'Unter ihren Augen' - Seiten 323 - Ende

  • Ein Ende ist ein Ende, egal wie es ausgeht. Aber ich bin zumindest froh, dass die meisten unbeschadet die Politik überlebt haben.

    Es war eine sehr eigenartige Situation, als Berta und Lotte da beim Verhör waren. Und warum Berta so lautstark den Namen ruft, als sie das Zimmer verlässt. Den Namen hab ich gerade nicht parat. Die Denunziantin eben.

    Aber irgendwie ging die Sache zwischen Berta und Lotte aus wie das Hornberger Schießen.

  • Tja am Ende zeigt es sich, dass niemandem geholfen ist, wenn man sich gegenseitig bekämpft. Der Schuß mit Lottes Denunziation ging ja nun gewaltig nach hinten los. Wobei Erwin vermutlich auch anderweitig in Schwierigkeiten geraten wäre.


    Was ich nicht ganz verstanden gabe: Wenn Erwin mit den Försters 38 nach Amerika gegangen ist, wie kann er dann bis zum Ende des Krieges im Widerstand gewesen sein? :gruebel


    Schön, das Lotte dann mit Irma Dorn doch noch Frieden gefunden hat. Irma nimmt sie so wie sie ist und zwingt sie nicht auszusprechen, was Lotte nicht aussprechen kann.


    Am Ende war ich dann doch versöhnt, auch wenn ich tatsächlich mit den Charakteren nicht so richtig warm geworden bin. Else Marie hat ne starke Entwicklung hingelegt, das hat mir gut gefallen.

    Der am Ende ja schon chronische Hass von Berta und Lotte aufeinander ist so unnötig gewesen. Umso schlimmer, dass die Geschichte auf einer wahren Geschichte beruht.

    Da sieht man wieder einmal, was ein einzelnes Gespräch im Leben ausmachen kann. Wenn Berta das entscheidende Gespräch mit mehr Empathie für die junge Lotte geführt hätte, wäre vieles wohl ganz anders gelaufen. Aber das lag ihr wohl einfach nicht.

  • So willkürlich und ohne ordentliche Verhandlung ins Gefängnis geworfen zu werden, war ein traumatisches Erlebnis für Lotte. Und dann verliert sie auch noch die Lehrerlaubnis. Da hat sie mir dann doch leid getan - obwohl sie sich das mit ihren feigen Aktionen selber zuzuschreiben hatte.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • Was ich nicht ganz verstanden gabe: Wenn Erwin mit den Försters 38 nach Amerika gegangen ist, wie kann er dann bis zum Ende des Krieges im Widerstand gewesen sein? :gruebel

    Da habe ich mir auch Gedanken gemacht, wie das möglich ist. Ich habe mal vermutet, dass er die entsprechenden Organisationen unterstützt hat, auf die eine oder andere WEise.

  • Schön, dass Lotte dann mit Irma Dorn doch noch Frieden gefunden hat. Irma nimmt sie so wie sie ist und zwingt sie nicht auszusprechen, was Lotte nicht aussprechen kann.

    Das ist ein versöhnliches Ende, aber ich hätte hier doch Aenne den Vorzug gegeben. Sie lernt man im Laufe des Buches doch ein wenig besser kennen und ich mag ihre Vernunft und Unabhängigkeit.

    Irma scheint mir keine so starke Persönlichkeit. Sie hat es lange nicht geschafft, sich von Berta zu lösen und lebt in einer Frauen-WG. War das damals so etwas wie heutzutage die Frauenhäuser? Oder nur eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten?


    Irgendwann wird Lotte schon noch ihre ganze Gefühlsverwirrung Irma mitgeteilt haben, denke ich. Da musste doch auch erst ein Vertrauensverhältnis aufgebaut werden.


