'Todeslied' - Prolog - Kapitel 10

  • Ob der Prolog der Schlüssel zur Ermordung der Toten ist? Ist sie die Tochter, der das Baby weg genommen wurde?

    Auf jeden Fall fängt das Buch gleich ziemlich spannend an. Aber bei dem Unfall kamen mir doch Zweifel. Überschlägt sich ein Auto wirklich so schnell, wenn es an den Randstreifen kommt? So schnell ist er ja doch nicht gefahren auch wenn er noch etwas beschleunigt hat.


    Dann die Aussagen der Haushälterin auf die Fragen, ob und wann sie Susanna gesehen hat. Auf Seite 13 sagt sie, um 11 Uhr wäre sie weg gefahren. Vier Seiten später ist es 10 Uhr eine Seite danach auch. Hat sich die Haushälterin vertan?


    Kira beim segeln, kurze Zeit, mit ihr zu entspannen. Aber die Arbeit ruft und Scholli ist natürlich auch wieder dabei. Was mich etwas gestört hat, ihr voriger Auftrag und, dass sie ins Visier des Mörders geraten ist, wird mir einmal zu oft erwähnt.


    Mit dem Ehemann stimmt ja auch etwas nicht. Da er sich ja mit seinem Flug so angestellt hat?

    Im Chor gibt es auch Verdächtigungen, der Tenor scheint da etwas zu wissen, etwas das ihm gefährlich werden kann. Ich bin mir ja nun nicht sicher, ob der Chor die Ablenkung ist oder der Ehemann die falsche Spur. Der Ehemann als Täter? Das ist doch zu einfach.


    Ach ja, da wird ja immer diese Fernsehserie und das Gutshaus erwähnt.

    Ich erinnere mich an eine Serie, die auch in Schleswig-Holstein in einem Gutshaus gedreht wurde:"Das Erbe der Guldenburgs" soll das daran angelehnt sein? Wenn ja, warum darf man das nicht auch schreiben? Hat das Urhebergründe?


    Jetzt ist offen, jetzt kann ich endlich weiter lesen. :-]

  • Freue mich, dass du gleich den Anfang spannend fandst. Was die TV-Serie betrifft: Warum sollte ich nicht eine eigene Serie nur für dieses Buch erfinden? Die Guldenburgs oder Ferien auf dem Immenhof oder was sonst noch alles in S-H gedreht wurde ist mir eigentlich wurscht. :)

  • Sicher kannst Du eine eigene Serie erfinden, damit habe ich kein Problem. Mich hat das nur daran erinnert und ich habe mich gefragt, ob das damit gemeint ist. Nun ist das ja geklärt. Danke. Und wie ist das mit dem Auto, das sich überschlägt? Ich wundere mich ja immer, wie schnell das im Film und nun im Buch geht. Zum Glück ist mir das noch nie passiert, ich habe mich nur mal auf schneeglatter Straße um mich selbst und ein parkendes Auto gedreht, zum Glück noch ohne jeglichen Schaden.

  • So, den ersten Teil habe ich auch durch - und ich kenne Kira Lund auch erst seit letzter Woche (da habe ich Haie unter dem Eis nachgeholt). Ich muss sagen, ich mag den Perspektivwechsel - die Dynamik ist ja schon eine andere, wenn die Protagonistin nicht direkt auf den Polizeiapparat zurückgreifen kann, aber dafür die Möglichkeiten einer Journalistin hat. Aber ich freue mich, dass Helene Christ trotzdem weiter eine wichtige Rolle spielt. Und Scholli ist eine hervorragende Nebenfigur - wenn auch (noch) nicht ganz so interessant wie Edgar Schimmel. Den vermisse ich echt. ;-)


    Interessant finde ich die grenzübergreifenden Ermittlungen - damit hat Helene ja schon Erfahrung. Zum Fall selber wissen wir ja noch herzlich wenig (eben weil Kira auch nur sehr begrenzt an Informationen kommt).


    Aber Dieter - dein Schreibstil ist einfach toll wie immer. Ich liebe die Art, wie du Informationen einstreust und ich tatsächlich etwas über die Region oder den Hintergrund des Falles lerne, ohne dass ich das Gefühl habe, belehrt zu werden. Du sprichst alle Sinne an und lässt die Region in meinem Kopf lebendig wirken, ohne auf Klischees zurückzugreifen - das kann man nicht von allen Regionalkrimis sagten.


