Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders - Charlotte Blum

  • Fräulein vom Amt - Die Nachricht des Mörders - Charlotte Blum



    Inhalt

    Alma Täuber ermittelt zwischen illustren Kurgästen und illegalem Glücksspiel – der erste Fall für das Fräulein vom Amt

    Baden-Baden 1922. Das Fräulein vom Amt Alma Täuber liebt ihre Arbeit als Telefonistin und meistert sie mit Geschick und Energie. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emmi genießt sie es, frei und unbeschwert zu sein und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

    Als Alma bei einer Telefonschalte zufällig den Bruchteil eines Gesprächs mithört, lässt sie die Stimme des Anrufers, die von einem erledigten Auftrag »bei den Kolonnaden« spricht, nicht mehr los. Alma stellt beherzt Nachforschungen an und findet heraus, dass genau dort eine Frau ermordet aufgefunden wurde. Doch bei der Polizei glaubt niemand an einen Zusammenhang zu dem Anruf – außer Kommissaranwärter Ludwig Schiller.

    In ihrer entschlossenen Art lässt Alma sich nicht beirren und begibt sich gemeinsam mit Schiller zwischen mondänen Bäderhotels und illegalen Casinos auf die Spur des Mörders.



    Autorinnen

    Ein Foto von ihrer mit Kopfhörern vor einem Schaltschrank sitzenden Großmutter hatte es Regine Bott schon als Kind angetan. Dem Begriff des »Fräulein vom Amt« begegnete sie damals zum ersten Mal, und der Beruf der Telefonistin ließ sie nicht mehr los. Dorothea Böhme begegnete Regine Bott hingegen erst Jahrzehnte später. Und siehe da: Auch das Leben von Dorotheas Großmutter bot so einiges an Romanstoff, stellte sie doch die damaligen Geschlechterrollen auf den Kopf. Die Idee, gemeinsam als Charlotte Blum eine Serie um das Fräulein vom Amt Alma Täuber und ihre unkonventionelle Freundin Emmi zu schreiben, war geboren. Die beiden Autorinnen sind gemeinsam nicht nur schreibend unterwegs, sondern treten auch regel


    Meine Meinung

    Alma ist ein Fräulein vom Amt, wie man damals die Damen nannte, die die Telephonverbindungen herstellten. Noch mittels einer "Steckschalttafel".

    Dabei bleibt es nicht aus, manchmal Teile von Gesprächen mitzubekommen, da ja jeweils auf den anzurufenden Teilnehmer gewartet werden mußte.

    Eines Tages bekommt Alma zufällig einen Teil eines Gesprächs mit, das sehr unheimlich klingt, von einem erledigten Auftrag an den Kolonaden handelt.

    Erst denkt sie sich nicht sehr viel dabei, allerdings, als sie abends die Zeitung liest, erfährt Alma, daß genau dort ein Mord an einer Frau stattgefunden hat.

    Sofort kommt ihr wieder die unverwechselbare Stimme ins Ohr, des unheimliches Gesprächs am Morgen.


    Als sie zur Polizei geht, wird sie dort allerdings nicht ernst genommen. - Man darf nicht vergessen, zu welcher Zeit die Geschichte spielt. 1922.

    Lediglich der Kommissarsanwärter lLdwig Schiller glaubt ihr, sieht eine ähnliche Berbindung wie Alma und unterstützt sie in der folgenden Zeit, der Sache auf die Spur zu gehen.

    Es bleibt auch nicht bei dem einen Mord - das Ganze entwickelt sich zu einem spannenden Kriminalfall, bei sich Alma einmischt und das ermitteln zu lieben beginnt....


    Soweit inhaltlich


    Mir hat das Buch richtig gut gefallen. Die Personen sind witzig, lebendig und spiegeln die Zeit doch hervorragend wider.

    Alma lebt mit ihrer besten Freundin Emmi zusammen in einer kleinen Wohnung zur Untermiete bei einer strengen Witwe.

    Diese Witwe hat sich zur Aufgabe gemacht, die beiden Fräuleins zu "bemuttern". Nicht etwa in dem Sinne von verwöhnen, eher sie erziehen zu wollen und dafür Sorge zu tragen, daß die beiden denn mal bloß nicht auf die schiefe Bahn geraten und ihr Ruf tadellos bleibt.

    Sprich Männerbesuch ist tabu, auch mischt sich die gute Dame zu oft in die Privatangelegenheiten der beiden jungen Frauen.

    Diese Szenen sind doch sehr humorvoll.


    Auch das Zeitkolorit der 20ger Jahre in Baden wird wunderbar beschrieben.

