'Todesmarsch' - Seiten 001 - 080

  • Ich hab den ersten Abschnitt heute morgen schon gelesen und weiß noch nicht so recht, was ich von allem halten soll. Bisher liest es sich gut und flüssig, mir fehlen noch ein paar Erklärungen, aber entweder die kommen noch oder King lässt uns mit Absicht etwas im Dunkeln stehen. :/


    Das ganze Setting erinnert mich stark an die Tribute von Panem, nur dass die Jungs sich wohl alle freiwillig gemeldet haben. Anscheinend lockt ein toller Preis für den Gewinner.


    Die Szene in der Garraty zu diesem Mädchen am Rand läuft, sie küsst und begrapscht, fand ich irgendwie unpassend. Das passte nicht in das Bild, das ich mir bis dahin von Garraty gemacht hatte und macht ihn mir irgendwie unsympathisch. Aber gut - vielleicht war dass die Todesangst oder das Adrenalin, das da aus ihm gesprochen hat.


    Ich frag mich, wie das Buch weitergehen und enden soll - sie laufen und am Ende bleibt Garraty übrig? Ich denke nicht, dass King es so einfach macht. Ich bin gespannt!


    PS.: wir fahren übers Wochenende zu meinen Schwiegereltern, kann sein, dass ich erst am Montag wieder zum Posten komme :wave

  • Ich hab mein Buch heute früh nicht gefunden. Ich hatte es eigentlich schon für die Runde bereitgelegt. Also erst mal später danach suchen und dann loslegen.

    Tribute von Panem klingt gut. Ob die Autorin vorher auch den King gelesen hat. :grin

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • King lässt einem in diesem Buch wie die Hauptfigur einfach loslaufen. Diese weiß glaube ich auch nicht mehr als wir

    Was ja schon ein bisschen seltsam ist. Es gibt ja wohl ein starkes mediales Interesse an diesem Marsch. Ich würde davon ausgehen, dass alle Jungs die letzten Jahre den Marsch verfolgt haben. Da müssten sie eigentlich wissen, wie das Ganze so abläuft. Sie kommen mir alle ein bisschen naiv vor. Ja, keiner will glauben, dass er die "rote Karte" kriegt, aber sie schieben ja sogar die Möglichkeit ganz weit weg von sich. Das ist schon große Verdrängung.


    Wenn ich das richtig sehe, geht es nicht nur um viel Geld. Man hat auch einen Wunsch frei, oder?

    Mich überrascht, dass die Eltern so blass geblieben sind am Anfang. Wer lässt sein Kind freiwillig so einen Marsch machen? Die Verabschiedung klang auch nicht danach, dass es ein Marsch um Leben und Tod sein könnte.


    Erinnert mich doch nicht sooo sehr an Panem. Ist halt dystophisch auch wenn mir dieses Amerika so vor kommt, als wäre es eher eines von gestern. Irgendwelche Kleinstädte im Mittleren Westen sozusagen. :grin

    Aber die Jungs bringen sich nicht gegenseitig um. Immerhin etwas.


    Die Szene in der Garraty zu diesem Mädchen am Rand läuft, sie küsst und begrapscht, fand ich irgendwie unpassend. Das passte nicht in das Bild, das ich mir bis dahin von Garraty gemacht hatte und macht ihn mir irgendwie unsympathisch. Aber gut - vielleicht war dass die Todesangst oder das Adrenalin, das da aus ihm gesprochen hat.

    Sind doch alles pubbertierende Jungs. Ich finde, gerade diese Szene zeigt, dass sie eigentlich alle Leben wollen und sich danach sehnen NICHT zu sterben. Es ist ein Todesmarsch aber sie denken, dass dann das richtige Leben mit Liebe und allem drum und dran noch käme.

    Ich frag mich, wie das Buch weitergehen und enden soll - sie laufen und am Ende bleibt Garraty übrig? Ich denke nicht, dass King es so einfach macht. Ich bin gespannt!