    So, genug des Lobes fürs erste (wenn auch völlig verdient und ernst gemeint) - ich muss noch ein bisschen arbeiten, bevor ich weiterlesen darf. ;)

  • Aber Dieter - dein Schreibstil ist einfach toll wie immer. Ich liebe die Art, wie du Informationen einstreust und ich tatsächlich etwas über die Region oder den Hintergrund des Falles lerne, ohne dass ich das Gefühl habe, belehrt zu werden. Du sprichst alle Sinne an und lässt die Region in meinem Kopf lebendig wirken, ohne auf Klischees zurückzugreifen - das kann man nicht von allen Regionalkrimis sagten.

    Das empfinde ich auch so, ich mag diese entschleunigende Wirkung, die die Landschaftsbeschreibungen haben, man fühlt direkt den Wind, riecht das salzige Meer, eigentlich möchte man ja sofort auf ne Jolle und ab auf die Ostsee.

  • Das empfinde ich auch so, ich mag diese entschleunigende Wirkung, die die Landschaftsbeschreibungen haben, man fühlt direkt den Wind, riecht das salzige Meer, eigentlich möchte man ja sofort auf ne Jolle und ab auf die Ostsee.

    :danke Das geht mir runter wie ... kretischer Rotwein. Ich glaube, ich hol mir grad noch mal einen in der Poolbar ... :wein

    ...

  • Kira hat also das Segeln für sich entdeckt - da wäre ich gern mit an Bord, das könnte mir gefallen. Leider habe ich vom Segeln keine Ahnung, und so war es mir ein bisschen viel "Seglerlatein" - aber da das für die Handlung nicht entscheidend ist, kann man darüber gut hinweglesen.


    Die Geschichte fängt schon spannend an - ich frage mich, wer der Grauhaarige aus dem Prolog ist. Anfangs dachte ich an so etwas wie Menschenhandel bzw. Handel mit Babys, aber die schwangere junge Frau im Wagen ist wohl seine Tochter. Wie die zum Rest der Geschichte passen, erschließt sich mir noch nicht (wäre aber auch schade, wenn nach dem ersten Abschnitt schon alles geklärt ist).


    Der Ehemann der Toten ist mir suspekt, zumal ihn das Verschwinden seiner Frau und auch die Nachricht von ihrem Tod ziemlich kalt lassen. Aber der Ehemann als Mörder, das wäre mir auch zu einfach.


    Der Chor wird später sicher noch eine Rolle spielen - insbesondere der Tenor scheint ja mehr zu wissen.

    Was mich etwas gestört hat, ihr voriger Auftrag und, dass sie ins Visier des Mörders geraten ist, wird mir einmal zu oft erwähnt.

    Das war mir auch zu viel. Abgesehen davon liest sich die Geschichte aber sehr gut, sonst wäre ich als Leseschnecke sicher auch noch nicht mit dem ersten Abschnitt durch.


    Ich freue mich auf's Weiterlesen.

  • Was die Erwähnung wichtiger Dinge aus dem vorherigen Buch - und überhaupt aus Kiras Leben - betrifft, so ist das natürlich immer ein Problem bei Serien. Was ihr möglicherweise als zu viel empfindet, ist für Leute, die das erste Buch gar nicht oder schon vor einem Jahr gelesen haben, hilfreich oder sogar notwendig. Das ist für den Autor immer ein schmaler Grat, die goldene Mitte zwischen zu viel und zu wenig zu finden.

  • Die Geschichte fängt schon spannend an - ich frage mich, wer der Grauhaarige aus dem Prolog ist. Anfangs dachte ich an so etwas wie Menschenhandel bzw. Handel mit Babys, aber die schwangere junge Frau im Wagen ist wohl seine Tochter. Wie die zum Rest der Geschichte passen, erschließt sich mir noch nicht (wäre aber auch schade, wenn nach dem ersten Abschnitt schon alles geklärt ist).

    Soweit ich mich erinnere, war der Grauhaarige alleine im Auto. Er hatte nur das Baby der Tochter weg gebracht.