    Ein bisschen enttäuscht bin ich von der gleichförmigen Darstellung der Lesben. Nur diese Randfigur Vera Grünbaum hat Kinder. Mit einer Schule kann wohl ein weiblicher Kinderwunsch kompensiert werden, aber mich hätte interessiert, warum Lotte nicht schwanger wurde. Hat sie (mit Erwin) absichtlich verhütet oder war sie praktischer Weise unfruchtbar?

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    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • Die Beschreibung der Tanzstunde fand ich toll. Mir wurde klarer, was unter der "Laban-Methode" zu verstehen ist. Vorher war das halt nur ein Stil, den ich nicht kannte, aber so wie das hier beschrieben wurde, kann ich mir den Tanz sehr gut vorstellen. Gekonnt finde ich auch die Doppeldeutigkeit, die durch Erwins Anweisungen entsteht, als Hannes Kunz plötzlich dazu kommt. Eine ganz tolle Szene!


    Nun lesen Berta und Dorothee auch Käthes Schmähgedicht - und reagieren entsetzt. Ich wusste übrigens gar nicht, dass es schon so lange Campari gibt. Muss ich auch mal wieder einen kaufen, ich finde den lecker. ;)


    An Berta wird sehr deutlich, wie sich wohl viele Deutsche gefühlt haben müssen. Mitmachen, also in die Partei eintreten, und so gut wie möglich den Status Quo beibehalten und weitermachen, oder Nachteile in Kauf nehmen, die bis zu Verfolgung und Tod oder Exil reichen? Das ist keine leichte Entscheidung.


    Lottes Welt zerbricht. Berta, inzwischen Parteimitglied, übernimmt die Regie der Kinderoper an Erwins Stelle und Else Marie ist von Erwin schwanger. Dass ihr da die Sicherung endgültig durchbrennt und sie den denunzierenden Brief schreibt, wird so verständlich und nachvollziehbar. Sie will Berta damit nicht durchkommen lassen. Erst als sie in der Gefängniszelle sitzt, merkt sie, wie sinnlos all ihre Anstrengungen waren.


    Irma Dorns Rolle bleibt mir etwas rätselhaft. Sie mag ihre Arbeitgeberinnen ganz offensichtlich nicht und biedert sich bei Lotte an, so kommt es mir jedenfalls vor. Zu hoffen bleibt, dass Lotte bei ihr endlich etwas Ruhe finden kann.


    Im Epilog werden die letzten offenen Fäden zusammengeführt, ich hatte mich nämlich schon gefragt, was aus Erwin und den anderen geworden ist.


    Ein ganz tolles Buch!

  • Was ich nicht ganz verstanden gabe: Wenn Erwin mit den Försters 38 nach Amerika gegangen ist, wie kann er dann bis zum Ende des Krieges im Widerstand gewesen sein? :gruebel

    Er kann auch aus dem Ausland den Widerstand unterstützen. Geld sammeln, Fluchtwege bereit halten, u.s.w.

  • Irma scheint mir keine so starke Persönlichkeit. Sie hat es lange nicht geschafft, sich von Berta zu lösen und lebt in einer Frauen-WG. War das damals so etwas wie heutzutage die Frauenhäuser? Oder nur eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten?

    Das habe ich so verstanden, dass sie sich halt zu viert eine Wohnung teilen, um finanziell über die Runden zu kommen. Mehr sehe ich darin nicht.

  • Ein bisschen enttäuscht bin ich von der gleichförmigen Darstellung der Lesben. Nur diese Randfigur Vera Grünbaum hat Kinder. Mit einer Schule kann wohl ein weiblicher Kinderwunsch kompensiert werden, ...

    Warum kompensieren? Vielleicht hatten sie einfach keinen Kinderwunsch.

    Soll's geben. :)

  • Schon möglich und in der damaligen Zeit bedeuteten Kinder noch mehr Belastung und Freiheitseinschränkung für die Frau - trotzdem glaube ich nicht, dass Lesben generell keine Kinder haben wollten.