    Ja, das frage ich mich auch. Erst kommt sicher noch ein langer Abschnitt des Leidens. Wenn von den uns bekannten Jungs die ersten Sterben. Wenn sie sich vielleicht tatsächlich helfen müssen oder jemand einen anderen loswerden will. Bis jetzt sind sie ja trotz ihrer Gespräche alle noch Einzelkämpfer.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Ob mir das Buch bis hierhin gefällt? Ehrlich gesagt, bin ich da mit mir selber noch uneinig.... ;-) Es liest sich leicht und flüssig - trotz der düsteren Atmosphäre (die ich gut gelungen finde). Aber im Moment ist es eher wie bei einem schrecklichen Unfall: man will eigentlich nicht hinschauen - kann aber nicht anders. Jedenfalls ist meine Neugier geweckt und ich möchte schon sehr gerne wissen, was eigentlich hinter diesem Marsch steckt. Das Geld alleine kann es nicht sein.... Und vor allem, warum ist das Interesse daran so gross? Warum wird z.B. Garraty als "Held" bezeichnet? Und was ich erst recht nicht nachvollziehen kann, warum der Major so hoch angesehen ist und teilweise gar verehrt wird. :/


    Wenn ich das richtig sehe, geht es nicht nur um viel Geld. Man hat auch einen Wunsch frei, oder?

    Mich überrascht, dass die Eltern so blass geblieben sind am Anfang. Wer lässt sein Kind freiwillig so einen Marsch machen? Die Verabschiedung klang auch nicht danach, dass es ein Marsch um Leben und Tod sein könnte.

    Ah, ja! Danke, dass du mich daran erinnerst... irgendwas war da mit einem Wunsch.

    Auch ich wundere mich über die Eltern und generell über die Menschen, wie sie da an der Strasse stehen und jubeln und ich Kauf nehmen, dass junge Männer einfach so erschossen werden.


    Die Szene in der Garraty zu diesem Mädchen am Rand läuft, sie küsst und begrapscht, fand ich irgendwie unpassend. Das passte nicht in das Bild, das ich mir bis dahin von Garraty gemacht hatte und macht ihn mir irgendwie unsympathisch. Aber gut - vielleicht war dass die Todesangst oder das Adrenalin, das da aus ihm gesprochen hat.

    Ich sehe das ähnlich wie hollyhollunder. Die Jungs sind genau in dem Alter, in dem ihr Körper schnell auf entsprechende Signale anspringt. Und der Wunsch das alles zu überstehen und zu überleben - sprich zu leben - ist einfach übergross. Und in solchen Situationen fühlt man sich richtig lebendig. Und er geniesst die Aufmerksamkeit und schöpft daraus auch Kraft.


    Zu Beginn hatte ich etwas Mühe mit den ganzen Namen. Mittlerweile blicke ich immer besser durch und man erkennt so langsam die Jungs an ihren Macken. Dass ich als Leser eine gewisse Vorliebe für Garraty habe und möchte, dass er überlebt, ist wohl vom Autor gewollt. Trotzdem bleibt eine gewisse Distanz zwischen mir als Leser und den Figuren. Ich sehe mich da mehr als Zuschauer am Strassenrand. Aber ansonsten wäre das Ganze vielleicht gar nicht so zu ertragen. :/


    Bei der Figur Harkness, der dann ein Buch über den Todesmarsch schreiben möchte, dachte ich sofort an King selber - ob das eine Art Cameo-Auftritt war? ;)

  • Nun bin ich auch auf dem langen Marsch. Zum zweitenmal. Der erste ist allerdings ziemlich lange her, die alte Ausgabe wurde überarbeitet und modernisiert, ich habe die Geschichte nur mehr sehr bruchstückhaft in Erinnerung - und daher weiß ich momentan auch nicht mehr als ihr.


    Und ja, es geht um sehr viel Geld für den Sieger, das ist klar. Und es geht ums Leben beziehungsweise um die 99%ige Chance, zu sterben. Dass sich dafür so viele Bewerber finden, erscheint uns absurd. Ich habe darüber nachgedacht und meine, dass das eigentlich gar nicht so furchtbar absurd ist.


