowas.


    Kirchen, die ihre Angebote erweitern, sind eine tolle Sache. Ich bin die erste, die in die Kirche bei uns im Dorf gehen würde, wenn dort vom üblichen Kirchenkram abweichende Veranstaltungen stattfinden würden. Tun sie aber nicht. Aber drüben in Hamburgs Norden gibts eine evangelische Gemeinde, die ich mal besucht habee - da gibt es u.a. nicht explizit kirchliche Angebote, Meditationsseminare und was weiß ich, da kann man theoretisch auch als "AtheistIn" hingehen, was auch immer das sein mag. ;)


    Ich wäre auch angetan, wenn die Kirchen den Austausch mit anderen Religionen suchen würden; in dieser Richtung gibt es, wie ich finde, immer noch viel zu wenige Aktivititäten.


    Ach ja, und letztes Jahr war ich in zwei Kirchen in Berlin, die jetzt Tagungszentren oder sowas sind. Das hat auch was. Ist eine andere Stimmung da drin als in diesen fetten Tagungshotels, irgendwie.


    Zitat

    Original von bertrande
    Ich bin relativ häufig in der Kirche, um dort eine Kerze vor der Statue des Hl. Antonius anzuzünden. Er ist der Schutzheilige für verlorengegangene Dinge und ich bin ein solcher Schlamper.


    :grin Super Tipp! Ob`s hilft? *lach* Ich werd mal testen gehen, ich verlier auch ständig alles, was mir nicht angeschraubt wurde.

    Ich habe das Hörbuch geschenkt bekommen und wollte es gern toll und super unterhaltsam finden so wie ihr, aber es hat irgendwie nicht ganz funktioniert ...


    Das Hörbuch habe ich zusammen mit meinem Liebsten im Auto gehört. Das Buch hatte ich vorher nicht gelesen. Die Idee ist gut, die E-Mail-Dialogform gefällt mir. Aber meine Begeisterung wurde getrübt, da ich den Verlauf der Geschichte und auch die Charaktere eher anstrengend fand. Zunächst fanden wir die Geschichte sehr spaßig, nach der ersten Hälfte dagegen haben wir ständig die Augen verdreht wegen des Auf-der-Stelle-Tretens, dieser ständigen Nähe-Distanz-Spielchen und der wortreichen Um-den-heißen-Brei-Herumschreiberei der beiden. Trotzdem waren wir neugierig, wie es ausgeht, also haben wir es uns bis zum Ende angehört.


    Die SprecherInnen sind natürlich sehr gut, das Auf und Ab der Story wird beim Vorlesen toll eingefangen. Aber die Stimme von Andrea Sawatzki mag ich persönlich eher nicht, sie bringt mir die eher anstrengenden Seiten von Emmi etwas überdeutlich zum Vorschein. :help Und ja, ich muss zugeben, vor allem die gute Emmi mit ihren Launen, ihrer Eifersucht und Phasen der unreflektierten Selbstbezogenheit begann mir nach einer Weile auf die Nerven zu gehen. Ich muss mich nicht zwingend in ProtagonistInnen eines Romans hineinversetzen können, aber bei diesem Buch hätte es sicher geholfen. Und bei dieser streckenweise so egozentrischen Frau gelang mir das überhaupt nicht, auch wenn sie natürlich auch ihre sympathischen Seiten hat. Und es ist mir auch nicht gelungen, diese Charakterisierung als vom Autor vollständig gewollt zu interpretieren, dann wärs für mich auch noch etwas anderes gewesen. Aber die Distanz des Schreibenden zu seinen Figuren scheint mir da nicht klar genug.


    Literarisch wirklich enttäuschend fand ich die Einmischung

    Glattauer hat es - finde ich - überhaupt nicht hinbekommen, wirklich eine weitere individuelle Person zu erfinden. Der Tonfall der Schreibe blieb einfach der gleiche. Und er meint am Anfang noch, er sei ja kein guter Schreiber, und dann schreibt er ellenlang und mit sonstwelchen ausufernden (und übrigens reichlich theatralischen) Formulierungen, die absolut an die anderen Textpassagen erinnerten. Das war echt schade. :fetch


    Das Ende fand ich vom Ansatz her völlig OK, aber es kam denn doch sehr abrupt daher. Schade.


    So und jetzt BITTE helft mir und erklärt mir mal etwas, was das Ende betrifft - da hat mich die Stimme in Verwirrung gestürzt.