  • Der Prolog ist schon interessant: ein ca.60-jähriger Mann mit einem "ruhiggestellten Säugling" auf der Rückbank, das einem schweigsamen Mann mit rötlichen Bart zusammen mit einer Menge Geld übergeben wurde... Viel Geld hat auch eine Frau bekommen, die sich um die schwangere Mutter (seine Tochter?) gekümmert hat... Das alles vor ca. 20 Jahren - und der Mann erleidet einen (tödlichen?) Autounfall (wenn er nicht schon vorher an einem Herzinfarkt gestorben ist?) Tja nun... da kann ich jetzt lange rätseln...

    Die Sopranistin des Chores ist "abgängig" - schnell wird klar, dass es auch im Chor nicht alles "Friede, Freude, Eierkuchen" ist, gewisse Animositäten kommen schnell zum Vorschein... Wer weiß hier etwas über wen? Susanna von Hohenmarschen-Klamroth (toller Name!) hatte wohl zumindest mit einem Chormitglied einen nicht unerheblichen Streit... Ihr Mann Jens Klamroth ist mir ziemlich unsympathisch, ich kann diese Männer nicht ab, die sich heimlich, still und leise ein "Liebesnest" bauen... Ich verdächtige ihn (noch) nicht, aber er steht unter meiner Beobachtung...

    Kira und Lukas gefallen mir gut (ihn habe ich ja bisher nur wenig kennengelernt, weil er in der Arktis rumtobte), aber ihre Beziehung scheint gut und tragfähig zu sein... Tim Scholler gefiel mir schon in vorigen Band, ein guter und solidarischer Kollege.

    Zwei kleine Rechtschreibfehlerchen habe ich gefunden: beide auf S. 30 im unterem Drittel: Boo-tes und

    Begeis-terung, die Trennung ist wahrscheinlich von einer älteren Version geblieben... Und ein evtl. Logikfehler macht mir zu schaffen: Jens erhält die Nachricht, dass eine Frauenleiche gefunden wurde um 1.25 Uhr (S. 35), er bucht ein Flug für den nächsten Mittag, aber auf dem Weg zum Flughafen lässt er die Telefonate "Revue passieren, , die er tags zuvor (…) geführt hatte." (S. 53) Vielleicht eher: am Vormittag?


    Heute ist es jetzt leider zu spät, die Beiträge meiner Vorredner*innen (Vorleser*innen) lese ich mir morgen durch...


    Ich hoffe (und wünsche), unser geschätzter Autor kann sich auf Kreta gut erholen:liegestuhl und den Urlaub genießen...

  • Ich war vor vierzig Jahren begeisterter (Binnen-)Segler. Ich frage mich ob es mir gerade deswegen oder trotzdem etwas zu viel Segellatein war. So richtig bringt es die Geschichte nicht voran, wenn ich erfahre wo die Fender verstaut sind. Wobei man das natürlich auch als Mittel der Entschleunigung verstehen kann um dem im Kontrast Spannung gegenzusetzen. Die Beziehung zwischen Kira und Lukas scheint sehr tief zu sein. Ganz klar bin ich mir noch nicht über den dänischen Jungkollegen. Entweder übereifrig oder steckt da mehr dahinter. Vom Alter könnte das Mordopfer die Kindsmutter aus dem Prolog sein, aber wieso dann ermordet. Autos, die mit Geschwindigkeiten über 40-50 km/ h über eine Böschung fahren überschlagen sich leicht. Ich habe mal dringesessen bei 25 Km/h. Zu meinem Glück ein Mercedes der siebziger, da war daran nicht mehr als ein Schock. Aber einfach geradeaus über die Kante und dann Rolle seitwärts.

  • Und ein evtl. Logikfehler macht mir zu schaffen: Jens erhält die Nachricht, dass eine Frauenleiche gefunden wurde um 1.25 Uhr (S. 35), er bucht ein Flug für den nächsten Mittag, aber auf dem Weg zum Flughafen lässt er die Telefonate "Revue passieren, , die er tags zuvor (…) geführt hatte." (S. 53) Vielleicht eher: am Vormittag?