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    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • Schon möglich und in der damaligen Zeit bedeuteten Kinder noch mehr Belastung und Freiheitseinschränkung für die Frau - trotzdem glaube ich nicht, dass Lesben generell keine Kinder haben wollten.

    Genausowenig wie alle Frauen Kinder haben wollen.

    Ich denke Berta hat ihre Schule und Dorothea ihren Hund.... Das muss ja nicht als Ersatz dienen, es ist halt ihre Art.

  • Zitat

    Annabas:

    Gekonnt finde ich auch die Doppeldeutigkeit, die durch Erwins Anweisungen entsteht, als Hannes Kunz plötzlich dazu kommt. Eine ganz tolle Szene!

    Ja, das fand ich auch großartig.

    In Kapitel 62 erfahren wir nun endlich, was zu der Szene aus dem Prolog geführt hat. Die Zusammenballung verschiedener Demütigungen, der Betrug von Erwin und Else Marie, dazu die Unbesiegbarkeit von Berta, die ihr nun auch noch ihre Kinderoperette weggenommen hat und Lottes Hass. Wie ein verletztes Tier beißt sie um sich. Irgendwie tut sie mir leid, sie hat jahrelang in einem Irrglauben gelebt und hätte die Szene vor Jahren mit dem Liebesbrief eine andere Wendung genommen, wer weiß, was aus den Personen geworden wäre.


    Da steht auch, dass Lotte nie Kinder gewollte hatte.


    Was mich wundert, warum Dorothea Berta nicht gesagt hat, dass sie auch eine Vorladung hatte, wollte sie sie wirklich nur schützen? Vielleicht hilft dieser Vorfall, dass sich die beiden Frauen mehr anvertrauen. Berta lässt sich auf jeden Fall nich kleinrkriegen und wehrt sich wieder.

    Die gute Irma fängt sie auf und lenkt sie ab. Sie war zwar bisher blass, doch hier finde ich sie ganz stark, dass sie Lotte annimmt, wie sie ist, ohne zu drängen oder zu fragen. Und Lotte erhält schließlich auch ihre Brosche zurück. Ein wenig scheint es auch an ihr zu nagen, dass Berta sie eigentlich als Nachfolgerin im Auge hatte.


    Und wieder kommt Lotte nicht mit ihren Anklagen durch, sondern muss selbst ins Gefängnis. Die Szene, als sie auf Berta triffe beim Verhör zeigt ihr wieder, dass sie den kürzeren zieht.


    Der Epilog rundet das Buch ab, das Bild, das Else spinnt, gefällt mir gut, sich an seinen eigenen Schlüsselbeinen festzuhalten, wenn man Halt braucht.


    Dass das Buch nach einer wahren Geschichte geschrieben wurde, verleiht ihm mehr Gewicht, ich finde es sehr erschütternd.

  • Berta und Dorothea sind sich einig, dass Lieselotte hauptsächlich aus "Brotneid" gehandelt hat. Ihre eigenen Motive für ihr schlechtes Benehmen scheinen sie nicht zu reflektieren.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Virginia Woolf: Orlando

  • Diesen letzten Abschnitt habe ich jetzt recht schnell gelesen, ich wollte wissen, wie es weitergeht.

    Die Zuspitzung zwischen Lotte und Berta endet u.a. darin, dass Berta der NSDAP beitritt. Lotte steht weniger unter Beschuss, u.a. weil sie eindeutig arischer Herkunft ist und vom Äußerlichen gut in das arische Konzept passt. Sie kommt im Kontext von Erwins KPD-Mitgliedschaft mit einer kurzen Haft davon, obwohl sie kein Parteimitglied ist.

