'Der Apfelbaum' - Seiten 329 - Ende

  • Fandest du das schlimm?

    Nicht schlimm. Aber ich habe die Gefühle der beiden nicht gespürt. Ich fand das schon irgendwie krass, dass Vater und Tochter den selben Mann lieben. Und ausmachen, wer ihn bekommt. Das kam bei mir nicht rüber. Bzw. es kam an, dass das Alles alltäglich und fast belanglos wäre. Ich konnte einfach keine Nähe aufbauen zu den meisten Personen. Bis auf Otto.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • So habe ich das nicht empfunden, für mich war da eher eine Art Augenzwinkern dabei. Eine Geste des Vaters, die sagen will, ich nehme dir bestimmt nicht den Liebsten weg.


    Ich denke immer noch an dem Buch rum und glaube inzwischen, es ist nicht nur das Ende, das mich so stört. Die gesamte Konstruktion des Buches als Familiengeschichte über mehrere Generationen gefällt mir einfach nicht mehr. Es ist mir zu summarisch, es geht natürlich nicht um die Entwicklung der einzelnen Personen.

    Ich werde einfach für eine Weile einen Bogen um generationenübergreifende Familiengeschichten machen.

  • Nachdem das Buch gestern in der Bücherei wieder entliehen war, wird es noch ne Weile dauern, bis ich da nachlese. Aber so schlimm ist das nicht, wenn ich mir Eure Kommentare so ansehe.

  • Ich finde auch, dass es sich lohnt - ich hatte ja das Hörbuch und mir hat es gut gefallen, was aber sicher auch an Christian Berkel als Sprecher lag.

    Sicher hat das Buch auch seine Schwächen, aber insgesamt finde ich es doch lesenswert.


    LG, Bella

    Das sehe ich auch so.
    Und das von Clare angesprochene "Elena-Silber-Buch" fand ich wesentlich schlechter.

  • Nicht schlimm. Aber ich habe die Gefühle der beiden nicht gespürt. Ich fand das schon irgendwie krass, dass Vater und Tochter den selben Mann lieben. Und ausmachen, wer ihn bekommt. Das kam bei mir nicht rüber. Bzw. es kam an, dass das Alles alltäglich und fast belanglos wäre. Ich konnte einfach keine Nähe aufbauen zu den meisten Personen. Bis auf Otto.

    Das wirkt aber vielleicht nur für uns als Leser seltsam, dass Vater und Tochter am selben Mann Interesse finden. Wahrscheinlich war es für Sala auch deswegen schon normaler, da sie ja auf diesem Monte Dingsbumms in der Schweiz aufgewachsen ist. Dort sind auch schon alle nackt voreinander herumgelaufen und Jean hatte auch dort schon homosexuelle Beziehungen, die Sala bestimmt mitbekommen hatte. Es war dort ja allles recht offen und freizügig.

  • Die ganze Ada-Story finde ich ein wenig abwegig. Ganz seltsam fand ich das Gekreische im argentinischen Kinderzimmer als Ada als Hexe beschimpft wurde. Eine Szene, die kaum in den Gesamtzusammenhang passte und später auch völlig irrelevant blieb.


    Und plötzlich fängt Ada einfach verständlich und in vollständigen Sätzen zu sprechen an? Recht unglaubwürdig, dass sich eine Stimme ohne Nutzung so einfach entwickelt hat. Für mich war das alles unnötig und zu aufgebauscht.


    Gut fand ich dagegen die Schilderungen im französischen Lager. Dies war für mich der interessanteste Abschnitt. Insgesamt fand ich das alles zu gewollt literarisch, wie schon am Anfang geschrieben.

  • Das wirkt aber vielleicht nur für uns als Leser seltsam, dass Vater und Tochter am selben Mann Interesse finden. Wahrscheinlich war es für Sala auch deswegen schon normaler, da sie ja auf diesem Monte Dingsbumms in der Schweiz aufgewachsen ist. Dort sind auch schon alle nackt voreinander herumgelaufen und Jean hatte auch dort schon homosexuelle Beziehungen, die Sala bestimmt mitbekommen hatte. Es war dort ja allles recht offen und freizügig.

    Da hast Du auch wieder recht. Ich sehe es natürlich nur aus meinem Blickwinkel. ;)

    Hollundergrüße :wave



    :lesend

    Aslak Nore - Meeresfriedhof


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Nachdem das Buch gestern in der Bücherei wieder entliehen war, wird es noch ne Weile dauern, bis ich da nachlese. Aber so schlimm ist das nicht, wenn ich mir Eure Kommentare so ansehe.

    ich habe es auch vor zu lesen, aber Dank einiger Kommentare hier, habe ich langsam meine Zweifel. Versuche mal es in unserer Bücherei auszuleihen.

  • Wenn ihr es ausleihen könnt, solltet ihr es einfach selber lesen. Die Geschmäcker sind doch sehr unterschiedlich und vielleicht gefällt es euch ja doch.


    Bei mir liegt es sicher daran, dass ich in letzter Zeit einige von diesen generationenübergreifenden Familiengeschichten gelesen habe und ich einfach nicht mehr viel damit anfangen kann.

  • Mir hat das Buch insgesamt gut gefallen. Gerade nach Elena Silber fand ich es eine gute Ergänzung, ein weiteres Schicksal eines Menschen auf der Flucht, ein weiteres Leben, das nicht dazugehört, doch ganz anders beschrieben. Wieder wird die Bürde an die nachfolgende Generation weitergegeben.

    Mich haben einzig die Stellen gestört, in denen Berkel aus der Erzählerrolle fällt und Weisheiten von sich lässt, die sicherlich eine Berechtigung haben. Aber ich finde, die Geschichte spricht für sich.

    Dafür, dass ich gar keine Erwartung hatte, hat es mir gut gefallen.

    Ob es Ada gibt oder nicht, ist mir ziemlich egal. DIe Tochter ist eine Erklärung, warum Sala um ihr Überleben weiterkämpft. Das Argentinien-Kapitel ist ja anscheinend ein unausgeleuchtetes in der Familiengeschichte. Berkel musste ja quasi etwas erfinden, um die Lücke zu füllen. Ich fand auch nicht, dass Ada plötzlich aus der Geschichte rausgeschrieben wurde. Sie endet ja mit der Zusammenführung Ottos und Salas und der Leser erfährt gar nichts über die weiteren Jahre.

    Irgendwie ist es faszinierend, welche Persönlichkeiten in einer Familie so vorkommen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ob es Ada gibt oder nicht, ist mir ziemlich egal. DIe Tochter ist eine Erklärung, warum Sala um ihr Überleben weiterkämpft.


    Mir macht, wie schon gesagt, diese durch Erfindungen ergänzte Familiengeschiche zu schaffen. Das hat aber wohl mehr mit meinen persönliche Vorlieben und Abneigungen als mit der Geschichte zu tun.


    Hat nicht jemand von euch geschrieben, Berkel habe erklärt, er habe noch eine weitere Mutter-Tocher Beziehung einbauen wollen? Da ist der Punkt, den ich dann nicht verstehe, weil er diese Beziehung dann nicht weiterführt.