'Die fremde Spionin' - Seiten 302 - Ende

  • Wow. Was für ein letzter Abschnitt. Bin total geflasht. :anbet


    Schon lange kein Buch mehr gelesen, von dem ich sagen würde, es hat ein wichtiges Stück deutscher Geschichte so eindringlich und nahbar rübergebracht. Die Fakten und Daten sind ebenso trocken wie erschütternd und erschreckend. Und sie fügen sich für mich perfekt in die Spionagegeschichte.


    Ria ist ja wirklich der Hammer. Wer braucht da schon James Bond. :grin Auch in den schwierigsten bedrohlichsten Situationen behält sie die Nerven, handelt wohlüberlegt und geht immer wieder als Siegerin hervor. Keiner kann ihr was. Nicht der widerliche Eickhoff, dem sie was in den Kaffee schüttet, noch Sorokin, dem sie was ins Bein rammt, noch die Grenzer, denen sie über die Friedhofsmauer ein Schnippchen schlägt. :fiesesgrinsen Und auch emotional ist sie wahnsinnig stark. Sie lässt die Schwester ziehen und zögert nicht, den Geliebten und die Freiheit zu verlassen um in den Osten zurückzukehren und ihre Tochter zu schützen. Ich kann nur den Hut ziehen vor ihr.

    Bei der Spionage habe ich fast den Überblick verloren. Ob sie jetzt Doppelagentin ist, oder Schalcks rechte Hand oder was auch immer. ;) Ich bin mir sicher, sie wird alles tun, um ihre Ziele in die Tat umzusetzen. Die Geheimdienste können einem fast leid tun (Scherz), denn im Endeffekt hat sie es ja in der Hand, was sie ihnen weitergibt und was sie ihnen vorenthält. Sie darf sich nur nicht zum Spielball machen lassen. Leicht gesagt, ja ich weiß. Aber ich traue ihr jetzt zu, dass sie diese ganze Geschichte irgendwie übersteht und am Ende Jens und Annie und Jolanthe in die Arme schließen kann. Das hoffe ich zumindest.


    Nach dem Genuss des sehr erhellenden Nachwortes, mache ich mir noch mehr Gedanken über die Darsteller.

    Schalck war mir ja zumindest rudimentär ein Begriff. Aber er ist schon ein eigener Typ. Total auf den eigenen Vorteil bedacht und nutzt jeden und alles für sich und auch für die Sache. Diese krankhafte Vorstellung, dass man die Menschen daran hindern muss, ihr eigenes Land zu verlassen und dass die Menschen zu ihrem Glück gezwungen werden müssten. Und dass das Land einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Vorteil daraus haben könnte, dass seine Bewohner es nicht mehr verlassen dürfen. Das ist mir ein Rätsel. Diesen Gedankengang kann ich einfach nicht nachvollziehen. Jedem intelligenten Menschen muss doch klar sein, dass Unterdrückung nicht zu einer besseren Gesellschaftsform führen wird. Das lehrte einen doch auch damals schon die Geschichte. :/ Ideologien sind für mich ja immer mit einem wachsamen Auge zu hinterfragen - egal welcher Art. Das Thema ist tatsächlich gerade jetzt sehr interessant, denn es betrifft in kleinerem Maßstab ja unsere Ausgangssperren in der Pandemie. Schon da kann man ein wenig spüren, was so etwas mit einem macht.


    Man war als Kommandeur eine Art Pfleger der Gehirne der Untergebenen. =O Was für ein Satz. Hast du den irgendwo her, lieber Titus? Klingt nach einer DDR-Abhandlung.

    Auch Kennedys Gedanken sind nicht besser. Die Berlinkrise ist für ihn erst mal behoben. Na toll. Eigentlich ein Armutszeugnis für alle Siegermächte, dass sie das zugelassen haben.


    Ich mache mich jetzt an meine euphorische Rezi.