    Und dieser Kampf zwischen Berta und Lotte erinnert mich tatsächlich an die Auseinandersetzungen im Kontext des Feminismus derzeit.
    Natürlich an Rowling und den Schauspielern ihrer Harry Potter-Filme. Oder den Fans ihrer Bücher, die sie früher wegen der Bücher geliebt haben, und sie heute wegen ihrer Einstellung, dass das Geschlecht biologisch festgelegt sei, ablehnen.
    Natürlich an Suzanne Moore, die 2019 den Orwell Prize für Journalistik bekommen hat, 2020 dann aber das Handtuch beim Guardian geschmissen hat, weil viele Mitarbeiter des Guardian sich in einem gemeinsamen Brief ebenfalls wegen ihrer Einstellung, das Geschlecht sei biologisch festgelegt, gegen sie ausgesprochen haben.
    Und an Chimamanda Ngozie Adichie, die u.a. Ende 2020 folgende Meinung vertrat: Again JK Rowling is a woman who is progressive, who clearly stands for and believes in diversity. Auch bei ihr findet man Assoziationen zu dieser Geschichte mit Berta und Lotte, z.B. in einer ihrer Schülerinnen Akwaeke Emezi, die sich von ihrer früheren Lehrerin wegen der Aussagen bzgl. Rowling und Transgender komplett abgewendet hat.

    Chimamanda Ngozie Adichie sagte 2017: The left is very cannibalistic. It eats its own.
    Das erinnert mich wiederum an die SPD und die KPD in der Zeit vor der Machtergreifung Hitlers, dem Vorwurf des Sozialfaschismus. Und es erinnert mich eben auch an diesen Streit zwischen Berta und Lotte, der in seiner weiteren Eskalation zusammen mit anderen Gründen aus der ursprünglich linken Berta ein NSDAP-Mitglied macht und aus Lotte eine Denunziantin.

    Nun ist die Eskalation um Rowling und Moore jüngeren Datums, sie wird erst stattgefunden haben, nachdem dieses Buch geschrieben wurde. Der Mechanismus scheint mir aber ein Ähnlicher zu sein. Und die Diskussionen gehen schon länger.

    Ich habe beim Lesen dieses Buchs oft gedacht, die Welt braucht mehr Menschen wie Else...
    Es ist wichtig mit sich selbst im Reinen leben zu können. Und es ist wichtig auch für sehr unterschiedliche Lebensentwürfe einen gesellschaftlichen Rahmen zu haben, der das möglichst vereinfacht.

    Kurz zu Lotte und Irma:
    Da ist sie wieder die Brosche. Und es verhält sich genau andersherum als damals bei Erwin, diesmal passt alles zusammen. Und so wie Berta zurecht sich selbst in Lotte gesehen hat, findet Irma das in Lotte wieder, was ihr an Berta gefallen hat.

    Dorit David :
    Wie lange hast Du an dem Buch geschrieben? Ich finde es eine sehr verwobene, detaillierte Geschichte mit gut ausgearbeiteten Szenen, die vermutlich viel Rechercheaufwand mit sich gebracht haben. Das kommt mir sehr zeitaufwendig vor.
    Vielen Dank für dieses Buch, ich habe es sehr gerne gelesen.

    I never predict anything, and I never will. (Paul Gascoigne)

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von Maarten ()

  • Wow, in diesem letzten Abschnitt konnte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

    Lotte und Bertha bekriegen sich bis zuletzt und Lotte und Irma finden zueinander. So erfährt Lotte immerhin endlich, dass Bertha sie als Nachfolgerin Sinn hatte.

    Hätten sie doch nur viel früher offen miteinander gesprochen. Selbst Dorothea und Bertha tun das nicht (mehr). Ich finde es so schlimm (im Buch und im richtigen Leben), dass jemanden irgendwas nicht gesagt wird, um ihn oder sie zu schützen. Und letztlich ist viel mehr kaputt, weil alle beleidigt und enttäuscht sind.


    Aenne hätte mir besser gefallen als Irma, aber Hautpsache Lotte ist glücklich.


    Wie schon im gesamten Buch fand ich viele Details sehr interessant, so z.B. die Szene als Lottes Mutter erklärt, dass die Nazi-Embleme nicht zum dekorieren verwendet werden durften.

