'Der Tod ist ein Tänzer' - Seiten 001 - 097

  • Und ich bin ja echt aus allen Wolken geflogen, als ich gelesen habe, dass sie mit 13 Jahren das erste mal verheiratet war:yikes und dann mit 15 Jahren noch mal geheiratet hat. Das ist ja wahnsinnig früh. War das denn damals in USA wirklich erlaubt, mit 13 Jahren zu heiraten?

    Nein, das war nicht erlaubt, die Ehe wurde daher auch nach ein paar Wochen annuliert. Es ist nicht ganz klar, wer die treibende Kraft hinter dieser "Ehe " war, einige Biografien (darunter auch ihre eigene Autobiografie) beschreiben es als Versuch ihrer Mutter, sie loszuwerden, andere als ihren Versuch, der lieblosen Mutter zu entkommen. Vermutlich wurde ein falsches Alter angegeben, wie auch später, bei ihrer zweiten Ehe (von der sie übrigens ihren Namen Baker behalten hat). Sie hat sich auch bei ihren späteren Bemühungen, eine Stelle in einem Theater zu bekommen, immer wieder etwas älter gemacht in ihrem verzweifelten Bemühen, ihrem alten Leben zu entfliehen.

  • Ich habe den ersten Abschnitt gestern Abend in einem Rutsch gelesen und musste mich bremsen um nicht sofort weiterzulesen.


    Am Anfang, die ersten beiden Kapitel, habe ich mich noch ein wenig schwer getan, weil die Zusammenhänge unklar waren, aber das hat sich schnell erledigt.


    Mir gefällt sehr gut, wie die Atmosphäre der damaligen Zeit beschrieben ist, ich fühlte mich richtig dort hineinversetzt. Josephine ist eine sehr interessante Person, einerseits finde ich sie ein wenig unbedarft, dass sie allein, ohne jegliche Orts- und Sprachkenntnisse und nur mit einem Adresszettel bewaffnet nach Berlin reist, und dort alles mit fröhlicher Unbedarftheit erkundet (Würstchen und Bier im vornehmsten Restaurant der Stadt;)), andererseits hat es mich wirklich beeindruckt, wie sie diesem pöbelnden Journalisten Kontra gegeben hat.


    Eine Schlange als Haustier, die man dann auch noch wie ein Schmuckstück um den Hals trägt, das finde ich schon ziemlich exzentrisch. Allerdings musste ich darüber schmunzeln, dass sie die Schlange "Kiki" nennt (war das in der Realität auch so?).


    Bei Tristan bin ich mir noch nicht sicher, ob er mir sympathisch ist. Auf jeden Fall ist er eine interessante Figur mit einer bewegten Vergangenheit. Ich frage mich, warum er seinen Onkel so sehr hasst?


    Der Polizist Willi Ahl gefällt mir gut - ich mag seine Einstellung zu seiner Arbeit und den Menschen.


    Das Buch gefällt mir jetzt schon, und ich habe vorhin sehr erfreut gelesen, dass die beiden nächsten Bände auch in diesem Jahr erscheinen :-]

  • Nein, das war nicht erlaubt, die Ehe wurde daher auch nach ein paar Wochen annuliert. Es ist nicht ganz klar, wer die treibende Kraft hinter dieser "Ehe " war, einige Biografien (darunter auch ihre eigene Autobiografie) beschreiben es als Versuch ihrer Mutter, sie loszuwerden, andere als ihren Versuch, der lieblosen Mutter zu entkommen. Vermutlich wurde ein falsches Alter angegeben, wie auch später, bei ihrer zweiten Ehe (von der sie übrigens ihren Namen Baker behalten hat). Sie hat sich auch bei ihren späteren Bemühungen, eine Stelle in einem Theater zu bekommen, immer wieder etwas älter gemacht in ihrem verzweifelten Bemühen, ihrem alten Leben zu entfliehen.

    Vielen Dank für die Antwort. Ich hatte mich wirklich schon sehr gewundert, über die Ehe mit 13 Jahren. Und wenn es wirklich so war, dass ihre Mutter sie loswerden wollte und sie deswegen einfach verheiratet hat, dann ist das ja wirklich heftig! Das arme Mädchen!

  • Ich habe mir jetzt das kurze Video ansgesehen, dass oben verlinkt ist. Genauso wie sie dort rüber kommt, habe ich sie mir im Buch auch vorgestellt. Eine tolle und lebenslustige Person. Nur manchmal scheint durch, was sie schon erlebt hat.

  • Ich bin jetzt schon froh, dass ich hier mitlese, denn bereits der erste Abschnitt ist sehr vielversprechend. Die Protagonisten sind mir sympathisch, ich wäre Josephine Baker gerne mal begegnet oder hätte zumindest live ihre Show gesehen. Nowak hat Geheimnisse, mal sehen, was wir über ihn noch erfahren werden. Seine Verwandtschaft mit dem Grafen macht mich neugierig, und der Graf selbst auch. Was steckt genau hinter dem Auftrag?


    Das Zitat von Josephine Baker "Ich war nicht wirklich nackt, ich hatte nur keine Kleider an" ließ mich schmunzeln. Und Kiki, die Schlange, dann nochmal :)


    Berlin kommt in seiner Ambivalenz schon gut rüber. Die damalige Zeit war schwierig, der Krieg noch nicht lange her, kein Wunder, dass manche sich einfach nur amüsieren wollen. Aber auch der Nationalsozialismus blüht schon. Ich mag Romane, die in den 1920ern spielen. Vieles ist bereits angelegt, und ich bin gespannt, wie es sich weiter entwickeln wird.