    No risk - no fun. Darum geht es doch auch bei diversen Extremsportarten in unserer Zeit. Diese Menschen nehmen auch die Chance, vorzeitig zu sterben, gerne auf sich. Oder die Raser bzw Betrunkenen auf den Autobahnen, die Kettenraucher,... Sie alle nehmen es freiwillig auf sich, ihr Existenz aufs Spiel zu setzen.


    Noch dazu handelt es sich bei den Teilnehmern am Todesmarsch um Sechzehn- und Siebzehnjährige. In diesem Alter hielten wir uns doch alle für unsterblich, oder nicht?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich kann mich zwar auch nur noch bruchstückhaft an das Buch erinnern, aber so grob kommt die Erinnerung beim Lesen euer Kommentare zurück.

    Ich bin sehr gespannt, wie ihr das Buch findet.

    Und ja, es geht um sehr viel Geld für den Sieger, das ist klar. Und es geht ums Leben beziehungsweise um die 99%ige Chance, zu sterben. Dass sich dafür so viele Bewerber finden, erscheint uns absurd. Ich habe darüber nachgedacht und meine, dass das eigentlich gar nicht so furchtbar absurd ist.

    Mich stört, dass die Chance zu überleben so minimal ist. Soviel gesunder Menschenverstand müssten doch sogar die allermeisten Teenager haben.

  • Mich stört, dass die Chance zu überleben so minimal ist. Soviel gesunder Menschenverstand müssten doch sogar die allermeisten Teenager haben.

    Stimmt. Die Beweggründe verstehe ich auch nicht. Man erfährt leider bis jetzt zu wenig darüber, was die genaue Motivation für so ein Himmelfahrtsunternehmen ist. Man setzt sein Leben doch nur aufs Spiel, wenn man keinen anderen Ausweg mehr sieht.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Es wird ja sicherlich noch erläutert, was die besondere Motivation für diesen eigenartigen Marsch ist. Bislang ist das ja alles noch recht nebulös und kaum glaubhaft, dass da ein paar Jugendliche in den sicheren Tod marschieren. Im Buch hat das aber eine jahrelange Tradition und ist für Handelnden im Buch eher alles normal.


    Die Tribute von Panem kenne ich nicht, ich finde da aber eher eine Ähnlichkeit zu https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Millionenspiel, dass 1970 im deutschen Fernsehen lief.

  • Bei der Figur Harkness, der dann ein Buch über den Todesmarsch schreiben möchte, dachte ich sofort an King selber - ob das eine Art Cameo-Auftritt war?

    Interessanter Gedanke, könnt ich mir gut vorstellen - dann müsste Harkness aber überleben ;)


    Ich mein irgendwo gelesen zu haben, dass das in einem totalitären Militärstaat spielt, das würde zumindest die Macht des Governors ein bisschen erklären. Vor allem pubertierende Jugendliche finden so Kriegssachen doch oft ganz toll und bewundern die entsprechenden Führungskräfte. Ich kann mir vorstellen, dass die Gewinner des Marsches sehr viel Ruhm und Bewunderung ernten, auch vom Governor. Das ist bestimmt eine große Motivation für die Jungs. Dass 99 Teilnehmer tatsächlich getötet werden und das Ende nicht erleben, wird ihnen erst jetzt im Laufe des Marschs klar.

  • No risk - no fun. Darum geht es doch auch bei diversen Extremsportarten in unserer Zeit. Diese Menschen nehmen auch die Chance, vorzeitig zu sterben, gerne auf sich. Oder die Raser bzw Betrunkenen auf den Autobahnen, die Kettenraucher,... Sie alle nehmen es freiwillig auf sich, ihr Existenz aufs Spiel zu setzen.


    Noch dazu handelt es sich bei den Teilnehmern am Todesmarsch um Sechzehn- und Siebzehnjährige. In diesem Alter hielten wir uns doch alle für unsterblich, oder nicht?

    So hatte ich das noch gar nicht gesehen.... Trotzdem sehe ich hier das Risiko zu sterben um ein vielfaches höher und kann einfach (noch) nicht nachvollziehen, aus welcher Motivation heraus man an einem solchen Event teilnimmt. Und vor allem die (scheinbare?) Gelassenheit der Eltern der teilnehmenden Teenager bringen mich schon arg ins Grübeln.


