'Der Sohn des Löwen' - Seiten 369 - 451

  • Robin fährt also doch nochmal nach Palästina, diesmal allerdings als Berater. Fulke übernimmt den Part des Kämpfens und wendet dabei erfolgreich die Listen seiner beiden Väter an. Und bei den Muslimen wird er hoch angesehen, denen ist es ja egal, ob ehelich oder unehelich.


    Simon de Montfort spielt wieder Spielchen, richtet aber glücklicherweise nicht wirklich was an. An Friedrich beißen sich die meisten halt doch die Zähne aus, auch Richard kann seiner Schwester kein besseres Leben mehr beschaffen und Isabella stirbt bei der Geburt ihres 4. Kindes. Sie tut mir richtig leid, so eine Verschwendung.


    Friedrich mag ja ein großer Politiker und seiner Zeit weit voraus gewesen zu sein, aber so wie er hier dargestellt ist, auch wenig emphatisch. Mit ihm muss ich mich auch mal noch näher beschäftigen.


    Den letzten Teil werde ich dann wohl morgen lesen :-)

  • Wenigstens war Isabella noch einmal ein Widersehen mit ihrem geliebten Bruder Richard vergönnt.

    Daß der seinen Schwager wohl ab dem Zeitpunkt, als er feststellt, wie dieser seine Schwester behandelt, hassen muß - kann ich mir vorstellen.


    Der Kreuzzugausflug war ok, aber nicht soo mein Ding.

    Ich bin ja wie bereits erwähnt dann eher für England, oder auch Frankreich - also eher für das Leben um Robin und Familie.


    Daher habe ich jetzt doch ein wenig Angst vor dem nächsten Abschnitt. :(


    Ist ja leider unvermeidlich, was kommen muß.

    Trotzdem wird mir der Abschied von Robin & Marian sehr sehr schwer fallen und daher lese ich auch nicht direkt weiter, sondern lieber erst morgen.

    Ich muß mich da mental drauf vorbereiten.

  • Einerseits war es schön, dass Richard und Isabella sich noch einmal treffen konnten, aber die Begegnung war überschattet. Isabellas Bemerkung, ihr würde es eigentlich an nichts fehlen, außer an ihrer Freiheit, die sie immer so geliebt hat, da musste ich schon schlucken.

    Richard ist es sicher schwer gefallen, seine Schwester dort zurück zu lassen. Bezüglich Eheversprechen scheint sie mehr Ehre im Leib gehabt zu haben als ihr werter Gatte. Natürlich kann man die Situation damals nicht mit heutiger Zeit vergleichen, aber es gab ja auch damals viele Fälle, wo Frauen und Männer mehr oder weniger gleichberechtigt waren und sich gegenseitig Achtung entgegenbrachten. Achtung oder gar Respekt gegenüber seiner Frau war bei Friedrich wohl gar nicht vorhanden. Auch dass er nach Isabellas Tod es so lange nicht für nötig erachtete, ihre Brüder zu informieren, war schon ein Unding.


    Während des Kreuzzugs konnte Fulke auf die Erfahrung seiner Väter zurückgreifen, was er auch gerne getan hat und was sich als hilfreich erwiesen hat. Dass Robin sich die Reise auf seine alten Tage noch angetan hat, war schon erstaunlich, und dass er auf der Rückreise kaum noch zu halten war und schnell nach Hause wollte, konnte ich schmunzelnd gut nachvollziehen.


    Mit dem letzten Abschnitt geht es mir so wie dir, Johanna! Ich scheue mich davor, ihn in Angriff zu nehmen, weil ich schon erahne, was mich u.a. erwartet.

  • Ich fand es zwar verständlich, das Richard seine Schwester "befreit" hat, aber das hätte auch üble Konsequenzen für alle haben können..und im Herbst muss er auch noch ohne etwas erreicht zu haben und ohne Isabella nach England zurück..über den Brief wird Friedrich auch nur ein müdes Lächeln übrig gehabt haben..

    Ich hatte über Friedrich II irgendwie andere Bilder im Kopf..naja, die Schulzeit ist ja auch schon lange her..8)


    Wie Euch graut es mir schon vor dem letzten Abschnitt..