  • Die Protagonisten sind mir sympathisch, ich wäre Josephine Baker gerne mal begegnet oder hätte zumindest live ihre Show gesehen. N

    Ja das gleiche habe ich mir auch gedacht. Wir gerne hätte ich sie mal live auf der Bühen tanzen gesehen. Sie muss ja eine wahnsinnige Ausstrahlung gehabt haben. Schon auf den Videos kommt das so gut rüber. Aber in echt müssen ihre Shows ja der Hammer gewesen sein.:)

  • Vielen Dank für die Antwort. Ich hatte mich wirklich schon sehr gewundert, über die Ehe mit 13 Jahren. Und wenn es wirklich so war, dass ihre Mutter sie loswerden wollte und sie deswegen einfach verheiratet hat, dann ist das ja wirklich heftig! Das arme Mädchen!

    Wenn man sich das vor Augen führt, finde ich diese Lebensfreude, die sie ausstrahlt, umso faszinierender. Wirklich eine starke Frau!

  • Und Tristan natürlich auch. Ich frage mich, warum er so einen Hass auf seinen Onkel hat.

    Das frage ich mich auch die ganze Zeit.

    (Die Affenbilder-Schmierereien finde ich fürchterlich. Gut, dass man sie vor ihr verbirgt - auch wenn ich mir denke, sie weiß, wie manche über Ihresgleichen herziehen.)

    Sie war ja eine kluge Frau, daher ist ihr das bestimmt nicht entgangen.

  • Erst habe ich mich gefragt, was die Schlange um ihren Hals soll, aber das hat sich ja dann schnell erklärt.

    Etwas gruselig finde ich ja die Vorstellung, dass sie mit einer lebenden Schlange um den Hals verreist ist. Ich habe immer etwas Angst vor Schlangen und könnte mir nie im Leben vorstellen, eine Schlange als Halsschmuck zu tragen. Beruht das mit der Schlange denn auf einer wahren Begebenheit?

    Das mit der Schlange wäre auch für mich der absolute Horror.

  • Josephine ist eine sehr interessante Person, einerseits finde ich sie ein wenig unbedarft, dass sie allein, ohne jegliche Orts- und Sprachkenntnisse und nur mit einem Adresszettel bewaffnet nach Berlin reist, und dort alles mit fröhlicher Unbedarftheit erkundet

    Ich finde das aber gar nicht so unbedarft. Ich habe 1975 meine erste Urlaubsreise alleine unternommen. Es war eine geführte Rundreise. In Budapest habe ich mich dann einen Tag abgesetzt, hatte auch keine Orts- und Sprachkenntnisse, aber auch keine Bedenken, dass ich mich verlaufen könnte. Es waren nur einige Stunden, aber sie haben mir gezeigt, dass ich alles schaffen kann, was ich will.

  • Ich bin auch gut in das Buch gestartet. Die Atmosphäre in dem Buch ist genial. Die Sprache ist mehr als überzeugend. Die Figuren erscheinen mir bisher mehr als interessant. Die Szenenwechsel sind sehr gut gearbeitet. Bisher bin ich rundum zufrieden.


    Ich bin gespannt was hinter dem Auftrag steckt und warum der Graf seinen Neffen auf Josephine angesetzt hat.

    Freue mich aufs weiterlesen :-)

  • Kuckuck!

    Mich gibt's auch noch... Nachdem ich ja schon ein kleines bisschen angelesen hatte letzte Woche, bin ich seit Leserundenstart leider noch nicht so wirklich weitergekommen und stecke momentan noch mitten im ersten Abschnitt.

    Aber, und das muss ich dringend loswerden: Ich finde das Buch jetzt schon toll! :love: Man kann so richtig eintauchen in die 20er Jahre.

    Noch kann ich mir keinen wirklichen Reim aus allem machen, es ist ein Anschlag geplant, aber weshalb, von wem... muss unbedingt nachher weiterlesen.


    Die Anfangsszene erinnerte mich ein wenig an meinen eigenen Paris-Besuch vor gut zwei Jahren. Damals war ich mit meinen Freundinnen im Lido - ein unvergesslicher Abend! Ich kann mir gut vorstellen, dass derlei Darbietungen vor hundert Jahren noch mal exotischer und verruchter wahrgenommen wurden. Und dem eingeladenen Besucher war die Vorstellung insgesamt ja zu freizügig.

    (So ähnlich ging es damals im Lido dem jungen Inder, der am Tisch neben uns saß. Der ist leider nicht so gut mit den freizügigen Darbietungen zurecht gekommen und hat (wohl vor lauter Ekstase) einen epileptischen Anfall erlitten.)


    Ich will gleich auf jeden Fall weiterlesen. Muss doch wissen, was es wohl mit dem Grafen auf sich hat. Der taucht erst im Gefängnis auf und stellt sich dann als Onkel von Tristan raus, der seinerseits wohl Erfahrung mit halbseidenen Aufträgen zu haben scheint... Mir sind die Zusammenhänge noch nicht klar. Spannend ist es auf jeden Fall!