    Die Tribute von Panem kenne ich nicht, ich finde da aber eher eine Ähnlichkeit zu https://de.wikipedia.org/wiki/Das_Millionenspiel, dass 1970 im deutschen Fernsehen lief.

    Der Film klingt interessant und die Geschichte genau so krass wie "Todesmarsch". Danke für den Hinweis! :wave



    Interessanter Gedanke, könnt ich mir gut vorstellen - dann müsste Harkness aber überleben ;)


    Ich mein irgendwo gelesen zu haben, dass das in einem totalitären Militärstaat spielt, das würde zumindest die Macht des Governors ein bisschen erklären. Vor allem pubertierende Jugendliche finden so Kriegssachen doch oft ganz toll und bewundern die entsprechenden Führungskräfte. Ich kann mir vorstellen, dass die Gewinner des Marsches sehr viel Ruhm und Bewunderung ernten, auch vom Governor. Das ist bestimmt eine große Motivation für die Jungs. Dass 99 Teilnehmer tatsächlich getötet werden und das Ende nicht erleben, wird ihnen erst jetzt im Laufe des Marschs klar.

    Da hast du Recht! ;) Ich hoffe ja schon, dass einige überleben werden, von denen, die wir während des Marsches näher kennen lernen. :schuechtern


    Das mit dem Militärstaat würde tatsächlich das eine oder andere erklären. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, dass das Risiko getötet zu werden, den Teilnehmern nicht wirklich bewusst war. Meiner Meinung nach lief die Angst seit Anfang an mit. Ich denke da z.B. an das Gerücht, dass bei einem früheren Marsch ein Junge bereits am Start erschossen wurde.

  • Meiner Meinung nach lief die Angst seit Anfang an mit. Ich denke da z.B. an das Gerücht, dass bei einem früheren Marsch ein Junge bereits am Start erschossen wurde.

    Ja, das auf jeden Fall - aber ich glaub als der erste Junge dann "die rote Karte" gekriegt hat, ist den meisten schon nochmal deutlich geworden, dass es wirklich um Leben und Tod geht. Das kann ich sogar relativ gut nachfühlen, man denkt ja oft über Situationen ganz anders, wenn man sie mit ein bisschen Distanz betrachtet. Aber wenn man dann wirklich drin steckt, steigt der Puls und das Adrenalin rauscht durch den Körper und man fragt sich, was man sich dabei gedacht hat. Ich denk da z.B. an eine Achterbahn-Fahrt, blödes Beispiel, aber da ginge es mir so. Dass ich mir von weitem - oder sogar von daheim aus - noch so locker flockig denke, kein Problem, natürlich fahr ich mit der. Aber wenn man dann ansteht oder einsteigt, kriegt man doch Panik, weil es plötzlich real ist :lache

  • Mir sind die Jungs irgendwie zu erwachsen. Mit 16 Jahren sollte es eigentlich alles noch etwas kindlicher sein. Die unterhalten sich aber eher wie 25-Jährige, finde ich.


    Von dem Militärstaat hatte ich bislang noch nichts gelesen. Ich dachte eher an eine Persiflage von Gameshows. Das scheint in den USA schon bereits in den 70ern eigenartige Shows gegeben zu haben, wenn ich mit meiner Vermutung richtig liege.


    Sehr realitätsnah ist auch nicht die körperliche Leistung, die die Jungs absolvieren müssen. Mehrere 100 Meilen ohne Schlaf in einem Mindesttempo von 4 Meilen pro Kilometer. Umgerechnet sind das 6,44 km/h, also nicht gerade langsam.


    Etwas Eigenlob: ;)

    Für mich ist der Zeitpunkt des Buches perfekt. Das war auch der Grund, warum ich es mir mal gekauft hatte. Ende Mail will ich mal wieder in zwei Tagen von Göttingen auf den Brocken wandern (https://www.brockenaufstieg.de…aufstieg-classictour-87km). Rote Karten gibt es dabei aber zum Glück nicht. :rotekarte

  • Mir sind die Jungs irgendwie zu erwachsen. Mit 16 Jahren sollte es eigentlich alles noch etwas kindlicher sein. Die unterhalten sich aber eher wie 25-Jährige, finde ich.