    Letztlich habe ich aber auch festgestellt, dass ich einfach viel lieber Bücher lese als sie zu hören ...


    5 von 10 Punkten kann ich geben, mehr nicht.


    Weiterhin viel Spaß beim Lesen und Hören! :wave

    Zitat

    Original von Amber
    Leider haben nur wenige deutsche Fans viel Ahnung von den englischen Texten ihrer Lieblingsbands.


    Ich fürchte, die Lage ist noch schlimmer :grin ... die meisten MusikkonsumentInnen hören einfach nicht richtig zu. Das menschliche Gehör fährt doch meistens über sinnige, differenzierte Songtexte mit der konsequenten Dampfwalze der Unterhaltungserwartung rüber, und alles, was übrig bleibt, ist tatsächlich entertainment, egal, wie schlau das Lied ist.
    [ Das beste Beispiel dafür ist für mich immer noch Nirvanas Smells like teen spirit, der Song hatte genau den mainstream-Erfolg, den die Band eigentlich aufs Korn hatte nehmen wollen. Netter Versuch. :rolleyes (Es war irgendwie krank, aber auch unterhaltsam, und Nirvana selbst dürften auch sehr gemischte Gefühle dabei gehabt haben. :chen ) ]


    Dabei, wie schade. Es gibt so, so viele tolle Songtexte. Ich könnts gar nicht aufzählen. Neulich habe ich Billy Joel für mich entdeckt. Mochte ihn früher nie, war mir zu glatt und überhaupt fand ich in jungen Jahren Popmusik meistens doof. ;-) Aber jetzt mag ich Pop - manchmal - und Billys Texte sind wirklich nett und kein bisschen blöd. Ich glaube, ich mag den ganzen Mann, irgendwie. :-]

    Zitat

    Original von Iris
    das allermeiste, was unter diesem Etikett veröffentlicht wird, ist schlicht und einfach trivial.


    Ja, das stimmt. Und es ist ein Jammer, dass solche Sachen unter dem Etikett "Frauenroman" berühmt werden. Das wertet generell Autorinnen und Leserinnen ab.


    Ich sehe es wohl anders als du, Iris, ich kann schon mal reine Unterhaltungsliteratur haben. Jedenfalls theoretisch. :grin Außerdem lerne ich etwas, wenn ich (mE gut geschriebene) Unterhaltungsromane lese, ich lerne nämlich, wie frau gute Unterhaltungsromane schreibt. *g*


    Wie auch immer ... Ich halte das Etikett "Frauenroman" wirklich nur dann für gerechtfertigt, wenn a) der Roman von der Autorin selbst als Frauenroman bezeichnet wird, b) als Zielgruppe ausschließlich Frauen anvisiert werden und c) eben dieser Roman dann auch wirklich fast ausschließlich von Frauen gelesen wird und für Männer einfach nicht von Interesse ist.
    Dann: meinetwegen. Ansonsten ist das Etikett für mich irreführend und ärgerlich. Aber wenn a, b und c zutreffen, kann ich eben solche Romane nicht mehr so richtig ernst nehmen. *g* Denn was für ein Roman ist das, der *keinen* Mann interessiert? Irgendwie bedenklich. :grin

    Zitat

    Original von Petra
    In den 70er, 80ern durfte nämlich das Frauenbuch auch anspruchsvoll sein, sogar literarisch - auf jedem Fall lag es auf sehr hohem Niveau.


    Naja ... nicht immer, oder? Die Bücher damals waren eben ganz anders. Es gab ne Menge Selbstfindungsbücher, die literarisch auch nicht so der Oberknaller, aber inhaltlich spannend und zT sehr vielschichtig waren.


    Zitat

    Original von Delphin


    Das ist wie bei der BILD-Zeitung, die liest auch niemand - höchstens mal in der U-Bahn beim Gegenüber mit. :lache


    Also, ich hab schon ein paar Frauenromane gelesen. Sogar Hera Lind, damals als es grad rauskam. :grin


    Ah, jetzt gehts zu den Outings. :grin Also ich lese sehr selten, aber schon mal "Frauenromane". Ildikó von Kürthys 'Mondscheintarif' fand ich zB vor allem aufgrund des Schreibstils ziemlich lustig, das liest sich beim Bahnfahren so weg. :grin Außerdem habe ich als Teenager und Post-Teenie alle Jubeljahre verschiedene Arten von weiblicher 'Selbsterfahrungsliteratur' in der Hand gehabt. Nach 'Der Tod des Märchenprinzen' von Svende Merian war ich vorübergehend der Meinung, dass Frauen einen Knall haben, aber das legte sich wieder. *gg*


    Zitat

    Original von magali
    Mich plagt unverändert die Frage, warum das, was Frauen lesen, als schlecht betrachtet wird.