  • Ich hatte über Friedrich II irgendwie andere Bilder im Kopf..naja, die Schulzeit ist ja auch schon lange her..8)

    Mir ging es ähnlich und ich war selbst überrascht, wie selbstherrlich, ja arrogant und maßlos Ich-bezogen dieses "Staunen der Welt" offenbar auftrat. Das bezog sich nicht nur auf Frauen, sondern auch auf seine Mitmenschen, die er zu großen Teilen verachtete, weil sie vielleicht nicht über seinen Intellekt verfügten. Wer sich ihm gegenüber nicht grenzenlos loyal verhielt, sich andienerte oder sogar wagte, anderer Ansicht zu sein, spielte wie sein eigener Sohn mit seinem Leben. Dabei waren Heinrichs Ambitionen im Reich nördlich der Alpen durchaus nachvollziehbar.

    Auch gegenüber Frauen war es damals durchaus nicht üblich, sie derart abfällig zu behandeln wie Friedrich. Man denke an Kaiserin Matilda, die ihrem Gemahl Heinrich V. durchaus eine ebenbürtige Partnerin war und von ihm in so gut wie alle Entscheidungen einbezogen wurde und ihn auch als Regentin vertrat.

    Mein Bild von Friedrich bekam während der Recherchen immer mehr Risse und Schatten.:cry

    There must be a beginning of any great matter, but the continuing unto the end until it be thoroughly finished yields the true glory. (Francis Drake)

  • Mir ging es ähnlich und ich war selbst überrascht, wie selbstherrlich, ja arrogant und maßlos Ich-bezogen dieses "Staunen der Welt" offenbar auftrat. Das bezog sich nicht nur auf Frauen, sondern auch auf seine Mitmenschen, die er zu großen Teilen verachtete, weil sie vielleicht nicht über seinen Intellekt verfügten. Wer sich ihm gegenüber nicht grenzenlos loyal verhielt, sich andienerte oder sogar wagte, anderer Ansicht zu sein, spielte wie sein eigener Sohn mit seinem Leben. Dabei waren Heinrichs Ambitionen im Reich nördlich der Alpen durchaus nachvollziehbar.

    Die Darstellung von Friedrich hier hat mich auch ziemlich erstaunt, ich weiß wenig über ihn und das was ich bisher gelesen hatte, war eher positiv. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass er wirklich so ein Ar*** war.

  • Noch ein Abstecher nach Asien mit wenig Kampfszenen, dafür mit erfolgreichen Verhandlungen. die Blutvergießen vermeiden konnten. Robin hat seinen Job als Berater exzellent durchgezogen und nutzt die erste Gelegenheit, sich auf den Heimweg zu Marian zu machen. Deutlich wird in diesem Abschnitt aber wieder, wie machtbesessen viele Fürsten waren. Und die Montforts intrigieren munter weiter, ein Königsposten soll es schon sein. Aber da war dann Friedrich vor, der sonst einige Zacken aus seiner Krone verliert. Vielleicht braucht es aber auch so einen Menschen, um Entwicklungen anzustoßen. Um Isabella tut es mir leid, aber Henry und auch unsere Helden haben sie mehr oder weniger sehenden Auges in dieses Schicksal getrieben. Friedrich hat Isabella nie als gleichstehend angesehen und ihr auch keine Gelegenheit gegeben, es beweisen zu können.

    Natürlich kann ich die Entrüstung von Richard und Fulke verstehen, aber ihre Erwartungen an diese Heirat waren unrealistisch, noch dazu durch die Unterstützung kirchlicher Kreise, denen Friedrich ja ein Dorn im Auge war.

    :lesend James Lee Burke - Die Tote im Eisblock

    hörend: Hanna von Feilitzsch - Bittersüße Mandeln

  • Ich freute mich zunächst, wieder ins Heilige Land zu fahren, überzeugen konnte mich der Abschnitt dann leider nicht wirklich. Wie schon früher in diesem Roman hatte ich ein Deja-vu-Gefühl, andererseits fehlt es mir am emotionalen Beteiligtsein. Einzig der Besuch bei Isabella ließ mich etwas aufhorchen ...