    Die technischen Neuerungen, die Ablehnung oder Begeisterung dafür. Auch haben die Charaktere die typischen Eigenarten der Zeit. Die Männer sind meist noch im letzten Jahrhundert stehengeblieben, die Frauen wollen mehr aus sich machen und sich nicht mehr nur den Männern unterwerfen müssen.

    Der Kriminalfall dabei ist auch sehr spannend, entwickelt sich bis schließlich zur Auflösung.


    Ein ganz wundervolles Buch, dem demnächst - ich hoffe bald - der zweite Teil folgen wuird, wenn es wieder heißt - Fräulein Alma ermittelt



    Fazit

    Ein spannender Krimi, der im Jahre 1922 spielt, in dem sich ein junges Fräulein vom Amt durch Zufall in die Ermittlungsarbeit der Polizei einmischt und daran Gefallen findet.

    Wunderbar beschrieben, die Charaktere liebevoll. Die Zeit ist richtig gut eingefangen von der Denkweise bis zu technischen Neuerungen.

    Ein empfehlenswerter erster Teil der neuen Reihe um das ermittlnde Fräulein vom Amt.




    ASIN/ISBN: 3651001113

  • Das Sepia-Cover ähnelt aber sehr der Reihe Fräulein Gold...und dazu der ähnliche Titel...das ist eindeutig ein Kompliment nach Reinbek zu Rowohlt von Fischer.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Mir hat es richtig Spaß gemacht und ich hoffe, der nächste Teil lläßt nicht so lange auf sich warten.

    Am 24. Januar kommt schon Teil 2:

    Charlotte Blum

    Fräulein vom Amt – Der Tote im Kurhaus (Alma Täuber ermittelt, Band 2)


    Alma Täuber ermittelt zwischen rauschenden Festen und Ägyptenfieber – der zweite Fall für das Fräulein vom Amt

    Baden-Baden 1924. Die ganze Stadt befindet sich im Ägyptenfieber, seit bekannt ist, dass im Kurhaus Verdis »Aida« aufgeführt wird. Die anschließende Premierenfeier unter dem Motto »Legenden des Nil« wird zum rauschenden Höhepunkt, der jedoch ein abruptes Ende findet, als der Tenor ermordet vor dem Eingang des Palais Hamilton aufgefunden wird.

    Das Fräulein vom Amt Alma Täuber ist entsetzt, war sie doch selbst Gast der Feier, zu der ihre Freundin Emmi die Ausstattung entworfen hatte. Ausgerechnet Emmis Freund und Verehrer August wird schnell zum Hauptverdächtigen. Emmi ist verzweifelt, und Alma kann nicht anders, als ihre Fühler auszustrecken.

    Dabei kommt sie hautnah in Berührung mit Eifersuchtsdramen, einem schwierigen Opernensemble und altägyptischen Artefakten. Und bringt sich trotz Warnung von Kriminalkommissar Ludwig Schiller selbst in höchste Gefahr.

    ASIN/ISBN: 3651001121



    Ich werde mir die Serie auch merken, denn zu Baden Baden habe ich vor 30 einen besonderen Bezug entwickelt, da ich viele Jahre regelmäßig dort war.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Das Sepia-Cover ähnelt aber sehr der Reihe Fräulein Gold...und dazu der ähnliche Titel...das ist eindeutig ein Kompliment nach Reinbek zu Rowohlt von Fischer.

    Das mag sein, bei Hulda hab ich gar nicht so auf die Cover geachtet, da ich die ersten drei Bände als Hörbuch aus der Bücherhalle gehört habe. Will ich auch gar nicht anders mit den folgenden, da Anna Thalbach das grandios macht.


    Aber auch wenn es - zumindest der erste Hulda Band - in der gleichen Zeit spielt 1922 - finde ich sie doch sehr unterschiedlich.

    Berlin vs Baden. Huldas Arbeit ist eine völlig andere - ebenso ihr Umfeld.

    Berlin im Armutsviertel vs Baden mit seinen Schicki Micki Touris, der Pferderennbahn.

    Almas wichtigste Bezugsperson ist ihre Freundin Emmi mit der sie zusammen wohnt, die vielen Szenen etwas humorvolles, spritziges gibt.


    Ich würds so beschreiben - Die Stimmung beider Reihen ist doch unterschiedlich. Jede hat ihren ganz eigenen Reiz - auch wenn beide die damalige Zeit gut herüberbringen.