    Sehr traurig bin ich, dass ich jetzt ein ganzes Jahr warten muss auf die Fortsetzung. Und Teil 3 ist das erste Buch, das ich für 2023 ganz fett auf meine Wunschliste gesetzt habe.

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Gestern Abend, ok, eher Nacht, konnte ich nicht ins Bett, bevor ich nicht ausgelesen hatte.

    Sonst hätte ich eh nicht schlafen könen, hätte ich nicht gewußt, wie es ausgeht.


    Trotzdem bauchte ich erst einmal eine Runde Schlaf, das zu verabeiten, bzw. sacken zu lassen.


    Zuerst muß ich überlegen, ob ich es gut finde, daß sie doch wieder gen Osten zurück ist?


    Dir Fluchtaktion gen Westen hat mir ja richtig gut gefallen, hingegen der Rückgang - wenn auch unter Zwang - den fand ich nicht soo gut.

    Aber, um das richtig beurteilen zu können, müßte ich wissen wie es weitergt.

    Der nächste Band spielt ja 11 Jahre später.

    Erst hatte ich die Idee, daß die Arbeit von Ria dann evl. von jemand anderem weitergeführt wird.

    Von wem, kann ich mir zwar auch nicht so recht vorstellen. Jolanthe wäre wohl doch nicht so gut geeignet, da sie zu weich dafür wirkt.

    Die Tochter Rias wäre dann wohl noch zu jung.


    Also bleibt nur Ria.

    Meine Sorge war halt nur, daß sie sozusagen verbrannt ist, da man über sie Bescheid weiß. Zumindest Schalk, so daß sie nicht weitermachen kann.


    Obwohl Hähner ja wohl noch Wege findet in den Osten zu kommen.

    Vielleicht hat sie ja dank Schalak eben doch noch die Chance gen Westen zu kommen mit seinen Sonderrechten ausgestattet.

    Das nur meine Gedanken dazu.


    Wie gesagt, die Flucht gefiel mir szenisch richtig gut - auch das einbinden des flüchtenden Soldaten.

    ( Ich hab da noch im Internet weitergesucht. Das berühmte Bild war mir natürlich bekannt, die Geschichte dazu aber nur rudimentär. Da war ich halt neugierig und mußte gleich nachgucken)


    Ich bin auf jeden Fall hochneugierig, wie es weitergeht - was in den kommenden 11 Jahren passiert.

    Meinetwegen darfst Du gerne viel mehr als ein Buch pro Jahr schreiben - mich würde es überhaupt nicht stören, schneller weiterlesen zu können :grin

  • Also bleibt nur Ria.

    Meine Sorge war halt nur, daß sie sozusagen verbrannt ist, da man über sie Bescheid weiß. Zumindest Schalk, so daß sie nicht weitermachen kann.

    Irgendwie nimmt ja jeder Geheimnidienst von sich an, dass er die besten Argumente hätte, um Ria für sich zu "gewinnen". Also der BND die Freiheit und KGB und Stasi Angst und Sorge um das eigene Leben und das der Liebsten. <X

    Hollundergrüße :wave




    :lesend








    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, daß er tun kann, was er will, sondern daß er nicht tun muß, was er nicht will - Jean Rousseau)

  • wow was für eine Ende, das ging mir mehr als unter die Haut, ich hätte Ria so gerne in meine Arme genommen.

    Ich habe Ria für ihren starken Charakter und ihr Durchhaltevermögen bewundert, ich hätte nie diesen Mut und Courage gehabt, alles zu riskieren und mein Leben aufs Spiel zu setzen.

    Meine blieb fast das Herz stehen, als Ria in letzter Sekunde über die Friedhofsmauer in den Westen flüchtete. Ich konnte Jolanthe verstehen, das sie nicht mit Ria nach Westberlin floh, es sind Henning Kinder an denen sie mit allen Fasern ihres Herzen hängt.

