'Mehr als die Erinnerung' - Seiten 169 - 266

  • Das Juliane ein Opfer ist war mir klar, aber diese Geschichte ist schon heftig. Da musste ich erstmal schlucken.


    Walter ist also Wolfgang ein guter Freund von Bernhard aus Kriegszeiten. Bernhard hat ihn zwar nicht erkannt, aber eine gewisse Vertrautheit war wohl noch da.


    Dr. Johannes Weiß wird mir immer suspekter, ich mag ihn mittlerweile überhaupt nicht mehr. Ich bin sehr gespannt was es mit der Explosion wirklich auf sich hatte und welches düstere Geheimnis hinter all dem steckt.

  • Die Geschichte zwischen Bernhard und Wolfgang fand ich schon rührend. Die beiden sind wirklich gute Freunde und diese braucht man vor allem in schwierigen Zeiten.


    Die Geschichte um Juliane ist schon heftig. Was kann man nur seinem eigen Fleisch und Blut antun? Da kann ich nur den Kopf schütteln.


    Friederike gefällt mir als Ermittlerin sehr gut - ich mag sie als Person sowieso sehr gern.


    Dr. Weiß ist ein echt unsympathischer Gesell - ich glaube er wäre mir auch im wahren Leben als unsympathischer Charakter erschienen.

  • Die Diskussion hier ist fast genauso spannend wie die das Buch selbst. :thumbup:


    Ich hatte ja schon die Vermutung geäußert, dass Dr. Weiß irgendeinen Bewohner von Mohlenberg insoweit beeinflusst, dass er die Morde begangen hat.


    Ach ja, und Dr. Weiss halte ich für durch und durch böse.

    Auch ich habe Dr. Weiß im Verdacht - als Arzt hat er Zugang zu allen Patienten und ich traue ihm durchaus zu, jemanden so zu manipulieren, dass er einen Mord begeht. Allerdings fehlt mir noch das Motiv. :gruebel

    Dagegen bin ich überzeugt, dass er - zumindest indirekt - hinter der Explosion im Munitionslager steckt.

    In den Niederlanden nicht mehr. Da ist es inzwischen auch erlaubt, Kindern und nicht einwilligungsfähigen alten Leuten Sterbehilfe angedeihen zu lassen. Dabei passieren dazu z.T. solche Dinge: https://www.die-tagespost.de/p…atientenwillen-art-207855

    Das ist ja furchtbar!=O

    Mir haben die Rückblenden auf den Krieg insofern gut gefallen, dass wir dort einen Bernhard vor seiner Verwundung erlebt haben - und auch die enge Freundschaft zu Wolfgang/Walter...

    Mir haben die Rückblenden auch gut gefallen, ich fand sie sehr spannend. Nur schade, dass Wolfgang / Walter in seinem Bericht immer wieder unterbrochen wurde. Das erhöht natürlich die Spannung noch.

    Julianes Missbrauch hatten wir ja alle vermutet, aber jetzt ist es s e h r spannend, wie Friederike das "Problem" erledigen möchte... Strafrechtlich sehe ich - genau wie ihr Vater - nicht den Hauch einer Chance, Bruder und Vater werden schweigen wie die Gräber und das alles als verwirrte Träume einer Hysterikern abtun, die zu recht in der Psychiatrie (oder wie war damals der offizielle Sprechgebrauch: Nervenheilanstalt?) einsitzt! Auch Friederikes Idee, den Bruder als Opfer zur Wahrheit zu bringen, sehe ich skeptisch, da ist zu viel passiert, denken wir nur mal an das Kind...

    Nicht zuletzt haben Vater und Bruder ja einen Ruf zu wahren und werden sich daher auf nichts einlassen. Die Lösung, Juliane als Hysterikerin darzustellen, der man sowieso nichts glauben darf, ist für die beiden schon sehr bequem. Ich hoffe nur, dass Friederike eine Lösung findet, die Juliane davor bewahrt, wieder in diese Familie zurück zu müssen.


    Um Kuno tut es mir leid.

  • Nicht zuletzt haben Vater und Bruder ja einen Ruf zu wahren und werden sich daher auf nichts einlassen. Die Lösung, Juliane als Hysterikerin darzustellen, der man sowieso nichts glauben darf, ist für die beiden schon sehr bequem.

    Ich bin davon überzeugt, dass in der Zeit rund 80% der sogenannten "Hysterikerinnen" Opfer von sexuellem Missbrauch in der Familie waren.

  • Das ist gar nicht so ungewöhnlich. Die meistens Missbrauchsfälle passieren innerhalb der Familie. Auch heute noch.

    So meinte ich das auch nicht. Also das Wort ungewöhnlich ist bei mir auch nicht gefallen. Meine Aussage sollte einfach nur mein Unverständnis über das Ganze ausdrücken.

  • So meinte ich das auch nicht. Also das Wort ungewöhnlich ist bei mir auch nicht gefallen. Meine Aussage sollte einfach nur mein Unverständnis über das Ganze ausdrücken.

    Und ich meinte mit ungewöhnlich nur, dass es leider öfter vor kommt als man denkt und glauben mag. Verstehen muss und kann man das nicht. Mir wird übel, wenn ich dran denke.

  • Ich bin davon überzeugt, dass in der Zeit rund 80% der sogenannten "Hysterikerinnen" Opfer von sexuellem Missbrauch in der Familie waren.

    Das glaube ich auch.

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, dass da so viele Frauen waren, die als hysterisch hingestellt wurden, obwohl sie sehr gelitten haben und einfach nicht dagegen ankamen.

  • Da ist Herr Freud sicherlich nicht ganz unschuldig..

    In der Tat - der Ödipus-Komplex wurde erfunden, weil man ja irgendwie die schrecklichen Missbrauchserzählungen, denen er ausgesetzt war, bürgerlich-konform umdeuten musste. Von wegen, dass es sich alles nur im Kopf der Damen abgespielt hätte. Das ist im Grunde unter den umgekehrten Vorzeichen wie heute - damals wurden echte Missbrauchserfahrungen nicht ernst genommen, während schlechte Therapeuten heutzutage dazu neigen, in alles einen Missbrauch reinzuinterpretieren und es deshalb umgekehrt heute leider auch immer wieder vorkommt, dass falsche Erinnerungen an einen Missbrauch gesetzt werden, den es nie gegeben hat. Beides ist für die Betroffenen hochproblematisch und passiert immer, wenn die Therapeuten nur ihr Weltbild bestätigt haben wollen, anstatt ergebnisoffen auf ihre Patienten zuzugehen.

  • während schlechte Therapeuten heutzutage dazu neigen, in alles einen Missbrauch reinzuinterpretieren

    Nicht nur Therapeuten...in allen sozialen Berufen... Ich finde es fast schon gefährlich, dass sofort beim kleinsten Ansatz die Missbrauchsidee zum Tragen kommt - ja, meist stimmt sie ja auch, aber eben nur meistens... So ein Verdachtsfall lässt sich - gerade bei strittigen Sorgerechtsregelungen - eigentlich niemals mehr aus dem Weg schaffen, er bleibt immer "hängen"...