  • Mord in Baden-Baden


    Dieses Buch, mit sehr schönem und passendem Cover, führt den Leser in das Baden-Baden des Jahres 1922. Alma ist „das Fräulein vom Amt“. Die junge Frau verdient sich so ihren Lebensunterhalt um sich mit ihrer Freundin Emmi eine kleine Wohnung zu teilen. Als sie beim Vermitteln von Telefongesprächen etwas Verdächtiges hört und kurz danach eine tote Frau aufgefunden wird, gehen bei ihr die Alarmglocken an und die beiden Freundinnen machen sich mit einen jungen Kriminalkommissaranwärter auf Verbrecherjagd.


    Die Autorinnen nehmen uns mit in eine andere Zeit. Die beginnenden 1920er Jahre, in die neue Republik. Sie schaffen es die damalige Zeit so richtig lebendig werden zu lassen und das in einer gut lesbaren Art. Die Figuren sind alle liebevoll beschrieben. Der Roman ist kurzweilig. Allerdings würde ich ihn jetzt nicht als einen klassischen Kriminalroman bezeichnen, da mir zwischendurch ein wenig die Spannung fehlte, die sich aber gegen Ende hin zu der nachvollziehbaren Auflösung wieder einstellte.


    Fazit: Diesen Roman kann ich guten Gewissens weiterempfehlen und ich denke, dass ich auch den nächsten Teil gerne lesen werde.

  • Solider Reihenauftakt


    Vorab:

    Die Umschlaggestaltung ist besonders gelungen & die perfekte Einstimmung auf den Schmöker!

    Hinter dem Pseudonym „Charlotte Blum“ verbergen sich die Autorinnen Dorothea Böhme & Regine Bott. Gemeinsam haben sie den Roman „Fräulein vom Amt – Die Nachricht des Mörders“ geschrieben und das Ganze als Reihe („Alma Täuber ermittelt“) angelegt.


    Worum geht’s?


    Die Kurstadt Baden – Baden ist der Hauptschauplatz der Geschichte. In den 1920er Jahren gibt es natürlich weder Handy noch Internet, und so vermittelt die Protagonistin Alma Täuber 1922 als ‚Fräulein vom Amt‘ Telefongespräche. Gemeinsam mit ihrer Freundin Emmi lebt sie in einer Wohnung, nach dem Ende der harten Kriegsjahre liegt Aufbruchstimmung in der Luft, doch die beiden haben natürlich eine strenge Vermieterin, die Herrenbesuch nicht gerne sieht & Wert auf Sauberkeit legt.

    Eines Tages belauscht Alma (verbotenerweise) ein Telefongespräch mit verdächtigem Inhalt. Als dann ein Mord geschieht, ist ihre Neugier endgültig geweckt. Alma geht zur Polizei, doch nur Kommissaranwärter Ludwig Schiller ist bereit, Alma zu glauben…


    Der historische Kriminalroman kann vor allem in Sachen Alltags – und Sozialgeschichte punkten, interessante Einblicke in eine längst vergangene Epoche werden geboten, von gut besuchten Kurhotels und illegalen ,Spielhöllen‘ ist die Rede. Es ist leicht, die story zu verfolgen, sprachlich und stilistisch hatte ich mir allerdings mehr erhofft, und stellenweise hat es dem plot definitiv an Spannung gefehlt, auch ein spezifisch badisches Flair konnte ich nicht erkennen. Die Figuren fand ich jedoch ganz nett, und ich war froh, dass es sich bei diesem Reihenauftakt nicht um einen beinharten Thriller handelt. Manchmal möchte man einfach nur unterhalten werden! Insofern handelt es sich bei der Erzählung um die perfekte (Urlaubs)lektüre für Zwischendurch. Man darf auf Band 2 („Fräulein vom Amt – der Tote im Kurhaus“) gespannt sein, er soll 2023 erscheinen.



    ASIN/ISBN: 3651001113

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Charlotte Blum ist ein Pseudonym für zwei Autorinnen. Bisher haben Sie nur dieses Buch veröffentlicht, doch wie es aussieht, soll auch Band 2 vom Fräulein vom Amt veröffentlicht werden. Mir hat das Buch sehr gefallen, das Cover finde ich bereits schon schön und auch der Klappentext hat mich überzeugt, dieses Buch zu lesen. Man war schnell in der Geschichte drin und hat mit Alma mitgefiebert, kann sie den Täter oder die Täterin überführen, wird ihr jemand helfen, wer wird ihr glauben. Der erste Fall hat mir schon sehr Spaß gemacht beim Lesen. Das Buch spielt in Baden-Baden 1922. Alma Täuber ist Telefonistin mit Leib und Seele und lebt zusammen mit ihrer besten Freundin Emmi bei einer älteren Witwe (diese ist schon witzig aus heutiger Sicht). Eines Tages bei einer Schicht soll Alma einen Telefongast verbinden und hört dabei einen Teil eines Gespräches mit, welches sie sehr mitnimmt und ihr keine Ruhe mehr lässt. Sie beschließt es bei der Polizei zu melden, doch dort glaub man ihr nicht recht, außer der Kommissaranwärter Ludwig Schiller ist fasziniert von der jungen und schlauen Alma.
  • Historischer Krimi in Baden-Baden im Jahr 1922