    Also was die markigen Sprüche angeht (z.B. über Mädels) so klingt das nicht besonders erwachsen. Die Wortwahl ist erwachsen aber der Inhalt ist für mich immer noch ziemlich Teenager-unreif-ahnungslos. Auch allgemein das ganze Gehabe ist eher unsicher und noch nicht gefestigt, finde ich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend



    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Für mich ist der Zeitpunkt des Buches perfekt. Das war auch der Grund, warum ich es mir mal gekauft hatte. Ende Mail will ich mal wieder in zwei Tagen von Göttingen auf den Brocken wandern (https://www.brockenaufstieg.de…aufstieg-classictour-87km). Rote Karten gibt es dabei aber zum Glück nicht.

    Zum Glück :lache Klingt spannend, viel Spaß dabei!

  • Ich bin nun auch losgelaufen - und wie Alice auch zum zweiten Mal. Ich habe in meinem alten Buchjournal gewühlt und herausgefunden, dass ich 17 Jahre alt war, als ich das Buch zum ersten mal gelesen habe, also genau so alt wie die Jungs im Buch.


    Was ich zu Beginn gut fand, war, dass King sich nicht mit langem Geschwafel aufhält, wieso und warum das alles passiert. Ein Parkplatz. 100 Jungs. Sie laufen los. Punkt. Für Erklärungen ist sicherlich später noch Platz.

    Bei der Figur Harkness, der dann ein Buch über den Todesmarsch schreiben möchte, dachte ich sofort an King selber - ob das eine Art Cameo-Auftritt war?

    Auf die Idee bin ich noch gar nicht gekommen :) Er schreibt sich ja gerne mal irgendwo rein.

    Das könnte aber auch eine Ablenkung für Harkness sein, damit er sich nicht mit dem Marsch beschäftigen muss. Einige der Jungs haben da ja so Ablenkungsstrategien: Radio hören, Schritte zählen...


    Interessant finde ich auch, wie King hier mit den Protagonisten und damit auch mit dem Leser spielt. Allen ist klar, dass vermutlich nicht jeder das Ziel erreichen wird, trotzdem möchte man, dass niemand sterben muss. Garraty geht es da ganz genau so. Er mag seine Mitläufer mehr oder weniger und er weiß auch - auch aus den Märschen davor - was passieren kann und vermutlich auch wird, hat aber trotzdem immer noch das Gefühl, das es nicht richtig ist, jemandem den Tod zu wünschen.


    Fußnote am Rande: Die Marmeladenbrote von Stebbins werden zwischendurch mal zu einem Sandwich bevor sie dann wieder Marmeladenbrote sind.

    "Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: die Sterne der Nacht, die Blumen des Tages und die Augen der Kinder!" (Dante Alighieri)

  • So, nun bin ich mit dem ersten Abschnitt durch.

    Man merkt dem Buch schon an, dass es ein paar Jährchen auf dem Buckel hat, und das nicht erst, als man vom zu kurzen Kabel der Reportertechnik liest ...


    Was mir sehr gut an diesem Einstieg gefällt, ist die Art, wie King das Typische dieser Altersspanne einfängt.

    Noch dazu handelt es sich bei den Teilnehmern am Todesmarsch um Sechzehn- und Siebzehnjährige. In diesem Alter hielten wir uns doch alle für unsterblich, oder nicht?

    Das trifft es so gut - theoretisch wissen sie ums Risiko, aber die Fähigkeit, jede Gefahr auszublenden, ist nie stärker als in diesem Alter zwischen Kindheit und Erwachsensein. Man hält sich für so unglaublich schlau und überlegen und - natürlich! - für unsterblich.


    Dass sich die Eltern so zurückhaltend verhalten (bis auf die eine Mutter, die zurückgehalten werden musste) passt in meinen Augen zum allgemeinen Verhalten - keiner protestiert gegen dieses kranke Spektakel, im Gegenteil, überall wird gejubelt. Ich schätze schon, dass so einige stolz auf die Teilnahme ihres Sohnes sind.