    Ich finde das passt. Mal mit (fiktiven) Wochentagen: In der Nacht von Montag auf Dienstag klingelt um 1.25 das Handy. Er kann keinen Flug für Dienstag buchen, weil das nicht passen würde ( Gleich an diesem Morgen schon hätte er nach Hamburg fliegen können, sah er. Das wäre jedoch nicht klug gewesen). Also bucht er einen Flug für Mittwoch Vormittag (wir können in Ruhe ausschlafen und haben dann noch einen ganzen Tag für uns). Am Dienstag löst er sich lange genug von seiner Geliebten, um zwei Telefonate zu führen, bei denen er seine Ankunft für Mittwoch ankündigt - und an die er Mittwoch im Flieger noch einmal denkt (damit auch wir davon erfahren ;)).



    Was die Erwähnung wichtiger Dinge aus dem vorherigen Buch - und überhaupt aus Kiras Leben - betrifft, so ist das natürlich immer ein Problem bei Serien. Was ihr möglicherweise als zu viel empfindet, ist für Leute, die das erste Buch gar nicht oder schon vor einem Jahr gelesen haben, hilfreich oder sogar notwendig. Das ist für den Autor immer ein schmaler Grat, die goldene Mitte zwischen zu viel und zu wenig zu finden.

    Ich finde, die Balance hältst du hier ganz gut - ich kenne einige Reihen, in denen das deutlich ausgeprägter ist und bei denen ich teilweise ganze Seiten querlesen muss. Das ist halt der Preis dafür, wenn eine Serie auch eine Entwicklung der Figuren und ihrer Beziehungen zueinander beinhaltet. Bleiben die Figuren statisch, braucht man keine Rückblende. Aber sobald vorherige Ereignisse die Beziehungen beeinflussen (Kira und Helene kennen sich durch den ersten Fall, Lukas macht sich Sorgen, dass Kira sich in Gefahr bringen könnte), muss auch ein Leser, der Band 1 nicht kennt oder seitdem jede Menge andere Bücher gelesen hat und die Details nicht mehr parat hat, abgeholt werden.

    Ganz klar bin ich mir noch nicht über den dänischen Jungkollegen. Entweder übereifrig oder steckt da mehr dahinter.

    Ja, den beäuge ich auch noch misstrauisch :/

  • Nach dem ersten Teil stellen sich für mich einige Ermittlungsfragen. Der Ehemann scheint ja über erhebliche finanzielle Mittel zu verfügen. Er führt ein Doppelleben in Portugal. Die Ehefrau wusste nichts von dem Ferienhaus. Das muss man in einer Ehe erst mal hinkriegen. Deshalb schließe ich auf eine weniger gute Beziehung. Den Zusammenhang zum Prolog werden wir wohl erst am Ende des Romans erfahren ,aber ich vermute hier eine Verbindung zum Vermögen des Ehemanns. Weiter lehne ich mich jetzt noch nicht aus dem Fenster. Auf alle Fälle ist es sehr spannend und ich hoffe, dass Helene schnell auf die Lösung kommt.

  • Ich finde das passt. Mal mit (fiktiven) Wochentagen: In der Nacht von Montag auf Dienstag klingelt um 1.25 das Handy. Er kann keinen Flug für Dienstag buchen, weil das nicht passen würde ( Gleich an diesem Morgen schon hätte er nach Hamburg fliegen können, sah er. Das wäre jedoch nicht klug gewesen). Also bucht er einen Flug für Mittwoch Vormittag (wir können in Ruhe ausschlafen und haben dann noch einen ganzen Tag für uns). Am Dienstag löst er sich lange genug von seiner Geliebten, um zwei Telefonate zu führen, bei denen er seine Ankunft für Mittwoch ankündigt - und an die er Mittwoch im Flieger noch einmal denkt (damit auch wir davon erfahren ;)).

    Genauso ist es richtig erklärt. Danke!

  • Ich finde das passt. Mal mit (fiktiven) Wochentagen: In der Nacht von Montag auf Dienstag klingelt um 1.25 das Handy. Er kann keinen Flug für Dienstag buchen, weil das nicht passen würde ( Gleich an diesem Morgen schon hätte er nach Hamburg fliegen können, sah er. Das wäre jedoch nicht klug gewesen)

    Ok, Du hast mich überzeugt... Ich war wohl mit dem 1.25 Uhr durcheinander gekommen - aber klar, es zählt ja zum "nächsten Tag"... Danke für die Erklärung!