    Das wunderschöne Buchcover lässt einen zu dem Buch greifen. Der Klappentext klingt sehr interessant, so dass ich auch das Buch gekauft habe. In letzter Zeit gab es einige Bücher über die goldenen 1920-er Jahre, die meistens in Berlin spielten. Diesen Krimi in Baden-Baden anzusiedeln finde ich eine super Idee. Das Thema klingt sehr interessant und mir hat die Umsetzung durch die Autorin Charlotte Blum sehr gefallen.

    Die Privatermittlerin Alma ist das Fräulein vom Amt, die zufällig die Nachricht des Mörders hört, wo die Tote zu finden ist. Der sympathische Kommissaranwärter Ludwig Schiller, nimmt ihre Information ernst und im Laufe der Zeit kommen die beiden sich immer näher. Diese Selbstverständlichkeit fand ich für einen historischen Roman (1922) sehr ungewöhnlich.

    Mir hat prinzipiell der flüssige Schreibstil gefallen. Für einen historischen Roman war mir die Ausdrucksweise der handelnden Protagonistinnen manchmal zu modern. So ist es eher als Kriminalroman anzusehen, der einen gut unterhält.

    Fazit:

    Dieses Buch kann ich Leser empfehlen, die gerne Krimis lesen und sich für Baden-Baden interessieren.

  • Baden-Baden, 1922: Alma Täuber ist ein Fräulein vom Amt, und hört eines Tages etwas mit, was sie nach einer Zeitungsmeldung am nächsten Tag, zur Polizei gehen lässt. Offenbar wurde in dem Telefonat ein Mord bestätigt. Bei der Polizei nimmt man sie, bis auf Kommissaranwärter Ludwig Schiller, nicht so ganz ernst, doch Alma lässt die Sache keine Ruhe.


    Ehrlich gesagt, hatte ich mir gar nicht so viel von dem Roman versprochen, da Baden-Baden aber einmal ein neues Setting verspricht, und mich sowohl die 20er Jahre als auch historische Kriminalromane interessieren, hatte ich doch ein gewisses Interesse an dem Roman entwickelt – der mich dann tatsächlich schon nach kurzer Zeit gepackt hat.


    Das liegt vor allem auch an den Charakteren. Sowohl Alma als auch Ludwig mochte ich direkt, und auch ihr Umfeld bzw. das von Alma (von Ludwig erfährt man noch nicht so viel) hat mir gefallen, ihre Mitbewohnerin Emmi, ihre Familie, aber tatsächlich in erster Linie Alma selbst, die modern, klug und zupackend ist, und sich nicht aufhalten lässt, wenn sie das Gefühl hat, es läuft etwas schief.


    Sehr gut finde ich auch den Zeitkolorit, den der Roman aus jeder Pore verströmt, da werden historische Persönlichkeiten und Ereignisse mit hineingepackt, aber auch die damalige Zeit lebendig, die Automobile, die mehr und mehr die Straßen erobern, aber auch z. B. Almas Beruf, und die Tatsache, dass nur unverheiratete Frauen arbeiten (sollten). Und auch Baden-Baden spielt seine Rolle, wenn es z. B. auf die Pferderennbahn geht. Ich habe mich schnell in die Zeit zurückversetzt gefühlt. Durch das Glossar im Anhang erhält man zusätzliche Informationen.


    Der Fall ist komplex und bietet überraschende Wendungen, am Ende wird er nachvollziehbar gelöst. Vielleicht ist es nicht ganz realistisch, dass Alma in manches miteinbezogen wird, das hat mich aber nicht gestört, denn Alma ist auch hier klug und patent, und eher eine Bereicherung als eine Störung.


    Ich bin begeistert, freue mich schon darauf, den nächsten Band zu lesen und hoffe auf viele weitere Bände dieser Reihe. Wer gerne historische Kriminalromane mit sympathischen Charakteren, interessanten Fällen und viel Zeitkolorit liest, ist hier genau richtig.