    Wie sie Sorokin außer Gefecht setze ,ihre Verwunderung als sie man Anschoss, endlich ist sie im Westen, bei Jens und in Sicherheit dachte ich.

    Ich habe mich zu gefreut, das Ria zurück in den Osten geht, ist Sorokin schuld, sie wird ihn einfach nicht los. Ich habe Hochachtung vor Ria, das sie zurück ging, wegen ihrer Tochter Annie, Muttergefühle kann man nicht unterdrücken sie sind stärker als alles andere, und sie wird davon bin ich überzeugt wie eine Wölfin für ihr Kind kämpfen.

    Sie wird weiter für die Geheimdienste arbeiten, und alle glauben lassen, sie hätten die beste und ergebenste Spionin, den Ria ist intelligent und schlau. Wird sie die Freiheit vom KGB bekommen, ab und zu in den Westen zureisen, um dort für sie zu spionieren. Jedenfalls taucht Hähner, auf der letzten Seite im Park auf , und es sieht aus das sie für ihn weiter arbeiten wird.

    Ich bin schon gespannt, wie es im 2. Teil weitergeht….

  • Die Flucht und das letzte Kapitel waren so wahnsinnig gut, das ich diese Nacht nicht mehr schlafen konnte, so sehr hat mich der letzte Leseabschnitt beschäftigt.

  • Tolles Buch, was ich nur schwer aus den Händen legen konnte. Wie gern würde ich schon bald weiterlesen. Doch Bücher schreiben sich nicht so schnell, wie wir hungrig und gespannt auf Geschichten sind.


    Was hatte es mit der Gesichtslähmung von Hühner auf sich? Was hat diese in Amsterdam verursacht? Kannst mir jemand weiterhelfen? Jetzt beim Wiedersehen in Berlin bemerkt Ria noch Spuren der "Tat".


    Die Geschichte ist wirklich spannend, ich bin wohl doch auch geeignet mehr Spannungsromane zu lesen.😀


    Viel hat Ria im diesem Abschnitt erlebt, mehrfach tödlich bedroht. Und immer wieder kämpft sie mit ihren 21 Jahren weiter. Da War ich froh sie in Westberlin zu wissen, da taucht Sorokin auf und erpresst sie mit Annie. Wie kann der BND aber auch nicht auf ihre Topspionin besser aufpassen? Bei Jens war sie nicht sicher, das war doch klar. Ebenso, dass man eine Ria nicht einsperren und handeln kann. Sie mobilisiert immer wieder ungeahnte Kräfte und geht ihren eigenen Weg.


    Nun also an Alexander Schalcks Seite in Ostberlin, bewacht und beobachtet von vielen.


    Oft habe ich schon Bücher gelesen, in denen die Protagonisten den 13.August 1961 in Berlin sind und ihre Erlebnisse beschreiben. Hier hat man wirklich Bilder und Lexikaeinträge vor Augen, wenn man diese Szenen in Titus Buch liest. Sehr eindringlich und detailreich schildert er.


    DANKE FÜR DIE CHANCE DIES BUCH IN EINER LESERUNDE KENNENZULERNEN. DANKE AN ALLE DIE MITLESEN. MIT JEDEM KOMMENTAR BEKOMMT MAN SO VIEL MITGEGEBEN.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Ich habe die beiden letzten Abschnitte gestern fast in einem Rutsch gelesen, keine Chance das Buch nach dem Abschnitt wegzulegen.

    Die Flucht war wirklich sehr intensiv geschildert, wie überhaupt die Szenen rund um den Mauerbau, der bekannte Soldat der im letzten Moment flüchtet und vor allem das Kind, das vom Besuch bei der Oma nicht mehr zurück zu den Eltern darf. Schrecklich.


    Ich bin auch sehr gespannt, wie es mit Ria weitergeht.