    Die Beschreibung der Tanzstunde fand ich toll. Mir wurde klarer, was unter der "Laban-Methode" zu verstehen ist. Vorher war das halt nur ein Stil, den ich nicht kannte, aber so wie das hier beschrieben wurde, kann ich mir den Tanz sehr gut vorstellen. Gekonnt finde ich auch die Doppeldeutigkeit, die durch Erwins Anweisungen entsteht, als Hannes Kunz plötzlich dazu kommt. Eine ganz tolle Szene!


    :write Ja, diese Szene ist ganz wunderbar!

    Mir ging es auch so, jetzt kann ich mir unter der Laban-Methode etwas vorstellen. Hier wurde auch wieder deutlich, mit wie viel Herzblut Lotte und Erwin unterrichten.


    Was mich überrascht hat, waren die Doppelnamen, ich dachte immer, das wäre erst viel später üblich geworden. Wieder was gelernt.


    Sehr gut gefallen hat mir auch der Epilog und das Nachwort.


    Alles im allem: ein tolles Buch! Auch wenn ich die beiden Hauptfiguren gern zwischendurch mal geschüttelt hätte und sie mir ziemlich auf die Nerven gingen, habe ich das Buch sehr gern gelesen. Im 2. Leserunden-Abschnitt hatte ich einen ziemlichen Hänger, aber die 2. Buchhälfte machte dieses Lesetief mehr als wett.

  • Der Epilog rundet das Buch ab, das Bild, das Else spinnt, gefällt mir gut, sich an seinen eigenen Schlüsselbeinen festzuhalten, wenn man Halt braucht.

    Das hat mich auch sehr gefallen - besonders weil doch Lotte und Else mal von den Schlüsselbeinen sprechen und eine der beiden diese Löcher so gar nicht mag. Leider finde ich die Stelle gerade nicht wieder...

  • Ganz herzlichen Dank Dorit David für Deine Begleitung der Leserunde!:wave


    Ich komme nochmal auf das Lotte als Nachfolgerin-Thema zurück. Da hattest Du mir ja im Abschnitt 164 -242 geschireben:

    Berta und Dorothea haben nicht jedes Unterrichtsfach persönlich abdecken können. Dazu wurden für die Zukunft neue Lehrkräfte eingearbeitet. Die wurden dann aber ganz genau ausgesucht... am besten du stellst mir die Frage noch einmal wenn du das ganze Buch durchgelesen hast dann werde ich etwas ausführlicher darüber berichten können...

    Ich würde mich über weitere Infos dazu freuen, denn über Erbin/Nachfolgerin bin ich einfach sehr oft gestolpert.

  • Ich hab noch ein bisschen über den Titel nachgedacht. Vermutlich haben die meisten am Anfang eine ähnliche Assoziation wie ich sie hatte: Der Nationalsozialismus entsteht unter ihren Augen, unter den Augen der Protagonisten.


    Der Twist am Schluss ist bemerkenswert: Für Berta und Dorothea ist es ein Überlebenskampf unter ihren Augen, den Augen der Nazis. Aber im Grunde war das schon immer so, sie lebten in gewisser Weise schon immer unter ihren Augen...

  • Zitat

    Erbin/Nachfolgerin

    chiclana ...dass ich den Fokus darauf gelegt habe, liegt darin begründet, dass diese Schule (Sie hat ja ein reales Vorbild) in der ganzen Zeit, in der sie existierte, bis zu ihrer Schließung, nur an Schülerinnen weiter vererbt werden durfte. Keine externen Lehrkräfte und seien sie noch so kompetent gewesen, hatten eine Chance. Und das hat die Schulgründerin als Vermächtnis weitergegeben. Ich fand das einen starken Zugzwang, der bis in die Gegenwart hinein gewirkt hat also bis 2015... deshalb habe ich es als Thema in den Roman aufgenommen.