    Deshalb kann ich ja den Begriff 'Frauenroman' mit dem, was üblicherweise dranhängt, nicht leiden.


    Zitat


    Warum man ein Genre konstruiert, das als 'Schund' qualifiziert wird.


    Je nu, wenn man so an 'Literatur' rangeht, dass man nur noch nach Zielgruppen und Verkaufszahlen guckt, ja dann kommt eben gern mal Schund heraus. *hüstel* Und das Genre hat sich quasi selbst im System der kommerziellen Bücherwelt konstituiert und wird immer wieder durch die LeserInnen, AutorInnen und Verlage reproduziert. Dagegen hilft nur quer lesen, quer schreiben, quer veröffentlichen. ;)

    Zitat

    Original von Batcat
    Es liegt doch in der Verantwortung des Lesers, die Spreu vom Weizen zu trennen. (...)


    Wer aber ein "mündiger" Leser ist, der wird seine Kauf- und Leseentscheidung überlegt treffen und für sich die Juwelen aus all dem Talmi herausfischen, der sich in jeder Schublade tummelt.


    Oha. Mündigkeit, welch hehrer Anspruch. :grin


    Ich bin davon überzeugt, dass selbst leidlich gescheite Leute sich von Literaturrezensionen und Kategorisierungen zum Bücherkauf und zur Büchervermeidung verleiten lassen, und zwar an Stellen, die gar nicht ihrem eigentlichen Büchergeschmack entsprechen.


    Ideal ist es natürlich, wenn ich viiiiel Zeit in eine Buchhandlung oder Bibliothek hineinnehme, mich dort hinsetze und die Bücher unvoreingenommen ANLESE, ohne mich um die Kategorien zu scheren. Aber das erfordert, naja, wirklich viiiiiiiiiiiel Zeit. :grin Die meisten Bücherwürmer machen noch was anderes in ihrem Leben außer Bücher anzulesen, also greifen sie auf verschiedene Orientierungshilfen und Vorab-Unterscheidungskriterien zurück. Und dazu gehören halt Kategorien, die dem common sense entsprechen.


    Aber das geht hier in eine andere Richtung, nämlich in die, welchen Sinn und welche Folgen Literaturkategorien haben (und welche vielleicht mehr Sinn machen als andere *g*).


    Das Thema "Frauenroman" kann man jedenfalls unter verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Da sind die LeserInnen, da ist die Verlagsseite, da ist die Autorin. Ich habe eben überlegt, vielleicht sollte frau sich ernstlich hüten, mit einem Roman anzufangen, der arg viele Zutaten des sog. Frauenromans enthält - sie steckt zu schnell in der Falle. Andererseits, wenn man mit was wirklich 'Anspruchsvollem' anfängt und dann später leichte Kost schreibt, gibts auch Probleme. Wie mans macht, ist es verkehrt, ganz was Neues. *gg*

    Zitat

    Original von milla
    Wie seht ihr das? Frauenroman = Happyend?


    Ich kann diese Kategorie Frauenroman überhaupt nicht leiden, deshalb fällt es mir schwer, die Frage zu beantworten. Aber wenn ich jetzt versuche mir das vorzustellen, das klassischerweise heute als Frauenroman verstanden wird ... dann gehört wohl ein Happy End dazu. Die gleiche Tendenz zeigen Hollywoodfilme. Kein Happy End, kein Erfolg. Versteh ich aber nicht. So klassische Schmachtfetzen wie Vom Winde verweht oder Dr. Schiwago enden auch nicht happy. Früher wurde den Frauen anscheinend noch mehr Elend zugemutet. :grin


    @Doc
    Okay. Ich habe Petras Bücher allerdings nicht gelesen. Mir liegt es allgemein am Herzen festzuhalten, dass es Menschen (Frauen) gibt, die Literatur fabrizieren, die dann (von Verlagsseite) als Frauenliteratur verwurstet wird, weil die meinen, dass das gerade aktuell ist oder so und sich durch dieses Etikett mehr Leute dafür interessieren. Diese Zielgruppendefinition war aber evtl. überhaupt nicht das Ansinnen der Autorin. Und evtl. wird aus dieser Neudefinition dann eine ungewollte Zielgruppenverengung. Und das kann dann schon nerven.