  • Ich habe das Buch gestern abend noch fertig gelesen und dabei fast Schnappatmung bekommen so spannend war es :yikes Der letzte Abschnitt war einfach nur der Hammer und ich habe die ganze Zeit mit Ria gefiebert und gebanngt und gehofft, dass es für sie irgendwie alles gut ausgeht. Ich hätte mir so gewünscht, dass sie mit Jens im Westen glücklich werden könnte. Aber sie kommt den Fängen der Spionage einfach nicht aus und muss wieder in den Osten. Sehr dramatisch die ganze Geschichte.

    Bei der Spionage habe ich fast den Überblick verloren. Ob sie jetzt Doppelagentin ist, oder Schalcks rechte Hand oder was auch immer.

    Das ging mir jetzt zum Schluss auch so. Ich habe so schnell gelesen, weil ich einfach wissen wollte wie es denn ausgeht, dass ich das Gefühl habe vielleicht etwas überlesen zu haben und nun nicht ganz genau weiß, ob ich das mit der Doppelagentin alles so richtig mit bekommen habe. Aber das ist nicht weiter schlimm.

    ich finde es nur ganz furchtbar, dass ich nun bis nächstes Jahr warten muss, um zu erfahren wie es mit Ria weitergeht. Am liebsten würde ich sofort mit dem nächsten Band weiterlesen. ich weiß gar nicht wie ich es aushalten soll so lange auf die Fortsetzung zu warten.



    Was hatte es mit der Gesichtslähmung von Hühner auf sich? Was hat diese in Amsterdam verursacht? Kannst mir jemand weiterhelfen? Jetzt beim Wiedersehen in Berlin bemerkt Ria noch Spuren der "Tat".

    Über die Gesichstähmung von Hähner habe ich mir auch Gedanken gemacht. Warum ist sie am Ende dann besser geworden und woher kommt sie genau? Da habe ich auch ein wenig das Gefühl, etwas überlesen zu haben. Aber vielleicht kommt hier ja noch eine Antwort darauf.


    Lieber Titus Müller : vielen Hezrlichen Dank für dieses tolle Buch und für die wunderbaren spannenden Lesestunden die Du mir damit geschenkt hast. Ich bin einfach nur begeistert von RIa :anbet

  • Wirklich spannend war dieser letzte Abschnitt mit einigen filmreifen Szenen.

    Auch wenn es eher unwahrscheinlich ist, dass der KGB ausgerechnet Ria als Spitzel in die wichtige Konferenz der Staatsoberen einschleust. Die hätten doch sicher Spione mit gründlicherer Ausbildung und fundierterer Erfahrung zur Verfügung gehabt. Der Hinweis von Sorokin, Ria sollte sich bei Nachfrage auf Schalck herausreden ist auch unlogisch, denn die Stasi-Leute kennen und misstrauen Ria.


    Ria setzt die Dinge, die ihr Hähner mitgegeben hat geistesgegenwärtig ein, als hätte sie das seit Jahren wiederholt getan und kann sogar die entscheidende Nachricht übermitteln.

    Dann wird die Zeit knapp, sie muss noch schnell ihre Schwester abholen, die aber gar nicht in den Westen mitkommen will. Da wäre es schon mal klug gewesen, dieses Vorhaben mit ihr vorher zu besprechen.


    Ria schafft es in letzter Minute und mit schwerer Verletzung in den Westsektor, kommt ins Krankenhaus und entlässt sich vorzeitig, um Jens zu warnen. Aber Sorokin war schon da und hat sich sein Bild geholt. Glück für Ria und Jens, dass der Killer gerade keine Lust mehr aufs Töten hat. Dass er seine Wut derart zügeln kann, um Ria nicht zu erwürgen und Jens nicht einfach über den Haufen zu schießen, passt nicht so ganz zu seinem Charakter. Ist er wirklich immer so kühl berechnend, dass er weiß, dass er Ria noch für seine Zwecke brauchen kann? Oder spekuliert er darauf, möglichst wenig Schuld mitzuschleppen, wenn er sich ein eigenes Leben im Westen aufbauen will?


    Skrupel Rias Kind zu bedrohen hat Sorokin jedenfalls nicht und ihr gönnt er auch kein glückliches Leben mit Jens im Westen. Ist er Euch immer noch so sympathisch?


    Ria lässt sich von ihm einschüchtern und geht spontan in den Osten zurück. Hätte sie ihr Vorhaben mit Hähner besprochen, hätte der ihr vielleicht schon gleich Annies Adresse geben können. Aber wahrscheinlich ist es ihm ganz recht, sie wieder im Osten zu haben, wo sie weiter als Spitzel für den BND tätig sein kann.


    Hätte mich ja noch interessiert, wie Schalck auf Rias Wiederauftauchen reagiert. Akzeptiert er sie als Doppelagentin? Oder lässt er sie von der Stasi mal richtig in die Geheimdienstarbeit einweisen? Ria hat ja jetzt Schwester und Tochter gefunden und passt auch ganz gut ins Mangelsystem. Die Verlockungen des Kapitalismus konnten sie ja schon in Amsterdam nicht tiefgreifend beeinflussen.

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend Siegfried Lenz: Der Verlust

  • Bevor ich eure Kommentare lese, möchte ich eine Frage an Titus Müller stellen.

    Wie fühlt sich das für dich beim Schreiben an, wenn du in deinen Romanen eine historische Figur verwendest? Gehst du anders vor als bei deinen fiktiven Figuren?

    Die Frage schwirrt mir schon die ganze Woche im Kopf herum.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ria ist ja wirklich der Hammer. Wer braucht da schon James Bond. Auch in den schwierigsten bedrohlichsten Situationen behält sie die Nerven, handelt wohlüberlegt und geht immer wieder als Siegerin hervor. Keiner kann ihr was. Nicht der widerliche Eickhoff, dem sie was in den Kaffee schüttet, noch Sorokin, dem sie was ins Bein rammt, noch die Grenzer, denen sie über die Friedhofsmauer ein Schnippchen schlägt. Und auch emotional ist sie wahnsinnig stark. Sie lässt die Schwester ziehen und zögert nicht, den Geliebten und die Freiheit zu verlassen um in den Osten zurückzukehren und ihre Tochter zu schützen. Ich kann nur den Hut ziehen vor ihr.

    Ich finde nach wie vor, dass Ria eine sehr gut gelungene Figur ist. Am Ende fand ich ihre Handlungen impulsiv und schienen mir unüberlegt. Zugegebenermaßen hat sie kaum Zeit und muss handeln. Trotzdem hat sie mit dem versteckten Foto Jens gefährdet. Einen Menschen, den sie liebt und dem sie vertraut. Ich hätte das verstanden, wenn das der Preis für die Freiheit gewesen wäre. Aber dass sie zurück geht und ihr erst in Ost-Berlin wieder einfällt, dass Annie ja vielleicht glücklich in ihrer Adoptiv- oder Pflegefamilie ist, das fand ich merkwürdig. Wie wir ja schon erfahren haben, hat sie oft an ihre Tochter gedacht und sich doch sicherlich hundertmal ausgemalt, wie Annie jetzt lebt.

    Auch hier habe ich ihre Handlung nicht nachvollziehen können. Es ist natürlich sehr angemessen, dass Ria auf dem Spielplatz nicht zu Annie stürmt und sich outet. Danke, Titus Müller , das wäre sehr platt gewesen. Irgendwie fremdel ich mit dem Ende.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Skrupel Rias Kind zu bedrohen hat Sorokin jedenfalls nicht und ihr gönnt er auch kein glückliches Leben mit Jens im Westen. Ist er Euch immer noch so sympathisch?