    Hi Petra -


    Männer, die sog. Frauenromane zur Unterhaltung lesen - gebongt. Aber wenn sie ernsthaft was draus lernen wollen ... au weia. :grin


    Zitat

    Original von Doc Hollywood


    Und warum sind dann Deine bisherigen Hauptfiguren (und ein Großteil der Nebenfiguren) Frauen?


    Huch? Doc, die Frage verstehe ich nicht ganz. Männer schreiben meines Wissens auch Bücher über männliche Hauptfiguren und zeigen die männliche Sicht auf was-auch-immer, ohne dass die Bücher ganz explizit als "Männerromane" bezeichnet werden und in einer entsprechenden Ecke im Buchladen landen.


    Ich denke gerade an "Die Frau des Zeitreisenden" von Audrey Niffenegger, das hier auch irgendwo nen Thread hat. Mir ist schon vor Monaten aufgefallen, dass dieses Buch hier bislang fast ausschließlich von Frauen besprochen (und fast durch die Bank gelobt) worden ist. Okay, es handelt von der großen Liebe. Aber ist das jetzt ein Frauenroman? Sagt bitte, dass es das nicht ist.

    Ich empfinde seit jeher allein schon den Begriff "Frauenliteratur" bzw. "Frauenroman" als Affront. :grin Was mich am meisten gruselt, ist die Tatsache, dass so wundervolle Bücher wie "Die Wand" von Marlen Haushofer und unzählige andere irgendwann in einer vom jeweiligen Verlag eingerichteten "Frauenreihe" erschienen sind. :fetch Ich will wirklich nicht wissen, wie viele Leute - Männer, unter anderem *g* - das abschreckt.


    Kurzum - diese Klassifizierung, egal was dann im Einzelnen damit gemeint ist, stülpt Frauen als Leserinnen und als Autorinnen UND dem ganzen Thema "Frau sein" einen Stempel auf, der weder Leserinnen noch Autorinnen noch dem 'Frau sein' gerecht wird.


    Natürlich gibt es diese Art von Literatur, bei der die Sache ziemlich klar ist - wie schrieb doch Batcat:


    Zitat


    Ein Frauenroman ist ein Roman von Frauen mit Frauen über Frauen für Frauen.


    (Es gibt ja auch Bücher, die aufgrund ihrer Thematik kaum eine Frau interessieren.) Aber offen gestanden, in dem Moment, in dem ein Buch per se nur für Frauen oder Männer geschrieben ist, fällt es mir schwer, es als Literatur ernst zu nehmen.


    Zitat

    Original von Tom
    Literatur ist grundsätzlich für alle da.


    Das will ich eigentlich auch hoffen. :grin Und mE finden Bücher ihre LeserInnen, weil sie gut sind, und zwar auch mal abseits der üblichen Zielgruppen. Ich jedenfalls lese Bücher gerne, wenn ich sie gut finde. Ich mag auch manchmal Geschichten lesen, die hauptsächlich beschreiben, wie das Leben als Frau - oder auch als Mann so sein kann. Ich lese beide Arten von Geschichten - und eigentlich hoffe ich, dass auch Männer sich für Frauenperspektiven interessieren.

    Zitat

    Original von janda
    Die Vater-Mutter-Kind-bis-das-der-Tod-euch-scheidet-Familie hat sich wohl erledigt.


    Erledigt vielleicht nicht, aber sie ist selten geworden und hat sich eingereiht in die vielen anderen Möglichkeiten des Miteinanderlebens. Und dadurch ist sie nicht mehr das Maß aller Dinge. Glücklicherweise. :grin


    Zitat

    Original von janda
    Ich persönlich bewundere jeden, der ein Kind möchte und sich diese Aufgabe zutraut, ob in einer hetero- homo oder ohne Beziehung.


    Es kommt doch letztlich auf den Einzelfall an. Und den kann man nicht in 2 Sätzen im Inet beschreiben. Es gibt Paare, die haben eigene und dann womöglich noch adoptierte Kinder und wirken ganz vorbildlich, aber in Wirklichkeit erleben die Kinder zuhause die Hölle; und es gibt Alleinerziehende und Menschen in den tollsten Lebensumständen, die ihre Kinder mit viel Liebe und Geduld großziehen und ihnen viel mehr geben, als die meisten Menschen in einer sog. normalen Familie bekommen. Man kann solche Sachen einfach nicht über einen Kamm scheren, ohne Gefahr zu laufen, sich zu blamieren. ;-)