    Mir ist Sorokin ehrlich gesagt immer noch sympathisch. Auch wenn ich seine Methoden absolut nicht gut finde und auch nicht finde, dass der Zweck die Mittel heiligt, der Mann will seine Frau und sein Kind retten, da kann ich ihn immer noch nicht als den absoluten Bösewicht sehen.

    Und von sympathisch oder nicht mal ganz abgesehen, eine Romanfigur, bei der man so darüber diskutieren kann, ob sie jetzt sympathisch ist oder nicht, obwohl sie eigentlich klar zu den "Bösen" gehört, ist 100% ig gelungen, finde ich.

  • Wie gesagt, die Flucht gefiel mir szenisch richtig gut - auch das einbinden des flüchtenden Soldaten.

    ( Ich hab da noch im Internet weitergesucht. Das berühmte Bild war mir natürlich bekannt, die Geschichte dazu aber nur rudimentär. Da war ich halt neugierig und mußte gleich nachgucken)

    Die Einbindung der historischen Fakten und Bilder finde ich auch ausgesprochen gut gelungen. Die Pressekonferenz, in der Ulbricht die Welt belügt, ist so gut geschildert. Ich habe mir auch nebenbei alles mögliche im Internet noch einmal angeschaut. Eine große Stärke des Buches. :anbet

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich bin auf jeden Fall hochneugierig, wie es weitergeht - was in den kommenden 11 Jahren passiert.

    Meinetwegen darfst Du gerne viel mehr als ein Buch pro Jahr schreiben - mich würde es überhaupt nicht stören, schneller weiterlesen zu können

    Ich auch und ich wünsche mir, dass wir den 2. Teil auch wieder gemeinsam lesen. Mir hat die Leserunde mit euch Spaß gemacht. :knuddel1

    Vielen Dank, lieber Titus Müller , für die Begleitung der Leserunde. :knuddel1

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Bevor ich eure Kommentare lese, möchte ich eine Frage an Titus Müller stellen.

    Wie fühlt sich das für dich beim Schreiben an, wenn du in deinen Romanen eine historische Figur verwendest? Gehst du anders vor als bei deinen fiktiven Figuren?

    Die Frage schwirrt mir schon die ganze Woche im Kopf herum.


    Ich fürchte mich immer, wenn ich eine historische Figur auftreten lasse, weil mir bewusst ist, dass ich den echten Menschen nie so schildern kann, wie er wirklich war. Ich brauche also mehr Anlaufzeit. Nach einer Weile wird die historische Figur dann aber so vertraut für mich wie die fiktionalen Romanfiguren.

    Danke, Titus Müller , das wäre sehr platt gewesen. Irgendwie fremdel ich mit dem Ende.


    Es ist nicht zu 100 % befriedigend, oder? Aber ein Rest Spannung muss ja auch noch bleiben, damit ihr den 2. Band lesen wollt. ;) Annie und Ria werden darin ziemlich wichtig.

    Ich auch und ich wünsche mir, dass wir den 2. Teil auch wieder gemeinsam lesen. Mir hat die Leserunde mit euch Spaß gemacht. :knuddel1

    Vielen Dank, lieber Titus Müller , für die Begleitung der Leserunde. :knuddel1

    Für mich ist es genauso ein Vergnügen! Ich werde gern mit euch in den zweiten Band eintauchen. :lesend

  • Es ist nicht zu 100 % befriedigend, oder? Aber ein Rest Spannung muss ja auch noch bleiben, damit ihr den 2. Band lesen wollt. Annie und Ria werden darin ziemlich wichtig.

    Stimmt! Daran habe ich in dem Moment gar nicht gedacht. Du hast mich am :angel. Ich freue mich auf den 2. Teil.

    Vielen Dank für die Beantwortung der Fragen. :wave

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Dito - ich bin auch dabei und auch bereits sehr gespannt.

    Vor allem, daß Annie eine größere Rolle spielen soll, macht mich noch neugieriger.

    Sie dürfte dann ja schon älter sein, so um die 15, 16?